Assamstadt

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Wappen Deutschlandkarte
Assamstadt
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Assamstadt hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 26′ N, 9° 41′ OKoordinaten: 49° 26′ N, 9° 41′ O
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Stuttgart
Landkreis: Main-Tauber-Kreis
Höhe: 340 m ü. NHN
Fläche: 17,23 km2
Einwohner: 2263 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 131 Einwohner je km2
Postleitzahl: 97959
Vorwahl: 06294
Kfz-Kennzeichen: TBB, MGH
Gemeindeschlüssel: 08 1 28 006
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Bobstadter Straße 1
97959 Assamstadt
Website: www.assamstadt.de
Bürgermeister: Joachim Döffinger (CDU)
Lage der Gemeinde Assamstadt im Main-Tauber-Kreis
KarteAhornAssamstadtBad MergentheimBoxbergCreglingenFreudenbergGroßrinderfeldGrünsfeldIgersheimIgersheimKönigheimKülsheimLauda-KönigshofenNiederstettenTauberbischofsheimWeikersheimWerbachWertheimWittighausen
Karte
Blick auf Assamstadt
Blick über das Landschaftsschutzgebiet Assamstadt auf die gleichnamige Gemeinde im Sommer (2017)

Assamstadt (anhören/?) ist eine Gemeinde im Main-Tauber-Kreis im fränkisch geprägten Nordosten Baden-Württembergs.[2]

Geographie[edit | edit source]

Gemarkung und Lage der Gemeinde Assamstadt

Geographische Lage[edit | edit source]

Assamstadt liegt mit seiner Gemeindefläche von 17,2 km² in 300 bis 401 Meter Höhe im Taubergrund, einer Hügellandschaft im Wasserscheidegebiet zwischen Tauber und Jagst im Südwesten des Main-Tauber-Kreises, am Übergang der teilweise mit Löss bedeckten Kocher-Jagst-Ebenen zum muschelkalkgeprägten Bauland von Umpfer und Jagst. Der Erlenbach, dessen Quellflüsse rings um Assamstadt entspringen, entwässert nach Westen in die Jagst. Der Austritt des Erlenbachs aus der Gemarkung ist zugleich deren tiefster Punkt mit etwa 295 Metern Höhe. Den höchsten Punkt erreicht das Gelände südwestlich der Siedlung im Wald Kuhweide mit etwa 402 Metern Höhe.[3]

Gemeindegliederung[edit | edit source]

f1 Karte mit allen Koordinaten der Orte der Gemeinde Assamstadt: OSM

Zu Assamstadt gehören die Wohn- und Industriegemeinde Assamstadt ()[4] und der Wohnplatz Wustsiedlung ()[5] sowie die abgegangenen Ortschaften Dachtel,[6] Hartbach,[7] Hof am See[8] und Neidingen (Neidel).[9]

Nachbargemeinden[edit | edit source]

Die Gemeinde grenzt im Norden an die Stadt Boxberg, im Osten an die Stadt Bad Mergentheim, im Süden an Dörzbach und im Westen an die Stadt Krautheim, beide im Hohenlohekreis.

Schutzgebiete[edit | edit source]

Mit dem Landschaftsschutzgebiet Assamstadt gibt es seit 1981 ein 84 Hektar umfassendes Schutzgebiet. Dieses liegt auf der Gemarkung Assamstadts und dient der Erhaltung des Dachtales samt Hanglagen in seiner landschaftlichen Schönheit und Eigenart. Das FFH-Gebiet Westlicher Taubergrund liegt teilweise auf der Gemarkung von Assamstadt.

Daneben gibt es auf dem Gebiet der Gemeinde Assamstadt drei Naturdenkmale.

Flächenaufteilung[edit | edit source]

Nach Daten des Statistischen Landesamtes, Stand 2014.[10]

Geschichte[edit | edit source]

Gemarkung von Assamstadt, 1929

Assamstadt wurde im Jahre 1228 erstmals urkundlich erwähnt. 1806 kam der Ort zu Baden.[3]

Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs kamen im März 1945 aus westlicher Richtung amerikanische Soldaten nach Assamstadt. Das gesamte Dorf blieb jedoch von Kriegseinwirkungen verschont.[11]

Einwohnerentwicklung[edit | edit source]

Die Bevölkerung der Gemeinde Assamstadt entwickelte sich wie folgt:

Jahr Bevölkerung
1961 1486
1970 1541
1991 1815
1995 2076
2005 2092
2010 2056
2015 2246
2020 2240

Quellen: Gemeindeverzeichnis[12] und Angaben des Statistischen Landesamtes

Gemeindearchiv[edit | edit source]

Das Archiv der Gemeinde Assamstadt wurde in das Teilarchiv des Main-Tauber-Kreises im Archivverbund Main-Tauber eingebracht. Der Archivverbund wurde im Jahre 1988 im ehemaligen Spital des Klosters Bronnbach unter der Trägerschaft des bereits 1978 gegründeten Staatsarchivs Wertheim eingerichtet.[13][14][15]

Religion[edit | edit source]

Da an Assamstadt die Reformation vorbeiging, ist der Ort auch heute noch römisch-katholisch geprägt. Die katholischen Kirchen der Gemeinde gehören zur Seelsorgeeinheit Krautheim-Ravenstein-Assamstadt im Dekanat Tauberbischofsheim des Erzbistums Freiburg.

