Edersee

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Edertalsperre
Blick von „Schöner Aussicht“ bei Basdorf auf den Edersee mit Liebesinsel, Bringhausen und Kellerwald
Blick von „Schöner Aussicht“ bei Basdorf auf den Edersee mit Liebesinsel, Bringhausen und Kellerwald
Blick von „Schöner Aussicht“ bei Basdorf auf den Edersee mit Liebesinsel, Bringhausen und Kellerwald
Lage Landkreis Waldeck-Frankenberg
Zuflüsse Eder (für weitere siehe unten)
Abfluss Eder
Größere Orte am Ufer Edertal
Größere Orte in der Nähe Vöhl, Waldeck
Edertalsperre (Hessen)
Edertalsperre (Hessen)
Koordinaten 51° 11′ 6″ N, 9° 3′ 18″ OKoordinaten: 51° 11′ 6″ N, 9° 3′ 18″ O
Daten zum Bauwerk
Bauzeit 1908–1914
Höhe über Gründungssohle 48 m
Höhe über Gewässersohle 45 m
Höhe der Bauwerkskrone 248 m ü. NHN
Bauwerksvolumen 300.000 m³
Kronenlänge 400 m
Kronenbreite 6 m
Basisbreite 36 m
Krümmungsradius 305 m
Böschungsneigung luftseitig ca. 55°
Böschungsneigung wasserseitig fast 1:0 (senkrecht)
Kraftwerksleistung 20 MW
Daten zum Stausee
Höhenlage (bei Stauziel) 244,97 m ü. NHN
Wasseroberfläche 11,8 km²dep1
Stauseelänge 28,5 km
Stauseebreite 1,2 km
Speicherraum 199,3 Mio. m³
Gesamtstauraum 225 Mio. m³
Einzugsgebiet 1 443 km²
Bemessungshochwasser 1 744 m³/s
Besonderheiten

Wassertiefe bei Vollstau: 41,7 m

Blick von Schloss Waldeck auf den Edersee bei Niedrigwasser mit freiliegender Halbinsel an den Hopfenbergen, dahinter Staumauer in Bildmitte

Der Edersee, auch Ederstausee genannt, ist mit 11,8 km² Wasseroberfläche und 199,3 Mio. m³ Stauraum der nach Fläche zweit- und nach Volumen drittgrößte Stausee in Deutschland (siehe Liste). Er liegt am Fulda-Zufluss Eder vor der 48 m hohen Staumauer der Edertalsperre nahe der Stadt Waldeck im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg.

Die Edertalsperre (Staumauer und Stausee)[1] ist Eigentum der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, wobei das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Weser zuständig ist. Zweck der Talsperre ist in erster Linie die Wasserbereitstellung für die Bundeswasserstraßen Oberweser und Mittellandkanal. Daneben dient sie auch dem Schutz der Unterlieger vor kleinem und mittlerem Hochwasser, der Gewinnung elektrischer Energie und der Erholung.

Gelegen im Naturpark Kellerwald-Edersee und am Nationalpark Kellerwald-Edersee und überragt vom Schloss Waldeck, bildet der Edersee mit seiner Umgebung ein großflächiges Freizeitgebiet.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage des Edersees im Verlauf der Eder

Der Edersee, in dem die Eder durch die bei Hemfurth-Edersee (zu Edertal) stehende Staumauer zu einem Stausee aufgestaut wird, befindet sich rund 35 km Luftlinie südwestlich von Kassel und direkt nördlich des Mittelgebirges Kellerwald im Norden des Naturparks Kellerwald-Edersee. Er reicht von der Einmündung der Eder vor Herzhausen (zu Vöhl) im Westen bis zur Staumauer bei Hemfurth-Edersee im Osten und stößt im Süden an die Ederhöhen, einer Bergregion im Norden des Kellerwaldes, die zusammen mit den nördlichen Hängen des Edertrogs den Nationalpark Kellerwald-Edersee bildet.

Ortschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Edersee bedeckt ein Gebiet nördlich des Kellerwaldes zwischen den folgenden Gemeinden oder Städten (aufgezählt mit Ortsteilen im Uhrzeigersinn, beginnend an der Sperrmauer):

Gemeinde Edertal mit Hemfurth-Edersee (östliches See-Ende), Rehbach und Bringhausen, Gemeinde Vöhl mit Asel-Süd, Harbshausen, Kirchlotheim und Herzhausen (westliches See-Ende), Asel und Basdorf (inkl. Trappenhardt) und Stadt Waldeck (inkl. Waldeck-West) mit Nieder-Werbe und der Halbinsel Scheid.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauzeit und Baukosten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit den 1905 beschlossenen „Neuen wasserwirtschaftlichen Gesetzen in Preussen“[2] waren die Grundlagen zum Bau des Westdeutschen Kanalnetzes geschaffen worden. Um die Schiffbarkeit auf der Weser und im neu zu bauenden Mittellandkanal zu sichern, musste zum Ausgleich der Verluste im Kanalnetz Wasser beschafft werden. Daher sahen diese Gesetze auch den Neubau von zwei Talsperren im den oberen Quellgebieten von Eder und Diemel vor. Welche Bedeutung man diesen Bauvorhaben beimaß, zeigte sich am Besuch Kaiser Wilhelms II. im August 1911 und in der ursprünglich für den 15. August 1914 geplanten Einweihungsfeier der Edertalsperre. Jedoch musste die offizielle Bestimmungsübergabe der Talsperre durch den Kaiser abgesagt werden, weil am 1. August 1914 der Erste Weltkriegs ausgebrochen war.[3]

