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Zell im Fichtelgebirge

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wappen Deutschlandkarte
Zell im Fichtelgebirge
Deutschlandkarte, Position des Marktes Zell im Fichtelgebirge hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 8′ N, 11° 49′ OKoordinaten: 50° 8′ N, 11° 49′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberfranken
Landkreis: Hof
Höhe: 623 m ü. NHN
Fläche: 31,24 km2
Einwohner: 1916 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 61 Einwohner je km2
Postleitzahl: 95239
Vorwahl: 09257
Kfz-Kennzeichen: HO, MÜB, NAI, REH, SAN
Gemeindeschlüssel: 09 4 75 189
Marktgliederung: 17 Gemeindeteile
Adresse der
Marktverwaltung:
Bahnhofstraße 10
95239 Zell
Website: www.markt-zell.de
Erster Bürgermeister: Horst Penzel (ÜWG / Überparteiliche Wählergemeinschaft)
Lage des Marktes Zell im Fichtelgebirge im Landkreis Hof
KarteSchwarzenbach an der SaaleZell im FichtelgebirgeWeißdorfTrogen (Oberfranken)TöpenStammbachSparneckSelbitz (Oberfranken)Schwarzenbach am WaldSchauensteinRehauRegnitzlosauOberkotzauNailaMünchbergLichtenberg (Oberfranken)KonradsreuthKöditzIssigauHelmbrechtsGeroldsgrünGattendorf (Oberfranken)FeilitzschDöhlauBerg (Oberfranken)Bad StebenLandkreis KronachHof (Saale)Landkreis Wunsiedel im FichtelgebirgeLandkreis KulmbachLandkreis BayreuthMartinlamitzer Forst-NordGeroldsgrüner ForstForst Schwarzenbach a.WaldSachsenThüringenTschechien
Karte
Zell im Fichtelgebirge von Südwesten
Marktplatz in Zell im Fichtelgebirge

Zell im Fichtelgebirge (bis 2007: Zell) ist ein Markt im oberfränkischen Landkreis Hof. Die Gemeinde liegt im Naturpark Fichtelgebirge. Der Hauptort ist staatlich anerkannter Erholungsort.

Der Hauptort liegt in der Nähe der Stadt Münchberg und ca. zehn Kilometer von der Bundesautobahn 9 entfernt. In der Nähe von Zell im Fichtelgebirge entspringt am Waldstein im Fichtelgebirge die Saale.[2] Auf 30 Kilometern markierter Wanderwege kann man die Umgebung erkunden.

Gemeindegliederung

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Die Gemeinde hat 17 Gemeindeteile (in Klammern sind der Siedlungstyp und die Einwohnerzahl angegeben):[3][4][5]

Auf dem Gemeindegebiet liegt die Wüstung Hintere Haidbergseinzel.

Es gibt auf dem Gemeindegebiet die Gemarkungen Grossenau, Kleinlosnitz, Sparnecker Forst (Gemarkungsteil 1), Walpetenreuth und Zell.[6] Die Gemarkung Zell hat eine Fläche von 8,665 km². Sie ist in 1720 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Fläche von 4138,93 m² haben.[7] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Oberhaid, Steinbühl, Unterhaid, Waldhütte und Waldstein.[8]

Bei den Ausgrabungen an der Ostburg auf dem Waldstein durch Karl Dietel wurden mehrere steinzeitliche Werkzeuge und Fundstücke zu Tage gefördert. Diese wenigen Funde sind allerdings kein Beweis für eine frühe Besiedlung des Gipfels und der umliegenden Wälder, sondern zeigen lediglich auf, dass bereits um 1000 bis 1800 v. Chr. erste Jäger und Sammler die Wälder rund um den Waldstein durchstreiften.[9]

