Landkreis Schaumburg

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Wappen Deutschlandkarte
Basisdaten
Koordinaten: 52° 17′ N, 9° 13′ OKoordinaten: 52° 17′ N, 9° 13′ O
Bundesland: Niedersachsen
Verwaltungssitz: Stadthagen
Fläche: 675,68 km2
Einwohner: 159.960 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 237 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: SHG, RI
Kreisschlüssel: 03 2 57
Kreisgliederung: 38 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Jahnstraße 20
31655 Stadthagen
Website: www.schaumburg.de
Landrat: Jörg Farr (SPD)
Lage des Landkreises Schaumburg in Niedersachsen
KarteLandkreis GöttingenLandkreis HolzmindenLandkreis SchaumburgLandkreis GoslarRegion HannoverLandkreis HildesheimSalzgitterLandkreis WolfenbüttelBraunschweigLandkreis WolfenbüttelLandkreis PeineLandkreis Hameln-PyrmontLandkreis HelmstedtWolfsburgLandkreis GifhornLandkreis Nienburg/WeserLandkreis NortheimLandkreis DiepholzFreie Hansestadt BremenFreie Hansestadt BremenHamburgHamburgKönigreich der NiederlandeNordrhein-WestfalenHessenThüringenSchleswig-HolsteinMecklenburg-VorpommernBrandenburgSachsen-AnhaltOsnabrückLandkreis OsnabrückDelmenhorstOldenburg (Oldb)Landkreis WesermarschLandkreis VechtaLandkreis EmslandLandkreis Grafschaft BentheimLandkreis LeerEmdenLandkreis LeerLandkreis CloppenburgLandkreis AmmerlandWilhelmshavenMellumLandkreis AurichLandkreis AurichLandkreis WittmundLandkreis AurichLandkreis FrieslandLandkreis OldenburgLandkreis CuxhavenLandkreis OsterholzLandkreis VerdenLandkreis StadeLandkreis HarburgLandkreis LüneburgLandkreis Lüchow-DannenbergHeidekreisLandkreis UelzenLandkreis CelleLandkreis Rotenburg (Wümme)
Karte

Der Landkreis Schaumburg ist ein Landkreis im mittleren Niedersachsen, westlich von Hannover. Die Kreisstadt ist Stadthagen. Der Landkreis wurde 1977 im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen aus den ehemaligen Landkreisen Schaumburg-Lippe und Grafschaft Schaumburg sowie einigen Gemeinden des ehemaligen Landkreises Springe gebildet.

Der Landkreis Schaumburg ist Mitglied der Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg.

Geographie[edit | edit source]

Topografie[edit | edit source]

Nordteil

Der Nordteil befindet sich im Norddeutschen Tiefland bis auf die Rehburger Berge mit einer Höhe bis zu 160 m über dem Meeresspiegel. Außerdem befindet sich in Hagenburg die tiefste Stelle des Landkreises (Hagenburg 38 m über dem Meeresspiegel). Im Südwesten der Gemeinde Nenndorf erheben sich die Ausläufer des Deisters. Im Norden grenzt der Landkreis an das Steinhuder Meer, das seit der Gebietsreform 1974 zum Landkreis (jetzt Region) Hannover gehört.

Mittelteil

Hier befinden sich Mittelgebirge bis zu etwa 400 m Höhe (Deister, Bückeberg, Süntel). Bückeburg wird im Südosten vom Harrl begrenzt. Die Kreisstadt Stadthagen liegt in der Schaumburger Börde südöstlich des Schaumburger Waldes. Die Samtgemeinde Rodenberg liegt im Tal der Rodenberger Aue und ist von den genannten Bergen umgeben.

Südteil

Im Norden erstreckt sich die Wesergebirgskette von der Porta Westfalica nach Osten, und im Süden ragt das Lipper Bergland in das Kreisgebiet hinein. In der Mitte durchfließt die Weser im Wesertal das Land von Osten nach Westen.

