Leipheim

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Wappen Deutschlandkarte
Leipheim
Deutschlandkarte, Position der Stadt Leipheim hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 27′ N, 10° 13′ OKoordinaten: 48° 27′ N, 10° 13′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Landkreis: Günzburg
Höhe: 470 m ü. NHN
Fläche: 32,15 km2
Einwohner: 7500 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 233 Einwohner je km2
Postleitzahl: 89340
Vorwahl: 08221
Kfz-Kennzeichen: GZ, KRU
Gemeindeschlüssel: 09 7 74 155
Stadtgliederung: 3 Gemeindeteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktstraße 5
89340 Leipheim
Website: www.leipheim.de
Erster Bürgermeister: Christian Konrad (CSU)
Lage der Stadt Leipheim im Landkreis Günzburg
KarteBaden-WürttembergLandkreis AugsburgLandkreis Dillingen an der DonauLandkreis Neu-UlmLandkreis UnterallgäuWinzerwaldEbershauser-Nattenhauser WaldAichenAletshausenBalzhausenBibertalBreitenthal (Schwaben)BubesheimBurgauBurtenbachDeisenhausenDürrlauingenEbershausenEbershausenEllzeeGünzburgGundremmingenHaldenwang (Landkreis Günzburg)IchenhausenJettingen-ScheppachKammeltalKötzKrumbach (Schwaben)LandensbergLeipheimMünsterhausenNeuburg an der KammelOffingenRettenbach (Landkreis Günzburg)RöfingenThannhausen (Schwaben)UrsbergWaldstetten (Günz)WaltenhausenWiesenbach (Schwaben)Winterbach (Schwaben)Ziemetshausen
Karte

Leipheim ist eine Stadt im schwäbischen Landkreis Günzburg. Ihr Wahlspruch lautet: „Leipheim – Stadt an der Donau“. Zusammen mit der benachbarten Kreisstadt Günzburg bildet sie ein Doppel-Oberzentrum, eines von vier in der Region Donau-Iller.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt liegt im Donauried an der nordwestlichen Grenze des Landkreises Günzburg im Schwäbischen Barockwinkel und Mittel- bzw. Oberschwaben. Des Weiteren ist sie Teil der Region Donau-Iller, einer ländergrenzenüberschreitenden Planungsregion zwischen Bayern und Baden-Württemberg.

Sie liegt ca. 18 Kilometer östlich von Ulm und 50 Kilometer westlich von Augsburg.

Naturräumliche Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt liegt im Bereich des Übergang des Donauriedes in die Donau-Iller-Lech-Platte. Das Stadtgebiet wird von Westen nach Osten durch die Donau geteilt. Nahe der Grenze zur Gemeinde Nersingen mündet die Roth in die Donau.[2] Im Stadtgebiet nördlich der Donau verläuft das Leipheimer Moos, welches als Teil des Schwäbischen Donaumoos direkt an das Langenauer Ried angrenzt.[3]

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Skulptur auf dem Stadtberg

Die Gemeinde hat drei Gemeindeteile (Siedlungstyp in der Klammer), die zugleich die drei Gemarkungen auf dem Gemeindegebiet sind:[4][5]

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Norden grenzt Leipheim an Langenau (Landkreis Alb-Donau) in Baden-Württemberg, im Osten und Süden an die Große Kreisstadt Günzburg, Bubesheim und Bibertal (alle Landkreis Günzburg) sowie im Westen an die Gemeinde Nersingen (Landkreis Neu-Ulm) in Bayern.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Altertum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ältesten Funde in Leipheim bezeugen die Besiedlung des heutigen Stadtgebietes mit Beginn der Sesshaftwerdung in der Steinzeit. Ausgrabungen in der Innenstadt brachten 2018 Funde aus der Jungsteinzeit zutage. Keramikscherben und Grubenhaus-Reste datieren auf ca. 5000 v. Chr.[6]

Bis zur Gemeindegründung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gründung Leipheims wird auf den Bereich zwischen 500 und 550 nach Christus datiert. Die Gründer waren wahrscheinlich Alemannen. Aus einer Schenkungsurkunde des Ritter Gumprecht von Liebheim im Jahr 1063 geht hervor, dass sich um diesen Zeitraum bereits eine Burg bei Leipheim befand, vermutlich um den bedeutenden Donauübergang zu überblicken.

