Colmenar Viejo

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Gemeinde Colmenar Viejo
Wappen Karte von Spanien
Colmenar Viejo (Spanien)
Colmenar Viejo (Spanien)
Basisdaten
Land: Spanien Spanien
Autonome Gemeinschaft: Madrid Madrid
Provinz: Madrid
Comarca: Cuenca Alta del Manzanares
Gerichtsbezirk: Colmenar Viejo
Koordinaten: 40° 40′ N, 3° 46′ WKoordinaten: 40° 40′ N, 3° 46′ W
Höhe: 883 msnm
Fläche: 182,56 km²
Einwohner: 53.389 (1. Jan. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 292 Einw./km²
Postleitzahl(en): 28770
Gemeindenummer (INE): 28045 Vorlage:Infobox Gemeinde in Spanien/Wartung/cod_ine
Verwaltung
Bürgermeister: Carlos Blázquez Rodríguez (PP)
Adresse der Gemeindeverwaltung: Pza. Pueblo, 1.
Primera Planta
28770 Colmenar Viejo
Website: colmenarviejo.com
Lage des Ortes

Colmenar Viejo ist eine Stadt im Norden der Region Madrid.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Colmenar Viejo ist an den südlichen Ausläufern der Sierra de Guadarrama gelegen, einer Bergkette, die die Autonome Region Madrid von der Autonomen Region Kastilien und León trennt.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

An Colmenar Viejo grenzen im Uhrzeigersinn angefangen im Norden folgende Gemeinden: Miraflores de la Sierra, Guadalix de la Sierra, Pedrezuela, San Agustín de Guadalix, Algete, San Sebastián de los Reyes, Tres Cantos, Madrid, Hoyo de Manzanares, Moralzarzal, Manzanares el Real und Soto del Real.

Stadtgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis 1991 gehörte der Ort Tres Cantos und somit auch das Gebiet der Universidad Autónoma de Madrid zum Gemeindegebiet.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Im März 2009 lebten 44.155 Personen in Colmenar Viejo (+3.449 im Vergleich zum Vorjahr), davon sind 7.793 ausländische Staatsbürger.

Der Einbruch der Bevölkerung 1991 rührt von der Ausgliederung von Tres Cantos her.

2006 hatten 84,80 % der Einwohner von Colmenar Viejo die spanische Staatsbürgerschaft, 7,18 % hatten eine südamerikanische Staatsbürgerschaft, 3,03 % eine afrikanische, 2,54 % eine europäische (ohne EU), 1,36 % waren Unionsbürger, 0,56 % hatten eine zentralamerikanische oder karibische Staatsbürgerschaft, 0,34 % eine asiatische, 0,19 % eine nordamerikanisch und 0,01 % eine ozeanische.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch: Geschichte Spaniens

Herkunft des Namens[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name Colmenar (Bienenhaus) Viejo (alte, der Alte) ist von Alters her mit diesem Gebiet verbunden. Nach der Legende stand dort auch ein Bienenhaus und in der Nähe wohnte ein Greis, dessen Spitzname „El Viejo“ (der Alte) war. Ganz in der Nähe führte seit spätrömischer Zeit der Weg von Alcalá de Henares nach Segovia durch, der bei den Brücken Grajal y Nuevo den Fluss Manzanares überquerte.

Die Reisenden übernachteten „beim Alten“, der seine Gebäude immer mehr erweiterte. Einige Gäste ließen sich hier dauerhaft nieder, so dass ein Weiler mit dem Namen Colmenar del Viejo (Bienenhaus des Alten) entstand. Im Laufe der Zeit wandelte sich der Name in Colmenar Viejo.

Herkunft und Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Archäologische Ausgrabungen belegen eine Besiedlung des Gebiets seit dem 6. Jahrhundert. Während der Reconquista von Madrid am Ende des 11. Jahrhunderts schuf Alfons VI. einen von Madrid abhängigen Gemeindeverband mit unscharf definierten Grenzen und fasste so die spärliche Besiedlung zusammen.

Diese schlecht definierten Grenzen führten während mehr als einem Jahrhundert zu Konflikten zwischen den Städten Madrid und Segovia, die Alfons X. von Kastilien dadurch beendete, dass er das Gebiet der Krone einverleibte. Dieses weitläufige Gebiet erhielt den Namen el Real de Manzanares und umfasste Dörfer wie Colmenar Viejo, Soto del Real, Hoyo de Manzanares, Miraflores de la Sierra, Navacerrada, Guadalix etc.

