Limeshain

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Wappen Deutschlandkarte
Limeshain
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Limeshain hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 16′ N, 9° 0′ OKoordinaten: 50° 16′ N, 9° 0′ O
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Landkreis: Wetteraukreis
Höhe: 206 m ü. NHN
Fläche: 12,5 km2
Einwohner: 5856 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 468 Einwohner je km2
Postleitzahl: 63694
Vorwahlen: 06047, 06048
Kfz-Kennzeichen: FB, BÜD
Gemeindeschlüssel: 06 4 40 014
Gemeindegliederung: 3 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Am Zentrum 2
63694 Limeshain
Website: www.limeshain.de
Bürgermeister: Adolf Ludwig (SPD)
Lage der Gemeinde Limeshain im Wetteraukreis
KarteButzbachMünzenbergRockenbergOber-MörlenBad NauheimFriedberg (Hessen)Rosbach vor der HöheWöllstadtKarbenBad VilbelWölfersheimReichelsheim (Wetterau)NiddatalFlorstadtEchzellReichelsheim (Wetterau)NiddaHirzenhainGedernRanstadtGlauburgAltenstadt (Hessen)LimeshainOrtenberg (Hessen)KefenrodBüdingenLahn-Dill-KreisLandkreis GießenVogelsbergkreisHochtaunuskreisFrankfurt am MainMain-Kinzig-Kreis
Karte

Limeshain ist eine Gemeinde im hessischen Wetteraukreis. Der Sitz der Gemeindeverwaltung befindet sich im Ortsteil Himbach.

Geografie[edit | edit source]

Die Gemeinde Limeshain besteht aus den Ortsteilen Hainchen, Himbach und Rommelhausen. Sie grenzt im Westen und Norden an die Gemeinde Altenstadt, im Osten an die Stadt Büdingen, im Süden an die Gemeinde Hammersbach (Main-Kinzig-Kreis) sowie im Südwesten an die Stadt Nidderau (Main-Kinzig-Kreis).

Geschichte[edit | edit source]

Der Ort Rommelhausen wurde im Jahr 930 als Ruommothusen erstmals urkundlich erwähnt. Die erste Erwähnung des Ortes Himbach findet sich in einer Urkunde Heinrichs IV. aus dem Jahr 1057 als Hintbach[2]. Hainchen wurde erst 1367 als „Zu dem Hain“ erwähnt. Ebenso wie Himbach gehörte es zu dieser Zeit zum Gericht Eckartshausen.

Die drei bis dahin verschiedenen Landratsbezirken zugeordneten Ortschaften gehörten ab dem Jahr 1874 zum Landkreis Büdingen.

Gebietsreform[edit | edit source]

Am 31. Dezember 1971 fusionierten im Zuge der Gebietsreform in Hessen die bis dahin selbständigen Gemeinden Hainchen, Himbach und Rommelhausen zur neuen Gemeinde Limeshain.[3][4]

Am 1. August 1972 wurde der Altkreis Büdingen aufgelöst. Die Gemeinde Limeshain wurde dem neuen Wetteraukreis zugeordnet.

Einwohnerentwicklung[edit | edit source]

Einwohnerstruktur[edit | edit source]

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Limeshain 5255 Einwohner. Darunter waren 492 (9,4 %) Ausländer, von denen 142 aus dem EU-Ausland, 276 aus anderen Europäischen Ländern und 75 aus anderen Staaten kamen.[5] Nach dem Lebensalter waren 927 Einwohner unter 18 Jahren, 2259 waren zwischen 18 und 49, 1131 zwischen 50 und 64 und 936 Einwohner waren älter.[6] Die Einwohner lebten in 2220 Haushalten. Davon waren 576 Singlehaushalte, 666 Paare ohne Kinder und 747 Paare mit Kindern, sowie 195 Alleinerziehende und 36 Wohngemeinschaften. In 381 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 1518 Haushaltungen leben keine Senioren/-innen.[6]

Einwohnerzahlen[edit | edit source]

Limeshain: Einwohnerzahlen von 1970 bis 2019
Jahr  Einwohner
1970
  
2.770
1973
  
3.233
1975
  
3.489
1980
  
4.033
1985
  
4.201
1990
  
4.869
1995
  
5.351
2000
  
5.595
2005
  
5.455
2010
  
5.362
2011
  
5.255
2015
  
5.480
2019
  
5.747
Quellen: LAGIS[7]; Hessisches Statistisches Informationssystem[8]; Zensus 2011[5]

Religionszugehörigkeit[edit | edit source]

• 1987: 2734 evangelische (= 62,53 %), 860 katholische (= 19,67 %), 778 sonstige (= 17,79 %) Einwohner[9]
• 2011: 2459 evangelische (= 46,79 %), 897 katholische (= 17,07 %), 1900 sonstige (= 36,16 %) Einwohner[9]

Politik[edit | edit source]

Gemeindevertretung[edit | edit source]

Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[10] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[11][12][13]

