Kröpelin

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Wappen Deutschlandkarte
Kröpelin
Deutschlandkarte, Position der Stadt Kröpelin hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 54° 4′ N, 11° 48′ OKoordinaten: 54° 4′ N, 11° 48′ O
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Rostock
Höhe: 60 m ü. NHN
Fläche: 67,55 km2
Einwohner: 4829 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 71 Einwohner je km2
Postleitzahl: 18236
Vorwahlen: 038292, 038294
Kfz-Kennzeichen: LRO, BÜZ, DBR, GÜ, ROS, TET
Gemeindeschlüssel: 13 0 72 058
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 1
18236 Kröpelin
Website: www.kroepelin.de
Bürgermeister: Thomas Gutteck
Lage der Stadt Kröpelin im Landkreis Rostock
KarteRostockSchwerinLandkreis Mecklenburgische SeenplatteLandkreis Vorpommern-RügenLandkreis NordwestmecklenburgLandkreis NordwestmecklenburgLandkreis Ludwigslust-ParchimAdmannshagen-BargeshagenBartenshagen-ParkentinBörgerende-RethwischHohenfelde (Mecklenburg)Nienhagen (Landkreis Rostock)ReddelichRetschowSteffenshagenWittenbeckBaumgarten (Warnow)BernittBützowDreetz (Mecklenburg)JürgenshagenKlein BelitzPenzinRühnSteinhagen (Mecklenburg)Tarnow (Mecklenburg)Warnow (bei Bützow)ZepelinBroderstorfBlankenhagenPoppendorfRoggentin (bei Rostock)BroderstorfThulendorfAltkalenBehren-LübchinFinkenthalGnoienWalkendorfBehren-LübchinGlasewitzGroß SchwiesowGülzow-PrüzenGutowKlein UpahlKuhsLohmen (Mecklenburg)Lüssow (Mecklenburg)MistorfMühl RosinPlaazReimershagenSarmstorfDolgen am SeeHohen SprenzLaageWardowDobbin-LinstowHoppenradeKrakow am SeeKuchelmißLalendorfLalendorfAlt SührkowDahmenDalkendorfGroß RogeGroß WokernGroß WüstenfeldeHohen DemzinJördenstorfLelkendorfPrebberedeSchorssowSchwasdorfSukow-LevitzowThürkowWarnkenhagenAlt BukowAm SalzhaffBastorfBastorfBiendorf (Mecklenburg)CarinerlandRerikBentwischBlankenhagenGelbensandeMönchhagenRövershagenBenitzBröbberowKassowRukietenSchwaanVorbeckWiendorf (Mecklenburg)Cammin (bei Rostock)GnewitzGrammowNustrowSelpinStubbendorfTessin (bei Rostock)ThelkowZarnewanzElmenhorst/LichtenhagenKritzmowLambrechtshagenPapendorf (Warnow)PölchowStäbelowZiesendorfBad DoberanDummerstorfGraal-MüritzGüstrowKröpelinKühlungsbornNeubukowSanitzSatowTeterow
Karte

Kröpelin ist eine amtsfreie Kleinstadt und ein Grundzentrum[2] im Landkreis Rostock in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland).

Geographie[edit | edit source]

Geographische Lage[edit | edit source]

Die Stadt liegt zwischen den Hansestädten Wismar und Rostock und mit bis zu 80 m ü. NHN für die Nähe zur ca. 12 km entfernten Ostsee ungewöhnlich hoch. Grund dafür ist der sich zwischen Kühlungsborn an der Küste und Kröpelin erstreckende waldreiche Höhenzug der Kühlung, der im Diedrichshagener Berg eine Höhe von 129,7 m ü. NHN erreicht.

Stadtgliederung[edit | edit source]

Zu Kröpelin gehören folgende Ortsteile:[3]

Nachbargemeinden[edit | edit source]

Umgeben wird Kröpelin von den Nachbargemeinden Kühlungsborn und Wittenbeck im Norden, Steffenshagen und Reddelich im Nordosten, Retschow im Osten, Satow im Süden, Carinerland im Südwesten, Biendorf im Westen sowie Bastorf im Nordwesten.

