Yusuf Ziya Bey

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Yusuf Ziya Bey

Yusuf Ziya Bey (* 1882 in Bitlis; † 14. April 1925 ebenda) war Mitglied des ersten türkischen Parlamentes und kurdischer Politiker.[1]

Er kam als Sohn des Koçzade Hacı Ömer Suat Ağas in Bitlis auf die Welt. Als er die Sultani, eine Art Oberschule, in Bitlis abschloss, fing er mit Wirtschaft an. Eine Zeit lang arbeitet er als Schreiber in der Unterrichtsverwaltung und begann dann seine politische Laufbahn in der Kürdistan Teali Cemiyeti.[2]

Er gewann am 16. August 1920 die Wahl zur ersten Großen Nationalsammlung als Abgeordneter aus Bitlis. Am 25. Oktober 1920 wurde er zum Mitglied des Unabhängigkeitsgerichts (İstiklal Mahkemesi) in Kastamonu.

Nach Gründung der Gesellschaft zur Verteidigung der Rechte (Müdafaa-i Hukuk Cemiyeti) nahm er in der Zweiten Gruppe, die eine Fraktion gegen Atatürk war, Platz. Diese Gruppe sprach sich gegen eine Aufhebung des Sultanats im Parlament aus. Yusuf Ziya Bey sprach im Hintergrund der Gespräche zum Vertrag von Lausanne dafür aus, dass das Vilâyet Mossul Teil der Türkei bleiben soll (Mosul-Frage).[2]

Nach dem Ende seiner Abgeordnetenzeit kehrte er nach Bitlis zurück. Doch er wurde verdächtigt, dass er den Aufstand der Nestorianer von 1924 angestachelt habe und führendes Mitglied der kurdischen Organisation Azadî sei.

Während des Aufstandes von Beytüşşebap desertierten Soldaten, unter ihnen auch sein Bruder Leutnant Ali Rıza Bey. Dies führte am 10. Oktober zur Festnahme von Yusuf Ziya Bey. Er wurde vor dem Kriegsgericht in Bitlis unter dem Vorstand von Oberst Ferit Bey verurteilt.

Nach dem Gesetz des Verrates an der Nation (Hıyanet-i Vataniye Kanunu) verurteilt, wurde er einen Tag vor der Niederschlagung des Scheich-Said-Aufstands am 14. April 1925 um 5:30 Uhr in Bitlis mit seinem Bruder Leutnant Ali Rıza Bey, seinem Schwiegersohn Faik Bey, Cibranlı Halit Bey und Molla Abdurrahman durch ein Erschießungskommando hingerichtet.[2][3][4]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bei einer Parlamentssitzung am 6. März 1923 sagte er: Ich bin Kurde. Aber ich einer von den Kurden, die den Aufstieg der Türkei, die Ehre der Türkei und den Fortschritt der Türkei wünschen. (Applaus) Der Grund ist meine Sprache, die mir Ehre gibt und in der ich Lesen und Schreiben kann. Diese aber ist nicht die meines Volkes der Kurden, sondern die der Türken. Deswegen will ich den Aufstieg der Türken. Will, dass die Türken Ehre gewinnen. (Türkisches Original: Ben Kürdüm. Fakat Türkiye'nin tealisini, Türkiye'nin şerefini Türkiye'nin terakkisini temenni eden Kürtlerindenim. (Alıkışlar) Esbabı ise lisanım, bana şeref veren lisanım okur yazar olmaklığımdır. Bu ise kendi kavmim olan Kürtlerin değil, Türklerindir. Bunun için Türklerin tealisini isterim. Türklerin şereflenmesini isterim.) (Türk Parlamento Tarihi, Millî Mücadele ve TBMM I. Dönem 1919–1923, Band 2, S. 787)
  2. a b c Türk Parlamento Tarihi, Millî Mücadele ve TBMM I. Dönem 1919–1923, Band 3, S. 180.
  3. Mehmet Nuri Dersimi: Dersim Tarihi, Eylem Yayınevi, İstanbul, S. 153
  4. Aber nach Uğur Mumcu, Kürt - İslam Ayaklanması 1919-1925, Tekin Yayınları, İstanbul, 1991, S. 102 war es der 15. April 1925.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Türk Parlamento Tarihi Millî Mücadele ve T.B.M.M. I.Dönem 1919–1923, II. Cilt (Geschichte des türkischen Parlaments, der nationale Widerstand und die erste Periode des TBMM 1919–1923. Band 2), Verlag: TBMM Basımevi Müdürlüğü, Ankara
  • Türk Parlamento tarihi Araştırma Grubu, Türk Parlamento Tarihi, Millî Mücadele ve TBMM I. Dönem 1919–1923, III. Cilt: I. Dönem Milletvekillerinin Özgeçmişleri (Geschichte des türkischen Parlaments, der nationale Widerstand und die erste Periode des TBMM 1919–1923. Band 3: Biografien der Abgeordneten der ersten Legislaturperiode). Verlag: TBMM Basımevi Müdürlüğü, Ankara
  • TBMM Albümü: 1. Cilt - 1920–1950, Informationen zur Yusuf Ziya Bey auf Seite 42 (türkisch)

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]