Xavier Naidoo

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Xavier Naidoo (2011)
Xavier Naidoo (2002)

Xavier Kurt Naidoo [ˌzɛɪvɪɐ kʰʊɐ̯t naɪˈduː] (* 2. Oktober 1971 in Mannheim) ist ein deutscher Soul- und R&B-Sänger. Neben seiner Solokarriere ist er Gründungsmitglied der deutschen Musikgruppe Söhne Mannheims, Mitinitiator und ehemaliger Dozent an der Mannheimer Popakademie und hat mit Beats Around the Bush und naidoo records eigene Plattenlabels gegründet.

Naidoos Liedtexte befassen sich unter anderem mit bekennendem Christentum, apokalyptischen Szenarien und mit Nächstenliebe. Neben seiner Band engagiert er sich bei vielen Projekten, darunter Brothers Keepers, Rock gegen Rechts, 4 Your Soul, Rilke Projekt, Zeichen der Zeit, Fourtress.

Naidoos Debütalbum Nicht von dieser Welt verkaufte sich seit 1998 über eine Million Mal. Seine vier weiteren Soloalben Zwischenspiel – Alles für den Herrn (2002), Telegramm für X (2005), Alles kann besser werden (2009), Danke fürs Zuhören (2012) und Bei meiner Seele (2013) erreichten ebenfalls Platz Eins der deutschen Albumcharts.

Mit seinen Liedtexten und politischen Aussagen löste er mehrfach Kontroversen aus.

Leben

Händeabdrücke auf dem Munich Olympic Walk of Stars

Naidoos Vater Rausammy stammt aus Südafrika und ist halb indischer, halb deutscher Herkunft.[1] Er ließ sich mit Naidoos Mutter Eugene, die südafrikanischer und irischer Abstammung ist,[1] in Mannheim nieder. Xavier Naidoo wuchs im Stadtteil Wallstadt auf und wurde römisch-katholisch erzogen.[2] Noch heute lebt er in seiner Heimatstadt, der er, auch zusammen mit der Band Söhne Mannheims, einige Lieder wie beispielsweise Meine Stadt und Wo ist mein Platz widmete.

Naidoo sagte, dass er in seiner Schulzeit manchmal wegen seiner dunklen Hautfarbe gehänselt worden sei,[1] weshalb seine Kindheit und Jugend nicht immer einfach gewesen seien. Um sich im Notfall besser verteidigen zu können, erlernte er damals das Kickboxen.

Seine ersten musikalischen Erfahrungen machte er in Schul- und Kirchenchören. Er wurde Mitglied des Celebration Gospel Choir, mit dem er eine CD aufnahm, und der Regionalband Just 4 Music. Er erlangte die mittlere Reife an der Feudenheim-Realschule, begann eine Lehre als Koch, modelte für Bademoden, war Türsteher des Mannheimer Breakbeat-Clubs Milk![3] und ging in die USA, wo er unter dem Künstlernamen Kobra sein erstes Soloalbum, Seeing Is Believing, veröffentlichte. 1995 und 1998 stand er bei den Musicals Human Pacific und People von Richard Geppert über 100 Mal in Mannheim und Hockenheim als Hauptdarsteller auf der Bühne.

1994 trat er als Backgroundsänger beim Rödelheim Hartreim Projekt der Frankfurter Produzenten Moses Pelham und Thomas Hofmann auf. Dort wurde er vom Label 3p entdeckt und als Solostar aufgebaut. Mit Sabrina Setlur nahm er 1997 die Single Freisein auf und wurde so erstmals einem größeren Publikum bekannt. Die Kooperation mit 3p endete jedoch im Streit, nachdem Naidoo mit den Söhnen Mannheims erste Produktionen veröffentlicht hatte; das stellte nach Ansicht von 3p einen Vertragsverstoß dar. In der darauffolgenden Klage entschied das Landgericht Mannheim schließlich zu Gunsten Naidoos. Eine daraufhin eingereichte Verfassungsbeschwerde wurde 2005 nicht zur Entscheidung angenommen.[4]

Wegen des Besitzes von 48 Gramm Haschisch und des Fahrens ohne Fahrerlaubnis wurde Naidoo im November 2000 zu 20 Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung und einer Geldstrafe von 100.000 DM verurteilt.[5] Naidoo ist Vegetarier: „Dank eines Raps von Kool Savas bin ich Vegetarier geworden.“[6] Naidoo bezieht sich dabei auf eine Passage im Lied Der beste Tag meines Lebens. Naidoo unterstützt die umstrittene Fernsehsendung Tatort Internet (RTL II) mit dem Titelsong Sie verdienen einen besonderen Schutz.