Die Gründung des Ortes

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Zell dürfte bereits unter Bischof Hermann I. von Bamberg (1065–1075) gegründet worden sein, da es bei der Erwerbung durch Bischof Otto I. (1102–1139) als cella waltstein erstmals urkundlich erwähnt wurde. Die erste Mönchsklause hat sich aller Wahrscheinlichkeit nach auf dem Waldstein befunden. Die Annahme, es könnte sich um die Kapelle der ehemaligen Ostburg gehandelt haben, widerlegte Karl Dietel allerdings schon in den 1960er Jahren.[10] Er nimmt als am wahrscheinlichsten die Nutzung der Zelle als Raststation für reisende Pilger an. Die Lage an einer mittelalterlichen Fernstraße über den Waldstein spricht ebenso für diese These. Im 11. Jahrhundert hatte dieser Verkehrsweg – der von der Fränkischen Alb kam, bei Goldkronach den steilen Gebirgsrand erklomm und dann das Dorf Rekkenz, das als Vorläufer der Stadt Hof und Mittelpunkt des Regnitzlandes gilt, erreichte – stark an Bedeutung gewonnen.[11] Versorgt wurde die Klause von einer nahe gelegenen größeren Mönchsniederlassung. Die Annahme, es habe sich dabei um das Kloster zu Münchberg gehandelt, ist unwahrscheinlich, da die Existenz dieser Einrichtung bis heute nicht nachgewiesen ist.[12] (siehe auch: Geschichte der Stadt Münchberg und Bauwerke in der Stadt Münchberg: Siebenbrüderhaus).

Dass als Ursprung des Ortes Zell eine Mönchsklause anzunehmen ist, bestätigen Begriffe wie „Czell“ (1323), „zu der Czell“ (1441) und der mundartliche Ausdruck „nei die Zell“.[13]

Neben der Versorgung der Pilger kommt auch die Christianisierung der Heiden als Grund für die Errichtung der Zelle in Betracht. Bischof Gunther (1057–1065) stellte bei der Bamberger Synode im Jahr 1059 fest, dass in seinem Bistum ein kleiner Teil slawischer Siedler immer noch an heidnischen Bräuchen festhielt.[14] Für die Besiedlung einzelner Gebiete durch Slawen sprechen häufig vorkommende Namen slawischen Ursprungs wie Förmitz, Seulbitz, Losnitz oder Pulschnitz.

Spätmittelalter und Frühe Neuzeit

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Der Ort wurde nach mehr als 200 Jahren das nächste Mal am 7. März 1323 in einer Urkunde Ludwigs des Bayern erwähnt. Er belehnte auf Wunsch Johanns von Sparneck die Brüder Eberhard und Ulrich von Bindlach mit einem Drittel von Münchberg und Gütern in einigen benachbarten Dörfern, darunter befand sich auch Zell.[15] Das 1439 genannte „Söldengütlein“ kann die zur Zelle gehörende Herberge gewesen sein, die Vorgängerin des heutigen Gasthofs zum Roten Roß. Bei der Mönchszelle errichtete man später eine Kapelle, die erstmals im Archidiakonatsverzeichnis von 1421[16] erwähnt wurde. Bereits vor dem Jahre 1475 wurde Zell zu einer eigenen Pfarrei erhoben. Im Jahre 1523 wurde die Waldsteinburg zerstört (siehe dazu Wandereisen-Holzschnitte von 1523), zu deren Gütern auch Zell gehörte.

Aufgrund eines Verzeichnisses der Pfarreien um Münchberg in den Jahren 1525 bis 1564 kann man feststellen, dass in den Orten Münchberg, Zell, Sparneck, Weißdorf, Hallerstein, Stammbach, Helmbrechts und Gefrees schon seit 1525 die Loslösung vom Bamberger Bistum angestrebt worden war. Während des Hussitenkrieges wurde Zell ebenso wie die umliegenden Gemeinden schwer geschädigt. Im Jahre 1550 erwarb Markgraf Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach aus der fränkischen Linie der Hohenzollern das Gebiet als Reichslehen. Während des Zweiten Markgrafenkrieges 1553 geriet Zell zwischen die Lager von Albrecht Alcibiades und König Ferdinand, dessen Ziel es war, sowohl die Stadt Hof zu erobern, als auch die Albrecht gehörenden Lehen einzunehmen. Das Gebiet blieb jedoch für die folgenden 250 Jahre unter der Herrschaft der fränkischen Hohenzollern.

