Cabo de Gata

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Bucht von Mónsul im Naturpark Cabo de Gata

Cabo de Gata ist ein in der Provinz Almería im Südosten Spaniens gelegener ca. 33.663 ha großer Landstrich, der als Naturpark ausgewiesen ist. Der Parque Natural de Cabo de Gata-Níjar beginnt unmittelbar nach dem Retortenort (urbanización) Retamar einige Kilometer östlich des Flughafens von Almería, zieht sich über das eigentliche Cabo de Gata (Kap des Achats, nicht span. gato = Katze) hinweg und endet kurz vor dem Hafen von Carboneras.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Las Sirenas

Die Küstenlinie des Cabo de Gata ist zerklüftet und wird im Hinterland von Bergen begrenzt (Sierra del Cabo de Gata, Sierra de la Higuera). Der geologische Ursprung liegt in einer starken vulkanischen Aktivität im Tertiär, als sich die Betische Kordillere auffaltete. Jedoch sind sämtliche Vulkane schon seit Jahrmillionen erloschen, während die Region weiterhin von Erdbeben betroffen ist. Durch die vulkanische Aktivität sind zahlreiche Minerale, wie etwa Kupferkies, Alkalifeldspat, Gold, Jaspis und Achat, an die Erdoberfläche gekommen. Die höchste Erhebung des Gebiets ist der Pico de los Frailes mit 493 Metern, ein erloschener Vulkan. Die Sierra del Cabo de Gata ist durchzogen von Trockentälern (ramblas) und tiefen Schluchten (barrancos). An den Stränden zwischen der Ortschaft San José und den beiden namensgebenden Kaps erkennt man sehr gut die ins Meer geflossenen Lavaströme. Im Naturpark finden sich sehr schöne Sandstrände, die häufig nur zu Fuß erreicht werden können, beispielsweise die Playa de los Muertos am nördlichen Ende des Reservats.

Im westlichen Teil des Naturparks am Golf von Almería hatten bereits die Römer „Salzfabriken“ angelegt, von denen heute noch Reste zu sehen sind. Die heutigen Salinen liegen weiter südlich und bieten einer artenreichen Vogelwelt ideale Bedingungen.

Vegetation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Da die Vegetation wegen des für europäische Verhältnisse sehr warmen und trockenen Klimas (2900 Sonnenstunden pro Jahr) einzigartig ist, besitzt die Gegend den Status eines Biosphärenreservats. Die Halbwüstenflora des Cabo de Gata erinnert stark an die Pflanzengesellschaften der Sahara-Randzone. Zu den charakteristischen Pflanzen gehört die (neben der Kretischen Dattelpalme) einzige in Europa heimische Palmenart, die Zwergpalme (Chamaerops humilis), die kaum einen halben Meter Höhe erreicht.

Landwirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis in die 1970er-Jahre war diese Region eine der ärmsten Spaniens. Das Sammeln und Verarbeiten der extrem faserhaltigen, flexiblen und reißfesten Espartogräser war eine wichtige Einkommensquelle der Dörfer. Zwei Grasarten werden unterschieden: das Espartogras (Lygeum spartum) und das Halfagras (Stipa tenacissima).

Heute werden die Grasprodukte nur noch für Touristen hergestellt.

In der Ebene wird verstärkt Obst- und Gemüseanbau betrieben. Die Ansiedlung von traditionellen Landwirtschaftsbetrieben, insbesondere solcher mit ökologischer Ausrichtung, ist gewünscht, wenngleich direkt am Rand des Naturparks weite Flächen mit Tomatenplantagen bedeckt sind, dem sogenannten Mar del Plástico (Plastikmeer), gelegentlich unter Missachtung der Grenzen zum Naturpark.

Ehem. Goldabbaudorf Rodalquilar 29. Oktober 2008

Niederschläge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Cabo de Gata herrscht ein subtropisches Wüstenklima (Effektive Klimaklassifikation nach Köppen: BWh) und ist der trockenste Ort in Spanien und in Europa. Bei Niederschlägen von durchschnittlich nur 130 bis 180 mm, die zudem noch an nur 25 Tagen im Jahr fallen, können nur sehr gut angepasste Pflanzenarten überleben.

Verwendung in der Kunst[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cabo de Gata liegt nahe der Wüste von Tabernas, die in einigen Filmen als Nebenschauplatz verwendet wurde, so unter anderem bei (T)Raumschiff Surprise und die Ruine der „Planta Denver“-Goldmine und -Hütte bei Rodalquilar, die Bucht von Mónsul sowie einige Wüstenaufnahmen für Indiana Jones und der letzte Kreuzzug[1] und Lawrence von Arabien.

  • 2007 veröffentlichte die deutsche Electro-Band Nova-Spes auf ihrem Album Opposite Lane das Instrumental „Cabo de Gata“, welches eine Reise durch den Naturpark beschreibt.
  • 2013 veröffentlichte der deutsche Autor Eugen Ruge seinen Roman Cabo de Gata, Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg, ISBN 978-3-498-05795-4.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Cabo De Gata – Sammlung von Bildern

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Roberto Cabo: terra-Naturreiseführer Spanien. Hauptreiseziel 30 Cabo de Gata-Níjar, S. 217.
  • Guía + Mapa: Cabo de Gata-Níjar.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Indiana Jones und der letzte Kreuzzug. Filmtourismus.de, abgerufen am 13. September 2021.

Koordinaten: 36° 51′ 0″ N, 2° 6′ 0″ W