Coursera

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Coursera

Logo
Rechtsform Inc.
Sitz Mountain View
Leitung Jeff Maggioncalda
Mitarbeiterzahl 250+
Branche Weiterbildung
Website www.coursera.org
Stand: 2016

Coursera ist ein US-amerikanisches Unternehmen, das sich auf die Bereitstellung von Online-Weiterbildungskursen (Massive Open Online Courses) spezialisiert hat.

Geschäftsmodell[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Coursera erstellt selbst keine Kurse, sondern arbeitet hierfür mit Universitäten zusammen.[1] Sämtliche Inhalte werden von den Partneruniversitäten erstellt. Coursera verwaltet und streamt diese Inhalte.

Die Teilnahme an den Kursen ist unentgeltlich, jedoch wird für offizielle Zertifikate mit Identitätsüberprüfung ein Entgelt erhoben. Das Zertifikat muss innerhalb von 180 Tagen ab Zahlungsdatum erworben werden.[2]

Im Januar 2016 führte Coursera Gebühren für den Erwerb von Noten und Bewertungen für „die überwiegende Mehrheit der Kurse“ ein.[3] Das Unternehmen bietet finanzielle Unterstützung für Personen, die einen entsprechenden Bedarf nachweisen können. Im Juli 2016 führte das Unternehmen ein Unternehmensprodukt namens Coursera for Business ein.[4] Im Oktober 2016 führte Coursera ein monatliches Abonnementmodell für Spezialisierungen und eine einwöchige kostenlose Testphase ein. Das Unternehmen hat erklärt, dass die Abonnementkosten „je nach Themenbereich“ variieren.[5]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Coursera wurde im April 2012 von den Informatikprofessoren Andrew Ng und Daphne Koller von der Universität Stanford gegründet.[6] Von 2014 bis Juni 2017 war Rick Levin, ehemaliger Präsident der Yale University, geschäftsführender Vorstand (CEO).[7] Ihn ersetzte Jeff Maggioncalda.[8]

Im Februar 2017 hatte Coursera über 24 Millionen registrierte Benutzerkonten und bot mehr als 2000 Kurse an.[9] Zahlreiche Universitäten, vor allem in den USA, stellen Kurse auf Coursera bereit. Erste Partnerorganisationen waren das MIT und die Stanford University. In Deutschland sind die Technische Universität München, das Karlsruher Institut für Technologie, SAP und die Ludwig-Maximilians-Universität München beteiligt.[10]

Im Jahr 2022 boten mehr als 275 Universitäten und Unternehmen[11] Kurse über Coursera an, und bis 2024 war die Zahl der verfügbaren Kurse auf etwa 7.000 gestiegen.[12]

Kurse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kurse bestehen in der Regel aus mehreren Stunden an Videovorlesungen, kombiniert mit Leistungsüberprüfungen[13] in verschiedenen Formaten:

  • (unbewertete) Quizfragen in den Videos zur Selbstkontrolle,
  • automatisch korrigierte „Quizzes“ mit Multiple-Choice-Fragen sowie Eingabefeldern für Zahlen, Formeln, Begriffe und Computer-Algorithmen, mit oder ohne Zeitlimit zur Bearbeitung,
  • von Mitstudenten (i. d. R. jeweils 3–5) bewertete komplexeren Aufgabenstellungen („Peer Review“),
  • in manchen Kursen eine Abschlussklausur, i. d. R. in Form eines „Quiz“,
  • in manchen Kursen Teilnahme an fachlichen Diskussionen in den Online-Foren des jeweiligen Kurses.

In vielen Kursen besteht die Möglichkeit, durch Erreichen einer Mindestpunktzahl in einer Kombination aus diesen Leistungsüberprüfungen ein Abschlusszertifikat zu erhalten, entweder als „Statement of Accomplishment“ (ohne Überprüfung der Identität des Studenten) oder als „ID-verified Certificate“, für das (gegen Bezahlung) eine Identitäts-Überprüfung mittels Lichtbildausweis, Webcam-Foto und persönlichem Tippmuster (durch wiederholtes Eintippen eines Bestätigungstexts, dass bei der Bearbeitung der Aufgaben akademische Ehrlichkeit gewahrt wurde) durchgeführt wird.[14] In manchen Kursen kann zusätzlich noch ein Zusatzprädikat (with distinction) zum Abschlusszertifikat erworben werden, indem in den Überprüfungen eine höhere Punkteschwelle als für das Standard-Zertifikat erreicht und/oder ein zusätzliches Projekt bearbeitet wird.

