Zana Ramadani

Zana Ramadani (* 10. Januar 1984 in Skopje, Jugoslawien, heute Nordmazedonien) ist eine deutsche Autorin und ehemalige Aktivistin von Femen. Sie war Vorsitzende und Mitbegründerin des Vereins Femen Germany e. V.
Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Als Siebenjährige zog Ramadani mit ihrer Familie nach Deutschland, wo sie im Siegerland aufwuchs. In ihrer – nach eigenen Aussagen liberal-muslimischen – Familie erlebte sie Gewalt und Unterdrückung, die von ihrer konservativen Mutter ausgingen. Ramadanis Vater war gebildet. Mit 18 Jahren floh sie in ein Frauenhaus.[1] 2009 heiratete sie ihren Lebenspartner, von dem sie sich 2014 nach zwölf gemeinsamen Jahren trennte.[2] Im gleichen Jahr zog die gelernte Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte berufsbedingt von Wilnsdorf-Wilden nach Berlin.[2]
Ramadani ist Mutter von zwei Töchtern.[3]
Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ramadani schloss sich der Gruppe Femen an und kritisierte die ihrer Ansicht nach patriarchalen Strukturen im Islam.[4] Sie nahm an Podiumsdiskussionen des Zentralrats der Ex-Muslime teil.[5]
Ramadani ist CDU-Mitglied und war Vorsitzende der Jungen Union in Wilnsdorf.[6] Ihr Engagement bei Femen sorgte dort für Diskussionen.[7] Inzwischen ist sie nicht mehr in der Jungen Union. Im Januar 2015 verließ sie Femen. Als Grund nannte sie eine Aktion des ehemaligen Femen-Mitglieds Mercedes Reichstein, in dessen Rahmen Reichstein ein Foto zu den Luftangriffen auf Dresden gepostet hatte, worauf auf ihren nackten Brüsten der Slogan „Bomber Harris, do it again“ stand.[8] Als weiteren Grund nannte sie „Gender-Feministinnen“, die als Protest gegen die FIFA eine Deutschlandfahne auf dem Holocaust-Mahnmal verbrennen wollten.[9]
Ihr Buch Die verschleierte Gefahr wurde 2017 im Münchener Europa Verlag veröffentlicht und erreichte die Spiegel-Bestsellerliste.[10]
Ramadani ist regelmäßige Gastautorin bei der Achse des Guten.[11]
Aktionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ende 2012 nahm Ramadani an einer Protestaktion gegen Prostitution und Menschenhandel in Deutschland vor dem Kölner Bordell Pascha teil,[12] im Januar 2013 an einem Protest gegen das deutsche Prostitutionsgesetz und die Sexindustrie auf der Herbertstraße in Hamburg[13] und im April 2013 an einem Protest vor der Wilmersdorfer Moschee als Solidaritätsaktion mit Amina Tyler.[14]
Im Mai 2013 stürmte Ramadani zusammen mit Hellen Langhorst die Finalshow von Germany’s Next Topmodel, die in der SAP Arena in Mannheim stattfand; ihr Oberkörper war mit dem Slogan „SADISTIC SHOW“ beschriftet.[15] Im März 2014 nahm sie an einer Protestaktion während einer Podiumsdiskussion auf der Berliner Islamwoche im Roten Rathaus teil.[16]
Am 1. Februar 2016 positionierte sie sich in einem Interview zu den Übergriffen in der Silvesternacht 2015/2016. Sie forderte verpflichtende Sprachkurse und Kurse in Bürgerkunde für Flüchtlinge und kritisierte: „Die Angst vor dem Rassismus-Vorwurf, der selbstverständlich jedes Mal erhoben wird, überwiegt die Angst vor der zukünftigen Entwicklung.“[17]
Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Die verschleierte Gefahr. Die Macht der muslimischen Mütter und der Toleranzwahn der Deutschen. Europa Verlag, München 2017, ISBN 978-3-95890-077-6.
- Sexismus: Über Männer, Macht und Frauen. Europa Verlag, 2. März 2018, ISBN 978-3958901605.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Bettina Weber: „Muslimische Mütter erziehen ihre Söhne zu Versagern“, Interview SonntagsZeitung/Tages-Anzeiger, 9. April 2017.
- Auszüge aus Zana Ramadanis Buch Die verschleierte Gefahr. Die Macht der muslimischen Mütter und der Toleranzwahn der Deutschen. bei der Achse des Guten: Teil 1, Teil 2, Teil 3.
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Zana Ramadani bei Markus Lanz am 20.01.2016. Interview auf YouTube, etwa ab Minute 2:20
- ↑ a b Joachim Karpa: Ex-Femen-Aktivistin Ramadani kritisiert muslimische Mütter. In: Westfalenpost. Abgerufen am 29. September 2016.
- ↑ Berliner Zeitung: Zana Ramadani berichtet über ihre schwierige Begegnung mit Joachim Gauck. Abgerufen am 5. September 2020 (deutsch).
- ↑ FEMEN-Frau Zana Ramadani über Nackt-Protest
- ↑ Archivierte Kopie (Memento des vom 17. März 2008 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Junge Union Siegen-Wittgenstein
- ↑ Kreis-CDU stützt Ramadani - FEMEN-Aktivistin protestiert oben ohne auf der Reeperbahn
- ↑ FEMEN-Zoff: Nackte wünscht Dresden neue Bombardierung
- ↑ http://www.tagesanzeiger.ch/sonntagszeitung/dny/muslimische-muetter-erziehen-ihre-soehne-zu-versagern/story/16550895
- ↑ Die verschleierte Gefahr, Eintrag auf buchreport.de, abgerufen am 20. April 2017.
- ↑ Beiträge von Zana Ramadani bei der Achse des Guten.
- ↑ FEMEN protestieren vor dem Kölner "Pascha"
- ↑ FEMEN in der Herbertstraße, Nackt-Protest und Fackelzug gegen Prostitution
- ↑ Jan Fleischhauer und Wiebke Hollersen: ZEITGEIST: Hände hoch! In: Der Spiegel. Nr. 23, 2013 (online – 3. Juni 2013).
- ↑ Zana Ramadani über Nacktprotest bei GNTM, Heidi Klum war schockiert
- ↑ „Jetzt erst recht“—Femen verteidigen ihre Aktion bei der Islamwoche, VICE.
- ↑ Interview Ramadani 2/2016
Personendaten | |
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NAME | Ramadani, Zana |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Femen-Aktivistin, Gründerin und Vorsitzende des deutschen Ablegers Femen Germany und Autorin |
GEBURTSDATUM | 10. Januar 1984 |
GEBURTSORT | Skopje, Mazedonien |