Althüttendorf

From Wikipedia
Jump to navigation Jump to search
Wappen Deutschlandkarte
?
Althüttendorf
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Althüttendorf hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 58′ N, 13° 48′ OKoordinaten: 52° 58′ N, 13° 48′ O
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Barnim
Amt: Joachimsthal (Schorfheide)
Höhe: 75 m ü. NHN
Fläche: 18,79 km2
Einwohner: 651 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 35 Einwohner je km2
Postleitzahl: 16247
Vorwahl: 033361
Kfz-Kennzeichen: BAR, BER, EW
Gemeindeschlüssel: 12 0 60 012
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der Amtsverwaltung: Joachimsplatz 1–3
16247 Joachimsthal
Website: www.amt-joachimsthal.de
Bürgermeister: Wilfried Kornack
Lage der Gemeinde Althüttendorf im Landkreis Barnim
KarteAhrensfeldeAlthüttendorfBernau bei BerlinBiesenthalBreydinBritz (bei Eberswalde)ChorinEberswaldeFriedrichswaldeHohenfinowJoachimsthalLiepeLunow-StolzenhagenMarienwerderMelchowNiederfinowOderbergPanketalParsteinseeRüdnitzSchorfheideSydower FließWandlitzWerneuchenZiethenBrandenburg
Karte

Althüttendorf ist eine Gemeinde im Amt Joachimsthal (Schorfheide) am Nordrand des Landkreises Barnim im Bundesland Brandenburg.

Dorfstraße
Restauriertes Backhaus

Geographie[edit | edit source]

Der Ort liegt im Endmoränengebiet der pommerschen Eisrandlage der Weichseleiszeit am Ostufer des Grimnitzsees.

Nachbargemeinden

Die Gemeinde grenzt im Osten an die Gemeinde Ziethen, im Süden an die Gemeinde Chorin, im Westen an die Stadt Joachimsthal (alle Landkreis Barnim) und im Norden an die Stadt Angermünde im Landkreis Uckermark.

Gemeindegliederung[edit | edit source]

Althüttendorf besteht aus den Ortsteilen Althüttendorf und Neugrimnitz.[2]

Geschichte[edit | edit source]

Althüttendorf gehörte von 1817 bis 1952 zum Landkreis Angermünde, von 1952 bis 1990 zum Kreis Eberswalde im DDR-Bezirk Frankfurt (Oder) und ist seit 1993 Teil des Landkreises Barnim. Die Gemeinde Neugrimnitz wurde am 1. Januar 2003 nach Althüttendorf eingemeindet.[3]

Althüttendorf[edit | edit source]

Das Dorf Althüttendorf entstand aus einer Glashütte, die von der Burg Grimnitz hierher verlegt wurde. Die Grimnitzer Glashütte in Althüttendorf wurde im Jahr 1653 vom kurfürstlichen Oberjägermeister gegründet, der hier böhmische und hessische Glasmacher ansiedelte. Mit der Inbetriebnahme des Bahnhofs im Jahre 1898 entwickelte sich daneben die Steinschlägerei. Hierfür wurden die bis zu acht Meter mächtigen Blockpackungen in den Ihlowbergen abgebaut. Ende der 1960er Jahre wurde der Abbau eingestellt.

Im Ortsteil wurde zu DDR-Zeiten ein Ferienlager errichtet und unterhalten.

Neugrimnitz[edit | edit source]

In der heutigen Ortslage von Neugrimnitz entstand während des Brandenburgisch-Schwedischen Krieges (1675–1679) eine Glashütte. Später kamen ein Brauhaus, ein Backhaus und umfangreiche Stallungen hinzu. 1682 wurde hier die dritte Grimnitzer Glashütte von Gabriel Supe errichtet.

Bis in das Jahr 1749 unterstanden die Vorwerke Neugrimnitz, Grumsin und Mellin der Verwaltung des Liebenwalder Amtes. Bis 1839 bildeten sie dann das königliche Amt Grimnitz. Im Jahr 1745 wurde eine neue Glashütte eingeweiht. Sie existierte bis Ende des 18. Jahrhunderts und stellte grüne Gläser her. Neben der Glasherstellung entwickelte sich die Landwirtschaft zum zweiten Standbein von Neugrimnitz. So wurden um 1850 883 Morgen Land von 13 Tagelöhnerfamilien bestellt. Zeitweilig wurden hier auch bis zu 2000 Schafe gehalten. Andere wichtige Einnahmen kamen aus dem Betrieb der ansässigen Brauerei und der Brennerei.

