Wolf Friedrich von Bomsdorf

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Wolf Friedrich von Bomsdorf († 1686[1]) war ein kurbrandenburgischer Oberst.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herkunft und Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wolf Friedrich war Angehöriger des aus der Niederlausitz herstammenden Adelsgeschlechts Bomsdorff.[2]

Er vermählte sich mit der Anne Sophie von der Marwitz, Schwester des nachmaligen brandenburgische Generals Kurt Hildebrand von der Marwitz (1641–1701), Tochter des Balthasar von der Marwitz (1600–1657) und der Emerentie von Rohr a.d.H. Schöneberg.[3][4] Aus der Ehe sind mehrere Kinder hervorgegangen.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bomsdorf hatte vor Eintritt in kurbrandenburgische Dienste wenigstens in schwedischen Kriegsdiensten gestanden. 1656 war er dort noch Major,[5] stieg aber, spätestens 1658 während des Zweiten Nordischen Krieges wo er in Polen im Felde stand, zu Oberstleutnant auf.[6]

Er erwarb 1664 das Gut Altranft. Unter seiner Herrschaft fanden dort erste Meliorationsarbeiten statt. In den Jahren 1670 bis 1678 wurde das Herrenhaus zum barocken Schloss ausgebaut. Sein Sohn veräußerte schließlich 1739 den Besitz an Samuel von Marschall.

Der Große Kurfürst ließ am 9. Oktober 1665 für ihn ein Dragonerregiment mit sechs Kompanien zu je 100 Gemeinen errichten. Den Kompanien wurden am 11. Mai 1666 je in Crossen, Züllichau, Sommerfeld, Drossen, Reppen, Zielenzig und Cottbus ihre Garnison angewiesen. Die Kopfstärke zählte erst 200 Mann als das Regiment mit der Errichtung der Zitadelle Magdeburg zusammen mit den Schöningschen Reutern abgedankt werden sollten.

Am 13. Juni 1672 avancierte Bomsdorff zum Oberst und warb für den Kurfürsten erneut ein Dragonerregiment, mit dem er gegen Frankreich im Felde stand. Hierbei geriet er zuerst am 3. Februar 1673 bei Unna[7] und noch einmal unmittelbar vor der Schlacht bei Türkheim am 5. Januar 1675 bei Ruffach mit 250 Mann in Gefangenschaft.[8]

Von 1668 bis 1676 soll er ein Regiment zu Fuß kommandiert haben und war etwa in dieser Zeit auch Pächter des Amtes Freienwalde. Seit 1674 war er Kommandant von Oderberg.[9] Ebenfalls soll er am 29. Juni 1677 das Infanterieregiment „v. Götze“ erhalten haben.[10] Im Jahr 1678 war er Kommandant in Kolberg.[11]

Bomsdorf war auch Erbherr auf Welsickendorff gewesen.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Anton Balthasar König: Wolf Friedrich von Bomsdorf. In: Biographisches Lexikon aller Helden und Militairpersonen, welche sich in Preußischen Diensten berühmt gemacht haben. Band 1. Arnold Wever, Berlin 1788, S. 161 (Wolf Friedrich von Bomsdorf bei Wikisource [PDF]).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Nach König (Lit.), was Zedlitz (FN 2) von dort übernimmt, soll er bereits 1676 verstorben sein. In den Familienpapieren derer von der Marwitz wird, was sich darüber hinaus durch anderweitige spätere Nennungen stütz, das Sterbejahr 1686 genannt.
  2. Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues Preussisches Adels-Lexicon, Band 1, Leipzig 1836, S. 276.
  3. a b Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln Neue Folge, Band XXI Brandenburg und Preußen 2, Verlag Vittorio Klostermann, Frankfurt/Main 2002, Tfln. 77-78.
  4. Hermann von Redern: Zur Geschichte der Familie von der Marwitz – Regesten, Stammtafeln und andere Materialien, C. Heymann, Berlin 1879, S. 112.
  5. Georg Tessin: Die deutschen Regimenter der Krone Schweden 1645–1718. Band 1, Böhlau, Köln – Graz 1965, S. 240.
  6. Martin Meyer: Theatrum Europaeum, Frankfurt/Main 1663, S. 619 u. S. 636.
  7. Pieter Valckenier, Andreas Müller (Hrsg.): Das verwirrte Europa. Amsterdam 1677, S. 488.
  8. M. Th. de Morville de Rouvrois: Voyage pittoresque en Alsace, Mulhouse 1844, S. 177.
  9. Zeitschrift für Kunst, Wissenschaft und Geschichte des Krieges. Band 82, Heft 4, E.S. Mittler & Sohn, Berlin, Posen und Bromberg 1851, S. 25.
  10. Gustav von Kessel (Hrsg.): Tagebuch Dieterich Sigismund’s von Buch aus den Jahren 1674–1683, Band 1, Jena und Leipzig 1865, S. 68, FN 63.
  11. Rudolf Stoewer: Geschichte der Stadt Kolberg, 1927, S. 4.