Der Entwurf des Stauwerks entstand unter der Leitung des Weserstrombaudirektors Wilhelm Otto Muttray, der auch maßgeblich für die Durchführung verantwortlich war. Damit wurde zudem einem von ihm entworfenen Hochwasserregulierungsplan Rechnung getragen. Der Bau der Talsperre, der zwischen 1908 und 1914 nach Plänen von Otto Intze stattfand, kostete rund 25 Mio. Mark. Die Bauleitung hatten der Baurat Wilhelm Soldan und Regierungsbaumeister Herbert Pietsch (1887–1958) von der preußischen Wasserbauverwaltung.[4]

Ortsverlegungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Etwa 900 Menschen im Bereich des Stausees mussten ihre Heimat aufgeben und sich an anderer Stelle niederlassen. Die Dörfer Asel und Bringhausen, die im Tal der Eder lagen, wurden – nachdem sie abgerissen oder abgetragen worden waren – an höher gelegenen Orten oberhalb des neu entstehenden Edersees neu errichtet, das ebenfalls betroffene Berich wurde jedoch rund 21 km vom ehemaligen Standort und dem Edersee entfernt auf dem Gebiet der Stadt Bad Arolsen wiederaufgebaut. Nicht verlegt wurden die Grabstellen der Friedhöfe, die mit Beton-Einfassungen und -deckeln versehen wurden. Diese fallen zeitweise trocken; zur Wiedererkennung sind die Grabstellen nummeriert.[5]

Von den Dörfern Nieder-Werbe und Herzhausen wurden Teile überflutet und die Bewohner jeweils in der Nähe in neue Höfe und Häuser umgesiedelt. Der Überflutung fielen ferner zahlreiche Einzelgehöfte oder Anwesen zum Opfer, wie das aus zwei Gebäuden bestehende Gut Vornhagen, das im Tal unterhalb des Schlosses Waldeck stand, oder die Stollmühle, die sich an der breitesten Stelle des Stausees unweit der jetzigen Staumauer an der Hammerbergspitze befand. An dieser Stelle ist bei Niedrigwasser noch immer die Durchfahrt der Schleppbahn zu sehen, die dem Gütertransport beim Mauerbau diente. Ebenso wurden der Bericher Hammer, die Bericher Hütte, die Bericher Mühle und der Werber Hammer überspült.[6]

Starke Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rotationsbombe vor dem „Sperrmauer-Museum“ in Hemfurth-Edersee
Schematische Darstellung des Abwurfs einer Roll- oder Rotationsbombe zur Zerstörung einer Staumauer
Staumauer des Edersees nach starker Beschädigung, 1943
Gedenktafel für die zum Wiederaufbau verpflichteten Zwangsarbeiter

Im Zweiten Weltkrieg hoffte die Royal Air Force mit der Operation Chastise („Züchtigung“) durch die Zerstörung von Möhne-, Sorpe-, Ennepe- und Listertalsperre, Transportwege und Wasserversorgung der Rüstungsindustrie im Ruhrgebiet entscheidend zu treffen. Während dieser Operation sollte mit dem Angriff auf die Staumauer des Edersees die Wasserstandsregulierung von Weser und Mittellandkanal gestört werden.

Am 17. Mai 1943 kurz vor 2 Uhr nachts wurde die Ederstaumauer bei einem Angriff der britischen No. 617 Squadron unter dem Kommando von Wing Commander Guy Gibson stark beschädigt:

Um die Netzsperren vor der Staumauer zu überwinden, wurde dabei eine speziell für diesen Zweck konstruierte Roll- oder Rotationsbombe eingesetzt, die von einer speziellen Vorrichtung an Bord eines Bombers des Typs Avro Lancaster in Rotation versetzt und dann abgeworfen wurde. Ähnlich wie beim Steinehüpfen, bei dem ein horizontal über das Wasser geworfener Stein flach über das Wasser springt, sprang die (gegen die Flugrichtung) rotierende Bombe nach dem Abwurf erst über die Wasseroberfläche und dann über die Netzsperren hinweg in Richtung Staumauer. Danach sank sie wasserseitig vor der Mauer herab, und ihr Sprengsatz detonierte in einer vordefinierten Tiefe. Durch die Explosion entstand in der Mauer eine halbkreisförmige Öffnung von etwa 22 m Höhe und an der Mauerkrone 70 m Länge. Durch diese strömten durchschnittlich 8000  Wasser pro Sekunde aus – insgesamt rund 160 Millionen m³, was rund 80 % des Speicherraums ausmacht.

In der Folge ergoss sich eine 6 bis 8 m hohe Flutwelle durch das untere Edertal nach Fritzlar, Wabern und Felsberg und durch das Fuldatal (Kassel) zum Weserstein (Hann. Münden) und schließlich ins Obere Wesertal. Die Flutwelle, die von den Anwohnern als eine weiß schäumende und laut grollende Gischt beschrieben wurde, führte dazu, dass hunderte Häuser sowie Fabriken, Eisenbahnstrecken, Straßen, Brücken und Bäume stark beschädigt, zerstört oder weggespült wurden. Die Flut verwandelte nicht nur die teils weit ausgedehnten Täler um die Schwalm-Eder- und Eder-Fulda-Mündung in einen teils mehrere Kilometer breiten „See“, sondern überflutete auch die rund 35 km von der Staumauer entfernte Niederung der Fulda im Kasseler Becken, so dass dort zum Beispiel Bettenhausen, die Unterneustadt und die Karlsaue mit der Orangerie vom Wasser heimgesucht wurden.