Anfang 2012 heiratete Naidoo seine Freundin. In der Öffentlichkeit erwähnte er dies erst im September 2012 in einem Radio-Interview, ohne nähere Angaben zu machen.[1][7] Seit 2013 ist er Vater eines Sohnes, was er erst im Mai 2015 öffentlich machte.[8]

2012 entschied der Bundesgerichtshof nach einer von Naidoo angestrengten Klage, dass auch im Falle eines nichtgewerblichen Urheberrechtsverstoßes Provider die Namen und Adressen derjenigen Kunden, die ohne Genehmigung des Rechteinhabers oder -verwerters Musikstücke im Internet hochgeladen und zugänglich gemacht haben, herausgeben müssen.[9]

Solokarriere

Nicht von dieser Welt

1998 veröffentlichte Naidoo das Album und die gleichnamige Singleauskopplung Nicht von dieser Welt. Auch auf einer Bravo-Compilation war das Lied zu finden, wodurch er einem breiteren jungen Publikum bekannt wurde. Man überlegte, eine erste Tour durchzuführen, doch Naidoos Veranstalter rieten ihm davon ab, gleich zu Beginn seiner Karriere auf Solotournee zu gehen. Nachdem sie sich weigerten, eine Tournee zu unterstützen, entschied Naidoo sich für einen außergewöhnlichen Weg – er organisierte die Liveauftritte in ganz Deutschland überwiegend selbst und in Zusammenarbeit mit dem Label 3p. Die Konzerte waren weit besser besucht als angenommen, und so hatte Naidoo nach Beendigung der Tour bereits vor über 300.000 Menschen gesungen. 1999 wurde ein Mitschnitt der Auftritte veröffentlicht. Im selben Jahr erhielt Xavier Naidoo das erste Mal den Echo als Bester nationaler Künstler, den Comet als Bester nationaler Act und den international anerkannten MTV Europe Music Award als Best German Act.[10] Mit über einer Million verkaufter Exemplare ist das Album Nicht von dieser Welt Xavier Naidoos bisher größter Erfolg in seiner Solokarriere.[10]

Auch der hymnenhafte Titelsong Sie sieht mich nicht (Musik von Jean-Jacques Goldman) für die Kinoproduktion Asterix und Obelix gegen Caesar brachte ihm 1999 beträchtliches Airplay in Deutschland, Österreich und der Schweiz ein.

Zwischenspiel – Alles für den Herrn

2002 wurde sein zweites Soloalbum mit dem Titel Zwischenspiel – Alles für den Herrn als Doppelalbum veröffentlicht. Es stieg, wie bereits sein Debütalbum, in Deutschland und Österreich jeweils auf Platz eins der Albumcharts ein. In der Schweiz erreichte es den dritten Platz. Nach der Veröffentlichung dieses Albums wurde Xavier Naidoo mit mehreren Preisen geehrt. So erhielt er zum zweiten Mal nach 1999 den Preis als Bester deutscher Künstler bei den MTV Europe Music Awards.[10] Eine Besonderheit stellen die einzelnen Musikvideos zum Album dar: in mehreren Clips spielen die Schauspieler Esther Schweins und Steffen Wink die Hauptrollen. Ebenfalls 2002 war Naidoo in der deutschen Fassung des Films City of God Synchronsprecher des Protagonisten und Erzählers Buscapé.

Die Single Ich kenne nichts (das so schön ist wie du) aus dem Album The World According to RZA mit RZA erreichte 2003 in Deutschland den ersten Platz der Single-Charts.

Telegramm für X

Im Dezember 2005 veröffentlichte Naidoo sein drittes Soloalbum Telegramm für X. Das Album stieg sofort auf Platz eins der LP-Charts ein, wurde vierfach mit Platin ausgezeichnet und verkaufte sich bis heute rund 800.000 Mal. Das Album eroberte auch in Österreich und in der Schweiz Platz eins der Charts. Eingeleitet wurde dieser Albumerfolg durch die erfolgreiche erste Singleauskopplung Dieser Weg. Der Song kletterte bis auf Platz zwei der deutschen Charts und verharrte dort mehrere Wochen lang. Außerdem erreichte er die Top Ten in Österreich und in der Schweiz.

Bei der Echo-Verleihung 2006 wurde Naidoo unter anderem als bester nationaler Künstler geehrt. Er präsentierte dort im Showteil zum ersten Mal live die zweite Singleauskopplung Bist du am Leben interessiert. Dieser Song erreichte in den deutschen Singlecharts Platz 27 als Höchstplatzierung. Am 23. Juni 2006 wurde der Song Zeilen aus Gold veröffentlicht, am 3. November 2006 folgte Was wir alleine nicht schaffen.

Am 9. Juli 2006 sang Naidoo anlässlich der Begrüßung der deutschen Fußballnationalmannschaft nach der Weltmeisterschaft 2006 auf der Fanmeile in Berlin. Kurze Zeit später veröffentlichte er den Titel Danke, in dem er sich bei der deutschen Fußballnationalmannschaft für ihre Spiele und den dritten Platz bei der Fußball-WM 2006 „bedankt“. Der Song sollte zunächst nur im Internet veröffentlicht werden. Nach der großen Fußball-Begeisterung wurde er aber doch als Single herausgebracht und stieg auf Platz eins der deutschen Singlecharts ein, wo er sich insgesamt fünf Wochen aufhielt.[10] Für über 150.000 verkaufte Singles erhielt er 2006 eine Goldene Schallplatte. Der Titel erreichte auch in Österreich und in der Schweiz die Top Ten. Im Dezember 2006 wurde Naidoo mit dem Radiopreis 1 Live Krone ausgezeichnet.

2006 wurde er von dem Männermagazin Men’s Health zum bestangezogenen Mann Deutschlands gewählt. Im Jahr 2007 legte Xavier Naidoo seine Soloprojekte betreffend eine Pause ein. Jedoch war er musikalisch an einigen Projekten anderer Künstler beteiligt. Im selben Jahr veröffentlichte Naidoo die im Kinderbuchverlag Wolff erschienene Kinderplatte Peter und der Wolf von Sergej Prokofjew.

2008 trat er zusammen mit den Söhnen Mannheims in der Reihe der MTV-Unplugged-Konzerte auf. Im Anschluss daran wurde Wettsingen in Schwetzingen als erstes Doppelalbum in der Geschichte der MTV Unplugged-Reihe veröffentlicht.[10] Das Album verkaufte sich über 300.000 Mal und wurde dreimal mit Gold und einmal mit Platin ausgezeichnet.

Alles kann besser werden

2009 tourte Xavier Naidoo gemeinsam mit den Söhnen Mannheims durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Auf der ZION|Alles kann besser werden Tour*2009 wurden in 14 Städten insgesamt 28 Konzerte aufgeführt. So trat an einem Abend zunächst Xavier Naidoo solo auf, am folgenden Abend folgte ein Söhne-Mannheims-Konzert.[11] Auf der Tour wurde einerseits das im Juli 2009 erschienene Söhne-Mannheims-Album Iz On vorgestellt, andererseits das im Oktober 2009 veröffentlichte vierte Soloalbum von Xavier Naidoo, Alles kann besser werden. Auf diesem Album thematisiert Naidoo in dem Stück Goldwaagen/Goldwagen diverse Verschwörungstheorien, unter anderem Verschwörungstheorien zu den Terroranschlägen am 11. September 2001 und zur Atlantik-Brücke. So heißt es dort: „9/11, London und Madrid, jeder weiß dass Al-Qaida nur die CIA ist. World Trade Center Nr. 7. Warum ist von dem Gebäude nichts mehr übrig geblieben“, als Refrain wird vielfach das Wort Gladio wiederholt, der Name einer realen, 1990 aufgedeckten Geheimorganisation von NATO und CIA.[12]

Am 4. März 2010 erhielt er den Echo 2010, überreicht durch die deutsche Schauspielerin Esther Schweins.

Im Juni 2010 besuchte er die deutschen Truppen der Bundeswehr in Afghanistan im Camp Marmal (Mazār-i Scharif) und im Feldlager Kunduz und gab dort mehrere Konzerte, zur Unterstützung der Soldaten vor Ort.

Voice of Germany und Bundesvision Song Contest

In den Jahren 2011 und 2012 war er einer der Juroren und Coaches in der deutschen Gesangs-Castingshow The Voice of Germany.

