Kriegsfeld

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Wappen Deutschlandkarte
Kriegsfeld
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Kriegsfeld hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 43′ N, 7° 55′ OKoordinaten: 49° 43′ N, 7° 55′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Donnersbergkreis
Verbandsgemeinde: Kirchheimbolanden
Höhe: 340 m ü. NHN
Fläche: 26,41 km2
Einwohner: 984 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 37 Einwohner je km2
Postleitzahl: 67819
Vorwahl: 06358
Kfz-Kennzeichen: KIB, ROK
Gemeindeschlüssel: 07 3 33 040
Adresse der Verbandsverwaltung: Neue Allee 2
67292 Kirchheimbolanden
Website: www.kirchheimbolanden.de
Ortsbürgermeister: Albert Ziegler
Lage der Ortsgemeinde Kriegsfeld im Donnersbergkreis
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Karte

Kriegsfeld ist eine Ortsgemeinde im Donnersbergkreis (Rheinland-Pfalz). Sie gehört der Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden an, innerhalb derer sie gemessen an der Fläche die größte und gemessen an der Einwohnerzahl die viertgrößte Ortsgemeinde darstellt.

Geographie[edit | edit source]

Lage[edit | edit source]

Kriegsfeld liegt direkt an der Grenze des Donnersbergkreises zum Landkreis Alzey-Worms und damit ebenso an der Grenze der Pfalz zu Rheinhessen, am Rand der zum Nordpfälzer Bergland gehörenden Rheinhessischen Schweiz sowie dessen Untereinheit Wiesener Randhöhen. Der Süden der Gemarkung ist Bestandteil des Bürgerwald. Zur Kreisstadt Kirchheimbolanden im Südosten sind es etwa sechs Kilometer, zum 686,5 m hohen Donnersberg im Süden acht Kilometer. Nachbargemeinden sind – im Uhrzeigersinn – Mörsfeld Wendelsheim, Nieder-Wiesen, Offenheim, Oberwiesen, Kirchheimbolanden, Gerbach und Gaugrehweiler.

Kriegsfeld hat 984 Einwohner auf einer Fläche von 26,41 km², von der 15,85 km² mit Wald bestanden sind. Zur Gemeinde gehören die Ortsteile Schniftenbergerhof, Geflügelhof Pfalzfeld und Forsthaus Pfalz mit Philippenhaus.[2]

Erhebungen[edit | edit source]

Ganz im Süden der Gemarkung erstreckt sich der 481,3 Meter hohe Große Krehberg und nördlich von diesem der Windhübel. Im Südwesten der Gemarkung unmittelbar an der Grenze zu Gerbach befindet sich die 459 Meter messende Taubernheide. Im Osten der Gemarkung erstrecken sich der 345,3 Meter hohe Reilsberg und der Spitzenberg.

Gewässer[edit | edit source]

Mitten durch das Siedlungsgebiet verläuft der Kriegsbach. Östlich von diesem verläuft der Oberwiesenbach, der von rechts den Ochsenbach und den Salzgraben aufnimmt, ehe er von rechts in den Wiesbach mündet, der den äußersten Osten der Gemeindegemarkung tangiert.

Der Kernbach bildet großteils die Grenze zu Kirchheimbolanden. Weiter nördlich entspringt auf dem Gemeindegebiet der Wörlebach; beide münden jenseits des Gemeindegebiets in den Wiesbach. Letzterer verläuft im Osten kurze Zeit über die Gemeindegemarkung; dort nimmt er von links den Schniftenberger Bach und von rechts den Teufelswiesenbach, der die Grenze zu Nieder-Wiesen bildet.

Geschichte[edit | edit source]

Im Oktober des Jahres 900 wurde der Ort im Fuldaer Urkundenbuch erstmals als Chrichesfeld erwähnt. Während der Zeit der Stammesherzogtümer gehörte der Ort zum Herzogtum Franken. Ab 1579 gehörte Kriegsfeld zur Kurpfalz, nachdem zuvor die Ortsherrschaft geteilt wurde. Laut dem Handbuch der historischen Stätten wird Kriegsfeld (neben Mörsfeld) als eine der ältesten Ansiedlungen der Gegend beschrieben. Um das Jahr 1100 wurde die alte fränkische Gauverfassung aufgelöst. Danach bildeten sich eine Reihe selbständiger und erblicher Herzogtümer, Markgrafenschaften, Wildgrafschaften, Rheingrafschaften und Raugrafenschaften. Was man zuvor als Lehen oder Amt innehatte, nahm man sich nun zum Eigentum.