Für die protestantische Bevölkerungsminderheit erfolgt die geistliche Versorgung durch die evangelische Gemeinde in Krautheim.

Politik[edit | edit source]

Historisches Rathaus Assamstadt, das für einen Neubau abgerissen werden soll.

Gemeinderat[edit | edit source]

Der Gemeinderat hat 12 ehrenamtliche Mitglieder, die für fünf Jahre gewählt werden. Hinzu kommt der Bürgermeister als stimmberechtigter Gemeinderatsvorsitzender.

Bei der Kommunalwahl 2019 wurde die Besetzung des Gemeinderats durch Mehrheitswahl bestimmt, weil sich alle Kandidatinnen und Kandidaten in der Freien Bürgerliste gemeinsam zur Wahl stellten. Die Wahlbeteiligung lag bei 75,0 % (2014: 70,3 %).[16]

Bürgermeister[edit | edit source]

Joachim Döffinger (CDU) ist seit 2010 Bürgermeister von Assamstadt. Sein Sohn Sören Döffinger ist Bürgermeister von Mulfingen.[17]

Siehe auch: Liste der Bürgermeister der Gemeinde Assamstadt

Wappen[edit | edit source]

Blasonierung: In geteiltem und fünfmal von Rot und Silber in verwechselten Farben gespaltenem Schild ein achtspeichiges Rad in verwechselten Farben.

Verwaltungsgemeinschaft[edit | edit source]

Die Gemeinde Assamstadt bildet mit der Stadt Bad Mergentheim und der Gemeinde Igersheim zur gemeinsamen Erledigung ihrer Verwaltungsgeschäfte die vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft Bad Mergentheim.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[edit | edit source]

Alte und Neue Kilianskirche in Assamstadt.
Alte und Neue Kilianskirche in Assamstadt.
Alte und Neue Kilianskirche in Assamstadt.

Bauwerke und Baudenkmale[edit | edit source]

Alte und neue Kirche St. Kilian[edit | edit source]

Die Alte Kilianskirche in der Ortsmitte von Assamstadt geht in ihren ältesten Teilen auf das 12. Jahrhundert zurück. Nach wechselvoller Geschichte und dem Bau der modernen Kirche St. Kilian stand die alte Kirche seit 1973 leer und war dem allmählichen Verfall preisgegeben. Von 1991 bis 1994 wurde die alte Kirche dann saniert und zum Gemeindezentrum umgebaut.

Friedhofskapelle[edit | edit source]

Mit der Friedhofskapelle ist im Ort eine weitere historische Kirche erhalten.

Kreuzweg zum Steffeskirchle[edit | edit source]

Der holzgeschnitzte Assamstadter Kreuzweg mit vierzehn Stationen beginnt im Wald oberhalb der Asmundhalle. Von dort führt der Kreuzweg den Berg hinauf bis zum Steffeskirchle. Einige hundert Meter weiter befindet sich auch eine Mariengrotte im Wald.

Bildstöcke[edit | edit source]

Im Ort befinden sich verschiedene historische Bildstöcke.

Naherholung[edit | edit source]

Rad- und Wanderwege[edit | edit source]

Wanderwege zu den Sehenswürdigkeiten rund um Assamstadt

Um den Ort sind mehrere Rad- und Wanderwege ausgewiesen, die an verschiedenen Kulturdenkmalen vorbeiführen. Assamstadt liegt am Radweg Liebliches Taubertal – der Sportive.[18][19]

Kneipp-Anlage[edit | edit source]

Am Ortsausgang in Richtung Bad Mergentheim befindet sich eine Kneipp-Anlage in einem Industriegebiet.

Assamstadter Fasnacht[edit | edit source]

Assamstadt ist in der Region bekannt für seine Fasnacht. Die Fasnachtsgesellschaft Assamstadter Schlackohren e. V. veranstaltet in Schlackohrhausen zur Karnevalszeit neben drei Prunksitzungen, einer Kinderprunksitzung auch einen großen Rosenmontagsumzug.[20]

Dorfmuseum[edit | edit source]

In Assamstadt besteht ein Dorfmuseum.[21]

Wirtschaft und Infrastruktur[edit | edit source]

Landwirtschaft[edit | edit source]

Die Landwirtschaft spielt noch eine große Rolle, hauptsächlich angebaut werden Weizen und Dinkel sowie Braugerste.

Ansässige Unternehmen[edit | edit source]

Die beiden größten Unternehmen sind die Ansmann AG und die Magna Spiegelsysteme GmbH (Magna-Konzern).

