Kotlas

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Stadt
Kotlas
Котлас
Flagge Wappen
Flagge
Wappen
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Archangelsk
Stadtkreis Kotlas
Bürgermeister Andrei Bralnin
Gegründet 1890
Stadt seit 1917
Fläche 68 km²
Bevölkerung 60.562 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte 891 Einwohner/km²
Höhe des Zentrums 80 m
Zeitzone UTC+3
Telefonvorwahl (+7) 81837
Postleitzahl 165300–165313
Kfz-Kennzeichen 29
OKATO 11 410
Website www.kotlas-city.ru
Geographische Lage
Koordinaten 61° 15′ N, 46° 39′ OKoordinaten: 61° 15′ 0″ N, 46° 39′ 0″ O
Kotlas (Europäisches Russland)
Kotlas (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Kotlas (Oblast Archangelsk)
Kotlas (Oblast Archangelsk)
Lage in der Oblast Archangelsk
Liste der Städte in Russland

Kotlas (russisch Ко́тлас) ist eine Stadt in der Oblast Archangelsk im Norden Russlands mit 60.562 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).[1]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt liegt etwa 482 km südöstlich der Oblasthauptstadt Archangelsk, an der Mündung der Wytschegda in die Nördliche Dwina. Die nächstgrößere Stadt ist Korjaschma, das sich etwa 28 km östlich von Kotlas befindet.

Die Stadt Kotlas ist der Oblast Archangelsk administrativ direkt unterstellt und zugleich Verwaltungszentrum des gleichnamigen Rajons.

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kotlas besitzt ein kaltgemäßigtes Kontinentalklima. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 1,6 Grad Celsius. Im Winter betragen die Temperaturen meist zwischen −17 und +1 Grad Celsius, können aber auch bis auf −40 Grad Celsius fallen. Im Sommer liegen die Temperaturen meist zwischen 4 und 23 Grad Celsius. Durchschnittlich fallen im Jahr etwa 560 mm Niederschlag. Der meiste Niederschlag fällt im August (65 mm), der wenigste Niederschlag im März (24 mm).[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anlegestelle Kotlas Anfang des 20. Jahrhunderts

Bereits im 14. Jahrhundert befand sich an Stelle des heutigen Kotlas eine Siedlung der Komi mit dem Namen Pyras. Das heutige Kotlas entstand 1899 durch Zusammenlegung dreier Dörfer am Endpunkt der bis dorthin gebauten Eisenbahnstrecke PermWjatka–Kotlas. Am 16. Juni 1917 erhielt Kotlas Stadtrecht.

Ab den 1930er Jahren war Kotlas ein Deportationsort für die sogenannten Kulaken. Die Deportierten arbeiteten in der Forstindustrie, Papierproduktion sowie beim Bau von Fabriken und weiterer Infrastruktur. Des Weiteren war es in dieser Zeit wichtiger logistischer Knotenpunkt für den Transit weiterer Häftlinge in andere Straf- beziehungsweise Arbeitslager des Gulag.[3]

Kotlas wurde im April 1924 zum Zentrum des neu entstandenen Rajon Kotlas. Seit 1937 ist es Teil der Oblast Archangelsk.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgende Übersicht zeigt die Entwicklung der Einwohnerzahlen von Kotlas.

Jahr Einwohner
1911 600
1926 4.000
1939 17.265
1959 52.608
1970 55.661
1979 61.454
1989 68.021
2002 66.647
2010 60.562

Anmerkung 1926–2010 Volkszählungsdaten (1926 gerundet)

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kotlas ist drittgrößtes Industriezentrum in der Oblast Archangelsk sowie ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt der Region. Es ist in Besitz eines Binnenhafens, einer Eisenbahnanbindung sowie eines Flugplatzes.

Wichtigste Industriezweige sind die Holzindustrie, Möbelindustrie, Nahrungsmittelindustrie, Konsumgüterindustrie, sowie eine Backsteinfabrik und eine Schiffswerft.[4][5]

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Kotlas befindet sich in Stanley Kubricks Film Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben die sowjetische Militärbasis, auf welche eine amerikanische Atombombe abgeworfen wird, was den Dritten Weltkrieg auslöst.

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation); Čislennost' naselenija po municipal'nym obrazovanijam i naselennym punktam Archangel'skoj oblasti, vključaja Neneckij avtonomnyj okru Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda (Bevölkerungsanzahl der munizipalen Gebilde und Ortschaften der Oblast Archangelsk einschließlich des Autonomen Kreisen der Nenzen Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010.) Tabelle (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Oblast Archangelsk)
  2. http://pogoda.ru.net/climate/22887.htm
  3. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 13. Februar 2006 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kotlas.org
  4. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 7. September 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kotlas.org
  5. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 18. Januar 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kotlas.org
  6. Vladimir Kosinsky in der Datenbank von Olympedia (englisch)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Pomorskaja ėnciklopedija: Tom 1 Istorija Archangel'skogo Severa. Pomorskij gosudarstvennyj universitet, Archangelsk 2001, ISBN 5-88086-147-3, S. 202

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kotlas – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien