Krzemionki

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Prähistorischer Feuersteinbergbau in Krzemionki
UNESCO-Welterbe UNESCO-Welterbe-Emblem

Feuersteinader
Vertragsstaat(en): Polen Polen
Typ: Kultur
Kriterien: (iii)(iv)
Fläche: 342,2 ha
Pufferzone: 1828,7 ha
Referenz-Nr.: 1599
UNESCO-Region: Europa und Nordamerika
Geschichte der Einschreibung
Einschreibung: 2019  (Sitzung 43)

Krzemionki ist eine Feuersteinmine, die sich etwa acht Kilometer (Luftlinie) nordöstlich der polnischen Stadt Ostrowiec Świętokrzyski in den Góry Świętokrzyskie (Heiligkreuzberge) befindet. Im Juli 2019 wurde sie von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.[1]

Krzemionki ist das größte Feuersteinbergwerk in Europa. Der abgebaute gebänderte Feuerstein wurde vor allem zu Beilen verarbeitet. Die etwa 2000 Schächte sind vier bis zwölf Meter tief. Es wurde jurassischer Flint abgebaut, der sich durch seine Bänderung auszeichnet. In einem der Schächte befindet sich eine kleine Felszeichnung. Die Feuersteingewinnung in Krzemionki begann etwa 3900 v. Chr. und dauerte bis etwa 1600 v. Chr. Die Mine wurde in der Jungsteinzeit von Angehörigen der Trichterbecherkultur genutzt. Dabei verbreitete sich der Krzemionki Feuerstein bis zu 300 km weit. Die Kugelamphoren-Kultur nutzte die Gruben noch intensiver und verbreitete den Feuerstein etwa 500 km weit. Noch in der Bronzezeit war Krzemionki von Bedeutung und der Feuerstein verbreitete sich allerdings maßgeblich nur noch etwa 60 km weit.

Angeschlagener Krzemionki-Feuerstein

Forschungsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pingenfeld in Krzemionki

Die Schächte wurden im Jahre 1922 durch Jan Samsonowicz entdeckt und erstmals durch Stefan Krukowski beschrieben. Seitdem fanden mehrfach Ausgrabungen statt. Die Schächte und Schlagplätze wurden teilweise durch den Abbau von Kalkstein für die Stahlherstellung beschädigt. Die Anlage gehört zum Archäologischen Museum Warschau.

Museum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Museum in Krzemionki

Heute ist die Fundstelle ein archäologisches Reservat mit mehreren Schutzbauten, in denen sich eine museale Präsentation befindet. Die Schächte sind teilweise öffentlich zugänglich. Das Pingenfeld ist von Wald bedeckt. Auf dem Gelände befindet sich auch ein Freilichtmuseum mit lebensgroßen Modellen einiger prähistorischer Häuser.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Aleksander Dzbyński: Megalithen und Beile – die Bedeutung von Objekten aus Feuerstein während der frühen Kupferzeit. In: Hans-Jürgen Beier, Erich Claßen, Thomas Doppler, Britta Ramminger (Hrsg.): Neolithische Monumente und neolithische Gesellschaften. Beiträge der Sitzung der Arbeitsgemeinschaft Neolithikum während der Jahrestagung des Nordwestdeutschen Verbandes für Altertumsforschung e.V. in Schleswig, 9.–10. Oktober 2007 (= Varia neolithica. 6 = Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas. 56). Beier & Beran, Langenweissbach 2009, ISBN 978-3-941171-28-2, S. 105–110.
  • Martin Jahn: Der älteste Bergbau in Europa (= Abhandlungen der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig. Philosophisch-historische Klasse. 52, 2, ZDB-ID 219474-0). Akademie-Verlag, Berlin 1960, S. 43–54, Taf. III–IV.
  • Stefan Krukowski: Krzemionki Opatowskie. Nakładem Muzeum Techniki i Przemysłu, Warszawa 1939.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Krzemionki – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Krzemionki Prehistoric Striped Flint Mining Region. UNESCO World Heritage Centre, abgerufen am 9. Juli 2019 (englisch).

Koordinaten: 50° 58′ 22″ N, 21° 29′ 39″ O