Rednitz

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Rednitz
Verlauf der Rednitz (interaktive Karte)

Verlauf der Rednitz (interaktive Karte)

Daten
Gewässerkennzahl DE: 2421
Lage Mittelfränkisches Becken

Bayern

Flusssystem Rhein
Abfluss über Regnitz → Main → Rhein → Nordsee
Ursprung Zusammenfluss in Georgensgmünd aus linker Fränkischer und rechter Schwäbischer Rezat
49° 11′ 17″ N, 11° 1′ 20″ O
Quellhöhe ca. 342 m ü. NHN[1]
Zusammenfluss nordwestlich der Altstadt von Fürth mit der aus Richtung Osten kommenden Pegnitz zur RegnitzKoordinaten: 49° 29′ 12″ N, 10° 59′ 12″ O
49° 29′ 12″ N, 10° 59′ 12″ O
Mündungshöhe ca. 283 m ü. NHN[1]
Höhenunterschied ca. 59 m
Sohlgefälle ca. 1,3 ‰
Länge 46,5 km[2] 
125,3 km[2]
mit Oberlauf Fränkische Rezat
Einzugsgebiet 2.118,91 km²[2] 
(Gebietskennzahl 2421)
Abfluss am Pegel Neumühle[3]
(83,9 % des Einzugsgebiets)
AEo: 1847 km²
Lage: 6,6 km oberhalb der Mündung
NNQ (27.06.1976)
MNQ 1911–2006
MQ 1911–2006
Mq 1911–2006
MHQ 1911–2006
HHQ (23.02.1970)
150 m³/s
4,75 m³/s
12,3 m³/s
6,7 l/(s km²)
99,6 m³/s
266 m³/s
Rednitz bei Fürth-Weikershof, darüber die eingleisige Eisenbahnbrücke der Bibertbahn; hinter der Brücke sind Tore einer Wildwasserstrecke für Kanu/Kajak zu sehen

Rednitz bei Fürth-Weikershof, darüber die eingleisige Eisenbahnbrücke der Bibertbahn; hinter der Brücke sind Tore einer Wildwasserstrecke für Kanu/Kajak zu sehen

Die Rednitz ist der 46 km lange linke bzw. südliche Quellfluss der Regnitz in Franken. Etwas wasserreicher als der andere Quellfluss Pegnitz und auch reicher an Zuflüssen, wird sie hydrografisch als Oberlauf der Regnitz betrachtet, obwohl der längste Fließweg in ihrem System ca. 3 km kürzer ist als der im System der Pegnitz.

Name[edit | edit source]

In schriftlichen Quellen erschien der Fluss erstmals im 8. Jahrhundert mit der lateinischen Bezeichnung Radantia. Im 11. Jahrhundert wurde der Name des Flusses als Ratenza bezeichnet.[4]

Geografie[edit | edit source]

Verlauf[edit | edit source]

Der Fluss entsteht in Georgensgmünd im Landkreis Roth auf 342 m ü. NHN durch die Vereinigung von Fränkischer und Schwäbischer Rezat.

Von dort fließt die Rednitz nordwärts über Roth, Büchenbach, Rednitzhembach, Penzendorf und Schwabach. Bezeichnend für die alte Kulturlandschaft sind die zahlreichen alten Mühlen, besonders im oberen Abschnitt bis Roth, oft heute nur noch Wohnplätze oder kleine Industriebetriebe.

Für Nürnberg bildet die Rednitz, abgesehen vom statistischen Distrikt 551, mit den Stadtteilen Mühlhof und Lohhof etwa die Westgrenze des Stadtgebietes und berührt dabei die westlichen Nachbargemeinden Stein, Oberasbach und Zirndorf.

In Fürth fließt sie westlich an der Altstadt vorbei und vereinigt sich kurz danach auf einer Höhe von etwa 283 m ü. NHN mit der Pegnitz, die östlich am Fürther Stadtzentrum vorbei aus Richtung der Nürnberger Altstadt kommt, zur Regnitz.