Ab 1143 befand sich die Pfarrkirche St. Veit samt umliegender Ländereien im Besitz des Klosters Elchingen, bestätigt 1225 durch Papst Honorius III.[7]

Leipheim und die Güssen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wappen der Adelsfamilie Güß von Güssensberg

Leipheim ging 1267 in den Besitz von Gerwig I. Güß von Güssenberg. Bereits 1315 gründeten die Güssen die heute noch existente Hospitalstiftung. Unter der Herrschaft der Güssen wuchs das Dorf beträchtlich und bekam am 29. Mai 1327 von Kaiser Ludwig IV. (Ludwig der Baier) die Markt- und am 17. November 1330 die Stadtrechte verliehen. Danach wurde mit der Errichtung von Mauern für die Oberstadt begonnen. Von der Adelsfamilie der Güssen ist auch das heutige Stadtwappen inspiriert.

Ab 1373 erwarb der Graf von Württemberg nach und nach die Stadt.[7]

Bauernkrieg und Ulmer Herrschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1453 kaufte die freie Reichsstadt Ulm die Stadt von Graf Ulrich V. von Württemberg für 23.200 Gulden. Damit war Leipheim im Besitz der Reichsstadt Ulm.

Um 1524 kam es infolge protestantischer Predigten des Leipheimer Pfarrers Hans Jakob Wehe zu Unruhen im Bereich der Städte Leipheim und Günzburg. Der Stadtrat von Günzburg verbot den Bürgern die Reise nach Leipheim.[8] 1525 beschloss der Ulmer Stadtrat seine Verhaftung. Nahe Leipheim erhob sich, unter Führung Wehes, im Deutschen Bauernkrieg von 1525 der Leipheimer Haufen (ca. 5000 Bauern) gegen die Stadt Ulm und wurde von dem Heer des Schwäbischen Bundes, der von Ulm angeführt wurde, besiegt.

1531 wurde Ulm protestantisch, ebenso Leipheim. 1559 begann der Bau des heutigen Schloss Leipheim am westlichen Rand der Stadt.

Während des Dreißigjährigen Krieges flohen die Einwohner 1643 nach Ulm. Kaiserlich-österreichische Truppen plünderten und setzen die Stadt in Brand. Danach erfolgte der Wiederaufbau der Stadt.[7]

Mit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 kam der Ort als Teil der Stadt Ulm zu Bayern. Leipheim war eine der wenigen Besitzungen der freien Reichsstadt Ulm, die nach 1810 bei Bayern verblieben, als im Rahmen eines Gebietsaustausches Bayern Grenzgebiete an Württemberg abgeben musste; die 350-jährige Zugehörigkeit zur Stadt Ulm endete. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Moderne und Gegenwart[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Leipheimer Schloss auf einer Postkarte aus dem Jahr 1925

Unter der durch einen Vulkanausbruch ausgelösten Hungersnot von 1816/17 litt die Stadt sehr. Seit 1818 feiern die Leipheimer deshalb das Leipheimer Kinderfest, welches seither jedes Jahr am 2. Juliwochenende stattfindet.

