Zentrum für Digitale Souveränität der Öffentlichen Verwaltung
Zentrum für Digitale Souveränität der Öffentlichen Verwaltung
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Rechtsform | GmbH |
Sitz | Bochum[1] |
Leitung | Alexander Pockrandt |
Branche | Informationstechnik |
Website | zendis.de |
Stand: 2025 |
Das Zentrum für Digitale Souveränität der Öffentlichen Verwaltung (ZenDiS) ist ein öffentliches Unternehmen zur Beratung der deutschen öffentlichen Verwaltung in Bund, Ländern und Kommunen in digitaler Souveränität,[2] vor allem durch die Förderung von Open-Source-Software in öffentlichen Einrichtungen. Dazu betreibt das Zendis die kollaborative Entwicklungsplattform opencode und die Online-Office Suite opendesk.
Das Zendis liegt unter der Schirmherrschaft des Beauftragten der Bundesregierung für Informationstechnik (BfIT). Alleiniger Gesellschafter ist das Bundesministerium des Innern (BMI). Die Beteiligung der Bundesländer ist geplant,[3] bislang (Stand Anfang 2025) aber noch nicht umgesetzt.[4]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Einrichtung geht auf länger geführte Diskussionen um die Digitale Souveränität und einen Beschluss des IT-Planungsrats aus dem Jahr 2021 zurück.[5] Im Dezember 2022 wurde das Zentrum für Digitale Souveränität am BMI gegründet. Interims-Geschäftsführer wurde der Beamte Andreas Reckert-Lodde,[6] seit Ende 2023 zusammen mit Ralf Kleindiek.[7]
Im Jahr 2024 übernahm das ZenDiS die Trägerschaft für die Projekte openCoDE und openDesk vom BMI.[5] Ab Oktober 2024 bildeten die Open-Source-Expertin Jutta Horstmann (Chief Technology Officer) und Alexander Pockrandt (Chief Financial Officer) die Geschäftsführung.[8] Horstmann wurde im April 2025 überraschend vom BMI abberufen.[9]
openCode
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]openCode ist eine Softwareentwicklungsplattform für den Austausch von Open-Source-Software in der öffentlichen Verwaltung.[10] Wesentlicher Teil des Angebots ist eine öffentliche GitLab Instanz für den Austausch von Quellcode.[11]
openCode wird unter anderem durch das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI),[12] Gremien des IT-Planungsrats,[13] die Föderale IT-Kooperation (FITKO),[14] den DigitalService des Bundes,[15] die BWI GmbH,[16] das Robert Koch-Institut[17] und den Freistaat Thüringen[18] für Veröffentlichungen genutzt.
Neben dem als primärer Verwendungszweck vorgesehenen Austausch von Quellcode wird das openCode GitLab von verschiedenen öffentlichen Stellen auch für rein redaktionelle Zwecke genutzt. Beispiele sind die Veröffentlichung von technischen Konzepten[19][20][21] und Dokumentationen[22] sowie Kommentierung von Inhalten durch Dritte.
Die Plattform openCode wurde im Kontext der Deutschen Verwaltungscloudstrategie durch ein Projekt des Bundesministerium des Innern und für Heimat sowie der Länder Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen entwickelt.[23]
openDesk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]openDesk ist eine Groupware- bzw. Kollaborationssoftware,[24] die verschiedene Open-Source-Komponenten bündelt,[25] damit kann die öffentliche Verwaltung in Deutschland freier zwischen IT-Lösungen, IT-Komponenten und Anbietern wählen.[26] openDesk positioniert sich als digital-souveräne Alternative zu Microsoft 365.[27] openDesk umfasst folgende Komponenten:
- Nextcloud als Dateimanager
- Collabora Online als Online-Office
- Instant-Messenger Element als Matrix -Client und Synapse als Server.
- XWiki
- Open-Xchange
- OpenProject
- Jitsi Meet
- Univention Nubus für das Identitätsmanagement
openDesk ist als On-Premises- oder als SaaS-Angebot erhältlich,[28] die On-Premises-Version läuft ausschließlich auf Kubernetes.[29] Das ZenDIS vergibt die Weiterentwicklung von openDesk als Rahmenvertrag an Dienstleister.[30] openDesk als Cloud-Angebot ist seit Ende September 2024 für öffentliche Einrichtungen verfügbar[31][32] und genießt mittlerweile breite Anerkennung auch über Deutschland hinaus.[33]
Nutzer sind unter anderem die BWI GmbH für die Bundeswehr.[34]
Docs
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Kooperation mit der französischen Interministeriellen Behörde für Digitales entwickelt das ZenDiS Docs eine Anwendung für Kollaboratives Schreiben in Echtzeit.[35]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- zendis.de
- opencode.de und gitlab.opencode.de
- opendesk.eu und dazu die Softwaredokumentation docs.opendesk.eu
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ zendis.de - Impressum
- ↑ cio.bund.de - Zentrum für Digitale Souveränität der öffentlichen Verwaltung
- ↑ ZenDiS: Die Open-Source-Kompetenzstelle der öffentlichen Verwaltung. In: osb-alliance.de. 18. September 2023, abgerufen am 17. April 2024.