Hydrografie[edit | edit source]

Einzugsgebiet der Weser

Der Landkreis Schaumburg gehört zum Einzugsgebiet der Weser, alle Flüsse münden früher oder später in die Weser. Im Norden befindet sich das Steinhuder Meer.

Fluss Linke Nebenflüsse Rechte Nebenflüsse Länge Einzugsgebiet
Rodenberger Aue Pohler Bach, Meinser Bach, Hülseder Bach, Riesbach, Salzbach, Rieper Flahbach Schlierbach, Flöttenbach, Eimbeckhäuser Dorfbach, Walterbach, Altenhäger Bach, Blumenhäger Bach, Schlierbach, Ackersbeeke. Rodebach 28 km 174,09 km²[2]
Bückeburger Aue Schlossbach Hühnerbach 39 km 173,04 km²[2]

Die Weser fließt durch Rinteln im Süden des Landkreises. In Bad Nenndorf gibt es eine Karstquelle.

Lage[edit | edit source]

Im Süden ist die Landschaft vom Weserbergland (Harrl, Süntel, Bückeberg, Deister und Wesergebirge) geprägt. Im Norden, wo die Norddeutsche Tiefebene beginnt, liegt der Schaumburger Wald und der Naturpark Steinhuder Meer. Im Westen an der Weser liegt, nur wenige Kilometer von der Kreis- und Landesgrenze entfernt, die zum Nachbarkreis Minden-Lübbecke gehörende Porta Westfalica. Im Osten profitiert Schaumburg von der Nähe zur Landesmetropole Hannover.

Nachbarkreise[edit | edit source]

Der Landkreis Schaumburg grenzt im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an den Landkreis Nienburg/Weser, an die Region Hannover und an den Landkreis Hameln-Pyrmont (alle in Niedersachsen) sowie an die Kreise Lippe und Minden-Lübbecke (beide in Nordrhein-Westfalen).

Naturschutzgebiete[edit | edit source]

Im Landkreis Schaumburg gibt es 20 Naturschutzgebiete.[3][4] Das größte (Kamm des Wesergebirges) hat eine Fläche von 452 ha, das kleinste (Im Bergkamp) eine Fläche von 2 ha.[5]

Siehe auch:

Geschichte[edit | edit source]

Der Landkreis Schaumburg wurde im Rahmen der niedersächsischen Kreisreform am 1. August 1977 aus den beiden ehemaligen Landkreisen Schaumburg-Lippe und Grafschaft Schaumburg sowie einem Teil des Landkreises Springe gebildet, wobei die Stadt Hessisch Oldendorf dem Landkreis Hameln-Pyrmont zugeordnet wurde.[6] Die Gemeinden Großenheidorn, Idensermoor-Niengraben und Steinhude wurden bereits am 1. März 1974 nach Wunstorf eingemeindet und wechselten damit in den Landkreis Hannover, gleichzeitig kam der Flecken Wiedensahl vom Landkreis Nienburg/Weser hinzu und wurde der Samtgemeinde Niedernwöhren eingegliedert. Der Landkreis Schaumburg vereinigt seither wieder in etwa das historische mittelalterliche Territorium der Grafschaft Schaumburg. Dieses war 1647 unter den Landgrafen von Hessen-Kassel, der Nebenlinie Alverdissen der Grafen zur Lippe und den Herzögen von Braunschweig-Lüneburg aufgeteilt worden. Die Grafschaft Schaumburg hessischen Anteils wurde zunächst von Kassel aus in Personalunion regiert, dann ab 1822 als Kreis der Provinz Niederhessen im Kurfürstentum Hessen geführt und kam mit diesem 1866 zur preußischen Provinz Hessen-Nassau als Kreis Rinteln, 1905 umbenannt in Kreis Grafschaft Schaumburg. Dieser wurde schließlich im Rahmen einer Verwaltungsreform innerhalb Preußens der Provinz Hannover zugeordnet.