Geschichte[edit | edit source]

Stadtkirche
Fachwerkhaus am Markt

Name und Wappen[edit | edit source]

Der Ortsname ist slawischen Ursprungs („crepelita“ – Wachtelfeld oder „crepelice“ – Wachtelort). Die Namensherleitung über den Begriff Krüppel ist Volksetymologie. Das Wappen ist ein redendes Wappen, dem nicht die Sprachwurzel zugrunde liegt, sondern die bildhafte Umsetzung des Stadtnamens.

Mittelalter[edit | edit source]

Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1177 als Crapelin. Das Kirchdorf wurde als Doberaner Klosterbesitz 1186 ausgewiesen. Aus einem deutschen Dorf bei der alten slawischen Siedlung entstand eine in Ost-West-Richtung ausgerichtete regelmäßige Stadtanlage. In einer Schenkungsurkunde des Fürsten Heinrich Borwin III. wurde Kröpelin erstmals am 25. August 1250 als Stadt (oppidum) bezeichnet. Die Verleihung des lübischen Stadtrechts wird für das Jahr davor, also 1249, angenommen. Daher entschied man sich, die runden Stadtjubiläen jeweils ein Jahr zuvor zu feiern, so 1999 die 750-Jahr-Feier.

Kröpelin wurde eine Landstadt in Mecklenburg und war bis 1918 als Teil der Städte des Mecklenburgischen Kreises auf Landtagen vertreten. Die Stadtkirche stammt mit dem Chor aus dem 13., dem Langhaus aus dem 14. und dem Turm aus dem 15. Jahrhundert. Das Turm-Obergeschoss und der Turmhelm wurden 1883 errichtet.

Seit dem 19. Jahrhundert[edit | edit source]

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts siedelten sich Juden in Kröpelin an, die sich 1821 in den Kahlwiesen einen eigenen Friedhof anlegten. Beim Novemberpogrom 1938 wurde dieser von den Nazis geschändet und verfiel danach, bis seine Reste später als Gedenkort mit einem Gedenkstein versehen wurden, der an die jüdischen Opfer des Faschismus in der Shoa erinnert.

Von 1952 bis 2011 gehörte Kröpelin zum Kreis Bad Doberan (bis 1990 im DDR-Bezirk Rostock, 1990–2011 im Land Mecklenburg-Vorpommern). Seit 2011 liegt die Stadt im Landkreis Rostock.

Innenstadt und Rathaus wurden im Rahmen der Städtebauförderung seit 1991 gründlich saniert.

Bis zum 13. Juni 2004 war die Stadt Mitglied und Sitz des Amtes Kröpelin.

Eingemeindungen[edit | edit source]

Am 1. Juli 1950 wurden die bis dahin eigenständigen Gemeinden Brusow und Detershagen eingegliedert. Altenhagen, Jennewitz und Schmadebeck kamen am 13. Juni 2004 hinzu.[4]

Bevölkerung[edit | edit source]

Jahr Einwohner
1990 4431
1995 4331
2000 4211
2005 5029
2010 4745
2015 4787
Jahr Einwohner
2020 4789
2021 4811
2022 4829

Stand: 31. Dezember des jeweiligen Jahres[5]

Der starke Anstieg der Einwohnerzahl 2005 ist auf die Eingemeindung von drei Orten im Jahr 2004 zurückzuführen.

Politik[edit | edit source]

Stadtvertretung[edit | edit source]

Die Stadtvertretung von Kröpelin besteht aus 17 Mitgliedern und dem Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte bei einer Wahlbeteiligung von 50,2 % zu folgendem Ergebnis:

Rathaus
Partei / Liste Stimmen 2014[6] Stimmen 2019[7] Sitze 2014 Sitze 2019
CDU 41,3 % 38,4 % 7 6
Freie Wählergemeinschaft Kröpelin 16,2 % 28,0 % 3 5
SPD 23,5 % 15,1 % 4 3
Die Linke 15,9 % 12,2 % 3 2
Bündnis 90/Die Grünen 06,3 % 1

Bürgermeister[edit | edit source]