- ↑ Esther Menhard: Zentrum für digitale Souveränität: Bund legt offener Verwaltungssoftware Steine in den Weg. In: netzpolitik.org. 28. März 2025, abgerufen am 18. April 2025.
- ↑ a b Susanne Ehneß: Ein Start-up im Staat. In: egovernment.de. 1. Februar 2024, abgerufen am 18. April 2025.
- ↑ Anna Ströbele: ZenDiS-Geschäftsführer Reckert-Lodde wechselt ins BSI. In: Behörden Spiegel. 20. August 2024, abgerufen am 18. April 2025.
- ↑ Susanne Ehneß: Ralf Kleindiek unterstützt ZenDiS-Aufbau. In: egovernment.de. 14. Dezember 2023, abgerufen am 18. April 2025.
- ↑ Christian Brecht: Neue ZenDiS-Geschäftsführung. In: Behörden Spiegel. 7. Oktober 2024, abgerufen am 18. April 2025.
- ↑ Anna Ströbele: ZenDiS-Chefin Jutta Horstmann abberufen. In: Behörden Spiegel. 11. April 2025, abgerufen am 18. April 2025.
- ↑ ZenDiS | Vision und Mission | Führungsteam. Abgerufen am 5. März 2025.
- ↑ openCode GitLab. Abgerufen am 5. März 2025.
- ↑ BMI · GitLab. Abgerufen am 5. März 2025.
- ↑ IT-Planungsrat · GitLab. Abgerufen am 5. März 2025.
- ↑ Föderale IT-Kooperation (FITKO) · GitLab. Abgerufen am 5. März 2025.
- ↑ DigitalService · GitLab. Abgerufen am 5. März 2025.
- ↑ BWI · GitLab. Abgerufen am 5. März 2025.
- ↑ Robert Koch-Institut · GitLab. Abgerufen am 5. März 2025.
- ↑ Freistaat Thüringen · GitLab. Abgerufen am 5. März 2025.
- ↑ IT-Planungsrat / Föderales IT-Architekturboard / Zielarchitektur Postfach- und Kommunikationslösungen · GitLab. Abgerufen am 5. März 2025.
- ↑ BMI / openDesk Architekturkonzept · GitLab. Abgerufen am 5. März 2025.
- ↑ BMI / EUdi-Wallet / eIDAS2 · GitLab. Abgerufen am 5. März 2025.
- ↑ NOOTS / Public / SAK APIs · GitLab. Abgerufen am 5. März 2025.
- ↑ Open CoDE - Open Source-Plattform der Öffentlichen Verwaltung. CIO Bund, abgerufen am 5. März 2025.
- ↑ heise.de/news/Digitale-Souveraenitaet, abgerufen am 27. Juli 2024.
- ↑ openproject.org - Der Aufstieg des Souveränen Arbeitsplatzes: openDesk – Ihre Open Source Alternative zu Microsoft und Google
- ↑ cio.bund.de/.../Zentrum für digitale Souveränität, abgerufen am 27. Juli 2024.
- ↑ heise.de - Drei Fragen und Antworten: Die Behördensoftware openDesk kommt
- ↑ https://opendesk.eu/produkt/
- ↑ docs.opendesk.eu - Requirements
- ↑ egovernment.de - ZenDiS vergibt Rahmenvertrag für openDesk
- ↑ Office und Collaboration Suite. In: OpenDesk.eu. Abgerufen am 30. September 2024.
- ↑ Das Bundes-Office kommt: openDesk Version 1.0 ab Mitte Oktober. In: heise online. 27. September 2024, abgerufen am 30. September 2024.
- ↑ golem.de: Deutschland und das Zendis werden im europäischen Ausland mittlerweile als Best Practice angesehen, abgerufen am 10. August 2024.
- ↑ Stefan Krempl: Rahmenvertrag: MS-365-Alternative OpenDesk soll die Bundeswehr erobern. In: heise.de. 24. August 2024, abgerufen am 7. April 2025.
- ↑ docs.numerique.gouv.fr