Wohratal
Wappen | Deutschlandkarte | |
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![]() |
Koordinaten: 50° 56′ N, 8° 56′ O | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Gießen | |
Landkreis: | Marburg-Biedenkopf | |
Höhe: | 240 m ü. NHN | |
Fläche: | 30,66 km2 | |
Einwohner: | 2165 (31. Dez. 2019)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 71 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 35288 | |
Vorwahlen: | 06453, 06425 | |
Kfz-Kennzeichen: | MR, BID | |
Gemeindeschlüssel: | 06 5 34 022 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Halsdorfer Straße 56 35288 Wohratal | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Heiko Dawedeit (parteilos) | |
Lage der Gemeinde Wohratal im Landkreis Marburg-Biedenkopf | ||
Wohratal ist eine Gemeinde im mittelhessischen Landkreis Marburg-Biedenkopf.
Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wohratal liegt zwischen dem Kellerwald im Osten und dem Burgwald im Westen an der Wohra. Größere Nachbarstädte sind Kirchhain im Süden und Frankenberg im Nordwesten.
Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wohratal grenzt im Norden an die Städte Rosenthal und Gemünden (beide im Landkreis Waldeck-Frankenberg), im Osten an die Gemeinde Gilserberg (Schwalm-Eder-Kreis), sowie im Süden und Westen an die Gemeinde Rauschenberg (Landkreis Marburg-Biedenkopf).
Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Gemeinde besteht aus den vier Ortsteilen Wohra (Sitz der Gemeindeverwaltung), Halsdorf, Langendorf sowie Hertingshausen.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bildung der Gemeinde Wohratal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Am 1. Juli 1970 wurde die Gemeinde Wohratal im Zuge der Gebietsreform in Hessen durch den freiwilligen Zusammenschluss der bisherigen selbstständigen Gemeinden Halsdorf und Wohra neu gebildet.[2] Am 1. Februar 1971 fusionierten die Gemeinden Wohratal, Hertingshausen und Langendorf freiwillig zur heutigen Großgemeinde Wohratal.[3][4] Für alle ehemals eigenständigen Gemeinden wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]
Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einwohnerstruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Wohratal 2391 Einwohner. Darunter waren 63 (2,6 %) Ausländer, von denen 27 aus dem EU-Ausland, 18 aus anderen Europäischen Ländern und 18 aus anderen Staaten kamen.[6] Die Einwohner lebten in 925 Haushalten. Davon waren 203 Singlehaushalte, 209 Paare ohne Kinder und 397 Paare mit Kindern, sowie 101 Alleinerziehende und 15 Wohngemeinschaften.[7] 1860 Einwohner gehörten der evangelischen (77,8 %) und 220 Einwohner der katholischen (9,2 %) Konfession an.[8]
Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wohratal: Einwohnerzahlen von 1973 bis 2015 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1973 | 2.165 | |||
1975 | 2.189 | |||
1980 | 2.172 | |||
1985 | 2.148 | |||
1990 | 2.420 | |||
1995 | 2.538 | |||
2000 | 2.652 | |||
2005 | 2.491 | |||
2010 | 2.447 | |||
2011 | 2.391 | |||
2015 | 2.295 | |||
Quellen: Hessisches Statistisches Informationssystem[9]; Zensus 2011[6] |
Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gemeindevertretung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Kommunalwahl am 6. März 2016 lieferte folgendes Ergebnis,[10] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[11][12]
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2016 |
Sitze 2016 |
% 2011 |
Sitze 2011 |
% 2006 |
Sitze 2006 |
% 2001 |
Sitze 2001 | ||
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SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 40,5 | 6 | 44,4 | 6 | 43,1 | 7 | 39,1 | 6 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 31,8 | 5 | 25,2 | 4 | 34,0 | 5 | 31,5 | 5 | |
OLW | Offene Liste Wohratal | 27,7 | 4 | 25,6 | 4 | — | — | — | — | |
BfW | Bürger für Wohratal | — | — | 4,8 | 1 | 6,9 | 1 | 9,7 | 1 | |
GRÜNE | Bündnis 90/Die Grünen | — | — | — | — | 16,0 | 2 | — | — | |
UWW/GRÜNE | Unabhängige Wählergemeinschaft Wohratal/Bündnis 90/Die Grünen | — | — | — | — | — | — | 19,7 | 3 | |
Gesamt | 100,0 | 15 | 100,0 | 15 | 100,0 | 15 | 100,0 | 15 | ||
Wahlbeteiligung in % | 55,9 | 57,8 | 59,2 | 68,0 |
Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Am 28. Oktober 2018 wurde der parteilose Heiko Dawedeit zum neuen Bürgermeister gewählt. Er übernahm das Amt zum 1. April 2019 von Peter Hartmann, der zuvor 18 Jahre lang Bürgermeister war.[13][14]
Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Blasonierung: „Erhöht geteilt von rot und blau durch einen silbernen (weißen) Wellenbalken; oben drei silberne Sterne, unten ein silbernes Ordenskreuz.“
Neben dem Wellenbalken für die Namen gebende Wohra, stehen die Sterne und das Ordenskreuz für die vier Ortsteile der Gemeinde. Die Sterne erinnern an die frühere Grafschaft Ziegenhain, zu der das Gebiet gehörte, der Orden in der Form eines Malteserkreuzes mit der stilisierten Dornenkrone steht für das Hugenottendorf Hertingshausen.
Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Wohratalbahn führte durch das Gemeindegebiet, in dem es neben dem Bahnhof Halsdorf einen Bahnhof in Wohra gab. Am 28. Mai 1972 wurde der Personenverkehr eingestellt und nach Aufgabe des Güterverkehrs die Strecke am 31. Dezember 1981 stillgelegt.
Naturschutzgebiet Wacholderweide[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das „Naturschutzgebiet Wacholderweide Langendorf“ zählt zu den Naturdenkmälern des Landkreises Marburg-Biedenkopf. Für das Projekt kooperieren die Landkreisbehörden, die Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON) sowie „Hessenforst“. Durch Kauf und Tausch wurden fünf bestehende Naturdenkmal-Flächen durch Zukauf erweitert und zu einem großflächigen Gebiet zusammengefasst. Im Dezember 2008 wurde die gesamte Fläche mit einem festen Zaun für die Ganzjahresbeweidung versehen. Im Frühling 2009 wurde ein Viehunterstand im „Langen Tal“ errichtet. Der Flächenerwerb und die Bauten wurden aus der naturschutzrechtlichen Ausgleichsabgabe refinanziert.[15]
Das 15 Hektar große Areal wird von einer eigens dafür gegründeten Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) „Langendorfer Wacholderweide (Weideverein)“ gemanagt. Diese GbR ist ein als landwirtschaftlicher Betrieb staatlich anerkannter Weideverein. Die gegenwärtig (Juni 2009) zehn Mitglieder sind Tierzüchter und -halter aus Langendorf und Wohra. Die einbezogenen Tierarten reichen von Galloway-Rindern, über Fjordpferde, bis zu Burenziegen und Rhönschafen.[15]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Wohratal , Landkreis Marburg-Biedenkopf. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Wohratal in der Hessischen Bibliographie
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerungsstand am 31.12.2019 (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Zusammenschluß der Gemeinden Halsdorf und Wohra im Landkreis Marburg zu der neuen Gemeinde „Wohratal“ vom 11. Juni 1970. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr. 26, S. 1300, Punkt 1228 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 7,6 MB]).
- ↑ Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 6, S. 248, Punkt 328, Abs. 53 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,2 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 402.
- ↑ Hauptsatzung. (PDF; 104 kB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Wohratal, abgerufen im November 2020.
- ↑ a b Bevölkerung nach Staatsangehörigkeitsgruppen: Wohratal. In: Zensus2011. Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen im Oktober 2020.
- ↑ Haushalte nach Familien: Wohratal. In: Zensus2011. Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen im Oktober 2020.
- ↑ Religionszugehörigkeit: Wohratal. In: Zensus2011. Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen im Oktober 2020.
- ↑ Hessisches Statistisches Informationssystem In: Statistik.Hessen.
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2016.
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006
- ↑ Hinterländer Anzeiger: Ried siegt in Cölbe, Dawedeit in Wohratal, 28. Oktober 2018, letzter Zugriff: 25. November 2018.
- ↑ wohratal.de: Der scheidende Bürgermeister Peter Hartmann verabschiedet sich…, 18. März 2019, letzter Zugriff: 9. April 2019.
- ↑ a b Oberhessische Presse vom 23. Juni 2009, Seite 8