Mit 24 weiteren Dörfern rechts und links der Alsenz gehörte Kriegsfeld dem Gebiet an, das sich die Raugrafen aneigneten. Rund 200 Jahre gehörte Kriegsfeld als ungeteilter Ort zu den Raugrafen. Die Zweiteilung, die im 13. Jahrhundert begann, endete erst im Jahre 1579. Durch Verpfändung und Verkauf war die eine Hälfte von Kriegsfeld 1376 in den Besitz der Grafen von Bolanden sowie den Kurfürsten Ruprecht übergegangen. Die andere Hälfte bekam 1457 der Kurfürst Friedrich I. Im Jahr 1579 gehörte ganz Kriegsfeld zur Kurpfalz und wurde dem Unteramt Erbes-Büdesheim sowie dem Oberamt Alzey unterstellt. Es ist nicht bekannt, wie die beiden Teile von Kriegsfeld gegeneinander abgegrenzt waren.

Nach einer relativ ruhigen Zeit wurde Kriegsfeld gegen Ende des 18. Jahrhunderts während der französischen Revolutionskriege hart getroffen. Mit anderen Gemeinden der Gegend wurde es 1798 dem Departement Donnersberg zugeordnet.

Von 1798 bis 1814, als die Pfalz Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, war Kriegsfeld in den Kanton Kirchheim eingegliedert und war Sitz einer eigenen Mairie. 1815 hatte die Gemeinde insgesamt 826 Einwohner. Im selben Jahr wurde er Österreich zugeschlagen. Bereits ein Jahr später wechselte der Ort wie die gesamte Pfalz in das Königreich Bayern. Von 1818 bis 1862 gehörte Kriegsfeld dem Landkommissariat Kirchheim – später Kirchhheimbolanden an; aus diesem ging das Bezirksamt Kirchhheimbolanden hervor.

Ab 1939 war der Ort Bestandteil des Landkreises Kirchheimbolanden. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Kriegsfeld innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des 1946 neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wechselte Kriegsfeld 1969 in den neu gebildeten Donnersbergkreis; drei Jahre später wurde die Gemeinde in die ebenfalls neu entstandene Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden eingegliedert. Im Jahr 2000 feierte Kriegsfeld sein 1100-jähriges Bestehen.

Religion[edit | edit source]

Alte Katholische Kirche von 1787

Die Katholiken gehören zum Bistum Speyer und unterstehen dort dem Dekanat Donnersberg, die Evangelischen zur Protestantischen Landeskirche Pfalz.

Im Zuge der Pfälzischen Kirchenteilung wurde die Gemeinde Anfang des 18. Jahrhunderts den Reformierten zugeschlagen. Erst 1759 erhielten die Katholiken erneut eine örtliche Pfarrei, die seinerzeit ebenso für die Filialen in Mörsfeld und Oberwiesen zuständig war. 1787 erhielten sie eine eigene Kirche. Da sie in den nächsten anderthalb Jahrhunderten zu klein wurde, wurde in den 1930er Jahren ein Nachfolgebau errichtet. Seit 1. Januar 2016 ist Kriegsfeld katholischerseits eine Filiale der in Kirchheimbolanden ansässigen Pfarrei Hl. Anna.

Die im Ort lebenden Juden wurden in Münsterappel beigesetzt.

Politik[edit | edit source]

Gemeinderat[edit | edit source]

Der Gemeinderat in Kriegsfeld besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:

Wahl SPD FWG Gesamt
2019[3] 9 7 16 Sitze
2014[4] 9 7 16 Sitze
2009 10 6 16 Sitze
2004 9 7 16 Sitze
  • FWG = Freie Wählergemeinschaft Kriegsfeld e. V.

Bürgermeister[edit | edit source]

Die Ortsbürgermeister seit 1945:[5]

1945–1952 Alois Werst
1952–1960 Friedrich Fellenberger
1960–1969 Willibald Pirkl
1969–1979 Albert Ostermeyer
1979–1999 Klaus Flörcks
1999–2004 Volker Busam
2004–2014 Uwe Ullrich
2014–0000 Albert Ziegler

Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 wurde Albert Ziegler mit einem Stimmenanteil von 77,34 Prozent in seinem Amt bestätigt.[6]

Wappen[edit | edit source]

Wappen von Kriegsfeld
Wappen von Kriegsfeld
Blasonierung: „In Gold ein Ritter in blauem Harnisch, die Linke in der Hüfte gestützt, in der Rechten ein grünes Kränzlein haltend.“
Wappenbegründung: Das Wappen basiert auf dem Kriegsfelder Gerichtssiegel von 1622. Es stellt einen Krieger zur Zeit der Siegelherstellung dar als volksetymologische Deutung des Ortsnamens. Der nach außen mit Dornen versehene Kranz wurde auch als Pechkranz gedeutet. Die Farbgebung ist von Hupp beeinflusst und willkürlich.

