Rothenfels

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Wappen Deutschlandkarte
Rothenfels
Deutschlandkarte, Position der Stadt Rothenfels hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 53′ N, 9° 36′ OKoordinaten: 49° 53′ N, 9° 36′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Main-Spessart
Verwaltungs­gemeinschaft: Marktheidenfeld
Höhe: 154 m ü. NHN
Fläche: 12,07 km2
Einwohner: 1012 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 84 Einwohner je km2
Postleitzahl: 97851
Vorwahl: 09393
Kfz-Kennzeichen: MSP
Gemeindeschlüssel: 09 6 77 181
Stadtgliederung: 2 Gemeindeteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Hauptstraße 34
97851 Rothenfels
Website: www.rothenfels.de
Erster Bürgermeister: Michael Gram (Unabhängige Bürger/Freie Bürger/SPD)
Lage der Stadt Rothenfels im Landkreis Main-Spessart
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Karte
Rothenfels am Main von Nordosten

Rothenfels ist eine Stadt im unterfränkischen Landkreis Main-Spessart und ein Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Marktheidenfeld. Sie ist nach Einwohnern die kleinste Stadt Bayerns.

Geografie[edit | edit source]

Geografische Lage[edit | edit source]

Rothenfels liegt rechts des Mains zwischen Lohr am Main und Marktheidenfeld. Eingezwängt zwischen dem Fluss und einem Steilhang besteht die Stadt aus wenig mehr als einer Hauptstraße. Der topographisch höchste Punkt der Stadtgemarkung befindet sich mit 508 m ü. NHN am Dreßlingkopf, südlich von Aurora, der niedrigste liegt im Main auf 142 m ü. NHN. Seit 2006 wird der Maindamm, Teil der alten und stillgelegten Eisenbahnstrecke Lohr am Main – Wertheim, als Umgehungsstraße genutzt.

Oberhalb der Stadt befindet sich die Burg Rothenfels, an die sich der Stadtteil Bergrothenfels anschließt.

Gemeindegliederung[edit | edit source]

Es gibt zwei Gemeindeteile:[2][3]

Nachbargemeinden[edit | edit source]

Gemeinde
Neustadt am Main
Fürstlich Löwensteinscher Park
(Gemeindefreies Gebiet)
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Stadt
Marktheidenfeld
Gemeinde
Hafenlohr

Name[edit | edit source]

Etymologie[edit | edit source]

Der Name Rothenfels (älter auch „Rotenfels“) besteht aus den mittelhochdeutschen Wörtern rôt und velse und bedeutet roter Fels oder rote Felsen.[6]

Frühere Schreibweisen[edit | edit source]

Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden:[6]

  • 1171 Rotenuels
  • 1219 Rotenuelse
  • 1220 Rotenfels
  • 1241 Rotinvels
  • 1536 Rothenfels

Geschichte[edit | edit source]

Bis zur Gründung der Gemeinden[edit | edit source]

Der um 1148 im Schutz der Burg Rothenfels entstandene Ort wurde 1342 erstmals als Stadt in einer Urkunde des Mainzer Fürstbischofs von Wolfskehl erwähnt. Im Jahr 1317 hatte der Graf Ludwig von Rieneck († 1333) von Bischof Gottfried III. von Hohenlohe die Burg und den Zent Rothenfels erhalten.[7] Die Orte Rothenfels, Bergrothenfels und Windheim schlossen sich im Jahr 1686 zu einem Gemeindeverband zusammen.

Während der Säkularisation 1803 fiel das würzburgische Rothenfels mit dem größeren Teil des Amtes Rothenfels an das Fürstenhaus Löwenstein-Wertheim-Rosenberg, 1806 an das Fürstentum Aschaffenburg. 1813 kam Rothenfels an das Königreich Bayern. 1822 wurden Bergrothenfels und Windheim aus der Gemeinde ausgegliedert und erneut selbständig.

Nach Daten der Gesellschaft für Leprakunde existierte in Rothenfels ein mittelalterliches Leprosorium, das als „alter Siechhobel“ bezeichnet wurde. Es befand sich am Pfarrgarten, seine Gründung kann allerdings nicht genauer datiert werden.[8]

Verwaltungsgeschichte[edit | edit source]

Im Jahr 1862 wurde das Bezirksamt Lohr am Main gebildet, auf dessen Verwaltungsgebiet Rothenfels lag. 1871 kam Rothenfels jedoch anlässlich der Reform des Zuschnitts der bayerischen Bezirksämter zum Bezirksamt Marktheidenfeld und kehrte am 1. Januar 1880 ins Bezirksamt Lohr zurück. Wie überall im Deutschen Reich wurde 1939 die Bezeichnung Landkreis eingeführt. Rothenfels war nun eine der 26 Gemeinden im Landkreis Lohr am Main. Mit der Auflösung des Landkreises Lohr am Main kam Rothenfels am 1. Juli 1972 in den neu gebildeten Landkreis Mittelmain, der zehn Monate später seinen endgültigen Namen Landkreis Main-Spessart erhielt.

Eingemeindungen[edit | edit source]

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Januar 1972 die Gemeinde Bergrothenfels wieder eingegliedert.[9] Windheim gehört heute zur Gemeinde Hafenlohr.

Einwohnerentwicklung[edit | edit source]

Im Zeitraum 2011 bis 2020 stagnierte die Einwohnerzahl, konkret fiel sie um 8 Einwohner von 1009 auf 1001.