  • 1785–1827: Daniel Konrad Heinrich Ciese[8]
  • 1827–1833: Konrad August Ackermann
  • 1833–1850: Andreas Burchard Röper
  • 1850–1852: Julius Joachim Konrad Moritz Störzel
  • 1852–1855: Johann August Friedrich Otto Schultz
  • 1855–1872: Ludwig Karrig
  • 1872–1878: Ludwig August Theodor Busch
  • 1879: Adolf Weltzin
  • 1879–1900: Rudolf Karl August Louis Schmidt (kommissarisch)
  • 1899–1900: Lange
  • 1900–1935: Friedrich Pfenningsdorf
  • 1935–1945: Hans Kähler
  • 1945: Alex Michaels
  • 1945: Karl Hillgraf
  • 1945–1946: Hans Bülow
  • 1946–1948: Hans Nünke
  • 1948–1949: Erich Raabe
  • 1949–1952: Martin Ziggel
  • 1952–1954: Horst Didzus
  • 1954–1957: Siedler
  • 1957–1974: Hans Kickbusch
  • 1974–1990: Franz Zielinski
  • 1990–1999: Karl-Heinz Schwarck (SPD)
  • 1999–2008: Paul Schlutow
  • 2008–2014: Hubertus Wunschik (Grüne)
  • seit 2017: Thomas Gutteck (parteilos)

Gutteck wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Februar 2017 ohne Gegenkandidat mit 90,6 % der gültigen Stimmen gewählt.[9]

Wappen[edit | edit source]

Das Wappen wurde am 10. April 1858 von Friedrich Franz II., Großherzog von Mecklenburg-Schwerin festgelegt und unter der Nr. 66 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert. Am 24. März 1997 beschloss die Stadtvertretung, das heutige Wappen einzuführen, das am 8. Juni 1999 durch das Innenministerium genehmigt wurde.

Wappen von Kröpelin
Wappen von Kröpelin
Blasonierung: „In Blau einen nach links kriechenden Krüppel mit silbernen Gewand, natürlicher Fleischfarbe (Ausnahmefarbe), mit goldenem Kegelhut, silbernem Haar und goldenen Klötzen an den Unterschenkeln und in den Händen; über dem Krüppel ein links gelehnter goldener Schild mit einem hersehenden schwarzen Stierkopf mit silbernen Hörnern und einer goldenen Fürstenkrone, von der fünf Zinken sichtbar sind.“
Wappenbegründung: Der kriechende Behinderte ist mit dem Stierkopf bereits 1306 im Siegel von Kröpelin vertreten. Der schwarze Stierkopf im Wappen stellt die Zugehörigkeit zum Lande Mecklenburg durch den Verweis auf die Rostocker Nebenlinie des mecklenburgischen Fürstenhauses dar.

Das Wappen wurde von dem Weimarer Michael Zapfe neu gezeichnet und in Details farblich geändert.

Flagge[edit | edit source]

Flagge der Stadt Kröpelin

Die Flagge der Stadt Kröpelin ist quer zur Längsachse des Flaggentuchs gestreift von Blau, Weiß und Blau. Die blauen Streifen nehmen je ein Fünftel, der weiße Streifen nimmt drei Fünftel der Länge des Flaggentuchs ein. In der Mitte des weißen Streifens – fünf Neuntel der Länge desselben einnehmend – liegt das Stadtwappen. Die Länge des Flaggenstücks verhält sich zur Höhe wie 5 zu 3.[10]

Städtepartnerschaften[edit | edit source]

Seit 1990 besteht eine Partnerschaft mit den niedersächsischen Gemeinden Hude und Schwarmstedt sowie mit der französischen Stadt Arnage, einem südlichen Vorort von Le Mans im Département Sarthe. 2003 wurde eine Städtepartnerschaft mit der polnischen Stadt Włoszakowice im Powiat Leszczyński geschlossen.