Bei den Vorbereitungen zur Bombardierung spielte das Derwent Reservoir (Derbyshire) eine wichtige Rolle. Dieser Stausee ist bezüglich Bauzeit, Aufgabenstellung, geologischer Voraussetzung und Bauweise dem Edersee recht ähnlich. Nach technischen Problemen am Derwent Reservoir hatten in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg die deutschen Ingenieure des Edersees ihre Erkenntnisse mit den britischen Kollegen geteilt. So war das Derwent Reservoir nicht nur die ideale Übungsfläche für den Angriff auf diesen, sondern darüber hinaus zeigten die von den deutschen Ingenieuren zurückgelassenen Pläne Schwachstellen für einen Angriff auf.

Angaben über die Anzahl der Menschen, die in der Wasser-, Schlamm- und Schuttwelle unterhalb des Edersees ihr Leben verloren, sind widersprüchlich. Die Zahlen schwanken zwischen 47 und 68 Todesopfern.[7] Einige Beiträge jüngeren Datums, in denen der Tod von 749 ukrainischen kriegsgefangenen Zwangsarbeitern in einem Arbeitslager unterhalb der Edersee-Staumauer erwähnt wird, beruhen wahrscheinlich auf einer Verwechslung mit der Möhnekatastrophe, bei der – ebenfalls während der Operation Chastise – die Möhnetalsperre stark beschädigt wurde. Es gibt jedoch keine zuverlässige Quelle, aus der hervorgeht, dass sich am Edersee zum Zeitpunkt des Bombardements ein Zwangsarbeiterlager befunden haben soll. Ein solches Lager wurde dort erst nach dem Angriff zur Wiederherstellung der Staumauer eingerichtet.

Ein privat von einem Soldaten gedrehter Film zeigt unter anderem die stark beschädigte Staumauer wenige Stunden nach dem Angriff (siehe Abschnitt Filme und Spiele).

Wiederaufbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die stark beschädigte Staumauer wurde noch im selben Jahr durch Zwangsarbeiter der Organisation Todt wiederaufgebaut. Hilfskräfte der Hitlerjugend und des Reichsarbeitsdienstes bauten auch zahlreiche Häuser und andere wichtige Bauten wieder auf.

Sanierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sanierungen der Staumauer fanden 1946 bis 1947, 1947 bis 1948, 1961 bis 1962 und 1991 bis 1994 statt: In den 1940er Jahren wurden Verpressungen (Injektionsdichtung) vorgenommen, in den 1960er Jahren ein kompletter Verpressschleier mit Zementleim verwendet, um dem vermehrten Wasserdurchfluss entgegenzuwirken, den die Rotationsbombe insbesondere im Mauerwerk rund um die Sprenglücke verursacht hatte.

In den 1990er Jahren – mit Erhöhung des Sicherheitsstandards entsprechend der DIN 19700 (Stauanlagen) – wurden 104 Felsdaueranker von je 61 bis 71 m Länge nach Wiederaufbau der abgetragenen Mauerkrone inklusive eines neuen Kontrollganges durch die gesamte Mauer schräg bis in den Fels-Untergrund eingebracht. Dazu dienten vorübergehende Öffnungen in der Brücke und in der Decke des Kontrollganges. Die Anker liegen im oberen, neuen Kontrollgang auf der Mauer auf. Jeder Anker hat eine Vorspannung von 4500 kN (459 t), die in Stufen vorübergehend bis auf 6750 kN erhöht wurde, nachdem die Zementbefestigung der Anker im Fels ausgehärtet war. Ziel war, die Schwerkraftmauer durch die Zugkraft zusätzlich zu sichern, denn es hatte sich u. a. Sickerwasser unter der Mauer entwickelt.[8]

70. Jahrestag des Angriffs auf die Edersperrmauer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Sperrmauer Museum Edersee organisierte zum 70. Jahrestag des Angriffs auf die Edersperrmauer eine internationale Gedenkveranstaltung, die am 17. Mai 2013 auf dem im Edertaler Ortsteil Edersee liegenden Vorplatz der Staumauer stattfand. Unter Beteiligung regionaler Stellen nahmen daran Vertreter aus Australien, Deutschland, England, Neuseeland und den USA teil. Die Veranstaltung fand weltweit Beachtung in den Medien.

Daten von Staumauer und -see[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Staumauerblick vom Uhrenkopf
Staumauer mit Schloss Waldeck im Hintergrund
Staumauer von Norden
Staumauer
Für den Bau der 1908 bis 1914 unweit nördlich von Hemfurth, einem Ortsteil von Hemfurth-Edersee der heutigen Gemeinde Edertal, errichteten gekrümmten Gewichtsstaumauer, die 400 m Kronen- und 270 m Sohlenlänge sowie 6 m Kronen- und 36 m Sohlenbreite (Basisbreite) aufweist, wurden etwa 300.000 m³ Bruchsteinmauerwerk aus Edersee-Grauwacke verarbeitet. Die Staumauer wurde um das Jahr 2000 ertüchtigt: dabei wurden Stahltrossen im Untergrund verankert und oben an der Mauerkrone gespannt, um ein Aufschwimmen der Mauer bei Hochwasser zu verhindern, da befunden wurde, dass das Gewicht der Mauer dafür nicht ausreicht.
Stausee
Der Edersee ist der flächenmäßig zweit- und volumenmäßig drittgrößte Stausee Deutschlands und gehört mit seiner Stauraumgröße zu den 10 deutschen Stauseen mit einem Inhalt von mehr als 25 Mio. m³ Wasser. Bei Vollstau hat der Edersee 11,8 km² Wasseroberfläche und 199,3 Mio. m³ Wasserinhalt (im Jahr 2003 per Laser-Scan-Verfahren ermittelter Wert; ehemaliger Wert: 202,4 Mio. m³). Dann beträgt seine Wassertiefe 41,7 m und bei Hochwasser maximal 43,69 m. Der Stausee ist insgesamt 28,5 km lang. Seine Uferlänge misst 69,4 km.