Da viele Kurse an das Niveau von herkömmlichen Universitäten angelehnt sind, werden erfolgreich absolvierte Coursera-Kurse von einigen US-Firmen als offizielle Weiterbildungsmaßnahmen anerkannt.[15]

Coursera bietet auch Studiengänge in Partnerschaft mit Universitäten an. Beispielsweise ist die Plattform Partner der HEC Paris für den Executive Master Innovation & Entrepreneurship[16]. Dieses Programm ist zu 100 % online und zielt darauf ab, innerhalb von 18 Monaten leitende Führungskräfte auszubilden, die auf diese beiden Bereiche spezialisiert sind[17]. Es wurde im März 2017 eröffnet.[18]

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Courseras Partner-Institutionen (englisch) abgerufen am 29. Mai 2015
  2. Courseras Zahlungsbedingungen (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) (englisch) abgerufen am 24. Feb. 2016
  3. Coursera to Charge Fees for Previously Free Courses - EdSurge News. 25. Januar 2016, abgerufen am 9. Februar 2024 (englisch).
  4. Paul Sawers: Coursera for Business launches to tap the billion-dollar corporate e-learning market. In: VentureBeat. 31. August 2016, abgerufen am 9. Februar 2024 (amerikanisches Englisch).
  5. Education start-up Coursera shifts to monthly subscriptions. Abgerufen am 9. Februar 2024.
  6. Thomas L. Friedmann: Come the Revolution. In: New York Times. 15. Mai 2012. Abgerufen am 13. Juli 2013.
  7. Yale-Präsident wird Chef der Plattform Coursera (Memento des Originals vom 15. April 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/moocia.de
  8. https://www.bizjournals.com/sanjose/news/2017/06/14/coursera-ceo-jeff-maggioncalda-financial-engines.html. Abgerufen am 30. September 2017.
  9. http://www.cardrates.com/news/learn-finance-online-from-worlds-best-universities-with-coursera/ 27. Februar 2017, abgerufen am 6. Mai 2017
  10. Partneruniversitäten von Coursera
  11. Coursera Reports Third Quarter 2022 Financial Results. 26. Oktober 2022, abgerufen am 9. Februar 2024 (englisch).
  12. Rudie Obias: Sign up for Coursera Plus and Save $200 on an Annual Subscription. In: Rolling Stone. 31. Januar 2024, abgerufen am 9. Februar 2024 (amerikanisches Englisch).
  13. Coursera-Hilfe: Assignments (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) (englisch) abgerufen am 29. Mai 2015
  14. Coursera-Hilfe: Certificates and Course Credit (Memento vom 29. Oktober 2015 im Internet Archive) abgerufen am 29. Mai 2015
  15. "How MOOCs are flattening corporate training and education" (englisch) abgerufen am 29. Mai 2015
  16. MSc in Innovation and Entrepreneurship
  17. Exclusif. HEC se lance dans un diplôme… 100 % en ligne
  18. HEC lance un programme diplômant 100 % en ligne
  19. Studenten-Daten sind laut Experten nicht ausreichend geschützt, 2. Dezember 2015, Spiegel Online
  20. Jeffrey R. Young: Providers of Free MOOC's Now Charge Employers for Access to Student Data. In: Chronicle of Higher Education. 4. Dezember 2012. Abgerufen am 6. Dezember 2012.
  21. Der gläserne Student. Süddeutsche Zeitung, 2. Dezember 2015.
  22. Der BigBrotherAward 2017 in der Kategorie Bildung geht andie TU München und die Ludwig-Maximilians-Universität München, vertreten durch Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang A. Herrmann und Prof. Dr. rer. pol. Bernd Huber für die Kooperation mit dem Online-Kurs-Anbieter Coursera. In: BigBrotherAwards.de. 2017, abgerufen am 6. Mai 2017.