Der lippische Teil der Grafschaft Schaumburg nannte sich nach 1647 Grafschaft Schaumburg-Lippe, welches 1807 zum Fürstentum aufstieg, 1918 Freistaat wurde und bis 1946 noch ein eigenständiges Land blieb, das dann im neuen Bundesland Niedersachsen aufging. Das Land Schaumburg-Lippe bestand aus den beiden Landkreisen Bückeburg und Stadthagen, welche 1948 zum Landkreis Schaumburg-Lippe vereinigt wurden.

Einwohnerentwicklung[edit | edit source]

Jahr Einwohner Quelle
1980 152.900 [7]
1985 151.600 [8]
1990 154.584 [9]
1995 162.439 [9]
2000 166.020 [9]
2005 165.557 [9]
2010 160.636 [9]
2015 156.206 [9]
2016 157.616
2017 157.791 [10]
2020 158.406
Bevölkerungspyramide für den Kreis Schaumburg (Datenquelle: Zensus 2011[11].)
Einwohnerentwicklung von 1980 bis 2016 nach nebenstehender Tabelle

Politik[edit | edit source]

Kreistag[edit | edit source]

Am 12. September 2021 wurde ein neuer Kreistag gewählt:

Aktuelle Sitzverteilung im Kreistag
ab 2021
1
18
7
3
1
4
17
3
18 17 
Insgesamt 54 Sitze
Parteien und Wählergemeinschaften Prozent
2021
Sitze
2021
Prozent
2016
Sitze
2016
Prozent
2011[12]
Sitze
2011
Prozent
2006[13]
Sitze
2006
Prozent
2001[14]
Sitze
2001
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 36,45 18 36,88 20 43,09 24 46,12 25 45,69 26
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 31,21 17 30,13 17 31,60 17 35,67 19 37,41 21
Grüne Bündnis 90/Die Grünen 13,33 7 9,44 5 11,44 6 5,32 3 5,25 3
WGS Wählergemeinschaft Schaumburg (WGS) 6,78 4 7,54 5 7,11 4 5,85 3 6,32 3
AfD Alternative für Deutschland 5,25 3 9,56 5 - - - - - -
FDP Freie Demokratische Partei 4,70 3 2,29 1 1,67 1 4,00 2 3,46 1
Linke Die Linke 2,19 1 1,76 1 2,20 1 - - - -
FW Freie Wähler 2,03 1 - - - - - - - -
RI Wählerbündnis Rintelner Interessen in Schaumburg 0,52 0 - - - - - - - -
WRI Wählerinitiative Rodenberger Interessen Landkreis Schaumburg 0,36 0 - - - - - - - -
WIR Wählergruppen in der Region für Schaumburg - - 2,35 1 2,19 1 2,10 1 - -
WGL Wählergemeinschaft Lindhorst - - - - 0,90 1 - - - -
BfB Bürger für Bückeburg/Wählervereinigung Schaumburg - - - - 0,30 0 - - - -
AD Aktive Demokraten - - - - 0,25 0 - - - -
REP Die Republikaner - - - - - - - - 1,38 0
Sonstige Sonstige Wählergruppe - - - - - - - - 0,48 0
EB Einzelbewerber 0,17 0 - - 0,10 0 - - - -
Gesamt 100 54 100 54 100 54 100 54 100 54
Wahlbeteiligung in Prozent 56,99 55,95 50,37 52,50 58,23
Kreiswahl 2021[15]
Wahlbeteiligung: 56,99 % (2016: 55,95 %)
 %
40
30
20
10
0
33,45 %
31,21 %
13,33 %
6,78 %
5,25 %
4,70 %
2,19 %
2,03 %
1,05 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2016
 %p
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
−3,43 %p
+1,08 %p
+3,89 %p
−0,76 %p
−4,31 %p
+2,41 %p
+0,43 %p
+2,03 %p
−1,31 %p
  • Wählergruppen, da sich das Ergebnis von 2001 nicht auf einzelne Wählergruppen aufschlüsseln lässt.
  • Neben den gewählten Kreistagsabgeordneten gehört der Landrat dem Kreistag an.