Im 16. Jahrhundert wurden folgende Zechen, „die Ottilienzeche, die alte Wunsiedler Zeche, der Heilig-Drei-Königs-Stollen, der Kaiser-Heinrich-Stollen“ und fünf Gruben erwähnt.[17]

17. bis 19. Jahrhundert

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Die älteste Darstellung von Zell aus dem Jahr 1844 von Julius Fleischmann

Während des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) verschlechterte sich die Moral der Zeller Bevölkerung zusehends, wobei auch die Inflation eine große Rolle spielte. In dieser Zeit ist von mehreren Überfällen durch Zeller Einwohner die Rede.[18] Auch die Pest wütete damals schwer und raffte die Bürgerschaft dahin. Über 150 Menschen erlagen dem Schwarzen Tod in der Zeit von 1601 bis 1699. Bei einer Renovierung der Kirche stieß man auf Massengräber, die mit einer dicken Kalkschicht versiegelt worden waren. Es handelte sich dabei wahrscheinlich um Pesttote. Im 17. Jahrhundert wurden in Zell zwei Hirten genannt, die sich jeweils um die Hälfte der Schafe der Gemeinde kümmerten. Der während der Hussitenkriege zum Erliegen gekommene, später wieder florierende Bergbau wurde in dieser Zeit erneut stillgelegt.

Nach dem Tod des letzten Nachfahren von Albrecht Alcibiades, des Markgrafen Friedrich Christian († 20. Januar 1769), übernahm sein nächster Verwandter, der Markgraf von Ansbach Karl Alexander auch die Regierung des nunmehr als Markgraftum Bayreuth bezeichneten Markgraftums Kulmbach. Da er kinderlos war und somit ebenfalls keinen Thronerben hatte, schloss der Markgraf am 16. Januar 1791 ein Bündnis mit dem preußischen König Friedrich Wilhelm II., einem Vertreter der brandenburg-preußischen Hohenzollern, und überschrieb ihm gegen eine jährliche Leibrente in Höhe von 300.000 Gulden die beiden fränkischen Markgraftümer. So fiel Zell am 28. Januar 1792 mitsamt dem Oberamt Münchberg-Stockenroth an Preußen.

In den 1790er Jahren besuchte der berühmte Naturforscher Alexander von Humboldt mehrmals Zell, u. a. für geologische Studien. Humboldt war damals preußischer Oberbergmeister, und so inspizierte er 1794 auch das damals aktive Gelbkreidebergwerk an der Saalequelle. Im Jahr 1797 entdeckte er, dass das Gestein des Haidbergs magnetisch ist.[19]

Die Herrschaft des preußischen Königs über das Markgraftum Bayreuth wurde nach nur 15 Jahren durch die Napoleonischen Kriege wieder beendet. Im Frieden von Tilsit 1807 gingen das Markgraftum und damit Zell zunächst an Frankreich und 1810 an das junge Königreich Bayern. Die vorher gemeinsam verwalteten Orte Sparneck und Zell wurden 1818 getrennte Landgemeinden.

1826 und 1831 zerstörten Großbrände zahlreiche Häuser am Marktplatz, der daraufhin nach Plänen des „Baukondukteurs“ Dietrich neu angelegt wurde. Durch die Versetzung einzelner Häuser wurde eine geradlinigere Anordnung der Straßen erreicht.

Im 19. Jahrhundert florierte das Weberhandwerk in Zell. In den einträglichsten Jahren gab es 202 Handwebstühle im Ort.

20. und 21. Jahrhundert

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Das alte Zeller Stadtwappen

Von 1902 bis 1972 gab es die Lokalbahn Münchberg–Zell, die neben Zell und Münchberg auch die Ortschaften Sparneck, Weißdorf und die Granitwerke in Reinersreuth bediente. Im Jahr 1903 erhielt Zell eine moderne Hochdruckwasserleitung, wodurch die alten Steintröge zum Sammeln des Quellwassers verschwanden. 1904 gründete die Firma Georg Schlegel, Münchberg, eine mechanische Buntweberei in Zell, deren Fabrikgebäude noch als Teil der ehemaligen Firma Müller bestehen. Seit 1909 gibt es in Zell eine elektrische Beleuchtungsanlage. Das noch bestehende Schwimmbad wurde im Jahr 1930 erstmals ausgebaut. Vorher war es ein Badeweiher. Das 1877/78 errichtete alte Schulhaus konnte in den 1960er-Jahren den Zuwachs an Kindern in der Gemeinde nicht mehr fassen und so wurde 1965 ein neues Schulhaus eingeweiht. Das alte wurde abgebrochen und im Jahr 1980 das neue Rathaus an seiner Stelle errichtet. Seit diesem Jahr besteht die Gemeinde Zell aus dem Markt selbst und den Orten Friedmannsdorf, Großenau, Kleinlosnitz und Walpenreuth.

