Wohnplatz Skateholm

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Der Wohnplatz Skateholm (nordsamisch Skateholmsboplatsen) liegt in Söderslätt, östlich von Trelleborg an der Südküste von Schonen in Schweden. Die Ausgrabungen einer ehemaligen Lagune in den Jahren 1980–1985 zeigten eine altsteinzeitliche Siedlung mit Spuren der Jäger und Sammler der mesolithischen Ertebøllekultur.

Etwa 300 Gräber, Gruben, Feuerstellen und Pfostengruben wurden gefunden. Die Gräber wurden mit der 14C-Methode auf etwa 5.250–4.900 v. Chr. (vor etwa 7000 Jahren) datiert.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der heutige Ort liegt zwischen Bedinggestrand und Hörte an der Südküste von Schonen in der Verwaltungseinheit Tullstorp Socken.[1] Der archäologische Fundort liegt etwas nordöstlich des heutigen Ortszentrums.

Gräberfelder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Etwa 90 Gräber, aufgeteilt auf zwei Felder, wurden neben Wohnplätzen gefunden und untersucht. Zwischen den Bestattungssitten auf Gräberfeld I (mit 46 Gräbern) und Gräberfeld II (das ältere) gibt es deutliche Unterschiede. Auf Skateholm I war die Hockerlage üblich, dagegen fehlt sie auf Skateholm II noch, ebenso wie Bestattungen in sitzender Position[2]. Demgegenüber sind auf Skateholm II die Gräber mit mehr Grabbeigaben ausgestattet. Außerdem scheinen sie dort durchdachter angelegt worden zu sein, was auf Gräberfeld I nicht mehr der Fall war. Dort wiederum wurden Hunde in zwei Arealen[3] konzentriert teilweise mit größerem Aufwand bestattet, sie sind in ähnlicher Weise wie die Menschen behandelt worden; in einem Fall mit großen Mengen von Beigaben. Das gibt es in Skateholm II noch nicht. Dort fand man ein rechteckiges Areal, das von einem schmalen Streifen aus rotem Ocker gefasst war und Reste unterschiedlicher Tierarten enthielt. Diesen Befund kann man sicher mit einer Begräbniszeremonie in Verbindung bringen.

Es gibt 18 Frauen- und 20 Männergräber. 63 Menschen sind als Erwachsene gestorben, 23 als Jugendliche und 14 als Kinder. Es gibt insgesamt sechs Doppelgräber, acht Gräber, in denen Hunde begraben wurden, und ein Grab, in dem ein Hund mit einem Menschen begraben wurde. Ein großer Teil der Gräber war mit rotem Ocker bestreut. Die meisten sind nur 0,2 bis 0,4 Meter tief. Die Beerdigungen scheinen in den meisten Fällen ohne Sarg oder Umhüllung stattgefunden zu haben.

Die Gräber, die die meiste Aufmerksamkeit erhielten, sind die Hundegräber. Hundegräber aus der Steinzeit wurden in Skandinavien bisher nirgendwo sonst gefunden. Auch in den Hundegräbern wurde roter Ocker gefunden.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Malou Bäcklund Blank: Döden i den bräckta lagunen – bland hundar och barn i Skateholm. (2006): S. 255–278
  • Karsten Kjer Michaelsen: Politikens bog om Danmarks oldtid (= Politikens håndbøger.) Politiken, Kopenhagen 2002, ISBN 87-567-6458-8, S. 27, 28, 233
  • Lars Larsson: Ett fångstsamhälle för 7000 år sedan: boplatser och gravar i Skateholm. Lund: Signum 1988. Libris länk. ISBN 91-85330-86-8
  • Lars Larsson: En 7000-årig sydkustboplats: nytt om gammalt från Skateholm. Limhamniana 1981

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Skateholm bei GeoNames geonames.org. Abgerufen am 24. April 2021.
  2. Die Schamanin. In: nationalgeographic.de.
  3. The graves at Skateholm I and II. researchgate.net.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Koordinaten: 55° 23′ 9,5″ N, 13° 28′ 51,3″ O