Wilmersdorf (Briesen (Mark))

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Wilmersdorf
Koordinaten: 52° 24′ N, 14° 16′ OKoordinaten: 52° 24′ 8″ N, 14° 16′ 4″ O
Höhe: 62 m
Einwohner: 191 (30. Jun. 2017)[1]
Eingemeindung: 31. Dezember 2001
Eingemeindet nach: Madlitz-Wilmersdorf
Postleitzahl: 15518
Vorwahl: 033635
Wilmersdorf (Brandenburg)
Wilmersdorf (Brandenburg)

Lage von Wilmersdorf in Brandenburg

Wilmersdorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Briesen (Mark) im Landkreis Oder-Spree in Brandenburg. Er ist ungefähr 15 Kilometer nordöstlich von Fürstenwalde/Spree, 3 Kilometer südlich der Bundesstraße 5 gelegen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf Wilmersdorf wurde 1354 erstmals als Willmersdorf und Willemsdorp urkundlich erwähnt[2] – es kam damals zugleich mit Fürstenwalde in den Besitz des Bistums Lebus. Dabei ist notiert, dass zu der Gemarkung „Willmersdorf“ 51 Hufen, darunter eine Pfarrhufe, gehörten. 1405 wurde die Schreibweise Wilhelmsdorff und 1424 Wilmerstorpe notiert. Im Jahr 1565 kam Wilmersdorf an den kurfürstlichen Rat und Doktor der Rechte Albrecht Thumb, danach zeitweise an die Familie v. Wulffen. Um 1670 wurde das Dorf an Christian Ewald und George Ernst v. Rohr verkauft, um 1800[3] wird der Reichsgraf v. Finckenstein zu Madlitz als Besitzer genannt.

Anfang des 20. Jahrhunderts zählte Wilmersdorf 337 Einwohner und umfasste eine Fläche von 1274 Hektar (Landgemeinde: 332, Gutsbezirk: 942 Hektar).[4] Das Dorf hatte bis zum Jahr 2004 eine eigene Pfarrstelle. Im Jahr 2007 wurde Wilmersdorf als Filialgemeinde dem Evangelischen Pfarramt Falkenhagen zugeordnet. Die Evangelische Kirchengemeinde Wilmersdorf zählt 91 Gemeindeglieder.[5] Seit dem 1. Januar 2016 gehört die Wilmersdorf zur neu gebildeten Kirchengemeinde BiegenJacobsdorf – Wilmersdorf.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Liste der Baudenkmale in Briesen (Mark)#Wilmersdorf stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Baudenkmale des Ortes.

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wilmersdorfer Kirche wurde 1881–1883 unter Benutzung von alten Granitquadern eines Vorgängerbaus vollständig umgebaut. Der Turm, der Türvorbau auf der Südseite und die Sakristei wurden aus Backstein errichtet. Viele Ausstattungsstücke in der Kirche wurden aus der alten Kirche übernommen. So ist der Altaraufbau mit der Darstellung von Abendmahl (Predella), Kreuzigung (Hauptbild), Auferstehung (oberes Bild) und Himmelfahrt (in der bekrönenden Sonne) eine Stiftung von Christian Ludwig von Rohr aus dem Jahre 1703. Auch die Apostelgestalten Petrus und Paulus wurden vom älteren Altar übernommen. Die Kanzel mit den Bildern der vier Evangelisten und späteren Renaissance-Säulchen ist aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts. Der barocke Taufengel stammt aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Einmalig in Brandenburg ist die 1995 vollständig restaurierte Plastik Anna selbdritt aus dem 14. Jahrhundert.

In der ehemaligen Taufkapelle (linker Seitenraum in der Kirche) steht eine Kleinorgel der Firma W. Sauer (Frankfurt (Oder)) aus dem Jahr 1969 (op. 1858, H-Modell). Die Orgel mit elektrischem Gebläse verfügt über vier Register, Manual und Pedal.

In der Kirche befinden sich zwei Epitaphe für Christian Ewald v. Rohr (1627–1693) und für Ernst Christian v. Rohr (1686–1709).

An der südlichen Außenseite der Kirche befinden sich mittelalterliche Grabsteine, u. a. für George Adolph Schindler und seine Frau (verstorben 1728 bzw. 1723) sowie für Albrecht Thuem (verstorben 1581 im Alter von 56 Jahren).

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Wilmersdorf (Briesen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Kirche Wilmersdorf [1]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Einwohnermeldeamt Amt Odervorland. In: amt-odervorland.de. Amt Odervorland, abgerufen am 23. Februar 2019.
  2. Reinhard E. Fischer: Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin, Band 13 der Brandenburgischen Historischen Studien im Auftrag der Brandenburgischen Historischen Kommission, be.bra wissenschaft verlag, Berlin-Brandenburg 2005, S. 182 ISBN 3-937233-30-X, ISSN 1860-2436.
  3. Bratring, Friedrich Wilhelm August, Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg, Berlin 1804–1809
  4. Die Kunstdenkmäler des Kreises Lebus. Berlin 1909
  5. Stand 31. Dezember 2009