Witikon

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Wappen von Witikon
Wappen von Witikon
Wappen von Zürich
Wappen von Zürich
Witikon
Quartier von Zürich
Karte von Witikon
Karte von Witikon
Koordinaten 687000 / 245950Koordinaten: 47° 21′ 31″ N, 8° 35′ 25″ O; CH1903: 687000 / 245950
Höhe 604 m
Fläche 4,93 km²
Einwohner 11'244 (31. Dez. 2020)
Bevölkerungsdichte 2281 Einwohner/km²
BFS-Nr. 261-074
Postleitzahl 8053
Stadtkreis Kreis 7 seit 1934

Witikon ist ein Quartier der Stadt Zürich. Die ehemals selbständige Gemeinde Witikon wurde 1934 eingemeindet und bildet heute zusammen mit Fluntern, Hottingen und Hirslanden den Kreis 7. Das Quartier hat seit 2019 über 11.000 Einwohner.[1] Sein Mundartname: Widike.[2]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung

In Rot ein silbernes Schildbeschlag

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Witikon liegt auf einer Terrasse in rund 600 m auf der Südwestseite der Pfannenstielkette an den Hängen des Adlisbergs (701 m) und des Ötlisbergs (696 m). Umgeben wird Witikon von zwei tief eingeschnittenen Bächen, dem Wehrenbachtobel im Süden und dem Stöckenbachtobel – auch als Elefantenbachtobel bekannt – im Norden. Im Westen, am Abhang in Richtung Zürich, liegt der Ortsteil Eierbrecht.

Eine wichtige Verbindungsstrasse von Zürich ins obere Glatttal führt durch Witikon. Nach Hirslanden passiert sie in der Schleife das Stöckenbachtobel, steigt steil nach Witikon hoch, erreicht nördlich vom Ötlisberg auf 631 m den höchsten Punkt und führt über Pfaffhausen nach Fällanden am Greifensee.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name Vuitinchova (sinngemäss «Hof des Vito») lässt erkennen, dass dieser Hof in der Zeit der zweiten Einwanderungswelle und endgültigen Niederlassung der Alemannen in der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts gegründet worden war. Zuvor lebten, wie Ausgrabungen vermuten lassen, auch Kelten und die Römer in diesem Gebiet.

Die erste Aufzeichnung zum Ort stammt von 946. Ein Bescheid vom 28. April 946 zur Aufteilung des Kirchenzehnten zwischen Felix und Regula (Chorherrenstift Grossmünster) und St. Peter (Stadtkirche) beschied, dass der Zehnte aus «Vuitinchova» an das Chorherrenstift zu leisten sei.

In den 1910er Jahren hatte Witikon keine 400 Einwohner.[3]

Eingemeindung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde innerhalb des Bezirks Zürich vor der Fusion 1933

Witikon, heute das östlichste Quartier der Stadt, wurde 1934 zusammen mit Albisrieden, Altstetten, Höngg, Oerlikon, Affoltern, Seebach und Schwamendingen als eines der letzten Dörfer eingemeindet. Wichtige Gründe für die Eingemeindung waren Verschuldungen und eine schlechte Infrastruktur (Schulen und Verkehrsmittel).

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch die Lage am Hang des Adlisbergs ergibt sich eine Aussicht auf den Zürichsee und die im Limmattal gelegenen Teile der Stadt. In der Mauer der Alten Kirche Witikon steckende Kanonenkugeln zeugen von österreichischen Truppen, die sich während der ersten Schlacht um Zürich in der Kirche verschanzt hatten und von der französischen Artillerie beschossen wurden.

Ein Beispiel moderner Sakralarchitektur ist die katholische Kirche «Maria Krönung» des Architekten Justus Dahinden. Der Grundriss ist der Hand nachempfunden mit einem Schiff je Finger. Die Wände streben zeltartig in die Höhe, was durch die Auskleidung mit langen Holzbrettern verstärkt wird. Die angegliederte Paulus-Akademie hat in der katholischen Schweiz eine grosse Bedeutung. Ebenfalls von Justus Dahinden ist das Stierenhaus aus dem Jahr 1982 am Kienastenwiesweg. Die Skulpturen am Stierenhaus stammen vom Schweizer Künstler Bruno Weber.

Kirchen und Friedhöfe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blick auf Witikon

In Witikon gibt es drei Kirchen:[4] Die evangelisch-reformierte Kirche besitzt zwei Gotteshäuser:

  • Die Alte Kirche Witikon, welche als dem hl. Otmar geweihte Kapelle erstmals im Jahr 1270 erwähnt wurde. Die Alte Kirche Witikon steht auf einem Hügel auf 629 m ü. M. und ist damit die höchstgelegene Kirche der Stadt Zürich.
  • Die Neue Kirche Witikon wurde in den Jahren 1955–1957 nach Plänen des Architekten Theodor Laubi, Meilen, erbaut. Die Neue Kirche Witikon ist als sechseckiges Gebäude mit freistehendem Kirchturm konzipiert worden. Sie besitzt eine Metzler-Orgel aus dem Jahr 1957.

Die römisch-katholische Kirche ist in Witikon mit der Kirchgemeinde Maria Krönung vertreten:

In Witikon befinden sich drei Friedhöfe, welche aus unterschiedlichen Gründen eine Besonderheit unter den 26 Zürcher Friedhöfen darstellen:

  • Der historische Kirchhof Witikon umschliesst die Alte Kirche von Witikon und ist mit seiner Entstehungszeit vor dem Jahr 1000 der älteste Zürcher Friedhof, der noch immer belegt wird.
  • Weil beim Kirchhof Witikon keine Friedhofserweiterung möglich war, besteht seit 1957 der Friedhof Witikon. Auf ihm sind zahlreiche bedeutende Persönlichkeiten beigesetzt. Zudem besitzt er als einziger Friedhof der Stadt ein muslimisches Gräberfeld.
  • Der Friedhof Binz ist einer der sechs jüdischen Friedhöfe der Stadt Zürich. Er wird von der orthodoxen Israelitischen Religionsgesellschaft Zürich betrieben.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Präsidialdepartement der Stadt Zürich, Statistik Stadt Zürich: Quartierspiegel Witikon. Zürich 2015 (online lesen)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Witikon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kreise und Quartiere. In: Stadt Zürich. Abgerufen am 22. April 2020.
  2. Heinz Gallmann: Zürichdeutsches Wörterbuch. 1. Auflage. Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2009, ISBN 978-3-03823-555-2, S. 671.
  3. Charles Knapp, Maurice Borel, Victor Attinger, Heinrich Brunner, Société neuchâteloise de géographie (Hrsg.): Geographisches Lexikon der Schweiz. Band 6: Tavetsch Val – Zybachsplatte, Supplement – letzte Ergaenzungen – Anhang. Verlag Gebrüder Attinger, Neuenburg 1910, S. 688 f., Stichwort Witikon  (Scan der Lexikon-Seite).
  4. Vgl. zum Folgenden: Robert Schönbächler: Kirchen und Gotteshäuser der Stadt Zürich. Neujahrsblatt Industriequartier/Aussersihl. Zürich 2013, S. 84–86