Ziegelhütte (Feuchtwangen)

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Ziegelhütte war ein Gemeindeteil der Stadt Feuchtwangen im Landkreis Feuchtwangen (Mittelfranken, Bayern).

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Einöde lag 0,3 km südwestlich von Feuchtwangen auf einer Höhe von 447 m ü. NHN an einer Chaussee, die von Feuchtwangen nach Dinkelsbühl führte. Im Norden befanden sich die Krautgärten bei der Gerber-Scheune, im Südwesten gab es eine Lehmgrube und im Süden grenzte das Schleiffeld an, das als Ackerland genutzt wurde. Im Osten lag die Brühl, die als Weideland genutzt wurde.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ziegelhütte lag im Fraischbezirk des ansbachischen Oberamtes Feuchtwangen. Die Ziegelei hatte jeweils zur Hälfte das Stadtvogteiamt Feuchtwangen und das Stiftsverwalteramt Feuchtwangen als Grundherrn.[2][3][4] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Feuchtwangen.

Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde Ziegelhütte dem Steuerdistrikt und der Munizipalgemeinde Feuchtwangen zugeordnet. Bei der Vergabe der Hausnummern erhielt sie die Nr. 202b. Zu dem Anwesen gehörten ungefähr 3 ha Grund, auf dem hauptsächlich Lehm abgebaut wurde.[1] Ziegelhütte war nach Feuchtwangen gepfarrt und gehörte zum Schulsprengel Feuchtwangen. Nach der Volkszählung von 1885 galt die Ziegelhütte als unbewohnt.[5] Sie wurde seitdem auch nicht mehr als Ortsteil geführt. An ihrer Stelle wurde 1910 eine Villa errichtet, die, wie die heute noch bestehenden Nebengebäude der Ziegelhütte, denkmalgeschützt ist (→ Baudenkmal D-5-71-145-23). Die Villa ist Haus-Nr. 9 der Dinkelsbühler Straße.[6]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 001818 001836 001840 001861 001871 001885
Einwohner 4 7 9 * 7 0
Häuser[7] 1 1 1 1
Quelle [8] [9] [10] [11] [12] [5]
* 
Ort wird zu Feuchtwangen gerechnet.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Ziegelhütte im BayernAtlas (Bayerische Uraufnahme)
  2. Nach der Vetterischen Beschreibung des Oberamtes Feuchtwangen von 1732 (s. a. Ziegelhütte (Grundherrschaft) auf der Website geschichte-feuchtwangen.de).
  3. Johann Bernhard Fischer: Ziegelhütte b. Feuchtwang. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 195 (Digitalisat).
  4. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 6, Sp. 532.
  5. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1116 (Digitalisat).
  6. Parzellarkarte. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 1. August 2023.
  7. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1818 wurden diese als „Feuerstellen“ bezeichnet, 1840 als „Häuser“ sowie 1836 und 1885 als „Wohngebäude“.
  8. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 106 (Digitalisat).
  9. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 105 (Digitalisat).
  10. Wilhelm Meyer: Eintheilung der Amtsbezirke im Rezatkreis des Königreichs Bayern und Verzeichniß aller dazu gehörigen Ortschaften. Brügel’sche Kanzleybuchdruckerey, Ansbach 1837, OCLC 911053266, S. 154.
  11. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1021, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  12. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1185, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).

Koordinaten: 49° 9′ 51,9″ N, 10° 19′ 39,1″ O