Am 24. November 2006 beantragte die Gemeinde auf Initiative von André Puchta 683 Jahre nach der ersten urkundlichen Erwähnung Zells ein förmliches Namensergänzungsverfahren mit der Bezeichnung „Zell im Fichtelgebirge“. Damit wurde nach 25 Jahren wieder ein solcher Vorgang im Landkreis Hof eingeleitet. Nach dem Bescheid des Landratsamts Hof trägt Zell seit dem 15. Juli 2007 die Namensergänzung.[20][21]

Verwaltungsgeschichte

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Zur Realgemeinde Zell gehörten Oberhaid, Steinbühl, Unterhaid und Waldhütte. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Zell mit Waldhütte aus 124 Anwesen und einer Pfarrkirche mit Pfarrhaus. Die Hochgerichtsbarkeit sowie die Dorf- und Gemeindeherrschaft stand dem bayreuthischen Amt Stockenroth zu. Grundherren waren

  • das Amt Stockenroth: 1 Mühle, 2 Ziegelhütten, 2 Halbhöfe, 19 Gütlein, 1 halbes Gütlein, 13 Häuser, 42 Tropfhäuser, 1 Tropfhaus mit Gütlein, 1 halbes Tropfhaus;
  • die Hofkanzlei Bayreuth: 1 Gut;
  • die Pfarrei Zell: 2 Sechstelhöfe, 20 halbe Sölden mit halbem Haus, 6 halbe Sölden mit Viertelhaus, 6 halbe Tropfhäuser, 4 Vierteltropfhäuser;
  • die Gemeinde: 1 Schulhaus, 1 Brauhaus, 1 Hirtenhaus.[22]

Von 1797 bis 1810 unterstand Zell dem Justiz- und Kammeramt Münchberg. Nachdem im Jahr 1810 das Königreich Bayern das Fürstentum Bayreuth käuflich erworben hatte, wurde der Ort bayerisch. Infolge des Ersten Gemeindeedikts wurde 1812 der Steuerdistrikt Zell gebildet. Zu diesem gehörten Friedmannsdorf, Grossenau, Mödlenreuth, Oberhaid, Rieglersreuth, Steinbühl, Tannenreuth, Unterhaid, Waldhütte und Walpenreuth. Zugleich entstand die Ruralgemeinde Zell, die deckungsgleich mit dem Steuerdistrikt war. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Münchberg zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Münchberg (1919 in Finanzamt Münchberg umbenannt). 1822 wurde die Ruralgemeinde Friedmannsdorf gebildet, zu der Mödlenreuth und Riegelersreuth gehörten. Ab 1862 gehörte Zell zum Bezirksamt Münchberg (1939 in Landkreis Münchberg umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Münchberg (1879 in Amtsgericht Münchberg umgewandelt). 1869 wurde die Ruralgemeinde Grossenau gebildet.[23] Die Gemeinde Zell hatte 1964 eine Gebietsfläche von 8,664 km².[24]

Eingemeindungen

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Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Januar 1971 die Gemeinde Grossenau eingegliedert. Am 1. Januar 1972 kam Walpenreuth hinzu. Die Gemeinde Kleinlosnitz folgte am 1. Juli 1972.[25] Schließlich wurde am 1. Mai 1978 Friedmannsdorf ein Gemeindeteil des Marktes Zell.[26]

Einwohnerentwicklung

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Im Zeitraum von 1988 bis 2018 sank die Einwohnerzahl von 2139 auf 1921 um 218 bzw. um 10,2 %. Am 31. Dezember 2002 hatte Zell 2301 Einwohner.