Baugrund und Funktion der Talsperre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wasserregulierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Edertalsperre wurde errichtet, um aus dem Edersee dem Mittellandkanal genug Wasser zuführen zu können, damit Lastkähne vom Ruhrgebiet nach Berlin fahren können. Bei Minden wurde dazu am Wasserstraßenkreuz ein Pumpwerk eingerichtet, welches das Wasser aus der Weser eine Etage höher in den Kanal befördert. Zudem wird nicht nur in den Sommermonaten der (Hoch-)Wasserstand der Eder, der Fulda und der Weser geregelt. Deshalb darf der Stausee zum Ende jedes Jahres nur etwa 150 Mio. m³ Wasser enthalten, so dass knapp 50 Mio. m³ Hochwasserstauraum zur Verfügung steht, der sich in normalen Jahren bis zum 1. April wieder auffüllt.

Im Landkreis Waldeck-Frankenberg führt der niedrige Wasserstand zu wirtschaftlichen Beeinträchtigungen, vor allem im Tourismus.[9][10]

Wasserzufluss[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die natürliche Wassermenge, die dem Stausee über die Eder am Messpunkt in Schmittlotheim zugeführt wird, ist sehr unterschiedlich: Bei Trockenheit fließt manchmal nur etwa 1,0 m³ pro Sekunde in den Stausee ein; in regenreichen Zeiten und vor allem während der Schneeschmelze kann sich das auf bis zu 740 m³/s steigern, der jährliche Durchfluss liegt bei 650 Mio. m³ (etwa 20 m³/s).

Stromerzeugung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Edertalsperre mit dem Maschinenhaus

Am Mauerfuß der Edertalsperre befindet sich das Speicherwasserkraftwerk Hemfurth, das Strom mit Hilfe von Wasserkraft (ohne Pumpspeicher) erzeugt. Es hat 1915 seinen kommerziellen Betrieb aufgenommen. Die Turbineneinläufe befinden sich ganz unten am Fuß der Staumauer wasserseitig auf ihrer linken Seite. Durch die Turbinenrohre, die etwa 2,50 m Durchmesser haben, laufen sekündlich bis zu 54 m³ Wasser. Das Kraftwerk verfügt über zwei Maschinensätze mit jeweils zwei Generatoren, die in Abhängigkeit vom Pegelstand zusammen bis zu 20 MW elektrischer Leistung zur Verfügung stellen.[11] Betrieben wird die Anlage von Uniper Kraftwerke. Eingespeist wird der erzeugte Strom in das 110-kV-Hochspannungsnetz der Avacon.[12]

Zudem wird am Affolderner See, einem wenige Kilometer flussabwärts des Edersees gelegenen Stausee, mit den beiden Pumpspeicherkraftwerken Waldeck und dem Laufwasserkraftwerk Affoldern Strom erzeugt.

Schema der Kraftwerksgruppe Hemfurth–Waldeck–Affoldern

Hochwasser und Niedrigwasser[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vollstau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Stausee mit ungewöhnlich hohem Wasserstand im August, im Hintergrund der Peterskopf (2012)

Der Wasserstand des Edersees variiert im Jahresverlauf. Vollstau hat der See nach den Niederschlägen des Winters zwischen März und Juli. Die Wassertiefe beträgt dann bis zu 42 m.

Wenn der Wasserstand über die Vollstaumarke (245 m ü. NHN) steigt und Hochwasser herrscht, können an der Staumauer pro Sekunde 204 m³ Wasser abgelassen werden. Das erfolgt durch die Turbinenrohre (54 m³) und die sechs Grundablässe (150 m³), die sich am Fuß der Staumauer mit jeweils 1,20 m Durchmesser befinden. Wenn das nicht ausreicht, können über die 39 Überläufe in der Mauerkrone pro Sekunde bis zu 1.100 m³ abgelassen werden. Sollte auch das nicht ausreichen, stehen in der Mitte der Staumauer zusätzlich acht Notauslässe zur Verfügung, durch die sekundlich insgesamt 440 m³ herausgelassen werden können. Zusammengerechnet ergibt das mit dem zuvor erwähnten Turbinendurchlass 1.744 m³ pro Sekunde.