2012 trat er zusammen mit Kool Savas unter dem Namen Xavas für das Bundesland Baden-Württemberg beim Bundesvision Song Contest an und gewann diesen. Eben unter diesem Namen produzierte er zusammen mit Kool Savas ein Album Namens Gespaltene Persönlichkeit. Im selben Jahr veröffentlichte Xavier den Song Eye Opener, den er zusammen mit dem internationalen Produzenten Kris Menace für dessen Album Features schrieb.[13]

Mordsmusik

2013 veröffentlichte er das Dubstep-Album Mordsmusik unter dem Pseudonym „Der Xer“, welches ein geteiltes Echo hervorrief.[14] Häufig wurde allerdings sein Mut positiv bewertet, etwas komplett Neues zu beginnen.

Kontroversen

Liedtexte

Die Linksjugend Solid und der deutsche Lesben- und Schwulenverband (LSVD) zeigten 2012 Naidoo und Kool Savas im Zusammenhang mit einem Liedtext aus ihrem Album Gespaltene Persönlichkeit wegen Volksverhetzung und öffentlicher Aufforderung zu Straftaten an.[15][16] In einem Liedtext eines Hidden Tracks hätten die beiden satanistische Rituale mit Kindesmissbrauch, Pädophilie und Homosexualität gleichgesetzt.[17][15][16] Naidoo rechtfertigte den Liedtext gegenüber radio ffn als missverstanden. Es gehe keinesfalls um eine Verknüpfung von Homosexualität und Pädophilie, sondern er wolle auf „furchtbare Ritualmorde an Kindern, die tatsächlich ganz viel in Europa passieren“ aufmerksam machen.[16] Die Staatsanwaltschaft Mannheim sah von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens ab, da weder eine Volksverhetzung noch ein Aufruf zur Gewalt erkennbar sei.[18]

Naidoo wurde im November 2012 von Marcus Staiger, dem einstigen Plattenchef von Royal Bunker und ehemaligen Chefredakteur von Rap.de, als christlicher Fundamentalist bezeichnet. Das gesamte Werk von Naidoo durchziehe die Huldigung „einer gewissen Highlander-Romantik, einem völkischen Heroismus, in dem unentwegt einer aufsteht, einer sich erhebt, eine messianische Lichtgestalt, der Eine, der von der Vorsehung Auserwählte, der die Massen mitreißt und in die Schlacht führt und am Ende das Dunkle vernichtet“.[19] Ebenfalls im November 2012 warf Thomas Steiner Naidoo in einem Leitartikel der Badischen Zeitung vor, „krude Verschwörungstheorien zu verbreiten“ sei „keine Aufklärung sondern Verdummung“ und „primitive Ressentiments gegen gewählte Repräsentanten zu schüren […] keine Provokation sondern Verachtung“.[20]

Im August 2015 einigten sich Naidoo und die Amadeu Antonio Stiftung gerichtlich auf einen Vergleich, nachdem Naidoo einen Antrag auf eine Einstweilige Verfügung gegenüber dieser gestellt hatte. Demnach können Textstellen des Songs Raus aus dem Reichstag als antisemitisch interpretiert werden. Naidoo „als Person” dürfe von der Stiftung jedoch nicht als Antisemit eingestuft werden.[21] In einem inzwischen gelöschten Artikel auf der von der Stiftung betriebenen Plattform Netz gegen Nazis war ihm zuvor der Vorwurf gemacht worden, er „dürfte ein Antisemit”[22] sein.

Politische Aussagen

Im Jahr 2011 reichte Naidoo erfolglos Strafanzeige wegen Hochverrats gegen seiner Meinung nach Mitverantwortliche der Finanzkrise ab 2007 ein, darunter den damaligen Bundespräsidenten Horst Köhler und Regierungsmitglieder.[23]

Zu verschiedenen Anlässen äußerte Naidoo, Deutschland sei kein freies, sondern ein besetztes Land, da der Zwei-plus-Vier-Vertrag kein gültiger Friedensvertrag sei.[24][25] Ihm wurde daher vorgeworfen, er verrühre „Verschwörungstheorien, Demokratiefeindlichkeit, Nationalismus, Antiamerikanismus, Antikapitalismus und Friedensgeraune zu einer dunklen Suppe“ und sei „unterwegs mit seiner Mission“, die sich „im Gleichklang mit den ‚Reichsbürgern‘“ „gegen Deutschland in seiner gegenwärtigen Form und Gestalt“ richte.[26][27] Als Reaktion veröffentlichte Naidoo das Video Die Wahrheit und bezeichnete sich als „gläubigen Menschen“ sowie als Libertären im Sinne Murray Rothbards. Er bezog sich auf das Buch Die Vereinigten Staaten von Europa des Publizisten Oliver Janich.[28][29]