Gemeinde Zell

Jahr 1812 1840 1852 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1939 1946 1950 1961 1970 1987 2007 2010 2015 2022
Einwohner 1094 1347 1334 1116 1158 1200 1213 1160 1158 1123 1064 1051 1021 1091 968 1031 1077 1056 1404 1507 1671 1706 2125 2236 2131 2005 1866
Häuser[27] 176 143 137 136 138 155 177 257 616 655 663
Quelle [23] [28] [28] [29] [30] [31] [32] [33] [34] [35] [28] [36] [28] [37] [28] [38] [28] [28] [28] [39] [24] [40] [41] [42] [42] [42] [43]

Ort Zell

Jahr 1799 1812 1819 1861 1871 1885 1900 1925 1950 1961 1970 1987 2000 2010 2015
Einwohner 525  *670  682  *946 657 653 622 634  *1415  *1591 1404 1282  *1649  *1552  *1474
Häuser[27] 92  *97 70 70 83  *159  *238 357
Quelle [44] [23] [45] [29] [31] [34] [36] [38] [39] [24] [40] [41] [46] [46] [46]
* 
inklusive Steinbühl
 
inklusive Ober- und Unterhaid
Marktgemeinderatswahl 2020[47]
(in %)
 %
40
30
20
10
0
35,88
29,23
18,74
16,14
ÜWG
AWB

Horst Penzel (Überparteiliche Wählergemeinschaft e. V.) ist seit den Kommunalwahlen im Jahr 2008 Nachfolger von Albrecht Dietel (SPD/Unabhängige) als Erster Bürgermeister.[48] Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 wurde er mit 53,68 % der Stimmen wiedergewählt.[49]

Marktgemeinderat

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Der Gemeinderat hat 14 Mitglieder, die sich so verteilen:

Partei/Liste Wahl 2020[50] Wahl 2014[51] Wahl 2008
Überparteiliche Wählergemeinschaft 5 6 5
CSU 3 4 5
SPD/Unabhängige - 4 4
SPD 2 - -
Aktive Waldstein-Bürger 4 - -

Der Marktgemeinderat hat 14 Mitglieder. Weiteres Mitglied und Vorsitzender des Marktgemeinderats ist der Erste Bürgermeister. Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 haben von den 1.658 stimmberechtigten Einwohnern im Markt Zell im Fichtelgebirge 1.111 von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht, womit die Wahlbeteiligung bei 67,01 % lag.[52]

Wappen und Flagge

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Wappen
Blasonierung:Geviert, 1 und 4: wieder geviert von Silber und Rot; 2: in Silber ein gestieltes schwarzes, 3: in Schwarz ein gestieltes silbernes Blatt.“[53]
Flagge

Die Gemeindeflagge ist rot-weiß.[54]

Öffentliche Einrichtungen

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Bildungseinrichtungen

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  • Grund- und Mittelschule
  • Gemeindebücherei im Rathaus

Freizeit- und Sportanlagen

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  • Beheiztes Freibad
  • Tennisanlage (Tennisclub Waldstein e. V.)
  • Sportgelände des FC Zell
  • Sportgelände des TSV Zell
  • Sonderlandeplatz Zell-Haidberg der Luftsportgruppe Münchberg e. V.
  • Markierte Rundwanderwege
  • Basketballplatz im Winter Eishockey
  • Waldlehrpfad

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Bauernhofmuseum im Ortsteil Kleinlosnitz

Bau- und Bodendenkmäler

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Naturdenkmäler

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Quellfassung der Sächsischen Saale

Die zum Gebiet zählenden Naturdenkmäler sind vor allem im Umfeld des Großen Waldsteins zu finden. Es handelt sich dabei vor allem um Felsengruppen, darunter der Druidenfels, die Schanze, der Bruckschlagfelsen, der Waagstein, der Bärenfangfels und der Arnsteinfelsen. Ein weiteres Naturdenkmal ist die Saalequelle mit Umgebung.

