Carriers

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Film
Titel Carriers
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2009
Länge 84 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Àlex Pastor,
David Pastor
Drehbuch Àlex Pastor,
David Pastor
Produktion Ray Angelic,
Anthony Bregman,
Robert Velo
Musik Peter Nashel
Kamera Benoît Debie
Schnitt Craig McKay
Besetzung

Carriers ist ein US-amerikanischer Endzeitfilm aus dem Jahr 2009. Regie führten die spanischen Brüder Àlex und David Pastor, die auch das Drehbuch schrieben.

Der Film feierte am 18. August 2009 im Rahmen des 23. Fantasy Filmfests seine Deutschlandpremiere. Der offizielle deutsche Kinostart war am 1. Oktober 2009.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein hochansteckendes Virus tötet große Bevölkerungsteile. Die Menschheit steht vor dem Übergang vom zivilen Miteinander zur postapokalyptischen Anomie. Die beiden Brüder Danny und Brian versuchen gemeinsam mit Brians Freundin Bobby und Dannys schüchterner Schulfreundin Kate, sich mit einem Mercedes an die Westküste der Vereinigten Staaten durchzuschlagen. Der abgelegene Zielort, an dem die Brüder eine unbeschwerte Jugend verbracht haben, soll ihnen als sichere Zuflucht dienen. Die vier Jugendlichen handeln nach zuvor selbst aufgestellten Regeln: Mund-Nasen-Schutz, ständige Desinfektion und die Einsicht, dass Infizierte unweigerlich dem Tod geweiht sind und zurückgelassen werden müssen, sollen die Gefahr einer infektiösen Erkrankung minimieren.

Unterwegs stoßen sie auf einen besorgten Vater, der seine bereits infizierte kleine Tochter zu einer nahe gelegenen Krankenstation bringen will. Obwohl Brian seine Mitreisenden eindringlich ermahnt, ihre zwischenmenschlichen Gefühle zu unterdrücken, versuchen die anderen, den beiden zu helfen. Erste Spannungen innerhalb der Gruppe werden ersichtlich. Dennoch ermöglicht man den beiden Hilfesuchenden eine Mitfahrt, indem man die eigenen Sicherungsmaßnahmen noch einmal erhöht. Das Mitgefühl der jungen Menschen endet jedoch fatal. Bobby infiziert sich – und verschweigt den Vorfall zunächst. Während die beiden Mitreisenden an einer nicht mehr funktionierenden Krankenstation ihrem Schicksal überlassen werden, setzen die vier Jugendlichen ihre Reise fort.

Auf ihrer Weiterfahrt stoßen sie auf ein abseits gelegenes Hotel. Spontan beschließen die vier zu entspannen, nicht ahnend, dass der Ort bereits eine bewaffnete Gruppe Männer beherbergt. Als diese wenig später die vier Freunde vertreiben, da sie Bobby zwischenzeitlich als Infizierte ausmachen, bricht die Gruppe gänzlich auseinander. Bobby wird schweren Herzens von Brian aus der Gemeinschaft verstoßen. Auf der Weiterfahrt stoppen die drei ein entgegenkommendes Auto, um Benzin zu ergattern. Als die zwei insässigen Damen ablehnen, zückt Brian kurzerhand die Pistole, und es kommt zu einer Schießerei, bei der die zwei Frauen sterben und Brian verwundet wird. Wenig später versucht Danny, Brians Wunde zu versorgen, und muss dabei erkennen, dass auch Brian sich infiziert hat.

Während einer nächtlichen Ruhepause nimmt Danny dem geschwächten Brian die Waffe ab und versucht, zusammen mit Kate zu fliehen. Brian hat jedoch immer noch die Autoschlüssel und macht Danny unmissverständlich klar, nicht alleine zurückbleiben zu wollen. Danny sieht keine andere Lösung, als seinen Bruder zu erschießen, auch um ihm das Leiden zu ersparen. In einem offenen Ende erreichen Danny und Kate schließlich die pazifische Westküste, wobei Danny sich an den dortigen Urlaub mit seinem Bruder in ihrer Kindheit erinnert.

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Film-Zeit bezeichnet Carriers als „ein packendes und bedrohliches Endzeitszenario“, das sich „perfekt zwischen psychologischem Arthouse und aufwändig produziertem Mainstreamthrill“ einordne.[2] Jörg Gerle meinte im film-dienst, dem Film fehle die Dramatik einer Pandemie, die Situation sei trotz der Katastrophe weiterhin „im grünen Bereich“, was dem Film eine „unfreiwillige Komik“ verschaffe.[3]

Rob Nelson schrieb für Variety, Carriers verbreite eine trostlose Vision von nach-pandemischer Angst mit gruseligem Erfolg. Die erzählerischen Abkürzungen ließen den Film jedoch stellenweise etwas blass wirken.[4]

Ähnlich Simon Crook für die britische Zeitschrift Empire: Die Schauspieler stellen die Spannung in der Gruppe gut dar, jedoch fehle dem Film der Sinn für die Katastrophe: „Hier gibt es einen Film, der das Massensterben so gemütlich darstellt, dass er unterwegs sogar anhält, um Golf zu spielen.“ Es sei ein „mürrisches, einnehmendes Ende-der-Welt-Horror-Drama, vielleicht ein bisschen zu sehr Schmalspur-Weltuntergang.“[5]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Freigabebescheinigung für Carriers. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, September 2009 (PDF; Prüf­nummer: 119 348 K).
  2. Carriers bei Film-Zeit.de (Memento vom 30. Mai 2015 im Internet Archive)
  3. Jörg Gerle: Carriers. In: film-dienst. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. Oktober 2009; abgerufen am 21. Februar 2010.
  4. Rob Nelson: Carriers. In: Variety. 7. September 2009, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. März 2010; abgerufen am 21. Februar 2010 (englisch).
  5. Simon Crook: Carriers. In: Empire. Abgerufen am 21. Februar 2010 (englisch).