Die Edertalsperre beim Ablassen des Wassers über die 39 Überläufe, April 2021

Am 13. April 2021 wurde der höchste Wasserpegelstand seit 14 Jahren mit 245,08 Meter erreicht – elf Zentimeter über der Überlaufschwelle. In den folgenden Tagen wurden zeitweise bis zu 80.000 Liter Wasser pro Sekunde aus allen 39 Überläufen der Mauerkrone abgelassen.[13]

Niedrigwasser[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Eder bei Niedrigwasser des Stausees nahe Asel, September 2008
Die Aseler Brücke bei Niedrigwasser, Juli 2017

Das Wasser des Edersees wird zur Regulierung der Weser und des Mittellandkanals genutzt. Dadurch kann es vorkommen, dass nach einem trockenen Spätsommer mit anschließend regenarmem Herbst große Teile des Edersees trocken liegen. Auf dem Seeboden entwickelt sich dann durch Sumpfgräser eine grüne Vegetation.

Bei extremem Niedrigwasser werden Überreste der ehemaligen Dörfer und der Bericher Klosterkirche, der Friedhof Bringhausen, die alte, noch gut erhaltene und begehbare Ederbrücke bei Asel und andere Anlagen – wie das Sperrmauermodell (Maßstab 1:40; entsprechend 219,9 m ü. NHN Pegelhöhe) beim ehemaligen Berich – wieder sichtbar.

Das Rekordniedrigwasser nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Mitte Dezember 1959 gemessen: 9,1 Mio. m³ Wasser oder weniger als die Eiserner Bestand genannte Pegelhöhe von 214 m ü. NHN.

2002 fiel in der Region um den Ederkopf, vor allem aber in Nordhessen, kaum Regen. Das folgende Winterhalbjahr war recht niederschlagsarm, und während des Jahrhundertsommers 2003 gab es ebenfalls wenig Niederschlag, so dass die normalerweise vom Stausee überfluteten Dörfer monatelang trockenlagen.[14] Den tiefsten Wasserstand erreichte der Stausee mit 19,9 Mio. m³ (entsprechend 217,82 m ü. NHN Pegelhöhe) im November 2003, ehe er nach einem regenreichen Winter Ende März 2004 wieder komplett aufgefüllt war.

2018 wurde der Niedrigwasser-Füllstand von 2003 unterschritten (mit einer Pegelhöhe von 217,82 m ü. NHN am 26. Oktober 2018; weiteres Abfallen wurde aus ökologischen Gründen unterbunden).

Durch die Dürre und Hitze in Europa 2022[15] hatte der See am 1. September 2022 nur noch eine Pegelhöhe von 220,5 m ü. NHN, bzw. einen Füllstand von 14 Prozent,[16] während er Ende April 2022 noch zu 100 % gefüllt war.[17]

Tourismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blick vom Wildpark Edersee nach Norden zur vom Edersee überfluteten „Dorfstelle Berich“ (mittig) und nach Waldeck-West (rechts)
Ausflugsschiff auf dem Edersee
Einsatz eines Schwimmanlegers mit Kabinenseilbahn für Passagiere bei Niedrigwasser am Staumauer-Südende

Nicht erst seit dem Zweiten Weltkrieg hat die touristische Bedeutung in der großen Region rund um den Edersee – zu der auch der Nationalpark Kellerwald-Edersee gehört – ständig zugenommen, so dass sich ein Naherholungsgebiet mit zahlreichen Urlaubs- und Freizeitmöglichkeiten entwickelt hat.

Insbesondere niederländische Ferienreisende kommen gern, möglicherweise auch wegen der historischen Beziehung ihres Königshauses zu Waldeck: Prinzessin Emma zu Waldeck und Pyrmont wurde als zweite Gemahlin von König Wilhelm III. 1879 zur Stammmutter aller nachfolgenden niederländischen Königinnen und Könige.

Aufgrund der bergigen Landschaft und des Naturparks, in dem der Edersee und die Waldgebiete liegen, fällt die Infrastruktur bezüglich des Straßenbaus recht spärlich aus, so dass es in Spitzenzeiten zu erheblichen Staus kommen kann. Straßen in Ufernähe führen um die östliche Seehälfte herum, es gibt aber auch Straßen entlang des Westteils; sie sind teils als Sackgassen angelegt. Vielerorts gibt es Wandererparkplätze. Fahrrad- und Wanderwege verlaufen um den gesamten Stausee.

Zahlreiche Campingplätze und zwei Jugendherbergen sowie viele Cafés, Gaststätten, Hotels, Pensionen und Restaurants sind an den Ufern zu finden. Im Sommer lädt der Edersee, unter anderem an von der DLRG bewachten Badestellen, zum Baden ein. Ein Aquapark (Wasserspielplatz mit Miniatur-Edersee im Maßstab 1:200) südlich der Staumauer bildet eine Ergänzung zum Baden im offenen Stausee. Westlich unterhalb von Waldeck darf in zwei Zonen getaucht werden; in der „Zone 1“ befinden sich die Reste des Dorfs Berich – die „Dorfstelle Berich“.

Weitere bevorzugte Sportarten am Edersee sind Segeln, Rudern und Angeln. Es haben sich zahlreiche Segelclubs angesiedelt, der größte ist der Segelclub Edersee e. V. Neben zahlreichen Klassenregatten werden auch viele Yardstickregatten ausgerichtet. Der Motorbootverkehr mit Verbrennungsmotor ist verboten, dagegen ist das Befahren mit Elektro-, Tret- und Ruderbooten erlaubt, für die es Bootsverleiher gibt.

Auf Ausflugsschiffen der Personenschiffahrt Edersee kann bei Vollstau der gesamte See zwischen der Staumauer im Osten und dem Ederzufluss im Westen befahren werden. Sie halten an maximal acht Anlegestellen. Zwischen Asel und dessen Ortsteil Asel-Süd sowie zwischen der zu Nieder-Werbe gehörenden Halbinsel Scheid und dem Dorf Rehbach verkehren Personenfähren.