Sitzverteilung in der Gemeindevertretung 2021
   
Insgesamt 23 Sitze
Parteien und Wählergemeinschaften 2021 2016 2011 2006 2001
% Sitze % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 50,3 11 65,1 18 55,0 15 51,7 14 52,5 14
UBL Unabhängige Bürgerliste Limeshain 26,2 7
Grüne Bündnis 90/Die Grünen 23,4 5 10,7 3 12,2 3
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 24,2 6 17,6 5 22,7 6 22,4 6
FWG Freie Wählergemeinschaft Limeshain 15,2 4 25,6 7 25,1 7
Gesamt 100,0 23 100,0 27 100,0 27 100,0 27 100,0 27
Wahlbeteiligung in % 47,4 47,8 46,0 44,0 49,8

Bürgermeister[edit | edit source]

Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Limeshain neben dem Bürgermeister der Erste Beigeordnete und fünf weitere ehrenamtliche Beigeordnete angehören.[14] Bürgermeister ist seit dem 1. Oktober 2002 Adolf Ludwig (SPD).[15] Er wurde als Nachfolger von Klaus Hühn (SPD), der nicht mehr kandidiert hatte, am 14. April 2002 im ersten Wahlgang ohne Gegenkandidaten bei 34,3 Prozent Wahlbeteiligung mit 92,1 Prozent der Stimmen gewählt. Es folgten drei Wiederwahlen, zuletzt, pandemiebedingt verschoben, am 1. November 2020.[16] Durch die verschobene Wahl verschob sich der Beginn der Amtszeit auf den 1. Januar 2021.[15]

Amtszeiten der Bürgermeister[17][18]
  • 2002–2026 Adolf Ludwig (SPD)[15]
  • 1990–2002 Klaus Hühn (SPD)
  • 1972–1990 Fritz Lehr (SPD)

Kultur und Sehenswürdigkeiten[edit | edit source]

Durch das Gemeindegebiet verläuft der Obergermanisch-Raetische Limes, eine von den Römern bis etwa 260 n. Chr. unterhaltene Grenzanlage mit Kastellen und Beobachtungstürmen. Dazu gehört das Kleinkastell „Auf dem Buchkopf“ bei Rommelhausen. Noch heute im Gelände sichtbare Reste dieser Befestigungsanlagen sind westlich bis südlich von Rommelhausen erhalten und können über zu diesem Zweck angelegte Wanderwege erkundet werden.

Ein 25 Meter langes rekonstruiertes Teilstück des Limes zeigt den Ausbauzustand um 200 n. Chr. Die Rekonstruktion wurde im Zusammenhang mit einem archäologischen und naturkundlichen Wanderlehrpfad nach der Idee von Bürgermeister a. D. Klaus Hühn während seiner Amtszeit errichtet. Etwas weiter südlich wurde im Jahr 2013 der 11,46 Meter hohe,[19] rekonstruierte Steinturm des Wachtposten 4/103 „Eckartshäuser Unterwald“ eingeweiht.[20]

Einzelnachweise[edit | edit source]

  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2022 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. RI III,2,3 n. 112, in: Regesta Imperii Online, http://www.regesta-imperii.de/id/1057-05-28_1_0_3_2_3_112_112.
  3. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 29. November 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 48, S. 1917, Punkt 1571; Abs. 7. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,1 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 352.
  5. a b Bevölkerung nach Staatsangehörigkeitsgruppen: GGG. In: Zensus2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im März 2021.
  6. a b Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 52 und 106, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021;.
  7. Limeshain, Wetteraukreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 1. Juni 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  8. statistik.hessen.de/hesis Hessisches Statistisches Informationssystem (vorübergehend offline) In: Statistik.Hessen.
  9. a b Ausgewählte Strukturdaten über die Bevölkerung am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 191, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. August 2021;.
  10. Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
  11. Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2016.
  12. Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2011.
  13. Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2006.
  14. Limeshain: Gemeindevorstand
  15. a b c Oberhessische Zeitung, 25. Juni 2020: Bürgermeisterwahl in Limeshain am 1. November („Die dritte Amtszeit endet am 30. September“) und 17. Dezember 2020: Limeshains Bürgermeister Ludwig für vierte Amtszeit vereidigt - Wesentlicher Inhalt aus der Sitzung der Gemeindevertretung am 15. Dezember 2020 zu TOP 2: „Die Gemeindevertretung beschließt […] Herrn Adolf Ludwig mit Wirkung vom 01.01.2021 zum hauptamtlichen Bürgermeister […] für eine Amtszeit von sechs Jahren zu ernennen.“
  16. hessenschau: Bürgermeisterwahl am 1. November 2020 in Limeshain
  17. Hessisches Statistisches Landesamt: Direktwahlen in Limeshain (Memento vom 28. Januar 2021 im Internet Archive)
  18. SPD Limeshain, 2016: Entwicklung unserer Gemeinde Rückblick und Ausblick
  19. Limes-Wachturm wird am 17. August eröffnet in der Wetterauer Zeiturng vom 7. August 2013, abgerufen am 12. Februar 2020
  20. Der Limeswachturm auf der Webseite der Gemeindeverwaltung Limeshain

Literatur[edit | edit source]

Literatur über Limeshain nach GND In: Hessische Bibliographie

Weblinks[edit | edit source]

Commons: Limeshain – Sammlung von Bildern