Eine alternative Deutung des Kriegsfelder Gerichtssiegels ist, dass es einen Bergmann im Lederharnisch, mit so genanntem „Arschleder“ und in der Hand eine Grubenlampe zeigt. Es gab im 17. und 18. Jahrhundert am Spitzenberg bei Kriegsfeld einen intensiven Abbau von Quecksilber (zahlreiche Stollenmundlöcher sind auch heute noch frei zugänglich), Kriegsfeld also quasi eine Bergbaugemeinde war. Die Genehmigung erfolgte am 15. März 1926 durch das Bayrische Staatsministerium des Innern in München.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[edit | edit source]

Bauwerke[edit | edit source]

Kulturdenkmäler
Denkmalgeschützte katholische Kirche

Der Ortskern ist als Denkmalzone ausgewiesen. Hinzu kommen insgesamt 17 Einzelobjekte, die unter Denkmalschutz stehen, darunter die katholische Kirche, die in der Obergasse befindliche evangelische Kirche und das protestantische Gemeindehaus, das einst als Schulhaus fungierte.

Sonstige Bauwerke

Weitere markante Bauwerke vor Ort sind Dorfplatz mit einem Brunnen, das älteste Haus der Gemeinde und ein Vertriebenendenkmal in der Kirchheimbolander Straße.

Natur[edit | edit source]

Im Süden der Gemarkung befindet sich das Naturschutzgebiet Wasenbacher Höhe.

Veranstaltungen[edit | edit source]

Am Wochenende des vierten Sonntages im September wird die Kriegsfelder Kerwe gefeiert. Vier Wochen danach wird die Nachkerwe gefeiert.

Wirtschaft und Infrastruktur[edit | edit source]

Wirtschaft[edit | edit source]

Der Windpark Schneebergerhof-Windhübel befindet sich teilweise auf der Gemarkung von Kriegsfeld.

Verkehr[edit | edit source]

Im Ort kreuzen sich die Landesstraßen 399, 404 und 405. Südöstlich verläuft die A 63 von Kaiserslautern nach Mainz.

Durch das Gemeindegebiet führen die von Behles Bus betriebenen Buslinien 902 „Eisenberg – Kirchheimbolanden – Kriegsfeld – Gaugrehweiler“ und 922 „Kirchheimbolanden – Kriegsfeld – Alsenz“.[7] Das benachbarte Kirchheimbolanden verfügt über einen Haltepunkt der Donnersbergbahn.

Militär[edit | edit source]

Nach dem Zweiten Weltkrieg befanden sich auf dem Gemeindegebiet mehrere Einrichtungen der Seventh United States Army, die im Zeitraum von 1991 bis 2000 aufgegeben wurden. Die 59th Ordnance Brigade unterhielt außerdem das Ammunition Depot Kriegsfeld. Ebenfalls aufgegeben ist die einst zur Bundeswehr gehörende Liegenschaft Auf der Wesenbacher Höhe samt dem Munitionsdepot Kriegsfeld.

Tourismus[edit | edit source]

Durch Kriegsfeld führt die Deutsche Schuhstraße. Im äußersten Osten verläuft der mit einem blauen Balken markierte Fernwanderweg Staudernheim–Soultz-sous-Forêts und im Südwesten der mit einem roten Balken markierte Fernwanderweg Donnersberg–Donon.

Persönlichkeiten[edit | edit source]

Söhne und Töchter der Gemeinde[edit | edit source]

Personen, die vor Ort gewirkt haben[edit | edit source]

  • Matthias Koeberlin (* 1974), Schauspieler, verbrachte seine Jugend in Kriegsfeld.
  • Damian Lohr (* 1993), Politiker (AfD), lebte zeitweise vor Ort.

Literatur[edit | edit source]

Weblinks[edit | edit source]

Commons: Kriegsfeld – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[edit | edit source]

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: 1. Januar 2021[Version 2022 liegt vor.]. S. 136 (PDF; 2,6 MB).
  3. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2019 Kriegsfeld. Abgerufen am 30. August 2019.
  4. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen.
  5. Aufstellung über frühere Ortsbürgermeister der Ortsgemeinde Kriegsfeld bei www.kirchheimbolanden.de (Memento vom 6. Januar 2013 im Internet Archive)
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Kirchheimbolanden, Verbandsgemeinde, neunte Ergebniszeile. Abgerufen am 30. August 2019.
  7. Behles Fahrplan Donnersbergkreis. Unternehmensgruppe Behles, Kirchheimbolanden, abgerufen am 6. Februar 2024.

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