Blankenrath

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Blankenrath
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Blankenrath hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 2′ N, 7° 18′ OKoordinaten: 50° 2′ N, 7° 18′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Cochem-Zell
Verbandsgemeinde: Zell (Mosel)
Höhe: 410 m ü. NHN
Fläche: 4,59 km2
Einwohner: 1697 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 370 Einwohner je km2
Postleitzahl: 56865
Vorwahl: 06545
Kfz-Kennzeichen: COC, ZEL
Gemeindeschlüssel: 07 1 35 010
Adresse der Verbandsverwaltung: Schloßstraße 69
56856 Zell (Mosel)
Website: blankenrath.de
Ortsbürgermeister: Jochen Hansen
Lage der Ortsgemeinde Blankenrath im Landkreis Cochem-Zell
KarteKalenborn (bei Kaisersesch)Eppenberg (Eifel)Laubach (Eifel)LeienkaulMüllenbach (bei Mayen)HaurothUrmersbachMasburgDüngenheimKaiserseschLandkernIllerichEulgemHambuchGamlenZettingenKaifenheimBrachtendorfUlmen (Eifel)AlflenAuderathFilz (Eifel)WollmerathSchmittBüchel (Eifel)Wagenhausen (Eifel)GillenbeurenGevenichWeiler (bei Ulmen)LutzerathBad BertrichUrschmittKlidingBeuren (Eifel)MoselkernMüden (Mosel)Treis-KardenLützLiegRoesMöntenichForst (Eifel)DünfusBrohlBinningen (Eifel)WirfusBriedenKailPommern (Mosel)BriedelAltlayPeterswald-LöffelscheidHaserichSosbergForst (Hunsrück)AltstrimmigReidenhausenMittelstrimmigBlankenrathPanzweilerWalhausenSchauren (bei Blankenrath)TelligHesweilerLiesenichMoritzheimGrenderichZell (Mosel)NeefBullaySankt AldegundAlfPünderichGreimersburgKlottenFaidDohrBremmBruttig-FankelSenheimNehren (Mosel)Ediger-EllerMesenichValwigErnst (Mosel)Beilstein (Mosel)Ellenz-PoltersdorfBriedernCochemLandkreis VulkaneifelLandkreis Bernkastel-WittlichLandkreis Mayen-KoblenzRhein-Hunsrück-Kreis
Karte
Blankenrath, historisches Bürgerhaus

Blankenrath ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Cochem-Zell in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Zell (Mosel) an. Blankenrath ist gemäß Landesplanung als Grundzentrum ausgewiesen.[2]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blankenrath liegt im westlichen Hunsrück unmittelbar an der Grenze zum zerriedelten und zur Mosel abdachenden Moselhunsrücks. Hier entspringt in einer Quellmulde mit verschiedenen Zuflüssen der Flaumbach. Ein im Ort verrohrtes Teilstück wird 2014 mit Landeszuschüssen renaturiert.[3] Die nahe B 421 ist der kürzeste Weg zur Mosel nach Zell, die Landesstraße 202 führt auf den Höhen westlich des Flaumbachs (frühgeschichtliche Trasse der Keltenweg Nahe–Mosel) über Mittelstrimmig zur Mosel nach Treis-Karden. Die längs über den Hunsrück führende Hunsrückhöhenstraße (B 327), die auch zum Flughafen Hahn anbindet, liegt nur 7 km entfernt und wird in Kappel über die B 421 erreicht (abgekürzt über Rödelhausen nach Hahn etwa 13 km).

Zu Blankenrath gehören auch die Wohnplätze Sonnenhof und Südhof.[4]

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Jahresniederschlag beträgt 856 mm. Die Niederschläge liegen im oberen Drittel der in Deutschland erfassten Werte. An 73 % der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der Februar, die meisten Niederschläge fallen im Juni. Im Juni fallen 1,4-mal mehr Niederschläge als im Februar. Die Niederschläge variieren nur minimal und sind extrem gleichmäßig übers Jahr verteilt. An nur 4 % der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Geschichte von Blankenrath reicht zurück bis in das 9. und 10. Jahrhundert. Die Siedlungsgeschichte der Region geht wohl bis zur Keltenzeit zurück.

Für das Jahr 1347 ist die Belehnung des Gerichts Blankenrath durch Graf Johann von Kleve an Gerlach von Braunshorn bezeugt, 1362 kam es durch Erbschaft in den Besitz der Winneburger Grafen. Später teilten sich Kurtrier, Sponheim und die Herrschaft Braunshorn auf Burg Beilstein die Landesherrschaft. Die Kreuze der Oberherrschaften von Kurköln und Kurtrier und das Hifthorn von Braunshorn bilden seit 1981 das Wappen der Ortsgemeinde.