Landrat[edit | edit source]

Landrat ist seit dem 1. März 2011 Jörg Farr (SPD), der als parteiloser Kandidat für die SPD angetreten war. Seit Dezember 2011 ist er Mitglied der SPD.[16] Er löste den seit dem 1. Oktober 1998 amtierenden Heinz-Gerhard Schöttelndreier (SPD) ab, der wegen Erreichen der Altersgrenze vor Ablauf der Wahlperiode ausscheiden musste. Bei der vorzeitigen Wahl des Landrats am 31. Oktober 2010 wurde Farr mit 60,4 % der gültigen Stimmen gewählt.[17] Am 9. September 2018 wurde Farr als einziger Kandidat mit 84,66 Prozent der Stimmen erneut als Landrat gewählt.[18]

Öffentliche Finanzen[edit | edit source]

Das Haushaltsvolumen für 2013 beträgt 271,6 Millionen Euro. Zur Finanzierung ist eine Neuverschuldung in Höhe von 10,1 Millionen Euro vorgesehen. Der Schuldenstand wird sich dadurch bis zum Jahresende 2013 auf ~ 191 Millionen Euro erhöhen.

Kooperationen[edit | edit source]

  • Zum 1. Januar 2013 wurden die Aufgaben des Rechnungsprüfungsamtes auf den Landkreis Nienburg übertragen.
  • Seit dem 4. April 2013 ist die integrierte Rettungsleitstelle Nienburg/Schaumburg mit Sitz in Stadthagen in Betrieb. Sie ist für die Koordination der Einsätze von Feuerwehren und Rettungsdiensten in beiden Landkreisen zuständig.

Wappen[edit | edit source]

Blasonierung: „In rotem Feld mit blauem Saum ein silbernes Nesselblatt.“ Das silberne Nesselblatt kommt ebenfalls im Wappen Schleswig-Holsteins vor.

(Das Wahrzeichen des Landkreises, die Schaumburg, im Mittelalter der Stammsitz der Schaumburger Grafen, steht auf dem Nesselberg im Ortsteil Schaumburg der Stadt Rinteln.)

Gemeindepartnerschaften[edit | edit source]

Eine Gemeindepartnerschaft besteht (über den Vorgänger Landkreis Schaumburg-Lippe) seit 1969 mit der Stadt Soissons in Frankreich.

Wirtschaft und Infrastruktur[edit | edit source]

Wirtschaft[edit | edit source]

Im Kreisgebiet hat der Dienstleistungssektor den größten Anteil am Bruttoinlandsprodukt. Daneben spielt, wegen der Landschaft und der historischen Bebauung, der Tourismus eine große Rolle. Überregional bekannte Unternehmen der Möbelindustrie, Glasproduktion, dem Gesteinsabbau u. a., sowie der Bäderbetrieb der Kurorte, konnten sich in den letzten wirtschaftlich schwierigen Jahren nur teilweise behaupten.

Im Zukunftsatlas 2019 belegte der Landkreis Schaumburg Platz 266 von 401 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „ausgeglichenem Chancen-Risiko Mix“ für die Zukunft.[19]

Verkehr[edit | edit source]

Durch das Kreisgebiet verlaufen die Weser und der Mittellandkanal. Die BAB 2 durchquert den Landkreis in Nordost-Richtung mit den Anschlussstellen Bad Eilsen ( 35), Rehren ( 36), Lauenau ( 37) und Bad Nenndorf ( 38). Die B 65 führt von Minden kommend über Bückeburg und Stadthagen nach Bad Nenndorf und von dort aus weiter nach Hannover. Die B 83 mündet von Hameln kommend westlich von Bückeburg in die B 65. Die B 238 verläuft in Nord-Süd-Richtung von Steinbergen (Stadtteil von Rinteln) über Rinteln nach Lemgo und Detmold und die B 442 von Neustadt am Rübenberge aus über Wunstorf, Bad Nenndorf und Lauenau nach Eimbeckhausen.