Bevölkerungsentwicklung[edit | edit source]

Jahr Althüttendorf Neugrimnitz Jahr Althüttendorf Neugrimnitz Jahr Althüttendorf
1875 598 352 1946 719 193 2003 734
1890 519 194 1950 769 197 2005 742
1910 562 201 1964 676 131 2010 749
1925 590 180 1971 654 129 2015 614
1933 622 164 1981 560 100 2020 607
1939 630 143 1985 575 89 2021 628
1990 540 85 2022 651
1995 704 68
2000 678 88
2002 646 91

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[4][5][6], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Politik[edit | edit source]

Gemeindevertretung[edit | edit source]

Die Gemeindevertretung von Althüttendorf besteht aus acht Mitgliedern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[7]

Wählergruppe Stimmenanteil Sitze
Tradition und Zukunft Althüttendorf 37,4 % 3
Freiwillige Feuerwehr Althüttendorf 37,2 % 3
Einzelbewerberin Madita Vogel 10,1 % 1
Einzelbewerberin Gudrun Gaedeke 06,4 % 1
Einzelbewerberin Bianka Thöns 05,6 %
Einzelbewerber Ralf-Dietrich Böhlke 03,2 %

Bürgermeister[edit | edit source]

  • 1998–2019: Siegfried Ortlieb (Wählergruppe Tradition und Zukunft)[8]
  • seit 2019: Wilfried Kornack (Wählergruppe Freiwillige Feuerwehr)

Kornack wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 mit 61,4 Prozent der gültigen Stimmen für eine Amtsdauer von fünf Jahren[9] gewählt.[10]

Dorfkirche Althüttendorf

Sehenswürdigkeiten[edit | edit source]

In der Liste der Baudenkmale in Althüttendorf und in der Liste der Bodendenkmale in Althüttendorf stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Kulturdenkmale.

Zu den Sehenswürdigkeiten der Gemeinde zählt die Dorfkirche, die 1803–1810 aus Stein und Holz gebaut wurde. Als „Wanderkirche“ bietet sie Wanderern und Fahrradfahrern einen Ruhepunkt. 2013 wurde am Dorfplatz eine Skulpturengruppe (drei nordische Schicksalsgöttinnen) des Metallbildhauers Eckhard Herrmann enthüllt.[11]

Naturdenkmale

Wirtschaft und Infrastruktur[edit | edit source]

Wirtschaft[edit | edit source]

Althüttendorf ist dörflich geprägt, in den Sommermonaten gewinnt der Individualtourismus (Urlaub auf dem Bauernhof) immer mehr an Bedeutung.

Verkehr[edit | edit source]

Bahnhof Alt Hüttendorf

Straßenverkehr

Die Bundesautobahn 11 Berlin–Stettin durchquert von Südwesten nach Norden das Gemeindegebiet. Am Südostrand des Ortsteils Althüttendorf liegt die Autobahnanschlussstelle Joachimsthal. Hier enden die von Osten aus Richtung Angermünde in die Gemeinde führende Bundesstraße 198 und die von Westen aus Richtung Joachimsthal kommende Landesstraße 220.

Eisenbahnverkehr

Am Westrand des Ortsteils Althüttendorf befindet sich der Bahnhof Alt Hüttendorf an der Bahnstrecke Britz–Templin-Fürstenberg/Havel, auf der Züge der Regionalbahnlinie RB 63 der NEB Betriebsgesellschaft mbH zwischen Eberswalde und Templin verkehren.

Literatur[edit | edit source]

Weblinks[edit | edit source]

Commons: Althüttendorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[edit | edit source]

  1. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstandim Land Brandenburg Dezember 2022 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg. Gemeinde Althüttendorf (Memento des Originals vom 23. März 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/service.brandenburg.de
  3. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003
  4. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Barnim. S. 14–17
  5. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  6. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  7. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  8. Ergebnisse der Kommunalwahlen 1998 (Bürgermeisterwahlen) für den Landkreis Barnim (Memento des Originals vom 30. März 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wahlen.brandenburg.de
  9. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 73 (1)
  10. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 (Memento des Originals vom 12. August 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/wahlen.brandenburg.de
  11. Drei Göttinnen und der Schöpfer. In: Märkische Oderzeitung. 21. Juni 2013, archiviert vom Original;.