Mit dem Bau der Eisenbahnstrecke Ulm-Augsburg 1853 erhielt Leipheim erstmals einen Anschluss an das nationale Eisenbahnnetz, welchen es bis heute hat. Am 1. August 1854 wurde der neugebaute Bahnhof Leipheim eröffnet. Das Empfangsgebäude wurde 2018 in Rahmen von Parkraumschaffungsmaßnahmen abgerissen.[9] Am 12. Oktober 1855 kam es zu einem großen Brand in der Innenstadt, infolgedessen 21 Familien obdachlos wurden und die Gründung der Leipheimer Feuerwehr beschlossen wurde.[10]

1937 wurde die 359,22 m lange und 10,8 m breite Stahlbetonbrücke, Teil der heutigen A 8, fertiggestellt. Es handelte sich hierbei um einen Entwurf der Architekten Willy Stöhr und Paul Bonatz. Im September desselben Jahres begann der Flugbetrieb auf dem Fliegerhorst Leipheim. Seine Existenz und Entwicklung beeinflusste maßgeblich die Stadt Leipheim und einen großen Teil des nördlichen Landkreises. Am 18. Juli 1942 startete mit der Messerschmitt Me 262 das erste serienreife Düsenflugzeug der Welt vom Leipheimer Fliegerhorst zu seinem Jungfernflug. Von 1945 bis 1950 wurde auf dem von den Alliierten besetzten Gelände ein Lager für „Displaced Persons“ eingerichtet. 1946 lebten dort 3150 heimatlose Juden (1948 waren es noch 1850). Dort gab es eine Talmud-Tora-Schule und eine Jeschiwa.[11] Mit dem Zuzug von 900 Menschen gewann die Stadt wieder an Einwohnern und Reichtum. Gottfried Wanzl, Gründer der Wanzl Metallwarenfabrik, war einer von ihnen.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs fungierte der Flugplatz Leipheim Air Base als Stützpunkt der United States Army Air Forces, bis dieser am 25. September 1992 außer Dienst gestellt wurde. Danach übernahm die Bundeswehr den Fliegerhorst; dieser wurde 2008 aufgelöst.

Leipheim, Günzburg und Bubesheim haben 2010 mit dem Landkreis Günzburg den Zweckverband Areal Pro gegründet und das 256 ha große Fliegerhorstgelände erworben. Neben dem Bau der Umgehungsstraße für Leipheim ist eine zivile Nachnutzung geplant. Es sollen dort 90 ha Gewerbeflächen entstehen.[12]

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Riedheim

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Januar 1971 die Gemeinden Riedheim und Weißingen, auf eigenes Bestreben hin, eingegliedert.[13]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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[14][15][16][17]

Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Stadt von 5183 auf 7209 um 2026 Einwohner bzw. um 39,1 % – der höchste prozentuale Anstieg im Landkreis im genannten Zeitraum. Zwischen Dezember 1946 und Januar 1949 lebten zeitweise 1411 bis 3150 Menschen zusätzlich im vom UNRRA eingerichteten DP-Camp Leipheim, dessen Bewohner nicht zur Bevölkerung der Stadt zugerechnet wurden.[17]

Die Einwohneraufteilung ist wie folgend:

  • Leipheim, Hauptort: 6808
  • Leipheim, Riedheim: 720
  • Leipheim, Weißingen: 72[18]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderatswahl 2020
(in %)
 %
40
30
20
10
0
36,5
34,6
14,8
11,3
2,9
n. k.
Freie Wähler
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
-12
-14
−12,5
+12,7
−2,7
+4,0
+2,9
−4,3
Freie Wähler

Stadtrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Stadtrat hat 20 Mitglieder. Seit der Kommunalwahl am 15. März 2020 verteilen sich die Sitze auf folgende Listen:[19]

Partei/Liste Sitze Stimmenanteil
CSU 7 36,5 %
SPD 3 14,8 %
Grüne 2 11,3 %
Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG) 7 34,6 %
Die Linke 1 2,9 %
Gesamt 20 100 %

Erster Bürgermeister ist Christian Konrad (CSU).[20] Er wurde 2002 Nachfolger von Gerhard Hartmann (SPD) und 2008 in seinem Amt bestätigt. Bei der Kommunalwahl 2014 wurde er mit 93,6 % der gültigen Stimmen erneut wiedergewählt.[21] Bei der Wahl 2020 erhielt dieser 79,0 % der Stimmen.[22]

