Andrichsfurt

From Wikipedia
Jump to navigation Jump to search
Andrichsfurt
Wappen Österreichkarte
Wappen von Andrichsfurt
Andrichsfurt (Österreich)
Andrichsfurt (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Oberösterreich
Politischer Bezirk: Ried
Kfz-Kennzeichen: RI
Fläche: 12,35 km²
Koordinaten: 48° 16′ N, 13° 31′ OKoordinaten: 48° 15′ 54″ N, 13° 31′ 26″ O
Höhe: 440 m ü. A.
Einwohner: 774 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 63 Einw. pro km²
Postleitzahl: 4754
Vorwahl: 07750
Gemeindekennziffer: 4 12 01
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Andrichsfurt 40
4754 Andrichsfurt
Website: www.andrichsfurt.at
Politik
Bürgermeister: Johann Brandstetter (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(13 Mitglieder)
9
4
Insgesamt 13 Sitze
Lage von Andrichsfurt im Bezirk Ried
Lage der Gemeinde Andrichsfurt im Bezirk Ried im Innkreis (anklickbare Karte)AndrichsfurtAntiesenhofenAurolzmünsterEberschwangEitzingGeiersberg (Oberösterreich)GeinbergGurtenHohenzellKirchdorf am InnKirchheim im InnkreisLambrechtenLohnsburg am KobernaußerwaldMehrnbachMettmachMörschwangMühlheim am InnNeuhofen im InnkreisObernberg am InnOrt im InnkreisPattighamPeterskirchenPrametReichersbergRied im InnkreisSchildornSenftenbachSt. Georgen bei Obernberg am InnSt. Marienkirchen am HausruckSt. Martin im InnkreisTaiskirchen im InnkreisTumeltshamUtzenaichWaldzellWeilbachWippenhamOberösterreich
Lage der Gemeinde Andrichsfurt im Bezirk Ried im Innkreis (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Andrichsfurt ist eine Gemeinde in Oberösterreich im Bezirk Ried im Innkreis im Innviertel mit 774 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Ried im Innkreis.

Geografie[edit | edit source]

Andrichsfurt liegt zwischen 400 und 500 m Höhe im Innviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 5,1 km, von West nach Ost 5,7 km. Die Gesamtfläche beträgt 12,3 km², 9,8 % der Fläche sind bewaldet, 80,5 % der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt.[1]

Gemeindegliederung[edit | edit source]

Das Gemeindegebiet umfasst folgende Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[2]):

  • Albertsedt (13)
  • Andrichsfurt (241)
  • Baumgartling (35)
  • Furt (87) samt Erdmannsdorf
  • Gehnbach (34)
  • Irger (11)
  • Krammern (48)
  • Moosedt (4)
  • Pesenreit (2)
  • Pötting (195)
  • Raschhof (20)
  • Steingreß (37)
  • Stelzham (8)
  • Walchshausen (13)
  • Weilhart (26) samt Mauzedt

Die Gemeinde besteht aus drei Katastralgemeinden:

  • Andrichsfurth (380,86 ha)
  • Frauenhub (316,36 ha)
  • Pötting (538,04 ha)

Nachbargemeinden[edit | edit source]

Utzenaich
Aurolzmünster Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Taiskirchen im Innkreis
Tumeltsham Peterskirchen

Geschichte[edit | edit source]

Nach der Völkerwanderung lag das Gebiet zwischen Inn und Enns (Bayrische Mark) im Einflussbereich der Bajuwaren unter der Oberhoheit der Franken. Im 8. Jahrhundert wollte sich Tassilo III. von den Franken unabhängig machen und verband sich mit den Awaren. Er wurde daraufhin 788 von Kaiser Karl dem Großen abgesetzt, das Land den Franken unterstellt und in vier Gaue aufgeteilt. Andrichsfurt kam dabei zum Rothagau. Im Jahr 1147 war das Gebiet immer noch sehr dünn besiedelt. Große Besitzungen in Andrichsfurt hatte der Bischof von Passau.[3]

Der Name Andrichsfurt wird in Urkunden von 820 und 1130 als Antrih oder Antrich mehrfach genannt.[4]

Die Kirche in Andrichsfurt stammt aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Sie hat einen mächtigen Turm im Westen mit einem Pyramidendach.[5]

Seit Gründung des Herzogtums Bayern war der Ort bis 1779 bayrisch und kam nach dem Frieden von Teschen mit dem Innviertel (damals Innbaiern) zu Österreich.  Das Gebiet umfasste die Ämter Braunau, Friedburg, Mattighofen, Ried und Schärding. Mit dieser neuen Grenzziehung hörten auch die Wallfahrten nach Andrichsfurt auf.[6]

Während der Napoleonischen Kriege wieder kurz bayrisch, gehört Andrichsfurt seit 1816 endgültig zu Österreich ob der Enns.

Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum Gau Oberdonau. 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.

