Colchester (Vermont)

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Colchester

Hafen vor Colchester
Lage in Vermont
Colchester (Vermont)
Colchester (Vermont)
Colchester
Basisdaten
Gründung: 7. Juni 1763
Staat: Vereinigte Staaten
Bundesstaat: Vermont
County: Chittenden County
Koordinaten: 44° 33′ N, 73° 12′ WKoordinaten: 44° 33′ N, 73° 12′ W
Zeitzone: Eastern (UTC−5/−4)
Einwohner: 17.524 (Stand: 2020)
Haushalte: 6.669 (Stand: 2020)
Fläche: 151,9 km² (ca. 59 mi²)
davon 95,5 km² (ca. 37 mi²) Land
Bevölkerungsdichte: 183 Einwohner je km²
Höhe: 30 m
Postleitzahl: 05446
Vorwahl: +1 802
FIPS: 50-14875
GNIS-ID: 1462073
Website: www.colchestervt.gov

Colchester[1] ist eine Town im Chittenden County des Bundesstaats Vermont in den Vereinigten Staaten. Mit 17.524 Einwohnern (laut Volkszählung 2020[2]) ist Colchester die viertgrößte Siedlung Vermonts nach Burlington, Essex und South Burlington.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Colchester liegt im Nordosten des Chittenden Countys, an der Malletts Bay am Ostufer des Lake Champlain am Nordrand des Ballungsraums Burlington. Der Colchester Pond ist der größte See auf dem Gebiet der Town. Im Süden bildet der Winooski River die Grenze zu Burlington. Das Gebiet der Town ist eben, die höchste Erhebung ist der 368 m hohe Brigham Hill[3]

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alle Entfernungen sind als Luftlinien zwischen den offiziellen Koordinaten der Orte aus der Volkszählung 2010 angegeben.[4]

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die mittlere Durchschnittstemperatur in Colchester liegt zwischen −7,8 °C (18 °Fahrenheit) im Januar und 20,6 °C (69 °Fahrenheit) im Juli. Damit ist der Ort gegenüber dem langjährigen Mittel der USA um etwa 9 Grad kühler. Die Schneefälle zwischen Mitte Oktober und Mitte Mai liegen mit mehr als zwei Metern etwa doppelt so hoch wie die mittlere Schneehöhe in den USA. Die tägliche Sonnenscheindauer liegt am unteren Rand des Wertespektrums der USA, zwischen September und Mitte Dezember sogar deutlich darunter.[5]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Areal wurde am 7. Juli 1763 durch Benning Wentworth zur Besiedlung freigegeben. Damals wurde die Gegend noch zu New Hampshire gerechnet. Mit der Gründung Vermonts wurde Colchester aber dem neuen Staat zugeordnet. Namensgeber des Ortes war der britische Politiker William Henry Nassau de Zuylestein, der unter anderem den Titel „Baron Colchester“ führte. Die permanente Besiedlung des Gebiets erfolgte ab 1770 unter Ira und Ethan Allen, die im Bereich der heutigen Stadt Winooski eine befestigte Handelsstation errichteten und Land an Siedler vermittelten.

Mit der Eröffnung der Central Vermont Railway im Jahr 1849 begann der wirtschaftliche Aufstieg des Ortes. Als Randgebiet des heutigen Ballungsraums Burlington profitierte Colchester nicht nur vom Export landwirtschaftlicher Produkte, sondern nahm am industriellen Aufschwung des Areals teil.

Mit der Ausgliederung der selbständigen Stadt Winooski am 7. März 1922 verlor Colchester seinen Hauptort; inzwischen hat sich aber Colchester Village zum neuen Hauptort entwickelt.

Religionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Drei römisch-katholische Gemeinden, eine episkopale Kirche und eine Niederlassung der United Church of Christ bilden das religiöse Leben der Gemeinde ab.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Volkszählungsergebnisse[6] – Town of Colchester
Jahr 1700 1710 1720 1730 1740 1750 1760 1770 1780 1790
Einwohner 137
Jahr 1800 1810 1820 1830 1840 1850 1860 1870 1880 1890
Einwohner 347 657 960 1489 1739 2575 3041 3911 4421 5143
Jahr 1900 1910 1920 1930 1940 1950 1960 1970 1980 1990
Einwohner 5352 6450 6627 2638 3031 3897 4781 8776 12.629 14.731
Jahr 2000 2010 2020 2030 2040 2050 2060 2070 2080 2090
Einwohner 16.986 17.067 17.524

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über die Interstate 89 und den U.S. Highway 2 ist der Ort an das Schnellstraßennetz Nordamerikas angebunden. Zusätzlich ist Colchester durch den nahegelegenen Burlington International Airport auch auf dem Luftweg zu erreichen.

Tourismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Sommermonaten ist die Mallet Bay, die zu Colchester gehört, ein beliebtes Urlaubsziel für Sommerfrischler aus New York und Neuengland. Sie wird von einer Reihe von Sportboothäfen, Campingplätzen und Hotels gesäumt. Eine ehemalige Bahnstrecke, die vom Südufer der Mallet Bay über einen Erddamm nach South Hero und Alburgh führte, wird heute als Wanderweg durch den See genutzt. Ein jährliches Wettangeln, das am Vatertag stattfindet, zieht regelmäßig bis zu 6.000 Teilnehmer an. Im Ort fanden die Militär-Skiweltmeisterschaft 2001 statt. Die Bucht ist nach einem französischen Captain benannt, der auch nach dem Sieg der Briten über die Franzosen, die Indianerkriege und dem Beginn der britischen Besiedlung hier lebte.

Öffentliche Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt kein Krankenhaus in Colchester. Das University of Vermont Medical Center in Burlington, ist das nächstgelegene Krankenhaus.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Old Hall, St. Michaels College

Alle Schulformen beginnend bei der Frühkindlichen Erziehung bis einschließlich der High School sind im Ort vertreten. Außerdem ist in Colchester ein Zentrum für schwer erziehbare Kinder angesiedelt.[7]

Das Saint Michael’s College ist eine private, katholische Hochschule.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Zadock Thompson: History of Vermont, natural, civil and statistical, in three parts. Band 3. Chauncey Goodrich, Burlington 1842, S. 56 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche – für die Entwicklung bis 1840).
  • Abby Maria Hemenway: The Vermont historical Gazetteer. Band 2. Burlington 1870 (archive.org).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Colchester, Vermont – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Colchester. In: Geographic Names Information System. United States Geological Survey, United States Department of the Interior; (englisch).. Abgerufen am 19. April 2012
  2. Einwohnerdaten aus dem US-Census von 2020.
  3. Brigham Hill. Peakery.com; abgerufen am 1. Juni 2017
  4. Index of /geo. In: census.gov. Abgerufen am 18. Mai 2019.
  5. Colchester. Portal City Data; abgerufen am 1. Juni 2017
  6. Einwohnerzahl 1790–2010 laut Volkszählungsergebnissen
  7. Schulen in Colchester, abgerufen am 1. Juni 2017