Lissendorf
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 19′ N, 6° 36′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Vulkaneifel | |
Verbandsgemeinde: | Gerolstein | |
Höhe: | 430 m ü. NHN | |
Fläche: | 10,36 km2 | |
Einwohner: | 1161 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 112 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54587 | |
Vorwahl: | 06597 | |
Kfz-Kennzeichen: | DAU | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 33 041 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Kyllweg 1 54568 Gerolstein | |
Website: | www.gerolstein.de | |
Ortsbürgermeister: | Rudolf Mathey | |
Lage der Ortsgemeinde Lissendorf im Landkreis Vulkaneifel | ||
Lissendorf ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Vulkaneifel in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Gerolstein an.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort liegt in der Eifel. Zu Lissendorf gehören auch die Wohnplätze Dennerthof, Mühlenbachhof und Sonnenhof.[2]
Klima
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Jahresniederschlag beträgt 838 mm. Die Niederschläge liegen im oberen Drittel der in Deutschland erfassten Werte. An 70 % der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der April, die meisten Niederschläge fallen im Dezember. Im Dezember fallen 1,5 mal mehr Niederschläge als im April. Die Niederschläge variieren nur minimal und sind extrem gleichmäßig übers Jahr verteilt. An nur 5 % der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lissendorf liegt an der ehemaligen Römerstraße Trier–Köln (Agrippastraße). Zahlreiche Nebenstraßen begünstigten zur Römerzeit die Besiedlung dieses Raumes. Römische Grabfunde in der Nähe des Ortes belegen diese Besiedlung.
Die erste urkundliche Nennung verdankt Lissendorf dem Prümer Urbar, einem Güterverzeichnis der Abtei Prüm aus dem Jahre 893. Im Mittelalter wurde ein Adelsgeschlecht „von Lissendorf“ erwähnt. Diese Familie erlangte jedoch nur regionale Bedeutung. Ab dem 14. Jahrhundert gelangte der Ort in den Herrschaftsbereich des Hauses Manderscheid-Blankenheim. Im 16. Jahrhundert gehörte das Dorf zur Grafschaft Gerolstein.
In der Franzosenzeit wurde Lissendorf Sitz einer Kantonalverwaltung im Saardepartement.
Ein wichtiges Datum in der neueren Ortsgeschichte war die Fertigstellung der Bahnstrecke Köln–Trier mit dem Bau des örtlichen Bahnhofs zum Ende des 19. Jahrhunderts.
- Bevölkerungsentwicklung
- Die Entwicklung der Einwohnerzahl, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[3]
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Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat in Lissendorf besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem. Die 16 Sitze im Gemeinderat verteilen sich auf zwei Wählergruppen.[4]
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rudolf Mathey wurde am 21. Juni 2019 Ortsbürgermeister von Lissendorf.[5] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 80,50 % für fünf Jahre gewählt worden.[6]
Matheys Vorgänger Lothar Schun hatte das Amt 15 Jahre ausgeübt.[5]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „In Grün das goldene Geweih mit Grind eines Achtenders.“[7] | |
Wappenbegründung: Die Ortsgemeinde Lissendorf hat das Wappen der ortsansässigen Adelsfamilie von Lissendorf übernommen. Die Tingierung dieses Wappens war allerdings nicht mehr rekonstruierbar. Lissendorf übernahm daher das Hirschgeweih als Figur, wählte die Farbgebung jedoch selbst. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Lissendorf gibt es 14 Einzeldenkmäler,[8] darunter
- die Katholische Pfarrkirche St. Dionysius, ein neuromanischer Saalbau von 1886/87 und
- das Stellwerk „Lf“ (Lissendorf – Fahrdienstleiter), das älteste, noch erhaltene Hebelstellwerk mit Seilzugtechnik der Eifelstrecke. Das 1912 errichtete Bauwerk besteht aus Bruchsteinmauerwerk mit teilweise auskragender Holzkonstruktion im Obergeschoss.
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St. Dionysius-Kirche Lissendorf
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Denkmalgeschütztes Stellwerk (2017)
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Wegekreuz am Ortsausgang von Lissendorf in Richtung Steffeln
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Haltepunkt Lissendorf liegt an der Eifelbahn (Köln–Euskirchen–Gerolstein–Trier), auf der im Schienenpersonennahverkehr der Eifel-Express (RE 22) und die Eifel-Bahn (RB 24) verkehren.
In Lissendorf zweigte die ehemalige Bahnstrecke Dümpelfeld–Lissendorf („Mittlere Ahrtalbahn“) ab.
Für den gesamten Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gilt der Tarif des Verkehrsverbunds Region Trier (VRT) und der Tarif des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg und tarifraumüberschreitend der NRW-Tarif.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Albert Caspers (1933–2015), Vorsitzender von Ford Deutschland und Präsident des Fußballvereins 1. FC Köln
- Marco Weber (* 1975 in Daun), Politiker (FDP), in Lissendorf aufgewachsen
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ortsgemeinde Lissendorf auf den Seiten der Verbandsgemeinde Gerolstein
- Zur Ortsgemeinde Lissendorf gibt es Einträge in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
- Private Seite über Lissendorf
- Literatur über Lissendorf in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 110 (PDF; 3,3 MB).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 11. Februar 2020.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen.
- ↑ a b Rudolf Mathey: Neuer Ortsbürgermeister Rudolf Mathey wurde in sein Amt eingeführt und vereidigt. In: Verbandsgemeinde Gerolstein aktuell, Ausgabe 26/2019. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 7. November 2020.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 7. November 2020 (siehe Gerolstein, Verbandsgemeinde, 27. Ergebniszeile).
- ↑ Wappenbeschreibung auf der Internetpräsenz der Verbandsgemeinde Gerolstein
- ↑ Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreis Vulkaneifel. Mainz 2021[Version 2024 liegt vor.], S. 35 f. (PDF; 4,6 MB).