Gutach (Schwarzwaldbahn)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Koordinaten: 48° 15′ N, 8° 13′ O | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Freiburg | |
Landkreis: | Ortenaukreis | |
Höhe: | 294 m ü. NHN | |
Fläche: | 31,74 km2 | |
Einwohner: | 2314 (31. Dez. 2019)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 73 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 77793 | |
Vorwahlen: | 07833, 07831 | |
Kfz-Kennzeichen: | OG, BH, KEL, LR, WOL | |
Gemeindeschlüssel: | 08 3 17 039 | |
LOCODE: | DE GAH | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 38 77793 Gutach (Schwarzwaldbahn) | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Siegfried Eckert | |
Lage der Gemeinde Gutach (Schwarzwaldbahn) im Ortenaukreis | ||
Gutach (Schwarzwaldbahn) ist eine Gemeinde an der Badischen Schwarzwaldbahn am Fluss Gutach im mittleren Schwarzwald im Ortenaukreis. Den amtlichen Zusatz Schwarzwaldbahn trägt die Gemeinde zur Unterscheidung von Gutach im Breisgau, welches im Breisgau etwas weiter südlich im Landkreis Emmendingen liegt. Zusammen mit den Nachbarorten Kirnbach und Reichenbach ist Gutach die Heimat des Bollenhutes. Dieser Teil der hiesigen Tracht ist inzwischen weltweit als Symbol für den Schwarzwald bekannt.
Geographie[edit | edit source]
Lage[edit | edit source]
Gutach liegt auf einer Höhe von 259 m bis 850 m. Die Gemarkung umfasst etwa 3200 Hektar.
Gemeindegliederung[edit | edit source]
Zur Gemeinde Gutach (Schwarzwaldbahn) gehören das Dorf Gutach (Schwarzwaldbahn), die Siedlung Beim Mattenbauernhof, der Weiler Wannenbach, die Zinken Herrenbach, Linker Sulzbach, Ramsbach, Rechter Sulzbach, Riesenbach und Wonnenbach, die Häuser und Höfe Beim Löwen, Berntenhof, Bühlerstein, Ebersbach, Saumerhöfe und Wellerhof, die Höfe Blumbach, Bühl, Ob der Kirche und Singersbach und die Wohnplätze Alte Straße, Am Felsen, Bahnhof, Buck, Eckle, Engengraben, Herrengarten, Hohweg, Hohwegschule, Hohwiel, Insel, Leimen, Mausloch, Neudorf, Pfaffenbach, Rebberg, Säge, Steingrün, Turm, Vor-Blumbach, Vor-Ebersbach, Vordersingersbach Vordersulzbach und der Steinenbach.[2]
Geschichte[edit | edit source]

Bis 1810 gehörte Gutach zu Württemberg.
Im Grenzvertrag zwischen Württemberg und Baden, der am 2. Oktober 1810 in Paris abgeschlossen wurde,[3] kamen mehrere „Stäbe“ des Oberamtes Hornberg, so die Gemeinde Gutach, die Städte Hornberg und Schiltach und die Gemeinde Kirnbach an das Großherzogtum Baden.
Dort gehörte der Ort zunächst zum Bezirksamt Haslach und fiel dann 1864 an das Bezirksamt Wolfach, aus dem 1939 der Landkreis Wolfach wurde.
Als dieser 1973 aufgelöst wurde, kam Gutach an den neuen Ortenaukreis.
Religionen[edit | edit source]
Seit 1275 ist in Gutach eine Kirche erwähnt, die von den Herren von Hornberg errichtet worden war.
Der Ort ist seit der Einführung der Reformation vorwiegend evangelisch geprägt.
Außerdem hat die katholische Gemeinde in Gutach ein separates Gotteshaus, und zwar die Kirche St. Peter und Paul direkt neben der Gutach.
Links ist die evangelische Peterskirche (Bleistiftzeichnung von Wilhelm Hasemann) abgebildet, daneben der Grabstein der Familie Hasemann im Friedhof hinter der Peterskirche, rechts davon ein Foto der Peterskirche (2017). Ganz rechts befindet sich die katholische Kirche St. Peter und Paul (2017).
Politik[edit | edit source]
Bürgermeister[edit | edit source]
- 2003 bis heute: Siegfried Eckert (CDU).
Gemeinderat[edit | edit source]
Der Gemeinderat in Gutach hat 12 Mitglieder. Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Endergebnis.