Der Landkreis ist über die Bahnstrecke Hannover–Minden und Deisterbahn mit den Linien S1 (Haste–Hannover–Minden) und S2 (Haste–Hannover–Nienburg/Weser) an die S-Bahn Hannover angebunden. Darüber hinaus verkehren die RE-Linien Braunschweig–Hannover–Minden mit Weiterfahrt nach Bielefeld bzw. Osnabrück und Rheine. Ferner durchquert im Süden die Bahnstrecke Elze–Löhne von Bünde/Löhne über Bad Oeynhausen SüdRinteln–Hameln nach Hildesheim bzw. Bodenburg das Kreisgebiet. Dort verkehrt die RB 77 Weser-Bahn. Auch die Bahnstrecke Rinteln–Stadthagen und die im Bereich Rinteln stillgelegte Extertalbahn führen durch das Kreisgebiet.

Gesundheitswesen[edit | edit source]

Aufgestellte Krankenhausbetten im Landkreis Schaumburg
Krankenhaus Sitz 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2018
Kreiskrankenhaus Stadthagen (ab 2008 zu Klinikum Schaumburg) – geschlossen Stadthagen 232 216 204 198 198 198 198 198 198 198 198 198 0
Agaplesion Evangelisches Krankenhaus Bethel – geschlossen und abgerissen Bückeburg 216 196 196 178 178 166 166 166 166 166 166 166 0
Kreiskrankenhaus Rinteln (ab 2008 zu Klinikum Schaumburg) – geschlossen Rinteln 208 196 182 156 156 156 150 136 123 101 94 79 0
Burghof-Klinik
(psychiatrische und psychosomatische Klinik)
Rinteln 110 110 110 110 110 101 137 137 147 147 147 171 k. A.
Augenklinik Stadthagen
(überwiegend ambulante Versorgung)
Stadthagen 21 14 14 14 14 7 5 3 3 3 3 3 k. A.
Klinikum Schaumburg Obernkirchen 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 437
Gesamt 787 731 706 656 656 628 656 640 637 615 608 617 ~437

In Stadthagen und Rinteln unterhielt das Klinikum Schaumburg zwei Akutkrankenhäuser, in Bückeburg bestand ferner mit dem Krankenhaus Bethel ein weiteres Akutkrankenhaus. Daneben gab und gibt es mehrere Kurkliniken, speziell in den Kurorten. Am 16. Dezember 2008 wurden eine Zusammenlegung der drei bestehenden Krankenhäuser unter dem Dach der proDiako, die ihrerseits von Agaplesion übernommen wurde, eine Schließung der bisherigen Krankenhäuser und ein Neubau in Obernkirchen beschlossen.[20] Eine Baugenehmigung wurde im Frühjahr 2013 erteilt. Nach Fertigstellung im Jahr 2015 sind insgesamt 437 Betten vorhanden.

Umweltschutz[edit | edit source]

Der Landkreis Schaumburg nimmt seit 2016 am Projekt Masterplan-Kommunen teil. Masterplan-Kommunen haben sich verpflichtet, ihre Treibhausgas-Emissionen bis zum Jahr 2050 um 95 % gegenüber dem Jahr 1990 zu senken sowie den Energieverbrauch um 50 % zu senken. Das Bundesumweltministerium (BMUB) fördert den Landkreis im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative insgesamt vier Jahre lang.

Kultur[edit | edit source]

Um kulturelle Belange kümmert sich der eingetragene Verein Schaumburger Landschaft.

