Zinkelmühle

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Zinkelmühle
Koordinaten: 49° 5′ N, 11° 17′ OKoordinaten: 49° 4′ 33″ N, 11° 17′ 26″ O
Höhe: 385 m ü. NHN
Einwohner: (2. Jan. 2018)[1]
Postleitzahl: 91177
Vorwahl: 09173
Zinkelmühle
Zinkelmühle

Zinkelmühle ist ein Gemeindeteil des Marktes Thalmässing im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Einöde liegt nördlich des Gredinger Gemeindeteils Großhöbing in der Gemarkung Kleinhöbing am Mühlbach nahe dessen Einmündung in die Thalach und deren Einmündung in die Schwarzach.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johann Kaspar Bundschuh erwähnt eine „Zingelmühle“ 1804 in Titting; vielleicht hatte ein Verwandter der dortigen Müllerfamilie die Mühle bei Großhöbing übernommen und so den Namen dorthin übertragen.[3] Gegen Ende des Alten Reiches unterstand diese Höbinger Zinkelmühle bis 1796 hochgerichtlich dem brandenburg-ansbachischen, ab 1796 preußischen Landvogtei-Oberamt Stauf-Landeck. Bezüglich der Dorf- und Gemeindeherrschaft gehörte das Anwesen zu Kleinhöbing, kirchlich zur katholischen Pfarrei Großhöbing, wohin die Kinder auch zur Schule gingen.[4]

Im Königreich Bayern (1806) kam die Zinkelmühle mit der Gemeinde Kleinhöbing zum Steuerdistrikt Waizenhofen. Mit dem Gemeindeedikt von 1818 wurde Kleinhöbing mit der Zinkelmühle eine Ruralgemeinde im Landgericht Raitenbuch, ab 1812 im Landgericht Greding.[5] Der Mediziner Joseph Plank beschreibt die „katholische Einöde“ 1823 folgendermaßen: „Eben, frei, Wiesgrund, feucht, luftig, Bach- und Quellwasser, stein(iger) sumpf(iger) Boden, schlechte Wege.“[6] 1875 bestand die Mühle aus vier Gebäuden. Der Müller war gleichzeitig Ökonom mit drei Stück Rindvieh.[7]

Am 1. Juli 1971 wurde die Gemeinde Kleinhöbing und damit auch die Zinkelmühle in den Markt Thalmässing eingegliedert. Heute ist das Anwesen ein Sägewerk. Dieses wurde Mitte 2013 durch Hochwasser überflutet.[8]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1823: 11 (1 Anwesen)[5]
  • 1840: 7 (1 Haus, 1 Familie)[9]
  • 1871: 3[7]
  • 1900: „unbewohnt“[10]
  • 1950: 5 (1 Anwesen)[5]
  • 1961: 6 (1 Wohngebäude)[11]
  • 1970: 18[12]
  • 2015: 6[13]
  • 2019: 6[1]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Süden der Mühle führt in Ost-West-Richtung die Staatsstraße 2227 vorbei, von der eine Straße abzweigt, die in nördlicher Richtung zur 100 Meter entfernten Mühle führt. Östlich der Mühle verläuft die ICE-Trasse Ingolstadt–Nürnberg (nächster Bahnhof ist Allersberg) und die Bundesautobahn 9 (nächste Anschlussstelle ist Greding).

Der Thalmässinger Wanderweg Nr. 5 führt an der Mühle vorbei.[14]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Zinkelmühle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Zinkelmühle. Gemeinde Thalmässing, 2. Januar 2019, abgerufen am 2. Januar 2019.
  2. Zinkelmühle im BayernAtlas
  3. J. K. Bundschuh, Bd. 6, Sp. 536
  4. Hirschmann, S. 155
  5. a b c Hirschmann, S. 227
  6. Joseph Plank: Entwurf einer Medicinal-Topographie des Königlich-Baierischen Landgerichts Greding im Rezatkreise, Neuburg an der Donau 1823, S. 116
  7. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1162, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  8. Das Wasser hält sich auf hohem Pegel. In: Hilpoltsteiner Kurier vom 3. Juni 2013
  9. Eduard Vetter: Statistisches Hand- und Addreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Ansbach 1846, S. 121
  10. Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern mit alphabetischem Ortsregister, München 1904, Spalte 1224
  11. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961, München 1964, Spalte 796
  12. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Bd. 1978 = 380, München 1978, S. 167
  13. [1] Website des Marktes Thalmässing
  14. [2] Wegbeschreibung auf landratsamt-roth.de