Zwetkowo (Kaliningrad, Gurjewsk, Nowomoskowskoje)

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Siedlung
Zwetkowo
Bergau

Цветково
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Gurjewsk
Gegründet 1402
Frühere Namen Bergerwyn (vor 1785),
Bergau (bis 1947)
Bevölkerung 124 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40151
Postleitzahl 238350
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 209 000 140
Geographische Lage
Koordinaten 54° 37′ N, 20° 26′ OKoordinaten: 54° 37′ 23″ N, 20° 25′ 38″ O
Zwetkowo (Kaliningrad, Gurjewsk, Nowomoskowskoje) (Europäisches Russland)
Zwetkowo (Kaliningrad, Gurjewsk, Nowomoskowskoje) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Zwetkowo (Kaliningrad, Gurjewsk, Nowomoskowskoje) (Oblast Kaliningrad)
Zwetkowo (Kaliningrad, Gurjewsk, Nowomoskowskoje) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Zwetkowo (russisch Цветково, deutsch Bergau) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)) und gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Gurjewsk im Rajon Gurjewsk.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwetkowo liegt elf Kilometer südwestlich der Oblasthauptstadt Kaliningrad (Königsberg) und einen Kilometer östlich einer Nebenstraße die Kaliningrad und Laskino (Godrienen) mit Golubewo (Seepothen) verbindet. Die nächste Bahnstation ist Golubewo an der Bahnstrecke Kaliningrad–Mamonowo.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das kleine Dorf Bergerwyn (vor 1785) bzw. Bergau[2] (bis 1947) erlebte seine Gründung bereits im Jahre 1402.

Zwischen 1874 und 1945 war es in den Amtsbezirk Waldburg[3] (russisch: Pribreschny) eingegliedert, der zum Landkreis Königsberg (Preußen) (1939 bis 1945 Landkreis Samland) im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte.

Am 11. Oktober 1896 wurde der – heute untergegangene – Nachbarort Raulitt[4] nach Bergau eingemeindet. In der Gemeinde waren im Jahre 1910 356 Einwohner registriert[5], im Jahre 1933 waren es 321 und im Jahre 1939 betrug die Zahl der Einwohner 341[6].

Infolge des Zweiten Weltkrieges kam Bergau mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion und erhielt 1947 nach dem russischen Wort zwetok für Blume den Namen „Zwetkowo“.[7][8] Gleichzeitig wurde der Ort Sitz eines Dorfsowjets zunächst im Rajon Kaliningrad, seit 1959 im Rajon Laduschkin und seit 1963 im Rajon Bagrationowsk. Seit 1965 gehörte der Ort zum Dorfsowjet Nowomoskowski selski Sowet im Rajon Gurjewsk. Von 2008 bis 2013 gehörte Zwetkowo zur Landgemeinde Nowomoskowskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Gurjewsk.

Zwetkowski selski Sowet 1947–1965[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Dorfsowjet Zwetkowski selski Sowet (ru. Цветковский сельский Совет) wurde im Juli 1947 im Rajon Kaliningrad eingerichtet.[7] Im Jahr 1959 gelangte der Dorfsowjet in den Rajon Laduschkin und 1963 in den Rajon Bagrationowsk. 1965 ging der Dorfsowjet überwiegend in dem neu gebildeten Nowomoskowski selski Sowet im Rajon Gurjewsk auf.

Folgende Orte gehörten zum Dorfsowjet:

Ortsname Name bis 1947/50 Jahr der Umbenennung
Bugrino (Бугрино) Charlottenhof,
Kr. Königsberg/Samland
1950
Doroschnoje (Дорожное) Altenberg 1950
Golubewo (Голубево) Seepothen 1950
Jablonewka (Яблоневка) Lichtenhagen 1950
Jasnoje (Ясное)[9] Packerau 1950
Kossatuchino (Косатухино) Barsen 1950
Laskino (Ласкино) Godrienen 1950
Luschki (Лужки) Julienhof,
Kr. Königsberg/Samland
1950
Medowoje (Медовое) Sollnicken und Tykrigehnen 1950
Nischneje (Нижнее) Sollecken 1950
Poddubnoje (Поддубное) Gollau 1947
Podlesnoje (Подлесное) Wernsdorf 1950
Polewoje (Полевое) Mahnsfeld 1950
Pribreschnoje (Прибрежное) Waldburg 1947
Rybatschje (Рыбачье) Wangitt 1950
Schosseinoje (Шоссейное) Kalgen und bei Warthen 1950
Swetloje (Светлое) Kobbelbude 1947
Zwetkowo (Цветково) Bergau 1947

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Bergau und Raulitt lebte vor 1945 eine überwiegend evangelische Bevölkerung. Sie war in das Kirchspiel Lichtenhagen (heute russisch: Jablonewka) eingepfarrt, das zum Kirchenkreis Königsberg-Land I in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union gehörte. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Erwin Grzybowski.

Heute liegt Zwetkowo im Einzugsgebiet der in den 1990er Jahren neu gebildeten evangelisch-lutherischen Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg). Sie ist Teil der Propstei Kaliningrad[10] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen: Bergau
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Waldburg
  4. Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen: Raulitt
  5. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Königsberg
  6. Michael Rademacher: Landkreis Samland. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. a b Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 25 июля 1947 г. «Об административно-территориальном устройстве Калининградской области» (Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjets der RSFSR vom 25. Juli 1947: Über den administrativ-territorialen Aufbau der Oblast Kaliningrad)
  8. Per Erlass vom 17. Juni 1947 sollte der Ort eigentlich zunächst in Lugowoje umbenannt werden.
  9. Unklar, ob dieser geografisch eigentlich nicht passende Ort wirklich diesem Dorfsowjet angehörte.
  10. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]