Der 46,4 km lange Lauf der Rednitz endet etwa 59 Höhenmeter unterhalb ihres Zusammenflusses der beiden Rezats, er hat ein mittleres Sohlgefälle von etwa 1,3 ‰.

Einzugsgebiet[edit | edit source]

Das 2.118 km² große Einzugsgebiet der Rednitz liegt im Mittelfränkischen Becken, sie entwässert es über die Regnitz, den Main und dann den Rhein zur Nordsee.

Das Einzugsgebiet grenzt

Einzugsgebiet der Rednitz

Quell- und Zuflüsse[edit | edit source]

Vom Ursprung bis zur Mündung.[1][5]

Name GKZ Lage Länge
in km
Mündungs­höhe
in m ü. NHN
Mündung Bemerkungen
Fränkische Rezat 242-11 linker OL 77,3 342,0 bei Georgensgmünd hydrologisch Oberlauf der Rednitz
Schwäbische Rezat 242-12 rechter OL 33,3 342,0 bei Georgensgmünd Quelle nahe Talwasserscheide zur Altmühl
Wernsbach 242-132+?? rechts 04,0 340,3 bei Georgensgmünd in einen Teilungslauf
Rummbach 242-134+?? links 04,1 340,0 bei Georgensgmünd-Oberheckenhofen in einen Teilungslauf
Mühlbach 242-134+?? links 01,8 339,0 bei Georgensgmünd-Oberheckenhofen in denselben Teilungslauf wie der vorige
Steinbach 242-136 rechts 02,5 337,0 bei Roth-Untersteinbach
Rittersbach 242-137+?? links 01,4 335,0 bei Georgensgmünd-Rittersbach
Babenbach 242-139+?? rechts 02,5 331,0 in Roth
Roth 242-14 rechts 23,6 328,0 in Roth
Aurach 242-1520 links 31,8 324,5 in Roth
Jordan 242-153+?? links 02,2 324,4 in Büchenbach
Stiergraben 242-153+?? links 01,6 324,3 in Büchenbach
Brunnbach 242-153+?? rechts 09,4 323,0 bei Roth-Pfaffenhofen
Finsterbach 242-154 rechts 17,6 323,0 an der Stadtgrenze von Roth zu Rednitzhembach
Mainbach 242-155+?? links 07,2 319,0 bei Rednitzhembach-Untermainbach in der Au
Hembach 242-156 rechts 021,7 317,0 bei Rednitzhembach-Rother Straße
Entenbach 242-159+?? rechts 03,2 315,0 bei Rednitzhembach
Schwarzach 242-16 rechts 56,2 312,4 Schwarzach bei Schwabach
Schwabach 242-172 links 23,0 308,8 bei Schwabach
Zwieselbach 242-179+?? links 09,3 305,0 bei Schwabach-Wolkersdorf
Krottenbach 242-179+?? links 01,5 303,0 bei Nürnberg-Krottenbach
Entengraben 242-179+?? rechts 298,0 bei Nürnberg-Eibach mit großem Zufluss Eichenwaldgraben
Herbstgraben 242-179+?? links 03,7 295,0 bei Nürnberg-Eibach
Eibach 242-179+?? rechts ≥ 1,9 295,0 bei Nürnberg-Eibach größtenteils verdolt
Röthenbacher Landgraben 242-179+?? rechts 02,7 295,0 bei Stein wird vom Main-Donau-Kanal gespeist
Grundbach 242-179+?? links 07,9 293,0 bei Stein
Kreuzbach oder Asbach 242-179+?? links 06,1 291,0 bei Oberasbach
Bibert 242-18 links 42,3 289,5 bei Zirndorf/Oberasbach (gegenüber Fürth-Weikershof)
Scherbsgraben 242-192 links ca. 2,8 283,0 nach der Altstadt von Fürth

Natur und Umwelt[edit | edit source]

Wasserqualität[edit | edit source]

Die Wasserqualität hat sich in den letzten Jahrzehnten gebessert. Lag die Gewässergüteklasse 1976 noch zwischen II-III (kritisch belastet) und III (stark verschmutzt), stufte die 'Arbeitsgemeinschaft Gewässerschutz Obere Regnitz 2001 die Belastung nördlich von Roth in die Klasse II (mäßig belastet) und südlich davon als kritisch belastet ein.

