Dionysios Metathemenos

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Dionysios Metathemenos (griechisch Διονύσιος ὁ Μεταθέμενος Dionýsios ho Metathémenos, auch Dionysios von Herakleia genannt; * ca. 330–325 v. Chr.; † ca. 250 v. Chr.[1]) war ein Stoiker, der gegen Ende seines Lebens[2] zum Kyrenaiker oder Epikureer wurde.

Er wurde als Sohn des Theophantos in Herakleia Pontike geboren und besuchte hier zunächst die Schule von Herakleides Pontikos. Später ging er nach Athen und wurde von Alexinos und Menedemos unterrichtet. Danach studierte er Stoizismus bei Zenon von Kition.

Heftig an den Augen (bzw. an den Nieren) leidend, wandte er sich später vom Stoizismus völlig ab und ging, weil er den Schmerz nicht mehr für etwas moralisch Gleichgültiges halten konnte, zu den Epikureern oder Kyrenaikern über. Deswegen auch sein Beiname Metathemenos (der Überläufer).

Während er als Stoiker für sein enthaltsames und vorbildliches Leben bekannt war, war er als Kyrenaiker ebenso bekannt als Bordellbesucher oder Kunde von Hetären.

Als fast Achtzigjähriger setzte er seinem Leben ein Ende, indem er sich zu Tode hungerte.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Das Geburtsdatum schätzt Hans von Arnim zwischen 330–325 v. Chr., da er noch Herakleides Pontikos hörte, der „kaum länger als bis 310 gelebt haben kann“. Hans von Arnim: Dionysios 119). In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band V,1, Stuttgart 1903, Sp. 973 f., hier Sp. 974. Mit Bezug unter anderem auf dieses Schülerverhältnis und die Angabe aus Athenaios: Das Gelehrtenmahl (Deipnosophistai) 7,281e (vgl. auch 10.437), dass er in großem Alter, sowie der des Diogenes Laertius, dass er mit 80 Jahren des Hungertodes gestorben sei (Leben und Meinungen berühmter Philosophen = vitae philosophorum 7,167), begründet Tiziano Dorandi: Chronology, in: Keimpe Algra, Jonathan Barnes, Jaap Mansfeld, Malcolm Schofield (Hrsg.): The Cambridge History of Hellenistic Philosophy, Cambridge 1999, S. 31–54, hier S. 39, die hier angegebenen Lebensdaten.
  2. Vgl. Athenaios, Deipnosophistai 281e; Cicero: Tusculanae Disputationes II, 60; demnach RE V,1, 973: „nach dem Tode Zenons, aber noch bei Lebzeiten des Kleanthes“.