Blick von der Staumauer in Richtung Norden über den vereisten Edersee mit Waldeck-West im Hintergrund
Der See bei Bringhausen
Knorrige Bäume am Urwaldsteig Edersee

Im Winter lockt der zugefrorene Edersee unter dem Stichwort „Singender See“ Besucher an: Durch die starken Diskrepanzen zwischen Nachtfrösten und Tagestemperaturen im positiven Bereich bei Sonneneinstrahlung sowie bedingt durch schwankende Wasserstände reiben sich die Eisschollen aneinander, was ein röhrend-hallendes, weithin hörbares Geräusch verursacht.

Das Terrassenhotel mit Gaststätte am Ostufer der Staumauer war schon eine touristische Einrichtung der Weimarer Republik (Bauzeit 1931/1932). Nach seiner Zerstörung durch den britischen Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg erfolgte in den 1950er Jahren der Wiederaufbau.

Im Jahe 2000 eröffnete das Sperrmauer Museum Edersee, das detailliert über die starken Beschädigungen informiert, welche im Zweiten Weltkrieg durch den Angriff unter anderem auf die Ederstaumauer entstanden.

Seit 2005 existiert der Urwaldsteig Edersee („UE“), der als Wanderweg auf etwa 68 km Länge rund um den Edersee führt, wobei er im Wesentlichen durch den Nationalpark Kellerwald-Edersee mit seinen beherrschenden Buchenwäldern und den Trockeneichenwälder an den nördlichen Hängen verläuft. 2006 wurde der Ederseeradweg („ER11“) auf vielerorts asphaltierter und weitgehend autofreier Strecke eingeweiht, der – je nach Routenwahl – als maximal auch etwa 68 km langer Radweg rund um den Edersee führt. Beide Wege verlaufen über die Staumauer und sind mancherorts nicht direkt entlang der Uferlinie (69,4 km lang) des Stausees angelegt, sondern sie führen abkürzend über nahe Anhöhen. Mit den zuvor genannten Ausflugsschiffen, der Fähre Asel oder der Fähre Rehbach kann abgekürzt werden. Anschluss an diese Wege haben unter anderem die teils kreuzenden Fuß- und Radwanderwege Ederauenradweg und der besonderes durch den Kellerwald führende Kellerwaldsteig (ca. 156 km lang). Zudem führt der Südwestabschnitt des Habichtswaldsteigs (85 km) über die östlich des Stausees gelegenen Hochlagen und über die Staumauer. Am Stauseeufer bei Nieder-Werbe endet der von Kassel kommende Ederseeweg (49 km).

Beleuchtung der Edertalsperre beim Überlaufen in Folge stärkerer Regenfälle, Mai 2021

Seit dem 12. Juli 2014 werden die 39 Überläufe der Sperrmauer allabendlich durch 39 RGB-LED-Strahler ausgeleuchtet und somit die Sperrmauer selbst in Farbe gesetzt. Auftraggeber für diese Beleuchtung war die Gemeinde Edertal.

Fauna[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1934 wurden am Edersee zwei Waschbärpärchen ausgesetzt, die sich anfangs in der Mitte Deutschlands vermehrten und später auch in Mitteleuropa ausbreiteten. Heute wird diese Aussetzung als „eine fatale Entscheidung“ beurteilt, da mit ihr der „Siegeszug der Waschbären in Europa“ begann.[18] Am 9. März 2009 wurde im Nationalpark Kellerwald-Edersee eine Europäische Wildkatze nachgewiesen,[19] die dort neben üblicherweise in der Gegend vorkommenden Wildtieren lebt.

Aufgrund der hohen Staumauer der Edertalsperre ist die Fischwanderung zum und aus dem Edersee (zum Beispiel für Lachse) flussabwärts nicht möglich. Jedoch hat sich innerhalb des Stausees eine recht vielfältige Fischwelt aus Raub- und Weißfischen entwickelt. Nicht selten kommt es vor, dass Hechte gesehen und auch gefangen werden.

Zuflüsse und Abfluss[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Abfluss der Eder südöstlich der Staumauer

Zu den Fließgewässern der Edertalsperre – seine Zuflüsse und sein Abfluss – gehören mit Länge in Kilometer (km) und Mündungsgebiet (alphabetisch sortiert):

Zuflüsse
  • Aselbach (6,55 km); mündet von Norden bei der „Dorfstelle Asel“ bei Vöhl-Asel in einen Stausee-Nordarm
  • Banfebach („Banferbach“; 7,2 km); mündet von Süden südöstlich von Asel-Süd beim „Fischhaus Banfe“ in einen Stausee-Südarm
  • Bärenbach (4,1 km); mündet von Süden südlich von Asel-Süd in eine kleine Bucht des Stausees
  • Bärentalsbach (1,95 km); mündet westlich der nahe Waldeck-West gelegenen „Dorfstelle Berich“ von Norden in einen Stausee-Nordarm
  • Eder (176,1 km); mündet als Hauptzufluss von Süden bei Vöhl-Herzhausen in das Westende des Stausees
  • Hundsbach (2,1 km); mündet von Süden südwestlich von Asel-Süd beim „DRK-Zentrum Albert Schweitzer“ in den Stausee
  • Itter (11,6 km); mündet von Norden bei Vöhl-Herzhausen in das Westende des Stausees
  • Mellbach (2,1 km); mündet von Süden östlich von Edertal-Bringhausen in den Stausee
  • Mombeck (2,55 km); mündet von Westen bei Herzhausen in das westliche Ende des Stausees
  • Rehbach (0,9 km); mündet von Osten bei Edertal-Rehbach in einen Stausee-Südarm
  • Reiherbach (8,4 km), mündet von Nordosten bei Nieder-Werbe (zu Waldeck) in einem Stausee-Nordarm in ein Stausee-Vorbecken
  • Werbe (13,25 km); mündet von Norden in ein auch bei Nieder-Werbe gelegenes, benachbartes Stausee-Vorbecken
Abfluss
  • Eder (176,1 km), einziger Abfluss, an der Staumauer am Ostende des Stausees; ist ein Zufluss der Fulda