Rednitztal[edit | edit source]

Rednitztal zwischen Katzwang und Wolkersdorf

Das Rednitztal ist einer der wenigen seit dem Mittelalter unveränderten Talräume Frankens und besteht weitgehend aus sogenannten Flussauen, geprägt von uferbegleitenden Gehölzen, zum Teil von Auwäldern. Die Talräume werden seit Jahrhunderten von den Landwirten in Wässergenossenschaften über ein enges Kanal- und Grabensystem gepflegt. Durch diese künstliche Bewässerung sind drei Grasschnitte pro Jahr möglich.

Seltene Vögel, Fische, Reptilien und Insekten sind dort beheimatet. Das Bayerische Umweltministerium hat im Herbst 2004 das Rednitztal von der A 6 im Süden bis nach Stein der Europäischen Union als besonders schützenswertes Natura-2000-FFH-Gebiet ausgewiesen.[6]

Schleusen[edit | edit source]

Wehr bei Katzwang
  • Wehr und Schleuse an der Fabrik Faber-Castell bei Stein
  • Wehr und Schleuse am Großkraftwerk im westlichen Randbereich von Nürnberg
  • Wehr und Schleuse unterhalb der Stadthalle im Stadtzentrum Fürth
  • Wehr bei Katzwang

Wirtschaftliche Bedeutung[edit | edit source]

Nördlich von Schwabach waren seit dem Mittelalter und bis Ende des 19. Jahrhunderts zahlreiche hölzerne Wasserschöpfräder im Betrieb, die zur Bewässerung der angrenzenden Felder dienten (siehe auch Regnitz).

Das Wasser der Rednitz speist die Kühltürme des Nürnberger Großkraftwerks Franken I.

Freizeit und Erholung[edit | edit source]

An einem Abschnitt von der Rothenburger Straße in Richtung Fürth-Weikershof wurde ein Rad- und Wanderweg angelegt.

An der Kreuzung des Flusses mit der bedeutenden regionalen Straßenverbindung, der Fernabrücke zwischen Oberasbach und Fürth, ließ im Jahr 2004 das Wasserwirtschaftsamt eine kleine Staustufe, ein Pegelhaus und eine Messstelle für Gewässergüte anlegen. Diese Stufe hat den Nebeneffekt, dass die Kanuslalomstrecke des Kanuvereins SG 1883 Viktoria Nürnberg-Fürth unter der (im Bild gezeigten) Eisenbahnbrücke attraktiver geworden ist; sie gilt nun als eine der anspruchsvollsten Strecken für den bayerischen Paddlernachwuchs. Beim Fürther Kanuslalom[7] werden dort Süddeutsche Meisterschaften aller Klassen ausgetragen.

Literatur[edit | edit source]

Weblinks[edit | edit source]

Commons: Rednitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[edit | edit source]

  1. a b c Topografische Karte 1:10.000 Bayern Nord
  2. a b c Verzeichnis der Bach- und Flussgebiete in Bayern – Flussgebiet Main, Seite 34 des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Stand 2016 (PDF; 3,3 MB)
  3. Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Rheingebiet, Teil II 2006 Bayerisches Landesamt für Umwelt, S. 87, abgerufen am 7. März 2021, Auf: regierung.unterfranken.bayern.de (PDF, deutsch, 23,6 MB).
  4. Quirin Esser: Beiträge zur gallo-keltischen Namenkunde. Malmedy 1884; archive.org.
  5. Verzeichnis der Bach- und Flussgebiete in Bayern – Flussgebiet Main, Seite 36 des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Stand 2016 (PDF; 3,3 MB) (weiter bis Seite 41)
  6. Rednitztal in Nürnberg. In: Natura 2000 Gebiete in Deutschland. Bundesamt für Naturschutz, abgerufen am 27. März 2023.
  7. Fürther Kanuslalom Homepage