Liste der Bürgermeister seit 1818[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name[23] Amtszeit Anmerkungen, Parteizugehörigkeit
Andreas Biedenbach 1818–1835 (17 Jahre)
Johann Sailer 1836–1854 (18 Jahre)
Johann Nusser 1854–1860 (6 Jahre)
Andreas Biedenbach 1860–1869 (9 Jahre)
Bernhard Kohler 1870–1887 (17 Jahre)
Friedrich Sailer 1888–1889 (1 Jahre)
Andreas Wirth 1889–1899 (10 Jahre)
Martin Biedenbach 1900–1920 (20 Jahre)
Andreas Weiß 1920–1933 (13 Jahre)
Max Dursch 1933–1934 (1 Jahre) NSDAP
Hans Pfaender 1935–1937 (2 Jahre) NSDAP
Friedrich Ilgenfritz 1937–1943 (7 Jahre) NSDAP
Franz Förstl 1943–1945 (2 Jahre) NSDAP
Ursula Lehner 1945–1945 (0 Jahre) durch amerikanische Streitkräfte eingesetzt
Andreas Weiß 1945–1945 (0 Jahre) durch amerikanische Streitkräfte eingesetzt, zweite Amtszeit
Eugen Schmidt 1946–1952 (6 Jahre) SPD
Hermann Groß 1952–1965 (13 Jahre) Freie Wähler
Friedrich Kübel 1965–1972 (7 Jahre) CSU
Gerhard Hartmann 1972–2002 (30 Jahre) SPD
Christian Konrad 2002– CSU

Gemeindefinanzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2013 betrugen die Gemeindesteuereinnahmen 6.825.000 €, davon waren 3.018.000 € Gewerbesteuereinnahmen (netto).

2017 betrugen die Gemeindesteuereinnahmen 9.541.000 €. davon waren 4.624,00 € Gewerbesteuereinnahmen (netto).

Zwischen 2014 und 2017 sank die Gesamtverschuldung von 9.885.000 € auf 7.371.000 €, was einer Verschuldung pro Einwohner von nur 1.034 € entspricht.[24] Dieser Wert liegt weit unter dem Bundes- (3.519 €) und dem Bayern-Durchschnitt (2.378 €).[25]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen Stadt Leipheim
Wappen Stadt Leipheim
Blasonierung: „In Blau ein mit drei sechsstrahligen roten Sternen belegter goldener Schrägbalken.“[26]
Wappenbegründung: Das Stadtwappen geht auf das Familienwappen der Güß von Güssensberg zurück, unter deren Herrschaft das Stadtrecht verliehen wurde. Von 1404 stammt die erstmals überlieferte Verwendung des heutigen Stadtwappens, damals allerdings noch mit nur einem Stern im Querbalken. Ab dem frühen 19. Jahrhundert stammt die heutige Abwandlung mit dem blauen Grund, gelben Querbalken und 3 sechsstrahligen Sternen.

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ungarn Ungarn: Seit 1993 besteht eine Partnerschaft mit der ungarischen Stadt Fonyód am Plattensee, die mit regelmäßigen Besuchen gepflegt wird.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Größter Arbeitgeber mit über 1600 Mitarbeitern am Standort ist Wanzl. Seit 1947 hat sich das Familienunternehmen von einem kleinen Handwerksbetrieb zu einem Weltmarktführer in mehreren Bereichen entwickelt. Es werden neben Produkten und Dienstleistungen für den Handel Flughäfen, Hotels und zahlreiche Onlinehändler mit Gepäck bzw. Logistikwagen beliefert. Inzwischen werden am weltweiten Hauptsitz drei Werke betrieben. Diese wurden in den letzten Jahren stetig ausgebaut. Ein weiteres, global agierendes Familienunternehmen ist die Firma Oechsle System GmbH mit ca. 160 Beschäftigten.