Am Tag der Deutschen Einheit 2014, dem 3. Oktober, trat Naidoo in Berlin sowohl bei einer Mahnwache für den Frieden der rechtsextremen Querfront-Bewegung als auch bei einer Veranstaltung von Anhängern der rechtsextremistischen und unter Beobachtung des Verfassungschutzes stehenden „Reichsbürgerbewegung“ auf.[30] Dabei bestritt er erneut die offizielle Darstellung der Terroranschläge am 11. September 2001 und sprach von einer „Weltverschwörung“.[31][32] Naidoo erklärte, er spreche zu den „Menschen der Mahnwachen und zu den Menschen, die sich ‚Reichsbürger‘ nennen, weil es sind alles Systemkritiker so wie ich“. Er wolle auf Menschen zugehen, auch auf die NPD.[33] Mannheims Oberbürgermeister Peter Kurz sagte dazu, Naidoo vertrete „radikal libertäre, anti-staatliche Positionen, mit denen wir uns als Stadt in keiner Weise identifizieren können“.[34] Er gehöre nicht ins rechte Spektrum, bediene aber bestimmte Muster der Rechtsextremen.[35] In Bezug auf seine Behauptung, „Systemkritik“ zu betreiben, wird ihm vorgeworfen, den Begriff zu diskreditieren und unter seinem Deckmantel Verschwörungstheorien zu verbreiten.[36]

Im November 2014 wurde Naidoo der ironische Negativpreis Das Goldene Brett zugesprochen. In der Begründung wurde auf seine Nähe zur Reichsbürgerbewegung verwiesen. Damit werde er „zur Einstiegsdroge in ein ganzes Geflecht an abstrusen Verschwörungstheorien.“[37]

Diskografie

Jahr Titel
Musiklabel
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen
(Jahr, Titel, Musiklabel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH
1994 Seeing Is Believing
DUR Music/Megaphon Music
Erstveröffentlichung: 27. September 1994 (USA)
Neuauflage: Mai 2003 (DEU)
1998 Nicht von dieser Welt
3p
DE1
Doppelplatin
×2
Doppelplatin

(101 Wo.)DE
AT5
Platin
Platin

(37 Wo.)AT
CH12
Platin
Platin

(60 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 30. Mai 1998
Verkäufe: + 1.100.000
2002 Zwischenspiel – Alles für den Herrn
Naidoo Records
DE1
Doppelplatin
×2
Doppelplatin

(86 Wo.)DE
AT1
Platin
Platin

(92 Wo.)AT
CH3
Doppelplatin
×2
Doppelplatin

(56 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 25. März 2002
Verkäufe: + 800.000
2005 Telegramm für X
Naidoo Records
DE1
Vierfachplatin
×4
Vierfachplatin

(77 Wo.)DE
AT1
(60 Wo.)AT
CH1
Dreifachgold
×3
Dreifachgold

(63 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 25. November 2005
Verkäufe: + 860.000
2009 Alles kann besser werden
Naidoo Records
DE1
Doppelplatin
×2
Doppelplatin

(103 Wo.)DE
AT3
(31 Wo.)AT
CH2
Gold
Gold

(42 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 9. Oktober 2009
Verkäufe: + 415.000
2013 Mordsmusik
Naidoo Records
DE62
(1 Wo.)DE
AT44
(2 Wo.)AT
Erstveröffentlichung: 8. März 2013
als Der Xer
Bei meiner Seele
Naidoo Records
DE1
Platin
Platin

(36 Wo.)DE
AT1
Gold
Gold

(27 Wo.)AT
CH3
(21 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 31. Mai 2013
Verkäufe: + 207.500
2014 Tanzmusik (Xavier lebt hier nicht mehr)
Naidoo Records
Erstveröffentlichung: 12. Dezember 2014
als Der Xer
2016 Nicht von dieser Welt 2
Naidoo Records
DE1
Gold
Gold