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2019 |
Sitze 2019 |
% 2014 |
Sitze 2014 |
||
FWV | Freie Wählervereinigung | 28,4 | 3 | 32,2 | 4 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 23,1 | 3 | 26,8 | 3 | |
FDP | Freie Demokratische Partei | 28,1 | 3 | 21,7 | 3 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 20,4 | 3 | 19,4 | 2 | |
gesamt | 100,0 | 12 | 100,0 | 12 | ||
Wahlbeteiligung | 68,7 % | 61,8 % |
Gemeindepartnerschaften[edit | edit source]
Gutach (Schwarzwaldbahn) unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:
Mühlberg/Elbe, Brandenburg, Deutschland, seit 1991
Stosswihr, Elsass, Frankreich, seit 2003
Wirtschaft und Infrastruktur[edit | edit source]
Verkehr[edit | edit source]
Wie der Name sagt, liegt Gutach an der Schwarzwaldbahn zwischen Triberg und Offenburg, der ältesten Gebirgsbahn Deutschlands. Der Ort Gutach besitzt allerdings keinen Bahn-Haltepunkt mehr. Seit dem Fahrplanwechsel 2014 gibt es den Haltepunkt Gutach-Freilichtmuseum beim Vogtsbauernhof für die Ortenau-S-Bahn.[4] Nachbarorte an der Bahn sind Hornberg und Hausach. Durch den Ort führt die Bundesstraße 33.
Bildung[edit | edit source]
Neben der Hasemannschule, einer Grundschule, gibt es in Gutach einen Kindergarten.
Kultur und Sehenswürdigkeiten[edit | edit source]
Gutach liegt am Großen Hansjakobweg, einem Wanderweg, der an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt.
Museen[edit | edit source]
In Gutach steht das Freilichtmuseum Vogtsbauernhof mit mehreren alten Bauernhöfen aus dem Schwarzwald und zahlreichen historischen Nebengebäuden.
Zudem gibt es mitten im Dorf ein Kunstmuseum namens „Hasemann-Liebich“, welches nach den beiden namhaften Gutacher Künstlern benannt wurde.[5]
Freizeit[edit | edit source]
Eine weitere Attraktion für die Gäste ist seit August 2004 der Park mit allen Sinnen mit einem 2,1 km langen Barfußpfad.[6] Im Juli 2006 eröffnete die neue Sommerrodelbahn Gutach-Bob.[7] Ebenso hat Gutach einen Adventure-Golfpark mit Fußballbillard zu bieten.[8]
Kriegerdenkmal[edit | edit source]
Der im Ort ansässige Bildhauer Curt Liebich schuf das Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges.
Persönlichkeiten[edit | edit source]
Söhne und Töchter der Gemeinde[edit | edit source]
- Karl Buzengeiger (1872–1948), Jurist, Präsident des Oberlandesgerichts Karlsruhe
- Richard Nutzinger (1896–1963), Heimatschriftsteller, alemannischer Dialektdichter und evangelischer Pfarrer
- Anton Joos (1900–1999), kommunistischer Funktionär und SED-Kader
Weitere Persönlichkeiten, die in der Gemeinde gewirkt haben[edit | edit source]
- Wilhelm Hasemann (1850–1913), Maler; wirkte und starb in Gutach
- Gustav Adolf Müller (1866–1928), Schriftsteller, Journalist und Archäologe; verbrachte seine letzten Lebensjahre in Gutach
- Curt Liebich (1868–1937), Bildhauer, Professor; Ehrenbürger von Gutach[9]
- Max Ludwig (1873–1940), Schriftsteller, Maler und Grafiker; lebte zeitweise in Gutach
Weblinks[edit | edit source]
Einzelnachweise[edit | edit source]
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2019 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
- ↑ Landesarchivdirektion Baden-Württemberg (Hrsg.): Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. VI: Regierungsbezirk Freiburg. Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2, S. 339–340.
- ↑ Gränzvertrag zwischen dem Königreich Würtemberg und dem Großherzogthum Baden. Abgerufen am 25. September 2014.
- ↑ Vogtsbauernhof: Freilichtmuseum in Gutach hat nun eigenen Bahnhalt. badische-zeitung.de, archiviert vom Original am 8. Oktober 2017; abgerufen am 15. Dezember 2014.
- ↑ Kunstmuseum Hasemann-Liebich
- ↑ Park mit allen Sinnen
- ↑ Rodelbahn Gutach
- ↑ Adventure-Golf Gutach
- ↑ Dresslers Kunsthandbuch, Band 1, Seite 610