Oderaue

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Wappen Deutschlandkarte
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Oderaue
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Oderaue hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 47′ N, 14° 10′ OKoordinaten: 52° 47′ N, 14° 10′ O
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Märkisch-Oderland
Amt: Barnim-Oderbruch
Höhe: 4 m ü. NHN
Fläche: 65,91 km2
Einwohner: 1620 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 25 Einwohner je km2
Postleitzahl: 16259
Vorwahl: 033457
Kfz-Kennzeichen: MOL, FRW, SEE, SRB
Gemeindeschlüssel: 12 0 64 371
Gemeindegliederung: 7 Ortsteile
Adresse der Amtsverwaltung: Freienwalder Straße 48
16269 Wriezen
Bürgermeister: Michael Rubin
Lage der Gemeinde Oderaue im Landkreis Märkisch-Oderland
KarteAltlandsbergAlt TuchebandBad FreienwaldeBeiersdorf-FreudenbergBleyen-GenschmarBliesdorfBuckowFalkenbergFalkenhagenFichtenhöheFredersdorf-VogelsdorfGarzau-GarzinGolzowGusow-PlatkowHeckelberg-BrunowHöhenlandHoppegartenKüstriner VorlandLebusLetschinLietzenLindendorfMärkische HöheMünchebergNeuenhagen bei BerlinNeuhardenbergNeulewinNeutrebbinOberbarnimOderauePetershagen/EggersdorfPodelzigPrötzelRehfeldeReichenow-MöglinReitweinRüdersdorf bei BerlinSeelowStrausbergTreplinVierlindenWaldsieversdorfWriezenZechinZeschdorfBrandenburg
Karte

Oderaue ist eine amtsangehörige Gemeinde im Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg (Deutschland).

Geografie[edit | edit source]

Die Gemeinde liegt im nördlichen Teil der Landschaft Oderbruch östlich von Bad Freienwalde am linken Ufer der Oder.

Gemeindegliederung[edit | edit source]

Die Gemeinde besteht aus sieben Ortsteilen[2]:

  • Altreetz
  • Mädewitz mit den Gemeindeteilen Altmädewitz, Neukietz und Neumädewitz
  • Neuküstrinchen mit den Gemeindeteilen Neuküstrinchen und Neuranft
  • Neureetz mit dem Gemeindeteil Neureetz
  • Neurüdnitz mit den Gemeindeteilen Am Bahnhof, Bienenwerder, Neurüdnitz und Spitz
  • Wustrow mit den Gemeindeteilen Altwustrow, Friedrichshof und Neuwustrow
  • Zäckericker Loose mit dem Gemeindeteil Zäckericker Loose

Hinzu kommen die Wohnplätze Altmädewitzer Loose, Altreetzer Loose, Christiansaue, Croustillier, Paulshof, Rüdnitzer Ausbau und Zollbrücke.[3]

Geschichte[edit | edit source]

Die Altdörfer Altmädewitz, Altreetz und Altwustrow sind schon Jahrhunderte vor der Trockenlegung und Kolonisierung des Oderbruchs als Siedlungen damaliger Fischer entstanden. Die Kolonistendörfer Neukietz, Neuküstrinchen, Neumädewitz, Neuranft, Neurüdnitz, Neureetz und Neuwustrow stammen dagegen aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Die Altdörfer weisen oft noch Reste der alten Rundlingsform mit eng zusammengerückten Häusern auf, während die Neudörfer meist linear angeordnet sind.[4]

Während der Ortsteil Mädewitz von 1818 bis 1952 zum Landkreis Oberbarnim (bis 1947 Provinz Brandenburg in Preußen) gehörte[5], war das übrige Gemeindegebiet bis 1945 ein Teil des Landkreises Königsberg Nm.[6] in der Neumark. Es wurde nach Festlegung der Oder-Neiße-Grenze an den Landkreis Oberbarnim angegliedert. Zwischen 1952 und 1990 gehörten die Orte der heutigen Gemeinde zum Kreis Bad Freienwalde im DDR-Bezirk Frankfurt (Oder).

Die Gemeinde Oderaue entstand am 26. Oktober 2003 durch den freiwilligen Zusammenschluss der bis dahin selbstständigen Gemeinden Neurüdnitz, Neuküstrinchen und Neureetz.[7] Die Gemeinden Altreetz und Zäckericker Loose wurden am selben Tag per Gesetz eingegliedert.[8]

Eingemeindungen und Zusammenschlüsse

Vor der Entstehung der Gemeinde Oderaue gab es folgende Gemeindegebietsveränderungen:[9]

  • 1950: Eingliederung von Neukietz in Neumädewitz
  • 1950: Eingliederung von Adlig Reetz in Neureetz
  • 1957: Zusammenschluss von Alt Wustrow und Neu Wustrow zu Wustrow
  • 1974: Eingliederung von Neuranft in Neuküstrinchen
  • 1974: Zusammenschluss von Altmädewitz und Neumädewitz zu Mädewitz
  • 1997: Zusammenschluss von Altreetz, Mädewitz und Wustrow zu Altreetz

Bevölkerungsentwicklung[edit | edit source]