Einwohnerentwicklung[edit | edit source]


Kultur und Sehenswürdigkeiten[edit | edit source]

Pfarrkirche Andrichsfurt
Bründlkapelle in Pötting
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Andrichsfurt
  • Katholische Pfarrkirche Andrichsfurt hl. Dreifaltigkeit: Eine gotische Kirche aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts mit einem einschiffigen, dreijochigen Langhaus und einem zweijochigen Chor. Südseitig wurden in der Mitte des 17. Jahrhunderts ein dreijochiges Seitenschiff und Vorbauten auf toskanischen Säulen angebaut. Die Einrichtung stammt vorwiegend aus dem 18. Jahrhundert.
  • Bründlkapelle Pötting

Wirtschaft und Infrastruktur[edit | edit source]

Wirtschaftssektoren[edit | edit source]

Von den 44 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden 31 im Haupt-, zwölf im Nebenerwerb und einer von einer Personengemeinschaft geführt. Im Produktionssektor arbeiteten 39 der 49 Erwerbstätigen in der Bauwirtschaft, zehn bei der Wasserver- und Abfallentsorgung. Die größten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche Handel (19), freiberufliche Tätigkeiten (18) und soziale und öffentliche Dienste (16 Erwerbstätige).[7][8][9]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2011 2001 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 44 52 62 63
Produktion 11 5 49 15
Dienstleistung 32 17 63 64

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Arbeitsmarkt, Pendeln[edit | edit source]

Im Jahr 2011 lebten 373 Erwerbstätige in Andrichsfurt. Davon arbeiteten 99 in der Gemeinde, beinahe drei Viertel pendelten aus.[10]

Verkehr[edit | edit source]

Die Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert.

Politik[edit | edit source]

Gemeindehaus Andrichsfurt

Der Gemeinderat hat 13 Mitglieder.

Bürgermeister[edit | edit source]

Bürgermeister seit 1850 waren:[12]

  • 1850–1855 Josef Fuchs
  • 1855–1861 Michael Streif
  • 1861–1864 Michael Schöndorfer
  • 1864–1867 Josef Gruber
  • 1867–1870 Georg Geierhofer
  • 1870–1876 Simon Weinberger
  • 1876–1879 Michael Streif
  • 1879–1885 Josef Gramberger
  • 1885–1894 Georg Streif
  • 1894–1897 Max Ott
  • 1897–1900 Lambert Wiesinger
  • 1900–1903 Johann Reifetshamer
  • 1903–1906 Max Ott
  • 1906–1909 Johann Moser
  • 1909–1912 Michael Genböck
  • 1912–1919 Felix Doblinger
  • 1919–1924 Josef Fuchs
  • 1924–1929 Josef Moser
  • 1929–1942 Martin Moser
  • 1942–1945 Josef Fuchs
  • 1945–1947 Martin Moser
  • 1947–1955 Johann Maier
  • 1955–1973 Alois Raschhofer
  • 1973–1990 Johann Großpointner
  • 1990–2002 Albert Falkinger
  • seit 2002 Johann Brandstetter (ÖVP)

Wappen[edit | edit source]

Offizielle Beschreibung des Gemeindewappens: „In Gold auf grünem Dreiberg drei grüne Schilfrohrstengel mit schwarzen Kolben.“ Die Gemeindefarben sind Gelb-Grün.

Das 1974 verliehene Gemeindewappen beruht auf dem Stammwappen der Murhaimer, einem altbayrischen Geschlecht, das auch um Andrichsfurt ansässig war. Gleichzeitig symbolisiert es mit dem Dreiberg die drei um den Ort gelegenen Anhöhen Stelzerhöhe, Andrichsfurter Berg und Saxberger Berg und mit dem Schilfrohr das früher ausgedehnte Sumpfgelände im Tal der Osternach.[13]

Persönlichkeiten[edit | edit source]

Söhne und Töchter der Gemeinde[edit | edit source]

Literatur[edit | edit source]

  • Naturraumkartierung Oberösterreich. Landschaftserhebung Gemeinde Andrichsfurt. Endbericht. Gutachten Naturschutzabteilung Oberösterreich. 2007, S. 1–75 (zobodat.at [PDF]).

Weblinks[edit | edit source]

Commons: Andrichsfurt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[edit | edit source]

  1. Land Oberösterreich – Geografische Daten der Gemeinde Andrichsfurt
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  3. Alois Haberl: Die Altpfarre Taiskirchen mit ihren einstigen Filialkirchen Utzenaich, Riedau, Dorf und Andrichsfurt. Band 1. 1902, S. 9–10, 16, abgerufen am 28. März 2021.
  4. Geschichte. In: mv-andrichsfurt.com. Musikverein Andrichsfurt, abgerufen am 28. März 2021.
  5. Pfarrkirche - Gemeinde Andrichsfurt. Abgerufen am 28. März 2021.
  6. Alois Haberl: Die Altpfarre Taiskirchen mit ihren einstigen Filialkirchen Utzenaich, Riedau, Dorf und Andrichsfurt. Band 1. 1902, S. 209, abgerufen am 28. März 2021.
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Andrichsfurt, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 28. März 2021.
  8. Ein Blick auf die Gemeinde Andrichsfurt, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 28. März 2021.
  9. Ein Blick auf die Gemeinde Andrichsfurt, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 28. März 2021.
  10. Ein Blick auf die Gemeinde Andrichsfurt, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 28. März 2021.
  11. Wahlen Oberösterreich 2021. In: orf.at. Abgerufen am 15. März 2024.
  12. Gemeinden, Andrichsfurt. Land Oberösterreich -, abgerufen am 28. März 2021.
  13. Herbert Erich Baumert: Die Wappen der Städte, Märkte und Gemeinden Oberösterreichs (4. Nachtrag 1973–1976). In: Oberösterreichische Heimatblätter. Heft 1/2, 1977, S. 8 (ooegeschichte.at [PDF]).