Regelmäßige Veranstaltungen

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  • Heimat- und Wiesenfest (Festgelände Haidberg)
  • STARS in der Region (Charity-Megaparty)
  • STARS der Nacht (Charity-Megaparty)
  • Flugplatzfest (Luftsportgruppe Münchberg)
  • Herbstkirchweih (Marktplatz)
  • Weihnachtsmarkt (Marktplatz)
  • Haidbergkerwa (Landjugendgruppe Großlosnitz)
  • FrühlinXfest der VolXmusik (Landjugendgruppe Großlosnitz)
  • Losnitzer Oktoberfest (Landjugendgruppe Großlosnitz)
  • Weinfest Lösten (Dorfgemeinschaft Lösten e. V.)
  • Schotterkärwa (Losnitzer Kärwagemeinschaft)

Die HO 19 führt nach Grossenau (2,8 km südwestlich) bzw. über Schnackenhof und an Erbsbühl vorbei nach Großlosnitz (2,4 km nördlich). Die Kreisstraße HO 20 führt nach Friedmannsdorf (3,7 km westlich) bzw. über Reinersreuth nach Sparneck (3,5 km nördlich). Die Kreisstraße HO 39/BT 45 über Walpenreuth und Tannenreuth zur Staatsstraße 2180 bei Knopfhammer (5 km südwestlich). Ein Anliegerweg führt nach Oberhaid (1,3 km südwestlich).[2]

Bis 1971 war der Ort an der Bahnstrecke Münchberg–Zell angebunden. Bis heute besteht der Sonderlandeplatz Flugplatz Zell-Haidberg für Luftfahrzeuge bis zu 2000 kg Höchstabfluggewicht.

Persönlichkeiten

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Commons: Zell im Fichtelgebirge – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern, Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2023; Basis Zensus 2022 (Hilfe dazu)
  2. a b Topographische Karte 1:50.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 24. März 2025 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  3. Gemeinde Zell i.Fichtelgebirge in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 24. März 2021.
  4. Markt Zell i.Fichtelgebirge, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 3. Dezember 2021.
  5. Einwohnerzahlen | Markt Zell. Abgerufen am 17. September 2022.
  6. Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. (zip; 85 kB) Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 14. Juli 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Februar 2021; abgerufen am 29. April 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ldbv.bayern.de
  7. Gemarkung Zell im Fichtelgebirge (091948). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 22. März 2025.
  8. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 22. März 2025.
  9. Karl Dietel: Der Grosse Waldstein im Fichtelgebirge (= Zwischen Waldstein und Döbraberg. Band 7)., S. 37.
  10. Karl Dietel: Der Grosse Waldstein im Fichtelgebirge (= Zwischen Waldstein und Döbraberg. Band 7). S. 43 f.
  11. Reinhard Raithel: Zell - Ein Heimatbuch, S. 25.
  12. Karl Dietel: Münchberg-Chronik einer Amts- und Industriestadt, S. 67–69
  13. Karl Dietel: Der Grosse Waldstein im Fichtelgebirge (= Zwischen Waldstein und Döbraberg. Band 7). S. 44.
  14. Ernst Schwarz: Sprache und Siedlung in Nordostbayern. S. 361 f.
  15. Karl Dietel: Der Grosse Waldstein im Fichtelgebirge (Zwischen Waldstein und Döbraberg. Band 7). S. 45.
  16. Heinrich Weber: Bisthum und Erzbisthum Bamberg, 1895, S. 76 f.
  17. Johann Christian Pachelbel: Ausführliche Beschreibung des Fichtelberges, 1716, S. 23–25.
  18. Reinhard Raithel: Zell - Ein Heimatbuch, S. 32.
  19. Frank Holl, Eberhard Schulz-Lüpertz: Ich habe so große Pläne dort geschmiedet... Alexander von Humboldt in Franken. In: Fränkische Geschichte. Band 18. Schrenk, Gunzenhausen 2012, ISBN 978-3-924270-74-2.
  20. Frankenpost: Seit gestern Abend amtlich: „Zell im Fichtelgebirge“. 16. Juli 2007.
  21. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2007
  22. A. Haberlah-Pohl: Münchberg, S. 444.
  23. a b c A. Haberlah-Pohl: Münchberg, S. 505.
  24. a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 714 (Digitalisat).
  25. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 526.
  26. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 688 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF; 41,1 MB]).
  27. a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 2022 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  28. a b c d e f g h Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 152, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  29. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 914–916, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  30. Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 143 (Digitalisat).
  31. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1090, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  32. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 55 (Digitalisat).
  33. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 160 (Digitalisat).
  34. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1038 (Digitalisat).
  35. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 159 (Digitalisat).
  36. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1088 (Digitalisat).
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