Wilhelm Spangenberg (Politiker)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Wilhelm Heinrich Spangenberg (* 16. Oktober 1819 in Hamburg; † 25. April 1892 in Hameln) war Landwirt und Mitglied des Deutschen Reichstags.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spangenberg war ein Sohn des Hamburger Arztes Georg August Spangenberg. Er besuchte das Gymnasium in Lübeck und das Carolinum Braunschweig. Er wurde Landwirt auf der Domäne Ohsen. Ab 1870 war er Mitglied des Landes-Ökonomie-Kollegs Berlin und ab 1858 Präsident des landwirtschaftlichen Vereins Hameln. Ab 1850 war er Mitglied des Zentralausschusses der Königlich Hannoverschen Landwirtschafts-Gesellschaft und Ehrenmitglied des Landwirtschaftlichen Vereins für Halberstadt.

Spangenberg war Mitarbeiter verschiedener landwirtschaftlicher Journale. 1876 behauptete er über die Fortpflanzung der Aale, diese Fische wickelten sich im Brackwasser zu Kugeln, schöben ihren Schleim durch stetes Reiben in deren Inneres, und „durch die Hülfe der Natur“ entstünden aus dieser Schleimmasse die Jungtiere.[1]

Von 1870 bis 1892 war er Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses[2] und von Januar bis Mai 1877 war er Mitglied des Deutschen Reichstags für den Wahlkreis Regierungsbezirk Hannover 9 (Hameln) und die Freikonservative Partei. Zunächst wurde mit je 9019 Stimmen eine Ergebnisgleichheit des als liberal geltenden Spangenberg mit seinem antipreußischen und prowelfischen Konkurrenten Ernst Ludwig von Lenthe festgestellt, dann mit 9019 zu 9017 Stimmen zugunsten Spangenbergs entschieden.[3] Die Wahl wurde jedoch nach der Feststellung von Unregelmäßigkeiten in mehreren Wahllokalen[4] am 2. Mai 1877 kassiert. Die Nachwahl am 12. September 1877 verlor Spangenberg gegen Lenthe mit 5613 zu 6862 Stimmen.[5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wilhelm Spangenberg, Zur Naturgeschichte des Aales. In: Journal für Landwirthschaft, 24. Jahrgang, 1876, S. 31–34, hier S. 31 f.
  2. Bernhard Mann (Bearb.) : Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus. 1867-1918. Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh und Thomas Kühne. Düsseldorf : Droste Verlag, 1988, S. 370 (Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien : Bd. 3)
  3. Heinrich Spanuth, Geschichte der Stadt Hameln, Band 2, Hameln 1963, S. 363. Allgemeine Zeitung Nr. 32 vom 1. Februar 1877, S. 459, online
  4. Bericht der Wahlprüfungs-Kommission betreffend die Wahl im 9. Wahlkreise der Provinz Hannover, In: Deutscher Reichstag, Sammlung sämtlicher Drucksachen, Band 2, Nr. 149 v. 23. April 1877, online
  5. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 122.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bernhard Mann: Biographisches Handbuch für das preußische Abgeordnetenhaus (1867–1918). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der Politischen Parteien, Band 3)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]