(24 Wo.)DE
AT1
(15 Wo.)AT
CH1
(19 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 1. April 2016
Verkäufe: + 100.000
2017 Für dich.
Naidoo Records
DE3
(10 Wo.)DE
AT6
(5 Wo.)AT
CH5
(12 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 24. November 2017
2019 Hin und weg
Naidoo Records
DE3
(11 Wo.)DE
AT8
(5 Wo.)AT
CH4
(10 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 19. Juli 2019

Filmografie

Kinofilme

  • 2001: Auf Herz und Nieren
  • 2002: City of God (Synchronsprecher)

Fernsehfilme

Fernsehserien

  • 2011: Sesamstraße präsentiert: Ernie & Bert Songs, KiKA

Fernsehshows

Dokumentationen

  • 2006: Mannheimer Schule – Wie Popmusik wirklich entsteht: Version 1.0
  • 2007: Yes, I am!
  • 2013: Traumwärts – Wohin führt Dein Weg (Sprecher)
  • 2015: Bei meiner Seele – 20 Jahre Xavier Naidoo

Musicals

Band-Besetzung

Produzenten

Auszeichnungen

  • Bravo Otto
    • 2005: „Bronze“ in der Kategorie „Sänger“
    • 2006: „Silber“ in der Kategorie „Sänger“
  • Comet
    • 1999: als „Act National“[38]
    • 2002: als „Act National“[38]
  • ECHO Pop
    • 1999: als „Newcomer National“[39]
    • 2000: als „Künstler National“[40]
    • 2004: für „Single International“ (Ich kenne nichts (das so schön ist wie du)) (mit RZA)[41]
    • 2006: als „Künstler National“[42]
    • 2010: als „Künstler National“
    • 2015: als „Partner des Jahres“ (Sing meinen Song – Das Tauschkonzert)
  • Goldene Kamera
    • 2006: für „Pop National“
    • 2012: für „Beste Unterhaltung“ (The Voice of Germany)
  • Goldene Stimmgabel
    • 2002: für die Anzahl verkaufter Tonträger von Oktober 2001 bis Juni 2002
    • 2006: für die Anzahl verkaufter Tonträger von Oktober 2005 bis Juni 2006

Publikationen

  • 2005: Sing deine Hits (Songtexte)
  • 2007: X. Naidoo Das Beste Für Piano (Notenbuch)
  • 2012: XAVAS Album (Notenbuch)

Literatur

  • Matthias Lemme: Die neuen Psalmensänger. Religiosität in deutschsprachiger Popmusik (= Populäre Kultur und Theologie, Bd. 3). IKS Garamond, Jena 2009, ISBN 978-3-938203-72-9.
  • Ulrike Slezak: Religiöse Erziehung. Biographische Studien im Horizont der Stufentheorie nach Oser/Gmünder und religionspädagogische Konsequenzen. Kassel University Press, Kassel 2008, ISBN 978-3-89958-395-3, S. 71–77, 109–111, 137 (zugleich Dissertation, Universität Kassel 2008).
  • Ute Fink: Rock, Pop – Amen?! Christlicher Glaube und zeitgenössische Musik (= Internationale Hochschulschriften, Bd. 466). Waxmann, Münster u. a. 2006, ISBN 3-8309-1660-4, S. 44, 56–72 (zugleich Dissertation, Universität Köln 2005).
  • Michael Fuchs-Gamböck, Jörg-Peter Klotz: Xavier Naidoo. Seine Wege. Goldmann, München 2002, ISBN 3-442-45317-8.
  • Michael Ganster: Christlich spirituelle Inhalte in zeitgenössischer Popmusik am Beispiel Xavier Naidoos und ihre Rezeption bei Jugendlichen (= MenschenArbeit. Freiburger Studien, Bd. 17). 1. Auflage. Hartung-Gorre, Konstanz 2003, ISBN 3-89649-843-6 (zugleich Diplomarbeit, Universität Mainz 2001/02).

