Zinn(II)-diphosphat

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Strukturformel
2 · Struktur des Zinnions Struktur von Diphosphat
Allgemeines
Name Zinn(II)-diphosphat
Andere Namen
  • Zinn(II)-pyrophosphat
  • STANNOUS PYROPHOSPHATE (INCI)[1]
Summenformel Sn2P2O7
Kurzbeschreibung

farb- und geruchloser Feststoff[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 15578-26-4
EG-Nummer 239-635-5
ECHA-InfoCard 100.036.016
PubChem 16684841
Wikidata Q4363462
Eigenschaften
Molare Masse 411,36 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

4,009 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

400 °C (Zersetzung)[2]

Löslichkeit

nahezu unlöslich[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[3]
Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 315​‐​319​‐​335
P: 305+351+338[3]
Toxikologische Daten

3805 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[3]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Zinn(II)-diphosphat ist eine chemische Verbindung aus Zinn, Phosphor und Sauerstoff mit der Summenformel Sn2P2O7.

Gewinnung und Herstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zinn(II)-diphosphat wird aus Zinnchlorid und Natriumpyrophosphat hergestellt.[4]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zinndiphosphat ist ein farbloser, geruchloser Feststoff. Er ist in konzentrierten Säuren löslich.[4] Bei der thermischen Zersetzung oberhalb 400 °C entstehen als Zersetzungsprodukte Phosphoroxide (z. B. P2O5).[2]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zinn(II)-pyrophosphat wird als Emulgator von Fetten und Ölen, sowie als Wasserenthärter in Wasch- und Geschirrspülmitteln und Zahnpasta eingesetzt. Außerdem wird es in Backpulvern und bei der Käsezubereitung verwendet. In Wasserstoffperoxid dient es als Stabilisierer.[5]

Struktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kristallstruktur von Zinn(II)-pyrophosphat enthält isolierte P2O7-Gruppen und Zinn in den strukturellen Zwischenräumen. Die Verbindung zeigt einen reversiblen Phasenübergang bei 623 K. Bei Raumtemperatur liegt die Substanz als trikline β-Phase vor, während bei höheren Temperaturen die monokline α-Phase entsteht.[6]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eintrag zu STANNOUS PYROPHOSPHATE in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 18. Januar 2022.
  2. a b c d e Datenblatt Tin(II) phosphate bei Alfa Aesar, abgerufen am 1. September 2015 (Seite nicht mehr abrufbar).
  3. a b c Datenblatt Tin(II) pyrophosphate bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 22. Oktober 2016 (PDF).
  4. a b Dale L. Perr: Handbook of Inorganic Compounds. 2. Auflage. CRC Press, 2011, S. 399 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche ).
  5. Deutsche Rohstoffagentur (DERA) in der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, Dera Rohstoffinformation (29): Zinn - Angebot und Nachfrage bis 2020. Berlin, Stand: März 2014, ISBN 978-3-943566-12-3, S. 23 (PDF), abgerufen am 1. September 2015.
  6. Victoria V. Chernaya u. a.: Synthesis and Investigation of Tin(II) Pyrophosphate Sn2P2O7. In: Chem. Mater. 2005, 17 (2), S. 284–290, doi:10.1021/cm048463h