Außerdem gab es seit 1935 einen Luftwaffenstützpunkt, der aber Ende 2008 aus Kostengründen geschlossen wurde.[27] Auf dem Gelände des ehemaligen Fliegerhorstes entsteht seit 2010 unter den Namen Areal Pro ein Interkommunales Gewerbegebiet, an welchem sich die Städte Günzburg, Leipheim, die Gemeinde Bubesheim, sowie der Landkreis Günzburg beteiligen.[12][28]

Seit Ende 2016 hat Britax Römer, ein weltweiter Hersteller von Produkten für Kindersicherheit, seinen Hauptsitz in Leipheim.[29]

Es gab 2012 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 49, im produzierenden Gewerbe 1991 und im Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe 513 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren 403 Personen beschäftigt. Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 2670. Im verarbeitenden Gewerbe gab es vier, im Bauhauptgewerbe neun Betriebe. 2010 bestanden 36 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von insgesamt 1735 ha, davon waren 1217 ha Ackerfläche und 436 ha Dauergrünfläche.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Leipheim hat eine Autobahnausfahrt an der A8. Sie liegt ca. 7 km östlich des Autobahnkreuzes Ulm-Elchingen von A8 und A7.

Die Stadt wird am Haltepunkt Leipheim[30] an der zweigleisigen Bahnstrecke Ulm–Augsburg im SPNV bedient, wo im Stundentakt die RE-Linie 9 zwischen Ulm, Augsburg und München sowie die agilis-RB-Linie 15 zwischen Ulm, Donauwörth und Ingolstadt halten. Statt des 2018 abgerissenen Empfangsgebäudes befindet sich an seiner Stelle nun ein Parkplatz der Firma Wanzl. Geplant ist ein S-Bahn-Halt im Regio-S-Bahn Donau-Iller-Verbund.[31]

Leipheim ist an den internationalen Fernradweg Donauradweg[32] und an den europäischen EuroVelo-Radweg EV 6 Flüsseroute (verläuft vom Atlantik bis zum Schwarzen Meer)[33] angeschlossen. Geplant ist des Weiteren eine Anbindung im Radschnellnetzwerk der Region Donau-Iller.[34]

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zehntstadel in Leipheim finden kulturelle Veranstaltungen statt

Stand 2013:

  • Vier Kindergärten
  • Zwei Volksschulen mit rund 500 Schülern
  • Die Außenstelle der Volkshochschule Günzburg

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Stadtkapelle Leipheim wurde 1913 gegründet und ist heute fester Bestandteil vieler kultureller Veranstaltungen mit über 40 Musiker in Bereich Bigbandsound, traditionelle böhmische Blasmusik, Evergreens und Klassikern für Blasorchester.[35]
  • Der BC Leipheim war bis 2008 ein Basketballverein von 1995 mit ca. 80 aktive und passive Mitglieder.
  • In der Faschingsgesellschaft Leipheimer Haufen von 1974 sind die Tanzsportgruppe Güssengarde, Jugendgarde, Kindergarde, Elferrat, Showmix und Guggamusik. Es hat hier über 200 Mitglieder; die Gesellschaft ist Mitglied der Faschingsvereinigung der Sieben Schwaben im Landesverband Württembergischer Karneval (LWK) und dem Bayerisch-Schwäbischen Fasnachtsverband (BSF).
  • Der VfL Leipheim 1898 ist der größte Sportverein mit rund 1100 Mitgliedern in den Abteilungen Boxen, Fußball, Handball, Leichtathletik, Schach, Tennis, Turnen und Volleyball.
  • Handball
Die Handballabteilung des VfL nimmt mit Herrenmannschaften, Damenteams und Nachwuchsmannschaften am Spielbetrieb des Bayerischen Handballverbandes (BHV) teil. Größter Erfolg der Handballabteilung war bisher neben der dem Aufstieg in die 4. Liga 1977 die Südbayerische Vizemeisterschaft (4. Liga) 1979.

