Zwei Tage, eine Nacht

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Film
Titel Zwei Tage, eine Nacht
Originaltitel Deux jours, une nuit
Produktionsland Belgien, Italien, Frankreich
Originalsprache Französisch
Erscheinungsjahr 2014
Länge 95 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Jean-Pierre und Luc Dardenne
Drehbuch Jean-Pierre und Luc Dardenne
Produktion Jean-Pierre und Luc Dardenne
Kamera Alain Marcoen
Schnitt Marie-Hélène Dozo
Besetzung

Zwei Tage, eine Nacht (Originaltitel: Deux jours, une nuit) ist ein Filmdrama der belgischen Regisseure Jean-Pierre und Luc Dardenne aus dem Jahr 2014. Die Hauptrolle ist mit Marion Cotillard besetzt.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die unter Depressionen leidende Arbeiterin Sandra soll von ihrer Firma für Solarmodule nach einer Abstimmung unter der Belegschaft entlassen werden. Im Gegenzug würden die Arbeiter eine Bonuszahlung erhalten. Sandra kann erreichen, dass es unter den Mitarbeitern zu einer erneuten Abstimmung kommt. In persönlichen Besuchen bei ihren Kollegen versucht Sandra diese zu überzeugen, einer solchen Abstimmung gegen sie nicht zu folgen. Die Reaktionen auf ihre versuchte Einflussnahme sind sehr unterschiedlich. Bei der erneuten Abstimmung stimmt nur die Hälfte der Belegschaft für Sandras Arbeitsplatz. Der Chef zeigt sich jedoch beeindruckt von Sandras Aktion und bietet ihr an, trotzdem zu bleiben. Überraschenderweise lehnt Sandra ab, da für ihren Arbeitsplatz ein Zeitarbeitsvertrag eines anderen Mitarbeiters nicht verlängert werden würde.

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Die Kollegin wird gefeuert – und ich kassiere dafür 1000 Euro Prämie? In ‚Zwei Tage, eine Nacht‘ werden Arbeitnehmer mit den Härten des Neoliberalismus konfrontiert. Marion Cotillard brilliert als Angestellte in Existenznot.“

Andreas Borcholte: Der Spiegel vom 30. Oktober 2014[2]

„Nach dem neuen Film der Dardenne-Brüder sieht man klarer, wie der Kapitalismus das Verhalten formt.“

Peter Körte: FAZ vom 25. Oktober 2014[3]

„Mit präzisen Beobachtungen und überzeugenden Darstellern fächern die Dardennes eine breite Palette urbaner Lebensentwürfe auf. Der Film macht die unterschiedlichen Erscheinungsformen des inneren Schweinehundes sichtbar. Aber selbst diejenigen, die sich gegen Sandra entscheiden, behalten dabei ihre Würde.“

Manfred Riepe: epd Film vom 20. Oktober 2014[4]

Auszeichnungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Marion Cotillard war bei der Oscarverleihung 2015 als beste Hauptdarstellerin nominiert. Bei den British Academy Film Awards 2015, der César-Verleihung 2015 und den Satellite Awards 2014 gab es jeweils eine Nominierung als bester fremdsprachiger bzw. ausländischer Film. Insgesamt gewann der Film 37 Preise und wurde weitere 73-mal nominiert.[5]

Synchronisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die deutsche Vertonung fand bei der Christa Kistner Synchronproduktion GmbH in Potsdam statt. Michael Schlimgen schrieb das Dialogbuch, Susanna Bonaséwicz führte die Dialogregie.[6]

Rolle Schauspieler Synchronsprecher
Sandra Marion Cotillard Natascha Geisler
Manu Fabrizio Rongione Leonhard Mahlich
Juliette Catherine Salée Katrin Zimmermann
Anne Christelle Cornil Maria Jany
Timur Timur Magomedgadzhiev Nico Sablik
Alphonse Serge Koto Sami El-Sabkhawi
Herr Dumont Batiste Sornin Uve Teschner
Hicham Hicham Slaoui Karlo Hackenberger
Hichams Frau Hassaba Halibi Sanam Afrashteh

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Freigabebescheinigung für Zwei Tage, eine Nacht. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Oktober 2014 (PDF; Prüf­nummer: 147 369 K).
  2. Andreas Borcholte: Kapitalismusstudie “Zwei Tage, eine Nacht”. Kollege, bist auch du ein Schwein? In: Spiegel Kultur. 30. Oktober 2014, abgerufen am 26. Januar 2021.
  3. Peter Körte: Video-Filmkritik: Das Elend mit der Solidarität. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 25. Oktober 2014, abgerufen am 26. Januar 2021.
  4. Manfred Riepe: Kritik zu Zwei Tage, eine Nacht. In: epd-film.de. 20. Oktober 2014, abgerufen am 26. Januar 2021.
  5. Auszeichnungen bei IMDb
  6. Olivier Gourmet. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 5. März 2018.