Nüst (Hünfeld)

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Nüst
Stadt Hünfeld
Wappen von Nüst
Koordinaten: 50° 40′ N, 9° 46′ OKoordinaten: 50° 39′ 32″ N, 9° 45′ 40″ O
Höhe: 260 m ü. NN
Fläche: 4,31 km²[1]
Einwohner: 346 (31. Dez. 2015)[2]
Bevölkerungsdichte: 80 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 36088
Vorwahl: 06652

Nüst ist ein Stadtteil von Hünfeld im osthessischen Landkreis Fulda.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Stadtteil Nüst liegt an den nördlichen Ausläufern der Rhön und gehört zum Biosphärenreservat Rhön. Der Hauptort Hünfeld grenzt im Norden an Nüst und wird nur durch die Landesstraße 3176 von ihm getrennt. Die Nüst mündet hier von rechts in die Haune. Die Bundesstraße 27 und die Bundesstraße 84 führen im Westen, getrennt durch die Bahnstrecke Bebra–Fulda, am Ort vorbei.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Nüst erfolgte im Jahr 1093.[1]

Die katholische Kirche wurde 1956 neu erbaut. Die 1972 geschlossene Schule wird heute als Bürgerhaus genutzt.

Zum 31. Dezember 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Nüst im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Stadt Hünfeld eingemeindet.[3][4][5] Für Nüst wurde, wie für die übrigen bei der Gebietsreform nach Hünfeld eingegliederten Gemeinden, ein Ortsbezirk gebildet.[6]

Verwaltungsgeschichte im Überblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Nüst angehört(e):[1][7]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerstruktur 2011[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Nüst 342 Einwohner. Nach dem Lebensalter waren 42 Einwohner unter 18 Jahren, 129 zwischen 18 und 49, 93 zwischen 50 und 64 und 81 Einwohner waren älter.[9] Die Einwohner lebten in 144 Haushalten. Davon waren 39 Singlehaushalte, 48 Paare ohne Kinder und 45 Paare mit Kindern, sowie 9 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 39 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 87 Haushaltungen lebten keine Senioren.[9]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1812: 21 Feuerstellen, 194 Seelen[1]
Nüst: Einwohnerzahlen von 1812 bis 2015
Jahr  Einwohner
1812
  
194
1834
  
174
1840
  
184
1846
  
198
1852
  
184
1858
  
189
1864
  
232
1871
  
193
1875
  
197
1885
  
179
1895
  
205
1905
  
241
1910
  
227
1925
  
219
1939
  
258
1946
  
408
1950
  
453
1956
  
415
1961
  
397
1967
  
454
1970
  
469
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
342
2015
  
346
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS; Stadt Hünfeld[1][2]; Zensus 2011[9]

Historische Religionszugehörigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

• 1885: 25 evangelische (= 13,97 %), 154 katholische (= 86,03 %) Einwohner[1]
• 1961: 64 evangelische (= 16,12 %), 333 katholische (= 83,88 %) Einwohner[1]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für Nüst besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Nüst) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Der Ortsbeirat besteht aus sieben Mitgliedern. Bei der Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 64,48 %. Alle Kandidaten gehören der CDU an.[10] Der Ortsbeirat wählte Tobias Olbrich zum Ortsvorsteher.[11]

Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Nüst findet alle drei Jahre ein Karnevalsumzug statt. In den anderen zwei Jahren findet der Umzug jeweils in einem Jahr in Mackenzell und im anderen Jahr in Rückers statt.

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Nüst gibt es sieben Vereine[12]:

  • Frauengemeinschaft Nüst
  • Freiwillige Feuerwehr Nüst
  • Gesangverein Nüst
  • Heimat- und Kulturverein Nüst
  • Kirmes und Karneval Verein Nüst e.V.
  • Mädchen- und Frauengymnastik Nüst
  • Seniorenförderkreis Nüst

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Den öffentlichen Personennahverkehr stellt die Lokale Nahverkehrsgesellschaft Fulda mit den Buslinien 74 und 85 sicher.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Adrian Seib: Kulturdenkmäler in Hessen. Landkreis Fulda II. Burghaun, Eiterfeld, Hünfeld, Nüsttal, Rasdorf. Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Herausgeber und Verlag), Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-8062-2607-2, S. 358–361.
  • Literatur über Nüst nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen und Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Trennung zwischen Justiz (Justizamt Hünfeld) und Verwaltung.
  3. Am 31. Dezember 1971 als Ortsbezirk zur Stadt Hünfeld.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Nüst, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Bevölkerungsstatistik des Landkreises Fulda. (PDF), abgerufen im Oktober 2020.
  3. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen in Hessen vom 14. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 01, S. 5, Punkt 8; Abs. 28. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,9 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 399.
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 399.
  6. Hauptsatzung. (PDF; 128 kB) § 5. In: Webauftritt. Stadt Hünfeld, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. Oktober 2020; abgerufen im Oktober 2020.
  7. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 75.
  9. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 12 und 68, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  10. Ortsbeiratswahl Nüst. In: Votemanager. Kommunales Gebietsrechenzentrum, abgerufen im März 2023.
  11. Ortsbeirat Nüst. In: Webauftritt. Stadt Hünfeld, abgerufen im März 2023.
  12. Vereine in Nüst