Weblinks

Commons: Xavier Naidoo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d Ute Wild: “Ein Lied ist unschuldig”. In: www.biss-magazin.de. BISS, 31. Mai 2013, abgerufen am 30. Juni 2013.
  2. MAX Interview: Xavier Naidoo – Gott und die Welt In: Cinema, 14. November 2012.
  3. Biografie bei laut.de
  4. Joachim Gauger: Naidoo/Pelham: 3p scheitert vor Gericht. laut.de, 26. August 2005; bverfg.de Originaltext der Entscheidung
  5. 20 Monate auf Bewährung. In: Rhein Zeitung, 28. November 2000.
  6. Xavier Naidoo. In: Die Welt, 14. November 2012.
  7. Also doch! Xavier Naidoo ist verheiratet. In: Die Welt. 13. September 2012, abgerufen am 30. Juni 2013.
  8. Xavier Naidoo bereits seit einem Jahr Vater. In: Focus Online. 20. Mai 2015, abgerufen am 20. Mai 2015.
  9. BGH, Az. I ZR 80/11, Beschluss vom 19. April 2012
  10. a b c d e Xavier Naidoo Biografie. Auf: xavier.de, letzter Abruf: 12. Juli 2009
  11. Tourview. Auf: xavier.de, letzter Abruf: 12. Juli 2009
  12. lyrics.wikia.com. Wikia – Lyrics. Abgerufen am 20. September 2011.
  13. xaviernaidoo.de. News 12. November Xavier Naidoo Homepage.
  14. „Mordsmusik“: Xavier Naidoo provoziert (Memento vom 8. März 2013 im Internet Archive) In: Stern.de vom 28. Februar 2013.
  15. a b „Gewaltverherrlichend, menschenverachtend, homophob“ . In: Süddeutsche Zeitung, 14. November 2012. Abgerufen am 14. November 2012.
  16. a b c „Voice-of-Germany“-Macher verteidigen Naidoo. In: Die Welt, 14. November 2012.
  17. Linkspartei: Strafanzeige gegen Xavier Naidoo. In: queer.de, 13. November 2012.
  18. Staatsanwaltschaft verzichtet auf Ermittlungen. In: stern.de, 15. November 2012.
  19. Marcus Staiger: Satan weiche! In: Die Zeit, 17. November 2012.
  20. Thomas Steiner: Xavier Naidoo und seine Texte: Der Gegenrede wert. In: Badische Zeitung, 23. November 2012.
  21. Xavier Naidoo: „Ich bin doch kein Antisemit“ In: Mannheimer Morgen, 20. August 2015.
  22. Xavier Naidoo: Telegramm für X oder wie bringe ich Reichsbürger-Inhalte ins Fernsehen, im Internet Archive erhaltene Version des Texts, aufgerufen am 20. August 2015.
  23. Xavier Naidoo steigt auf die Barrikaden. In: Kurier, 5. Dezember 2011.
  24. Oktober 2011 in der Fernsehsendung Morgenmagazin
  25. Angela Boll: Xavier Naidoo singt für Dilara und den Frieden. In: Mannheimer Morgen, 16. August 2014.
  26. Georg Diez: Vom Popstar zum Populisten. In: Spiegel Online, 22. August 2014.
  27. Xavier Naidoo: Deutschland ist besetzt. Funkhaus Europa, 22. August 2014
  28. Wirre Thesen: Xavier Naido veröffentlicht Konter-Video – 'Straßenunterhaltungsdienst – die Wahrheit'.. Rolling Stone, 1. September 2014
  29. Xavier Naidoo verkündet als Straßenunterhaltungsdienst „Die Wahrheit“. Musikexpress, 1. September 2014.
  30. Rüdiger Soldt: Ein Sohn weniger. In: FAZ.net. 16. Oktober 2014, abgerufen am 1. September 2015.
  31. Michael Pilz: Xavier Naidoo, der Prophet des rechten Glaubens. In: Die Welt, 12. Oktober 2014.
  32. Xavier Naidoo: Sein wirrer Auftritt im Video. In: Berliner Zeitung, 4. Oktober 2014.
  33. Xavier Naidoo: „Ich gehe auch auf die NPD zu“ In: Focus, 9. Oktober 2014.
  34. Mannheimer Morgen vom 8. Oktober 2014, abgerufen am 28. November 2014
  35. Mannheimer Morgen vom 15. Oktober 2014, abgerufen am 28. November 2014
  36. Nils Markwardt: Oh, wie bös ist das System. In: Die Zeit, 14. Oktober 2014.
  37. „Goldenes Brett vorm Kopf“ an Naidoo. In: wien.orf.at. 26. November 2014, abgerufen am 28. November 2014.
  38. a b viva.tv
  39. echopop.de (Memento vom 27. Juli 2011 im Internet Archive)
  40. echopop.de
  41. echopop.de (Memento vom 27. Juli 2011 im Internet Archive)
  42. echopop.de
  43. „Goldenes Brett vorm Kopf“ an Naidoo. In: wien.orf.at. 26. November 2014, abgerufen am 28. November 2014.