Iñigo López de Mendoza

Juan I. von Kastilien überschrieb das Gebiet seinem Hofmeister Pedro González de Mendoza (1340–1385). Dessen zweitem Sohn Iñigo López de Mendoza (1398–1458) wurde später der Titel Graf von el Real de Manzanares verliehen.

In den folgenden Jahrhunderten wuchs die Bevölkerung von Colmenar Viejo an und am 22. November 1504 wurde es rechtlich unabhängig von Manzanares. Der größte Teil der Bevölkerung waren Bauern und die Entwicklung des Ortes kam ins Stocken. Dies änderte sich ab Mitte des 19. Jahrhunderts. Eine Stierkampfarena (damals ein Symbol der Modernität) wurde gebaut, eine Landstraße verband nun die Kleinstadt mit Manzanares und Fuencaral, Telegrafenleitungen wurden verlegt und ein täglicher Postdienst eingerichtet. Am 30. Mai 1911 erreichte der erste Zug vom Madrider Bahnhof Chamartín die Stadt.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einführungsartikel: Politische Parteien in Spanien

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindewahlen[3] 1987 1991 1995 1999 2001 2007
Izquierda Unida 0 1 4 4 3 3
Partido Popular 7 11 10 11 11 11
PSOE 8 8 7 6 7 7
andere 6 1 0 0 0 0
total 21 21 21 21 21 21

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister (alcalde) ist seit 2016 Jorge García der Volkspartei (Partido Popular).

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Naturdenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das UNESCO-Biosphärenreservat Cuenca Alta del Río Manzanares mit seinen 101.300 ha grenzt im Westen und Süden an das Gebiet der Gemeinde. Dieser Naturpark, der von der bis zu 2.300 m hohen Gebirgskette der Sierra de Guadarrama bis an die Stadtgrenze Madrids reicht, ist auch die Heimat von Gänsegeier und Wanderfalke. Es gibt keine Zugangsbeschränkungen zum Park.

Stadtfeste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Das Fest der „Vaquilla“ am 2. Februar
  • Das Fest „La Maya“ am 2. Mai
  • Die Feiern der Schutzpatronin „Nuestra Señora de los Remedios“ am letzten ganzen Wochenende im August
  • Der Tag von Colmenar Viejo am 22. November, zum Gedenken der Verleihung der Stadtrechte durch Fernando el Católico

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein bedeutendes Unternehmen mit Sitz in Colmenar Viejo ist das börsennotierte Pharmazieunternehmen Pharma Mar.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Colmenar Viejo ist über die zweispurige richtungsgetrennte Autostraße M-607 mit Tres Cantos und der Stadt Madrid verbunden. Die Linie C-4 der Cercanías Madrid (das S-Bahn-System) beginnt in Colmenar Viejo und führt ebenfalls über Tres Cantos und die großen Fernbahnhöfe Chamartín und Atocha bis Puerta del Sol.

Militärflugplatz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chinooks, Basis "Coronel Maté", 2009

Im Norden des Stadtgebietes befindet sich ein kleinerer Militärflugplatz der spanischen Heeresflieger (Fuerzas Aeromóviles del Ejército de Tierra (FAMET)), die Base Colmenar Viejo.

Neben den Chinook Hubschraubern des Batallón de Helicópteros de Transporte núm. V (BHELTRA V), bis 2024 in der "Delta"-Version und seit 2022 die "Foxtrott"[4][5], sind auf dem Gelände einige weitere fliegende und nichtfliegende Verbände stationiert.

Der Standort ist somit der größte der spanischen Heeresflieger.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eva Nogales (* 1965), spanisch-amerikanische Biophysikerin und Hochschullehrerin

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Colmenar Viejo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Cifras oficiales de población de los municipios españoles en aplicación de la Ley de Bases del Régimen Local (Art. 17). Instituto Nacional de Estadística; (Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística, Stand 1. Januar 2022).
  2. Instituto Estatística de Madrid: Buscar series por municipio. In: madrid.org. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 10. Februar 2024 (spanisch, Statistik-Datenbank).@1@2Vorlage:Toter Link/www.madrid.org (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  3. Instituto Estatística de Madrid: Elecciones en la Comunidad de Madrid. Elecciones Locales (Memento vom 28. Januar 2015 im Internet Archive). Ergebnisse der Kommunalwahlen 1987–2007 (spanisch)
  4. El último vuelo del Chinook Delta español, que se desplegó en Albania, Afganistán, Irak y Eslovenia. In: El Debate. 28. März 2024, abgerufen am 9. April 2024 (spanisch).
  5. First Upgraded Chinook Helicopter Delivered to Spain. In: Boeing Homepage. 2. Februar 2022, abgerufen am 9. April 2024 (englisch).