Ab 1794 stand Blankenrath unter französischer Herrschaft, der Nachbarort Reidenhausen (Rodenhausen), der bislang mit Blankenrath eine Gemeinde bildete, wurde abgetrennt. 1815 wurde der Ort auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeordnet, Blankenrath wurde Verwaltungssitz einer Bürgermeisterei (1927 in Amt Blankenrath umbenannt).

1931 gehörten zum Amt Blankenrath die Gemeinden Blankenrath, Haserich, Hesweiler, Löffelscheid, Mastershausen, Panzweiler, Peterswald, Reidenhausen, Schauren, Sosberg und Walhausen.

Seit 1946 ist der Ort Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.

Durch das 8. Verwaltungsvereinfachungsgesetz vom 18. Juli 1970 verlor Blankenrath mit Wirkung vom 7. November 1970 seine Amtsverwaltung (seit 1968: Verbandsgemeinde Blankenrath). Durch den Wegfall der Gemeinde Mastershausen, die dem Rhein-Hunsrück-Kreis zugeteilt worden war, wurde Blankenrath jegliche Grundlage für eine eigene Verbandsgemeinde entzogen und kam deshalb zur Verbandsgemeinde Zell. Kulturhistorisch wurde dabei der vorherrschenden Bindung an den Moselraum Rechnung getragen.

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl der Gemeinde Blankenrath, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]

Jahr Einwohner
1815 301
1835 357
1871 347
1905 393
1939 586
1950 642
1961 725
Jahr Einwohner
1970 904
1987 935
1997 1.531
2005 1.758
2011 1.726
2017 1.651

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Blankenrath besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem. Die 16 Sitze im Gemeinderat verteilen sich auf zwei Wählergruppen.[5]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jochen Hansen wurde 2004 Ortsbürgermeister von Blankenrath.[6] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 79,59 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[7]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirchengemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirche im Dorfzentrum
Hauptstraße
  • Katholische Kirchengemeinde Maria Himmelfahrt, Kirche von 1761/1762 mit 33 m hohem romanischem Turm von der Vorgängerkirche
  • Martin Luther Haus der Evangelischen Kirchengemeinde Zell-Bad Bertrich-Blankenrath im Kirchenkreis Simmern-Trarbach

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kommunale Kindertagesstätte Kleine Strolche
  • Kommunale Kindertagesstätte Pusteblume
  • Grundschule

Sonstige Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jugendhaus
  • Bildungswerk
  • Seniorenhaus Waldpark
  • Freiwillige Feuerwehr
  • Jugendfeuerwehr

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tourismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Wandertourismus findet im nahen Flaumbachtal bis zur Pulgermühle und darüber hinaus bis zum Kloster Maria Engelport oder bis zur Mosel nach Treis ein lohnendes Ziel. Der Keltenweg Nahe–Mosel kann auch in Etappen als Rundweg zur Mosel hin gegangen werden. Ab April 2015 endet auch ein Abschnitt des verlängerten Fernwanderwegs Saar-Hunsrück-Steig in dem Ort.

Überregional bekannt ist auch das Ferienfreizeitlager im nordöstlichen Gelände der Gemarkung Blankenrath.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Rhein-Mosel-Verkehrsgesellschaft bindet mit verschiedenen Linien die umliegenden Orte, die benachbarten Zentren Cochem und Kastellaun sowie den Flughafen Frankfurt-Hahn an.

Gewerbe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blankenrath konnte Funktionen eines Unterzentrums entwickeln beziehungsweise behalten. Im Ort gibt es Gasthäuser, Bäckerei und einen Lebensmittelmarkt. Überörtliche Bedeutung haben auch Autohäuser, Elektrogeschäfte, Raiffeisen-Bank, Heizungsbauunternehmen, Bauunternehmer, Arzt und Zahnarzt, Apotheke und Bestattungsunternehmen. Des Weiteren gibt es in der westlichen Gemarkung von Blankenrath ein Gewerbegebiet mit weiteren Unternehmen.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Blankenrath – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 13. September 2019.
  3. Land Rheinland-Pfalz fördert Renaturierung des Flaumbachs … In: Blankenrath aktuell. 13. November 2013, abgerufen am 13. September 2019.
  4. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Januar 2020[Version 2022 liegt vor.]. S. 34 (PDF; 1 MB).
  5. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen. Abgerufen am 13. September 2019.
  6. Hansen weitere fünf Jahre im Amt. In: Rhein-Zeitung (Online-Archiv). GBI-Genios Deutsche Wirtschaftsdatenbank GmbH, 15. Juli 2014, abgerufen am 30. September 2020 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
  7. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Zell (Mosel), Verbandsgemeinde, vierte Ergebniszeile. Abgerufen am 30. September 2020.