Verkehr[edit | edit source]

Straßenverkehr[edit | edit source]

Die Gemeinde ist über die zwölf Kilometer entfernte Anschlussstelle Boxberg der A 81 an das Fernstraßennetz angebunden. Landes- und Kreisstraßen schaffen die Verbindung zu den Nachbarstädten und -gemeinden.

Eisenbahn[edit | edit source]

Die früher bestehende Anbindung an das Schienennetz ist mit der Einstellung der Jagsttalbahn verloren gegangen.

Bildung[edit | edit source]

Grundschule Assamstadt

Assamstadt verfügt über eine Grundschule mit allgemeinbildendem Unterricht bis zur 4. Klasse. Außerdem gibt es einen römisch-katholischen Kindergarten im Ort.

Persönlichkeiten[edit | edit source]

Bekannte Söhne und Töchter Assamstadts sowie weitere mit der Kommune verbundene Persönlichkeiten sind in der Liste von Persönlichkeiten der Gemeinde Assamstadt aufgeführt.

Literatur[edit | edit source]

  • Burkhart Oertel: Ortssippenbuch Assamstadt, Kreis Tauberbischofsheim, Baden, 1669–1945. Neubiberg: Selbstverlag des Verfassers 1986 (= Badische Ortssippenbücher 54)

Weblinks[edit | edit source]

Commons: Assamstadt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Assamstadt – Reiseführer

Einzelnachweise[edit | edit source]

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2022 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Main-Tauber-Kreis: Main-Tauber-Kreis: Städte und Gemeinden. Online auf www.main-tauber-kreis.de, abgerufen am 25. Oktober 2014
  3. a b LEO-BW.de: Assamstadt. Online auf www.leo-bw.de. Abgerufen am 4. August 2018.
  4. Assamstadt - Altgemeinde~Teilort - Detailseite - LEO-BW. In: leo-bw.de. Abgerufen am 19. Juli 2020.
  5. Wustsiedlung - Wohnplatz - Detailseite - LEO-BW. In: leo-bw.de. Abgerufen am 19. Juli 2020.
  6. Dachtel - Wüstung - Detailseite - LEO-BW. In: leo-bw.de. Abgerufen am 19. Juli 2020.
  7. Hartbach - Wüstung - Detailseite - LEO-BW. In: leo-bw.de. Abgerufen am 19. Juli 2020.
  8. Hof am See - Wüstung - Detailseite - LEO-BW. In: leo-bw.de. Abgerufen am 19. Juli 2020.
  9. Neidingen Neidel - Wüstung - Detailseite - LEO-BW. In: leo-bw.de. Abgerufen am 19. Juli 2020.
  10. Statistisches Landesamt, Fläche seit 1988 nach tatsächlicher Nutzung für Assamstadt.
  11. Über das Ende des zweiten Weltkriegs in Assamstadt (Memento vom 6. Oktober 2017 im Internet Archive), Website der Gemeinde Assamstadt
  12. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1.
  13. Archivverbund Main-Tauber - Kulturamt Kloster Bronnbach | Hotel, Tagung, Übernachten, Veranstaltungen, Natur. In: kloster-bronnbach.de. Abgerufen am 24. Mai 2020.
  14. Erweitertes Magazin im Archivverbund eingeweiht. In: main-tauber-kreis.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. Juli 2020; abgerufen am 24. Mai 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.main-tauber-kreis.de
  15. Staatsarchiv Wertheim - Landesarchiv Baden-Württemberg. In: landesarchiv-bw.de. Abgerufen am 24. Mai 2020.
  16. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Gemeinderatswahlen 2019, Assamstadt; Gemeinde Assamstadt: Gemeinderatswahl 2019 (PDF); FN-Web, 26. Mai 2019: Ergebnis der Gemeinderatswahl 2019 in Assamstadt (Memento des Originals vom 5. Juli 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fnweb.de; abgerufen 5. Juli 2019.
  17. Götz Greiner: Neuer Bürgermeister in Mulfingen: Sören Döffinger ist Deutschlands jüngster hauptamtlicher Rathauschef. In: stimme.de. 28. Januar 2024, abgerufen am 27. März 2024.
  18. „Der Sportive“ - Tourismusverband Liebliches Taubertal. In: liebliches-taubertal.de. Abgerufen am 3. August 2020.
  19. 4. Tagesetappe - Boxberg bis Niederstetten - Tourismusverband Liebliches Taubertal. In: liebliches-taubertal.de. Abgerufen am 3. August 2020.
  20. Assamstadter Schlackohren e. V.: Willkommen & Helau bei den Assamstadter Schlackohren. Online auf www.schlackohren.de. Abgerufen am 10. März 2017.
  21. Arbeiten am Dorfmuseum gehen voran - Fränkische Nachrichten. In: fnweb.de. Abgerufen am 18. Juni 2020.