Religion[edit | edit source]

Rothenfels ist katholisch geprägt. Zum Dekanat Lohr (Bistum Würzburg)[10] gehört die Pfarrei Mariä Himmelfahrt[11] in der Kernstadt mit der Filiale St. Josef der Arbeiter[12] in Bergrothenfels.

Politik[edit | edit source]

Bürgermeister[edit | edit source]

Von 1996 bis 2014 war Rosemarie Richartz (Stadtrat 96) Bürgermeisterin von Rothenfels. Seit 2014 ist Michael Gram (Unabhängige Bürger/Freie Bürger/SPD) neuer Bürgermeister.[13] Er wurde am 15. März 2020 mit 93,4 % der Stimmen für weitere sechs Jahre bestätigt.

Stadtrat[edit | edit source]

Die Kommunalwahlen 2002, 2008 und 2014 führten zu folgenden Sitzverteilungen im Stadtrat:

2002 2008 2014
Stadtrat 96 7 7
Unabhängige Bürger/Freie Bürger/SPD   5 5 12
Gesamt 12 12 12

Bei der Stadtratswahl am 15. März 2020 lag nur der Wahlvorschlag Freie Bürger vor, der 99,18 % der Stimmen und damit auch alle zwölf Mandate erhielt.[14]

Wappen[edit | edit source]

Wappen der Stadt Rothenfels
Wappen der Stadt Rothenfels
Blasonierung: „In Gold über silbernen Wellen drei rote Felsen, der mittlere überhöht von dem roten Großbuchstaben R“[15]

Sehenswürdigkeiten[edit | edit source]

In der Stadt findet man einige sehenswerte Fachwerkhäuser mit Statuen.

Burg Rothenfels[edit | edit source]

Auf einem Felssporn über der Stadt erhebt sich die Burg Rothenfels. Als ein beliebtes Ausflugsziel zwischen Würzburg und Aschaffenburg bekannt, hat sich die Burg Rothenfels vor allem, aus der Tradition der katholischen JugendbewegungQuickborn“ kommend, als ein christliches Bildungs- und Tagungshaus in freier Trägerschaft einen Namen gemacht. Die Burg ist auch eine Jugendherberge des DJH.

Baudenkmäler[edit | edit source]

Wirtschaft und Infrastruktur[edit | edit source]

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft[edit | edit source]

Es gab am 30. Juni 2020 nach der amtlichen Statistik 83 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort und 418 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort. Es gab keine Betriebe im verarbeitenden Gewerbe oder im Bauhauptgewerbe, jedoch gab es 7 Beherbergungsbetriebe mit zehn oder mehr Gästebetten. Im Jahr 2020 bestanden zudem 8 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von insgesamt 194 ha (Stand 2016), davon waren 156 ha Dauergrünland.[16]

Bildung[edit | edit source]

Es gibt Kindergarten mit insgesamt 38 Kindergartenplätzen und 26 Kindern.[16]

Persönlichkeiten[edit | edit source]

In Rothenfels geboren[edit | edit source]

  • Johannes IV. Beck (1516–1562), Zisterzienserabt
  • Oswald Loschert (1704–1785), Prämonstratenserabt
  • Wilhelm Hepp (1764–1832), Orgelbauer
  • Franz Straub (1889–1977), Polizeibeamter und SS-Führer
  • Ludwig Lehner (1907–1997), Missionsarzt in der Mandschurei und Medizinaldirektor in Uffenheim

Ehrenbürger[edit | edit source]

Siehe auch[edit | edit source]

Weblinks[edit | edit source]

Commons: Rothenfels – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[edit | edit source]

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Rothenfels in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 4. April 2021.
  3. Gemeinde Rothenfels, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 7. Dezember 2021.
  4. Verwaltungsgemeinschaft Marktheidenfeld: Entwicklung der Einwohnerzahlen seit 1981. 2014 (online [abgerufen am 9. Mai 2014]).
  5. Entwicklung der Einwohnerzahlen // aktuelle Einwohnerzahl. Verwaltungsgemeinschaft Marktheidenfeld, archiviert vom Original am 23. August 2018; abgerufen am 7. September 2018.
  6. a b Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S. 194 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche ).
  7. Christine Demel: Leinach. Geschichte – Sagen – Gegenwart. Gemeinde Leinach, Leinach 1999, S. 116.
  8. Mittelalterliche Leprosorien im heutigen Bayern, Gesellschaft für Leprakunde, Münster 1995, abgerufen am 5. Januar 2017 (Memento des Originals vom 6. Februar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.muenster.org
  9. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 514.
  10. Bistum Würzburg: Alle Dekanate. 2014 (online [abgerufen am 9. Mai 2014]). online (Memento des Originals vom 6. Oktober 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wissen.bistum-wuerzburg.de
  11. Marktheidenfeld – St. Josef, Bräutigam der Muttergottes: Pfarrgemeinde Rothenfels. 2014 (online [abgerufen am 9. Mai 2014]).
  12. Marktheidenfeld – St. Josef, Bräutigam der Muttergottes: Pfarrgemeinde Bergrothenfels. 2014 (online [abgerufen am 25. Juni 2014]).
  13. http://www.main-netz.de/nachrichten/region/lohr/lohr-kurz/art3994,2979286
  14. Stadtratswahl 2020, abgerufen am 2. Juli 2020
  15. Eintrag zum Wappen von Rothenfels in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  16. a b Stadt Rothenfels 09677181 Eine Auswahl wichtiger statistischer Daten. In: Statistik kommunal 2019. Bayerisches Landesamt für Statistik, 31. Januar 2022, abgerufen am 26. Juli 2022 (deutsch).