Sehenswürdigkeiten und Kultur[edit | edit source]

Blick vom Markt auf die Mühle

Bauwerke[edit | edit source]

Gebäude Hauptstraße 5 mit Stadtbibliothek, Stadtmuseum und Ostrockmuseum
Galerie-Holländerwindmühle

Kultur[edit | edit source]

Wirtschaft und Infrastruktur[edit | edit source]

Wirtschaft[edit | edit source]

Im am westlichen Ortseingang der Stadt Kröpelin gelegenen Gewerbegebiet sind mehrere Betriebe der Bereiche Dienstleistungen (Tourismus) und Produktion (metallverarbeitendes Gewerbe) tätig. Für Menschen mit Behinderungen wurden ca. 170 Arbeitsplätze in den Kröpeliner Werkstätten geschaffen. Weiterhin spielt die Landwirtschaft traditionell eine gewichtige Rolle. So existiert unter anderem eine Milchviehanlage in Ortsrandlage. Die Betriebe in Kröpelin sind ausschließlich mittelständische und Einzelunternehmen.

Sendeanlage

Nördlich des Ortsteils Diedrichshagen bei 54°6'23" nördlicher Breite und 11°45'58" östlicher Länge befindet sich eine Sendeanlage der Deutschen Telekom AG. Als Antennenträger kommt ein 97 Meter hoher, abgespannter Stahlfachwerkmast zum Einsatz. Es werden die folgenden Programme abgestrahlt:

Sendername Frequenz ERP
NDR 1 MV 094,3 MHz 0,2 kW
N-Joy 103,7 MHz ,05 kW

Verkehr[edit | edit source]

Kröpelin liegt an der Bundesstraße 105 (Rostock–Wismar), an den Landesstraßen L 11 (Kühlungsborn–Kröpelin–Bützow) und L 122 nach Rerik. 15 Kilometer südlich der Stadt befindet sich die gleichnamige Anschlussstelle Kröpelin an der Ostseeautobahn A 20.

Der Ort verfügt über einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Wismar–Rostock. Er wird von der Regionalbahnlinie RB 11 (WismarRostockTessin) bedient.

Persönlichkeiten[edit | edit source]

Söhne und Töchter der Stadt[edit | edit source]

Mit Kröpelin verbundene Persönlichkeiten[edit | edit source]

Literatur[edit | edit source]

  • Stadt Kröpelin (Hrsg.): Die Geschichte der Stadt Kröpelin : Chronik. Keuer, Neubukow 1999, DNB 987792563 (uni-rostock.de [PDF] (2 Bände, Band 1 mit Druckbögen von 1932)).
  • Schreiber, Heinrich: Die Hexe von Kröpelin. Michaels, Kröpelin und Arendsee 1911 (unter Benutzung der Aufz. des weil. cand. theol. Rönnberg).
  • Schreiber, Heinrich: Die Hexe von Kröpelin und andere Episoden über Hexerei und Aberglaube. Ostsee-Bote, Kröpelin 1998, DNB 953573168.

Weblinks[edit | edit source]

Commons: Kröpelin – Sammlung von Bildern
Wikivoyage: Kröpelin – Reiseführer

Einzelnachweise[edit | edit source]

  1. Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2022 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Regionales Raumentwicklungsprogramm Mittleres Mecklenburg/Rostock 2011 - Zentralorte und perspektivische Entwicklung, Planungsregion MMR, abgerufen am 12. Juli 2015
  3. Hauptsatzung der Stadt Kröpelin
  4. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2004
  5. Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern (Statistischer Bericht A I des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern) (Memento des Originals vom 9. Juli 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.laiv-mv.de
  6. Kommunalwahlen in Mecklenburg-Vorpommern. Gemeindevertretungen der kreisangehörigen Gemeinden - endgültiges Ergebnis. S. 88. (Memento des Originals vom 7. August 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.laiv-mv.de
  7. Stadt Kröpelin, Stadtvertreterwahl am 26. Mai 2019, endgültiges Wahlergebnis
  8. Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 86
  9. Thomas Gutteck ist neuer Bürgermeister. In: Ostsee-Zeitung, 27. Februar 2017.
  10. Stadt Kröpelin: Hauptsatzung der Stadt Kröpelin. Stadt Kröpelin, abgerufen am 12. Juli 2021.