Yeelirrie-Uran-Lagerstätte

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Die Yeelirrie-Uran-Lagerstätte ist eine oberflächennahe Uranlagerstätte in Australien. Sie befindet sich ungefähr 70 km südwestlich von Wiluna und 420 km nördlich von Kalgoorlie-Boulder im Bundesstaat Western Australia.

Der Name Yeelirrie stammt von einer Schafszuchtsstation, ist der Sprache der lokalen Aborigines entlehnt und bedeutet Platz des Todes.[1]

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lagekarte des Bergbaugebiets

Die Lagerstätte wurde im Jahr 1972 entdeckt und bis 1980 durch 6.000 Bohrungen erkundet.[2] Sie umfasst ein Gebiet von 9 km² mit einer Breite von 1 km. Die Tiefe beträgt durchschnittlich 15 m bis maximal 25 m. Es handelt sich um eine durchschnittlich sieben Meter mächtige Schicht Konglomerat mit einer durchschnittlichen Überdeckung von fünfeinhalb Metern. Die Lagerstätte gehört zum Sandstein-Typ, ihr Urangehalt beträgt 0,14 bis 0,15 %. Der Gesamtinhalt der Lagerstätte wird auf 44.000 t Uranoxid (gemessen als Uran(V,VI)-oxid U3O8) geschätzt; als Beiprodukt fällt Vanadium an.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als im März 1979 der Uranabbau beginnen sollte, protestierten die Gewerkschaften Transport Workers Union of Australia, Australian Railways Union, Seamen Union sowie Waterside Workers Federation und erklärten, dass sie kein Uranerz transportieren werden. Der Bergbau wurde 1983 beendet, als die regierende Labor Party entschied, nur drei Bergwerke zuzulassen (Three mine policy, übersetzt Drei-Bergwerke-Politik). Yeelirrie gehörte nicht zu diesen Bergwerken.[1][4] Anschließend zogen sich die Investoren aus dem Projekt zurück und es wurde eingestellt; fallende Uranpreise infolge schwindender Nachfrage spielten ebenfalls eine Rolle.[3] Weitere Auseinandersetzungen um das Projekt entstanden 1985, als 4.000 t Uranoxid gewonnen werden sollten. Erste Untersuchungen des Projekts kamen zu dem Ergebnis, dass dabei 27.000 t radioaktiver Müll entstehen würde und das Personal lediglich vor Radongas geschützt werden sollte.[5]

WMC wurde 2005 von BHP Billiton übernommen.[6]

Bis 2008 hatte die westaustralische Provinzregierung ein Uranabbauverbot verhängt, das nach der Wahlniederlage der Labor Party durch die Liberal Party aufgehoben wurde.[7] Gegen diese politische Entscheidung gab es Proteste der Anti-Nuclear Alliance of Western Australia.[8] Die lokalen Aborigines kritisierten die Regierung und forderten Garantien für ihr Land und die dort lebenden Tiere.[9][10]

Geplanter Abbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Yeeliree-Projekt wird von der BHP Billiton nunmehr seit 2008 vorangetrieben und ist eines von drei Uranabbau-Projekten in Western Australia und soll seine Produktion 2014 beginnen. Die anderen Projekte befinden sich am Lake Maitland, das seine Produktion 2012 beginnen, und am Lake Way, das 2013 Uran abbauen wird.[11][12]

Die Yeelirrie-Lagerstätte ist laut Angaben von BHP Billiton die zweitgrößte Uranlagerstätte Australiens. Als die Regierung des australischen Bundeslandes Western Australia den Uranabbau ab 2008 erlaubte, unternahm BHP Billiton ab November 2008 weitere Untersuchungen und beabsichtigt, den Abbau ab 2014 aufzunehmen. Zur Aufbereitung des Uranerzes soll eine Aufbereitungsanlage mit einer Kapazität von 80 t Yellowcake pro Woche gebaut werden.[2] Während zunächst eine Jahresproduktion von 2.000 Tonnen U3O8 geplant wurde, stellte BHP Billiton im Februar 2010 einen Antrag auf Ausweitung der Fördergenehmigung auf 3.500 Jahrestonnen, da ein Abbau unterhalb dieser Menge unwirtschaftlich sei.[13]

Das abgebaute Uran soll durch South Australia bis ins Northern Territory mit der Eisenbahn transportiert werden.[5]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Another Classic Case of WMC Mismanagement and Environmental Contamination (Memento vom 30. November 2009 im Internet Archive) Webseite der Sustainable Energy & Anti-Uranium Service, abgerufen am 17. Februar 2011.
  2. a b Offizielle Seite Yeelirrie Project Overview: Yeelirrie Project. Juni 2009 auf www.bhpbilliton.com. Abgerufen am 10. Februar 2011.
  3. a b Another Classic Case of WMC Mismanagement and Environmental Contamination (Memento vom 30. November 2009 im Internet Archive). Abgerufen am 10. Februar 2011.
  4. Yeelirrie uranium deposit in Western Australia (Memento vom 29. Juni 2011 im Internet Archive) Parliament of Australia – Department of Parliamentary Services vom 24. November 2009, abgerufen am 17. Februar 2011.
  5. a b Yeelirrie Project Overview BHP Billiton Webseite vom Juni 2009, abgerufen am 17. Februar 2011.
  6. Webseite von MINEDEX (Memento des Originals vom 22. Februar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/minedexext.dmp.wa.gov.au, abgerufen am 17. Februar 2011.
  7. Toro gets WA nod for uranium project adelaidenow.com.au vom 7. Januar 2010, abgerufen am 28. April 2011.
  8. Mining Projects Webseite der Anti-Nuclear Alliance of Western Australia, abgerufen am 17. Februar 2011
  9. BHP under fire over uranium plans at AGM: ABC Rural vom 17. November 2011, abgerufen am 17. Februar 2011.
  10. perthnow.com.au BHP bosses grilled at AGM in Perth vom 16. November 2010, abgerufen am 28. April 2011.
  11. perthnow.com.au Great science debates of the next decade: Spotlight on uranium vom 1. Februar 2010, abgerufen am 28. April 2011.
  12. Toro gets approval for uranium project The Sydney Morning Herald vom 7. Januar 2010, abgerufen am 28. April 2011.
  13. Australia's Uranium Deposits and Potential Mines auf www.world-nuclear.org (Memento des Originals vom 19. März 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.world-nuclear.org. Abgerufen am 11. Februar 2011.