Ausflugsmöglichkeiten und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den Ausflugsmöglichkeiten und Sehenswürdigkeiten am und im Edersee und in ihn umgebender Region gehören (alphabetisch sortiert):

Am Edersee[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sehenswürdigkeiten am, nahe dem beziehungsweise rund um den Edersee:

Im Edersee[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sehenswürdigkeiten im Edersee oder nahe der Eder (zu sehen bei jedem Wasserstand):

Sehenswürdigkeiten im Edersee beziehungsweise an/nahe der Eder (zu sehen bei Niedrigwasser):

  • „Alt-Asel“ mit nahem Denkmal „Dorfstelle Asel“, bei Asel
  • „Aseler Brücke“ (verbindet Asel mit Asel-Süd; gut erhalten), bei Asel
  • „Alt-Bringhausen“ mit „Friedhof Bringhausen“ und nahem Denkmal „Dorfstelle Bringhausen“, bei Bringhausen
  • „Alt-Berich“ mit „Friedhof Berich“ und nahem Denkmal „Dorfstelle Berich“, westlich von Waldeck-West
  • „Bericher Brücke“, bei „Alt-Berich“, westlich von Waldeck-West
  • „Bericher Hütte“, nördlich von Waldeck-Scheid, westlich von „Alt-Berich“
  • „Brücke Bringhausen“ (verband Bringhausen mit Waldeck-Scheid; Pfeiler und Widerlager sind erhalten), bei Bringhausen
  • „Durchbruchstelle der Schleppbahn“, der für den Staumauerbau benutzten Gütereisenbahnstrecke künstlich angelegte Felsdurchbruch zwischen der Hammerbergspitze (beim Wildpark Edersee) und den normalerweise überfluteten Hopfenbergen (bei einstiger Stollmühle)
  • „Gut Vornhagen“ (einst aus zwei Gebäuden bestehend), unterhalb vom Schloss Waldeck
  • „Sperrmauermodell“ des Absperrbauwerks Edertalsperre (Maßstab 1:40), das zum Testen der Wasserablässe gebaut wurde; nördlich von Waldeck-Scheid, westlich der Bericher Hütte
  • „Stollmühle“, unweit der Staumauer, nahe dem Wildpark Edersee an der Hammerbergspitze
  • „Werbebrücke“ (verbindet die Halbinsel Scheid mit der Bericher Hütte), nördlich von Waldeck-Scheid, südlich der Bericher Hütte
Lichtkunstwerk unterhalb der Staumauer (2007)

Ehemalige Kunstwerke am Edersee[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vom 7. Juli bis 15. September 2002 war die Edertalsperre luftseitig mit von der Mauerkrone bis zum Mauerfuß abgespannten, magentafarbigen, grüngepunkteten und zugleich transparenten Tüchern auf insgesamt 15.000 m² Fläche verhüllt – ein Werk des Künstlers Gerhard Hesse aus Edertal-Wellen. Abends bis Mitternacht wurde die Luftseite der Mauer angestrahlt, so dass alles kräftig leuchtete.

Vom 4. August bis 19. September 2007 war am Fuß der Staumauer auf dem Gelände von E.ON ein Kunstwerk mit dem Namen „Elektrisierte Wäschespinnen auf Ton“ von den Künstlern Gerhard Hesse aus Edertal-Wellen und Kanae Kato aus dem japanischen Osaka installiert. Dabei ging es um den Gegensatz von Natur und Technik. Von Dämmerungsbeginn bis Mitternacht leuchteten die Wäschespinnen rot.

Seit dem 12. Juni 2014 hält die Sperrmauer als längstes dauerhaft Illuminiertes Objekt den deutschen Rekord.

Verkehrsanbindung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu erreichen ist der Edersee auf mehreren Landes- oder Kreisstraßen, die von der westlich in Nord-Süd-Richtung bei Herzhausen den Stausee tangierenden B 252, von der etwas nördlich verlaufenden B 251 und von der etwas nordöstlich am Stausee vorbeiführenden B 485 abzweigen:

Beide Bundesstraßen verbindet zwischen Herzhausen im Westen – vorbei an der Staumauer und entlang des Affolderner Sees – sowie Affoldern und Mehlen im Osten eine durchgängige Straße (L 3084–L 3086), die teilweise entlang dem Nordufer des Stausees führt und sich abschnittsweise die Strecke mit der Ferienstraße Deutschen Fachwerkstraße teilt. Entlang seinem Südufer führt von Westen von Herzhausen über Harbshausen nach Asel-Süd und von Osten von Hemfurth-Edersee über Rehbach nach Bringhausen jeweils eine Sackgasse.