Trachten[edit | edit source]

Im Schaumburger Raum wurden drei der buntesten Trachten Deutschlands entwickelt. Aus der Schaumburger Tracht entstanden um 1800 die Bückeburger, die Friller und die Lindhorster Tracht. Alle haben einen roten Rock. Die Frauen in der Bückeburger Tracht sind von der sogenannten schwarzen Flüge oder Schleifenhaube gekennzeichnet. Die Lindhorster trugen eine schwarze bebänderte Haube über ihren nach vorne neigenden Haarknoten. Die seltene Friller Tracht hatte eine kleine Mütze aus Seidenband. Der rote Rock wurde noch bis in die 1990er-Jahre getragen. Die Tracht wird durch Trachtengruppen gefördert und erhalten.

Sport[edit | edit source]

Die jährlich durchgeführte Breitensportveranstaltung für das Schaumburger Land, das Jahn-Bergturnfest, beging im Jahr 2010 ihr 75. Jubiläum.[21] Sie wird seit 1935 auf dem Bückeberg durchgeführt, seit 1979 auf dem Freigelände des Jugend-, Bildungs- und Freizeit-Centrums (JBFC) Bückeberg, und zieht hunderte von Teilnehmern aus einer Vielzahl von Vereinen des Schaumburger Landes sowie Schaulustige an. Einige Einzelwettbewerbe der Veranstaltungen finden in Obernkirchen und Stadthagen statt.[22]

Archiv[edit | edit source]

Das Archiv des Landkreises Schaumburg befindet sich als Depositum im Staatsarchiv Bückeburg.

Gemeinden[edit | edit source]

Nordrhein-WestfalenLandkreis Hameln-PyrmontLandkreis Nienburg/WeserRegion HannoverAhnsenApelernAuetalAuhagenBad EilsenBad NenndorfBeckedorfBückeburgBuchholz (bei Stadthagen)HagenburgHasteHeeßenHelpsenHespeHeuerßenHohnhorstHülsedeLauenauLauenhagenLindhorstLüdersfeldLuhdenMeerbeckMessenkampNiedernwöhrenNienstädtNordsehlObernkirchenPohlePollhagenRintelnRodenbergSachsenhagenSeggebruchStadthagenSuthfeldWiedensahlWölpinghausen

In Klammern die Einwohnerzahl am 31. Dezember 2022[23]

Einheitsgemeinden

  1. Auetal (6346)[24]
  2. Bückeburg, Stadt (19.701)[25]
  3. Obernkirchen, Bergstadt (9360)[26]
  4. Rinteln, Stadt, selbständige Gemeinde (25.721)[27]
  5. Stadthagen, Kreisstadt (22.643)[28]

Samtgemeinden mit ihren Mitgliedsgemeinden

* Sitz der Samtgemeindeverwaltung

  1. Ahnsen (1015)
  2. Bad Eilsen * (2580)
  3. Buchholz (737)
  4. Heeßen (1413)
  5. Luhden (1150)
  1. Beckedorf (1470)
  2. Heuerßen (894)
  3. Lindhorst * (4482)
  4. Lüdersfeld (1069)
  1. Bad Nenndorf, Stadt * (11.289)
  2. Haste (2728)
  3. Hohnhorst (2136)
  4. Suthfeld [Sitz: Helsinghausen] (1468)
  1. Lauenhagen (1331)
  2. Meerbeck (1875)
  3. Niedernwöhren * (2008)
  4. Nordsehl (693)
  5. Pollhagen (1076)
  6. Wiedensahl, Flecken (948)
  1. Helpsen * (1993)
  2. Hespe (2060)
  3. Nienstädt (4476)
  4. Seggebruch (1749)
  1. Apelern (2405)
  2. Hülsede (1075)
  3. Lauenau, Flecken (4367)
  4. Messenkamp (731)
  5. Pohle (888)
  6. Rodenberg, Stadt * (6612)
  1. Auhagen (1263)
  2. Hagenburg, Flecken (4584)
  3. Sachsenhagen, Stadt * (2005)
  4. Wölpinghausen (1619)

Kfz-Kennzeichen[edit | edit source]

Die Landkreise Grafschaft Schaumburg und Schaumburg-Lippe erhielten 1956 die Unterscheidungszeichen RI (nach der Kreisstadt Rinteln) und STH (nach der Kreisstadt Stadthagen). Am 5. April 1978 wurde dem neu gebildeten Landkreis das Unterscheidungszeichen SHG zugewiesen, das RI und STH ablöste. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben. Seit dem 15. November 2012 ist auch das Unterscheidungszeichen RI wieder erhältlich.

