Zahnkärpflinge (Cyprinodontiformes) sind eine Ordnung der Echten Knochenfische. Die im Süß- und Brackwasser vorkommenden Fische bleiben für gewöhnlich bei einer Länge von weniger als 20 Zentimeter und leben weltweit in tropischen und subtropischenGewässern. Viele Zahnkärpflinge sind wegen ihrer großen Farbenpracht und Anpassungsfähigkeit beliebte Zierfische.
Der Körper der Zahnkärpflinge ist in den meisten Fällen mit Rundschuppen bedeckt. Die Seitenlinie ist zu einer Reihe von Sinnesgruben reduziert. Die Brustflossen sitzen hoch an, die Bauchflossen sind brust- oder bauchständig. Die Schwanzflosse ist abgerundet oder schließt gerade ab. Das Schwanzflossenskelett ist symmetrisch und hat ein Epurale, ein länglicher, freistehender Knochen. Das erste Postcleithrum, ein Deckknochen des Schultergürtels, ist schuppenartig, ein Supracleithrum ist immer vorhanden. Der Rand des vorstülpbaren Oberkiefers wird nur durch die Prämaxillare gebildet. Das Pflugscharbein (Vomer) ist normalerweise vorhanden. Das Ectopterygoid fehlt immer, das Metapterygoid in den meisten Fällen. Beides sind Flügelbeinknochen der Fische. Die Anzahl der Wirbel beträgt 24 bis 54, die Anzahl der Branchiostegalstrahlen liegt bei 3 bis 7. Viele Arten der Zahnkärpflinge zeigen einen deutlichen Geschlechtsdimorphismus, mit leuchtend bunten Männchen.[1]
Zur Ordnung der Zahnkärpflinge gehören mehr als 1200 Arten.[2] Im Folgenden wird die innere Systematik der Zahnkärpflinge aus Fishes of the World,[1] einem Standardwerk zur Fischsystematik, mit Ergänzungen nach Freyhof et al. und Bragança et al.,[3][4] und ein Kladogramm dargestellt.
Die Systematik der Zahnkärpflinge
Das Kladogramm zeigt die wahrscheinlichen Verwandtschaftsbeziehungen der verschiedenen Familien der Zahnkärpflinge[2][5][6]
↑ abJoseph S. Nelson, Terry C. Grande, Mark V. H. Wilson: Fishes of the World. Wiley, Hoboken, New Jersey 2016, ISBN 978-1-118-34233-6.
↑ abKyle R. Piller, Elyse Parker, Alan R. Lemmon, Emily Moriarty Lemmon: Investigating the utility of Anchored Hybrid Enrichment data to investigate the relationships among the Killifishes (Actinopterygii: Cyprinodontiformes), a globally distributed group of fishes. Molecular Phylogenetics and Evolution, April 2022, 107482, doi: 10.1016/j.ympev.2022.107482
↑Bragança, P.H.N., Amorim, P.F. & Costa, W.J.E.M. : Pantanodontidae (Teleostei, Cyprinodontiformes), the sister group to all other cyprinodontoid killifishes as inferred by molecular data. In: Zoosystematics and Evolution. 94 (1), 2018, S. 137–145, doi: 10.3897/zse.94.22173.
↑Amorim, P.F, & Costa, W.J.E.M.: Multigene phylogeny supports diversification of four-eyed fishes and one-sided livebearers (Cyprinodontiformes: Anablepidae) related to major South American geological events.PLoS ONE. 13 (6), 2018, e0199201, doi:10.1371/journal.pone.0199201.
↑Altner M, Reichenbacher B (2015) †Kenyaichthyidae fam. nov. and †Kenyaichthys gen. nov. – First Record of a Fossil Aplocheiloid Killifish (Teleostei, Cyprinodontiformes). PLoS ONE 10(4): e0123056. doi:10.1371/journal.pone.0123056