Zudem gibt es in der Ederseeregion zahlreiche Rad- und Wanderwege. Früher verlief mehrere Kilometer entfernt vom Edersee die von Korbach unter anderem durch das unterhalb der Staumauer gelegene Edertal nach Bad Wildungen führende Ederseebahn östlich und nördlich am Stausee vorbei; deren stillgelegter Abschnitt Korbach–Buhlen wurde von 2008 bis 2012 zum Ederseebahn-Radweg umgebaut. Seit Reaktivierung des westlich gelegenen Streckenabschnitts „Untere Edertalbahn“ der Bahnstrecke Warburg–Sarnau zwischen Korbach Süd und Frankenberg am 11. September 2015 besteht durchgehender Zugverkehr von Marburg (Lahn) nach Brilon Stadt.

Filme und Spiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Literatur über Edersee nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
  • Roland Gööck: Als die Sperrmauer brach – Ein Bericht über die Zerstörung der Edertalsperre am 17. Mai 1943 und den Wiederaufbau im Edertal. Wilhelm Bing Verlag, Korbach 1953.
  • Peter Franke, Wolfgang Frey: Talsperren in der Bundesrepublik Deutschland. 1987, ISBN 3-926520-00-0.
  • Ulrich Klein: Die Edertalsperre und der Beginn der Elektrizitätsversorgung in Nordhessen 1914–1922. In: Hessische Heimat. 61 (2011), S. 69–76.
  • Matthias Lange, Bernd Stobrawa: 100 Jahre Edertalsperre. Eine Zeitreise in Bildern. Hemfurth-Edersee 2014.
  • Wasser- und Schifffahrtsamt Hann. Münden (Hrsg.): Festschrift 100 Jahre Edertalsperre. Hann. Münden 2014 (Digitalisat).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Edersee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Edersee – Reiseführer

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. DIN 4048-1 Wasserbau, Begriffe, Stauanlagen, Jan. 1987.
  2. Leo Sympher: Die neuen wasserwirtschaftlichen Gesetze in Preußen Teil III. Wilhelm Ernst & Sohn, Berlin, 1905, abgerufen am 23. Mai 2023.
  3. Edersee – Die Edertalsperre. In: info-waldeck.de. Helge Franz, Waldeck am Edersee, abgerufen am 23. Mai 2023.
  4. Enkelsohn des Regierungs-Baumeisters Pietsch besuchte die Sperrmauer (Memento des Originals vom 12. Juli 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hna.de, vom 10. August 2014, abgerufen am 6. Januar 2015, auf hna.de
  5. AdventureFocus - Abenteuer \u0026 Outdoor: Edersee Atlantis 2022 - Die Geschichte der untergegangenen Dörfer - Dürre legt Ruinen frei - doku auf YouTube, 29. August 2022, abgerufen am 25. Februar 2024 (Laufzeit: 19:09 min).
  6. Wenn die verlorenen Dörfer auftauchen (Drei Videos vom Edersee-Atlantis), HNA, 5. September 2016 (Memento des Originals vom 9. November 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hna.de, abgerufen am 9. November 2016
  7. Mike Burkhardt (Hrsg.): Ferne Zeiten, nahe Ziele. Geschichte in und um Kassel erleben. Kassel University Press, Kassel 2010, ISBN 978-3-89958-952-8, S. 87.
  8. Exkursion zur Edersee-Sperrmauer. Abgerufen am 26. August 2022.
  9. Abgelassenes Wasser – Die Welle aus dem Edersee schwappt in die Politik (Memento vom 1. August 2012 im Webarchiv archive.today), vom 16. August 2011, aus faz.net
  10. tagesschau.de: Wasserstreit am Edersee: Als hätte jemand den Stöpsel gezogen. 7. September 2022, abgerufen am 7. September 2022.
  11. Die Kraftwerke von E.ON am Edersee (Memento vom 5. September 2012 im Webarchiv archive.today), aus michael-kranz.de
  12. Kraftwerksliste. Bundesnetzagentur, 7. März 2019, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Juni 2019; abgerufen am 17. September 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bundesnetzagentur.de
  13. hessenschau de, Frankfurt Germany: Edersee läuft über: Hier rauschen 80.000 Liter Wasser pro Sekunde in die Tiefe. 14. April 2021, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. April 2021; abgerufen am 14. April 2021 (deutsch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hessenschau.de
  14. Bilder vom Niedrigwasserstand des Ederstausees 23. August 2003 (Memento vom 22. September 2007 im Internet Archive)
  15. Die Dürre hat den Edersee fast verschwinden lassen in faz.net vom 31. August 2022
  16. wasserstand.edersee.me
  17. Edersee kurz vor dem Überlaufen in faz.net vom 28. April 2022
  18. Wolfgang Oelrich: Die reinste Plage, in: FAZ, 11. April 2022.
  19. Erstmals Wildkatze in Kellerwald-Edersee abgelichtet, 20. März 2009, auf faz.net
  20. Kletterpark Edersee (offizielle Homepage)
  21. Verein Sperrmauer Museum Edersee e. V., auf dambusters.de
  22. Hermann Hauschild: Aufnahmen von der Zerstörung der Edertalsperre vom 17. Mai 1943, auf youtube.com
  23. Edersee und Korbach sind Kulissen für ZDF-Serie "Die verlorene Tochter". Abgerufen am 26. August 2022.