Fliegerhorstmuseum Leipheim[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Fliegerhorstmuseum Leipheim von 2005 befindet sich seit 2010 im Gebäude 361 des ehemaligen Fliegerhorstes Leipheim mit dem Zweck, hier eine dauerhafte Ausstellung aufzubauen. Nach dem Zusammenschluss von Soldatenverein und Fliegerhorstmuseum ist die Mitgliederzahl auf ca. 90 gestiegen.[36]

Freiwillige Feuerwehr Leipheim[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Freiwillige Feuerwehr Leipheim von 1865 im Feuerwehrhaus und Vereinsheim Steingasse 5 (früher Schlosshof) hat ca. 140 Mitglieder. Für die Nachwuchssicherung betreibt die Feuerwehr Leipheim eine Jugendfeuerwehr und seit einigen Jahren eine Kinderfeuerwehr.

Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kreisverband Leipheim/Günzburg der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft mit ca. 450 Mitgliedern ist 1970 aus der Ortsgruppe Leipheim hervorgegangen und die zuständige DLRG-Gliederung für die Landkreise Günzburg und Neu-Ulm. Im Rahmen des Katastrophenschutzes ist die DLRG Leipheim/Günzburg mit einem Tauchtrupp in den KAT-Wasserrettungszug Schwaben Süd eingebunden. Die Schulungs- und Einsatzzentrale wurde 2008 eingeweiht. Zur Nachwuchssicherung unterhält die DLRG Leipheim/Günzburg ein Jugend-Einsatz-Team (JET-Team).

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Besondere Ereignisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 1818 findet einmal im Jahr das Leipheimer Kinderfest statt, das an das Ende der Hungersnot erinnern soll, die 1816/17 die Stadt Leipheim heimsuchte. Grund der Hungersnot war der Ausbruch des Vulkans Tambora in Indonesien im April 1815.

Söhne und Töchter des Ortes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans Karg (1551– ca. 1610), schwäbischer Maler
  • Christoph Pfautz (1645–1711), Mathematiker, Astronom, Geograph und Bibliothekar
  • Johann Peter Miller (1725–1789), evangelischer Geistlicher und Hochschullehrer an der Universität Göttingen
  • Ernst Geyer (1888–1949), Jurist und Präsident der Reichsbahndirektion Nürnberg
  • Ernst Führich (* 1948), Professor der Rechtswissenschaften an der Hochschule Kempten
  • Bernd Oberdorfer (* 1961), Professor für Systematische Theologie und Ökumene an der Universität Augsburg