Jahr Einwohner
2003 1889
2005 1848
2010 1706
2015 1605
2016 1584
2017 1591
Jahr Einwohner
2018 1613
2019 1609
2020 1617
2021 1604

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember[10][11][12], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Politik[edit | edit source]

Gemeindevertretung[edit | edit source]

Die Gemeindevertretung von Oderaue besteht aus zwölf Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[13]

Partei / Wählergruppe Stimmenanteil Sitze
Weitblick Oderaue 54,5 % 7
Unabhängige Wählergemeinschaft 41,8 % 5
Die Linke 03,7 %

Bürgermeister[edit | edit source]

  • 2003–2008: Heike-Doreen Ehling[14]
  • 2008–2019: Bodo Schröder (Unabhängige Wählergemeinschaft)[15]
  • seit 2019: Michael Rubin (Weitblick Oderaue)

Rubin wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 mit 67,9 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von fünf Jahren[16] gewählt.[17]

Sehenswürdigkeiten[edit | edit source]

In der Liste der Baudenkmale in Oderaue stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Baudenkmale.

Verkehr[edit | edit source]

Oderbrücke bei Bienenwerder
Ehemaliger Bahnhof Neu Rüdnitz (2009)

Straßenverkehr[edit | edit source]

Oderaue liegt an der Landesstraße L 28 zwischen Bad Freienwalde-Gabow und dem Gemeindeteil Neukietz sowie an der L 281 zwischen Altranft und dem Ortsteil Neurüdnitz.

Eisenbahn[edit | edit source]

Die 1892 eröffnete Bahnstrecke Wriezen – Jädickendorf mit den Bahnhöfen Altmädewitz, Alt Reetz und Neu Rüdnitz westlich der Oder führte durch das heutige Gemeindegebiet. Das Gleis auf dem Streckenabschnitt zwischen Wriezen und der Oder wurde 1945 als Reparationsleistung demontiert, im Zusammenhang mit dem Neuaufbau der gesprengten Oderbrücke aber um 1955 wieder aufgebaut. Im Jahr 1957 konnte der Personenverkehr zwischen Wriezen und Neu Rüdnitz wieder aufgenommen werden. Die letzten Personenzüge verkehrten 1982. Die Strecke blieb aber für militärische Zwecke betriebsbereit. Um 2000 ließ die Deutsche Bahn die Strecke abbauen, und auf der Trasse entstand im Jahr 2005 ein asphaltierter Radweg, Teil des Oder-Neiße-Radwegs.

Die Europabrücke Neurüdnitz–Siekierki gilt als längste Brücke über die Oder und wurde um 1920 gebaut. Der Viadukt besteht aus zwei hintereinander­stehenden Brücken von je 330 Metern Länge. Das Bauwerk war seit Mitte der 2010er Jahre wegen massiver Schäden gesperrt und wurde im Juni 2022 für Radfahrer und Fußgänger neu eröffnet.[18] Über die Brücke können die auf polnischer Seite gelegenen Moryńer Höhen und der Moryner See auf kurzen Wegen von Neurüdnitz erreicht werden.

Persönlichkeiten[edit | edit source]

Weblinks[edit | edit source]

Commons: Oderaue – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[edit | edit source]

  1. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstandim Land Brandenburg Dezember 2022 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. Hauptsatzung der Gemeinde Oderaue vom 29. Januar 2009 PDF (Memento des Originals vom 6. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.barnim-oderbruch.de
  3. Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg. Gemeinde Oderaue (Memento des Originals vom 23. März 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/service.brandenburg.de
  4. Die Gemeinde Oderaue auf www.barnim-oderbruch.de
  5. Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900. Landkreis Oberbarnim. gemeindeverzeichnis.de, abgerufen am 4. Juli 2011
  6. Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900. Landkreis Königsberg (Neumark). gemeindeverzeichnis.de, abgerufen am 4. Juli 2011
  7. Bildung einer neuen Gemeinde Oderaue. Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 19. Februar 2003. Amtsblatt für Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 14. Jahrgang, Nummer 9, 5. März 2003, S. 276 PDF
  8. Fünftes Gesetz zur landesweiten Gemeindegebietsreform betreffend die Landkreise Barnim, Märkisch-Oderland, Oberhavel, Ostprignitz-Ruppin, Prignitz, Uckermark (5.GemGebRefGBbg) vom 24. März 2003 Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Brandenburg, I (Gesetze), 2003, Nr. 05, S. 82, geändert durch Gesetz vom 1. Juli 2003 (Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Brandenburg, I (Gesetze), 2003, Nr. 10, S. 187)
  9. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Märkisch-Oderland. S. 44
  10. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Märkisch-Oderland. S. 30–33
  11. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  12. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  13. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  14. Kommunalwahlen 26.10.2003. Bürgermeisterwahlen, S. 26
  15. Kommunalwahlen im Land Brandenburg am 28.09.2008. Bürgermeisterwahlen, S. 9
  16. § 73 des Brandenburgischen Kommunalwahlgesetzes
  17. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019
  18. Neue Brücke über die Oder nach Polen eröffnet. In: www.rbb24.de. 25. Juni 2022, abgerufen am 26. Juni 2022.