Einmalig in Deutschland ist, dass das Kennzeichen SHG sowohl für den Namen des Landkreises (Schaumburg) als auch für die Kreisstadt Stadthagen stehen kann.

Weblinks[edit | edit source]

Commons: Landkreis Schaumburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Schaumburg – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise[edit | edit source]

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2022 (Hilfe dazu).
  2. a b Flächenverzeichnis zur Hydrographischen Karte Niedersachsen. Fortschreibung Stand 13. Juli 2010 (PDF; 600 kB). umwelt.niedersachsen.de, abgerufen am 8. Januar 2016.
  3. Landkreis Schaumburg beim NLWKN
  4. Neue Naturschutzgebiete ab 2009
  5. Naturschutzgebiet „Im Bergkamp“, Kennzeichen: NSG HA 130.
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 220.
  7. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1981
  8. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1986
  9. a b c d e f Regionaldatenbank Niedersachsen (Memento vom 11. März 2008 auf WebCite)
  10. Wohnbevölkerung im Landkreis Schaumburg (Stand: 30.06.2017) (Memento vom 1. September 2018 im Internet Archive)
  11. Datenbank Zensus 2011, Kreis Schaumburg, Alter + Geschlecht (Memento vom 22. September 2021 im Internet Archive)
  12. Wahlergebnisse – Kreiswahl 11.09.2011 (Memento vom 11. September 2013 im Internet Archive)
  13. Wahlergebnisse – Kreiswahl 2006 (Memento vom 3. September 2014 im Internet Archive)
  14. Amtliches Endergebnis der Kreiswahlen am 10. September 2006 mit Vergleich zu den Wahlen von 2001
  15. Webseite der Kommunalen Datenverarbeitung Oldenburg, abgerufen am 21. September 2021
  16. Landrat Jörg Farr in die SPD eingetreten In: schaumburger-zeitung.de, 29. Dezember 2011
  17. Wahlergebnisse – Landratswahl 31.10.2010 (Memento vom 25. Januar 2013 im Internet Archive)
  18. NDR: Schaumburg: Landrat ohne Gegenkandidat gewählt. 9. September 2018, abgerufen am 23. Dezember 2018.
  19. Zukunftsatlas 2019 in Handelsblatt
  20. http://www.sn-online.de/newsroom/regional/landkreis/art18765,757232 @1@2Vorlage:Toter Link/www.sn-online.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2018. Suche in Webarchiven)
  21. Jahn-Bergturnfest Historie http://www.jahn-bergturnfest.de/?page_id=22
  22. 75. Jahn-Bergturnfest mit Turnschau und Kreiswandertag. Schaumburger Nachrichten, 17. Juni 2010
  23. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2022 (Hilfe dazu).
  24. Einwohnerstatistik der Gemeinde Auetal (Memento vom 18. Juli 2011 im Internet Archive)
  25. Stadt Bückeburg, Bevölkerung (Memento vom 18. Juli 2011 im Internet Archive)
  26. Ortschaften der Stadt Obernkirchen (Memento vom 28. Oktober 2017 im Internet Archive)
  27. Einwohnerstatistik der Stadt Rinteln (Memento vom 14. Mai 2011 im Internet Archive)
  28. Stadthagen.de Zahlen, Daten, Fakten (Memento vom 4. Februar 2015 im Internet Archive)