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wolfgang Wüst: Günzburg (Historischer Atlas von Bayern, Teil Schwaben, Günzburg I/ 13) München 1983, ISBN 3-7696-9933-5, S. 160 ff. (betr. Leipheim).
  • Erich Broy: Leipheim: Heimatbuch einer schwäbischen Stadt an der Donau. Anton H. Konrad Verlag, 1991, ISBN 3-87437-310-X.
  • Nicole Schneider: Leipheim: Eine Stadt und ihre Bürgermeister im Wandel der Zeit, LINUS WITTICH Medien, 2020, ISBN 978-3-86595-706-1.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Leipheim – Sammlung von Bildern und Audiodateien
Wikisource: Leipheim – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Bayern Atlas. In: Bayern Atlas. Bayerisches Staatsministerium der Finanzen und für Heimat, abgerufen am 10. Juni 2020.
  3. Arbeitsgemeinschaft Schwäbisches Donaumoos. Abgerufen am 10. Juni 2020.
  4. Gemeinde Leipheim in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 10. Juni 2021.
  5. Gemeinde Leipheim, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 11. Dezember 2021.
  6. Sensation: Leipheim ist deutlich älter als gedacht. In: Augsburger Allgemeine. 9. März 2018.
  7. a b c Stadtgeschichte Leipheims. Abgerufen am 10. Juni 2020.
  8. Willi Lorenz: Günzburger Mosaik – Ergebnisse zur Stadtgeschichtsforschung und Erkenntnisse eines Stadtarchivars. Hrsg.: Historischer Verein Günzburg e. V. Band 3. Günzburg 2003, S. 11.
  9. Nicole Schneider: Leipheim Eine Stadt und ihre Bürgermeister im Wandel der Zeit. 1. Auflage. LINUS WITTICH Medien KG, 2020, ISBN 978-3-86595-706-1, S. 42.
  10. Nicole Schneider: Leipheim Eine Stadt und ihre Bürgermeister im Wandel der Zeit. 1. Auflage. LINUS WITTICH Medien KG, 2020, ISBN 978-3-86595-706-1, S. 18.
  11. Leipheim Displaced Persons Camp. In: United States Holocaust Memorial Museum. 19. April 2019, abgerufen am 21. Dezember 2023.
  12. a b Augsburg Programmierung: mpunkt media marketing services: AREAL Pro | Zweckverband. Abgerufen am 25. Juli 2020.
  13. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 476.
  14. Stadt Leipheim 09 774 155 Eine Auswahl wichtiger statistischer Daten. (PDF) Bayerisches Landesamt für Statistik, 2018, abgerufen am 15. September 2019.
  15. Einwohnerzahlen der Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke 3. Vierteljahr 2020. (PDF) Abgerufen am 24. Dezember 2020.
  16. Stadt Leipheim | Mitteilungen der Stadt |. Abgerufen am 4. Januar 2021.
  17. a b Nicole Schneider: Leipheim Eine Stadt und ihre Bürgermeister im Wandel der Zeit. 1. Auflage. LINUS WITTICH Medien, 2020, ISBN 978-3-86595-706-1, S. 58 f.
  18. Stadt Leipheim | Mitteilungen der Stadt |. Abgerufen am 4. Januar 2021.
  19. Stadtratswahl Leipheim 15. März 2020
  20. Stadtrat. Gemeinde Leipheim, abgerufen am 8. September 2020.
  21. wahlen.bayern.de
  22. leipheim.de
  23. Nicole Schneider: Leipheim Eine Stadt und ihre Bürgermeister im Wandel der Zeit. 1. Auflage. LINUS WITTICH Medien KG, 2020, ISBN 978-3-86595-706-1, S. 82.
  24. Stadt Leipheim 09 774 155 Eine Auswahl wichtiger statistischer Daten. (PDF) Abgerufen am 24. Dezember 2020.
  25. Pressemitteilung Nr. 462 vom 28. November 2018. Abgerufen am 24. Dezember 2020.
  26. Eintrag zum Wappen von Leipheim in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  27. Stadt Leipheim an der Donau – Fliegerhorst
  28. Ex-Fliegerhorst Leipheim: Die Erfolgsgeschichte Areal Pro wirft Millionen ab, auf augsburger-allgemeine.de, abgerufen am 7. November 2020.
  29. Standort-Wechsel von Britax Römer sichert Produktion – Günzburg – B4B Schwaben. Abgerufen am 15. September 2019.
  30. Leipheim auf bahnhof.de
  31. Regio-S-Bahn Donau-Iller - für die Mobilität der Region. Regionalverband Donau-Iller, abgerufen am 7. September 2021.
  32. Donauradweg. Abgerufen am 27. April 2017.
  33. EuroVelo 6 Atlantik – Schwarzes Meer. Abgerufen am 15. September 2019.
  34. Schneller und sicherer mit dem Rad in die Zentren. Regionalverband Donau-Iller, abgerufen am 7. September 2021.
  35. Stadtkapelle Leipheim e. V.
  36. Homepage des Fliegerhorstmuseum Leipheim