Selzthal

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Selzthal
Wappen Österreichkarte
Wappen von Selzthal
Selzthal (Österreich)
Selzthal (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Liezen
Kfz-Kennzeichen: LI
Fläche: 16,71 km²
Koordinaten: 47° 33′ N, 14° 19′ OKoordinaten: 47° 33′ 0″ N, 14° 19′ 0″ O
Höhe: 636 m ü. A.
Einwohner: 1.502 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 90 Einw. pro km²
Postleitzahl: 8900
Vorwahl: 03616
Gemeindekennziffer: 6 12 43
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptstraße 19
8900 Selzthal
Website: www.selzthal.at
Politik
Bürgermeister: Hannes Mitterhauser (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(15 Mitglieder)
  
Insgesamt 15 Sitze
Lage von Selzthal im Bezirk Liezen
Übersichtskarte der Gemeinden im gesamten Bezirk LiezenAich (Expositur Gröbming)Gröbming (Expositur Gröbming)Haus (Expositur Gröbming)Michaelerberg-Pruggern (Expositur Gröbming)Mitterberg-Sankt Martin (Expositur Gröbming)Öblarn (Expositur Gröbming)Ramsau am Dachstein (Expositur Gröbming)Schladming (Expositur Gröbming)Sölk (Expositur Gröbming)AdmontAigen im EnnstalAltausseeAltenmarkt bei Sankt GallenArdningBad AusseeBad MitterndorfGaishorn am SeeGrundlseeIrdning-DonnersbachtalLandlLassingLiezenRottenmannSankt Gallen (Steiermark)SelzthalStainach-PürggTriebenWildalpenWörschachSteiermark
Übersichtskarte der Gemeinden im gesamten Bezirk Liezen
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Gemeindeamt
Gemeindeamt
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Selzthal ist eine österreichische Gemeinde im Gerichtsbezirk bzw. Bezirk Liezen in der Obersteiermark mit 1502 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023).

Geografie[edit | edit source]

Geographische Lage[edit | edit source]

Selzthal liegt am Zusammenfluss von Enns und Palten in der Steiermark. Hausberg und höchste Erhebung der Gemeinde ist der 1737 m hohe Dürrenschöberl.

Gemeindegliederung[edit | edit source]

Das Gemeindegebiet umfasst die folgenden drei Ortschaften:

Nachbargemeinden[edit | edit source]

Liezen Ardning
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Admont
Lassing Rottenmann

Geschichte[edit | edit source]

Das früheste Schriftzeugnis ist von 1080 und lautet „Ediltscah“. Der Name geht auf den Lokativ von altslawisch *sedlo (Sitz, Siedlung) zurück.[1]

Die Gemeinde trägt seit 1903 den heutigen Namen, davor war sie nach dem Ort Versbichl benannt. Ursprünglich verstand man unter Selzthal nur ein paar landwirtschaftliche Gehöfte am Fuße des Hausberges, des 1738 Meter hohen Dürrnschöberls, die die ersten Bewohner beherbergten. Nach und nach kamen speziell aus dem heutigen Tschechien Arbeiter in das Tal, um Torf abzubauen, das in den umliegenden Eisenwerken als Brennstoff benötigt wurde. Erst der Bau der Kronprinz-Rudolf-Bahn um 1870 brachten den Wandel zur „Eisenbahner-Gemeinde“, als die der Ort noch heute gilt. In der Folge wuchs Selzthal zu einem Ort mit rund 2300 Einwohnern. Die Kirche der Gemeinde diente als Vorlage zum Bau der katholischen Kirche Mariä Namen im sächsischen Löbau.[2]

Der Bahnhof Selzthal ist Bahnknotenpunkt der Schnittlinien Ost-West und Nord-Süd und wird heute durch einen Autobahn-Knoten ergänzt, was der verkehrsmäßigen Erschließung der Region zugutegekommen ist. Viele Arbeitsplätze im Bahnhofsbereich wurden aufgegeben, was zu einem permanenten Schrumpfen der Einwohnerzahl auf knapp 1750 führte.

Selzthal gilt als günstiger Wohnort mit guter Wohnqualität am Rande der Bezirkshauptstadt Liezen, die auch das regionale Zentrum für Ausbildung und Handel darstellt. In einer 2003 herausgegebenen Ortschronik sind alle aktuellen Daten und die historische Entwicklung des Ortes, der Wirtschaft und der Vereine nachzulesen. Besonderen Bezug von jeher gab es zu einem der größten Grundeigentümer, dem Stift Admont.

In wirtschaftlicher Hinsicht haben die ÖBB über fast ein Jahrhundert die Akzente gesetzt und nahezu alle Entwicklungen im Ort mitbeeinflusst.

Die Eisenbahnverbindung GrazSalzburg macht Selzthal auch zu einer wichtigen Verkehrsdrehscheibe im innerösterreichischen Schnellzugverkehr. Allerdings müssen Züge in dieser Verkehrsbeziehung im Bahnhof gestürzt werden (wenden, die Fahrtrichtung wechseln), was einen Aufenthalt bedingt. Züge zwischen Graz und Linz können weiterfahren, ohne zu wenden. Die geplante Schleife Selzthal, welche den Aufenthalt der aus Graz und nach Salzburg (und Deutschland) fahrenden Züge vermeiden sollte, wurde aufgrund von Einwohner-Einwänden nie gebaut.

Einwohnerentwicklung[edit | edit source]

Die Bevölkerungszahl sinkt seit Jahrzehnten wegen einer starken Abwanderung. Seit 2001 ist auch die Geburtenbilanz negativ.[3]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[edit | edit source]

Pfarrkirche Selzthal
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Selzthal

Wirtschaft und Infrastruktur[edit | edit source]

Bildung[edit | edit source]

  • Kindergarten
  • Volksschule
  • Bücherei im Amtsgebäude

Sport[edit | edit source]

  • Freibad Selzthal: Erlebnisbad, 2002 eröffnet
  • ESV Stocksportanlage: 2009 errichtete neue Halle, mehrere Bahnen und Eislaufplatz. Es werden sowohl im Sommer als auch im Winter Turniere abgehalten.
  • Naturfreunde Vereinsheim: 2008–2010 errichtet, befindet sich im Sportzentrum Selzthal

Politik[edit | edit source]

Gemeinderat[edit | edit source]

Der Gemeinderat hat 15 Mitglieder.

Bürgermeister[edit | edit source]

  • 1945 Engelbert Mitteregger
  • 1945–1965 Franz Meixner
  • 1965–1989 Ernst Schmollngruber (SPÖ)
  • 1989–200x Egon Sinzinger (SPÖ)
  • 200x–2015 Alois Eckmann (SPÖ)
  • 2015–2020 Gernot Hejlik (SPÖ)[8]
  • seit 2020 Hannes Mitterhauser (ÖVP)

Wappen[edit | edit source]

Die Verleihung des Gemeindewappens erfolgte mit Wirkung vom 1. August 2003.
Wappenbeschreibung: Über schwarzem Schildfuß mit silbernem Spatenblatt ein vom schwarzen Spatenstiel gespaltenes silbernes Feld, darin vorne ein rotes Flugrad, hinten eine rote Raute mit aufgelegtem silbernem Herzen, dieses silbern brennend und von einem Dornenkranz umwunden.[9]

Persönlichkeiten[edit | edit source]

Ehrenbürger der Gemeinde[edit | edit source]

  • 1989: Ernst Schmollngruber († 2021), Bürgermeister von Selzthal 1965–1989[10]

Söhne und Töchter der Gemeinde[edit | edit source]

Weblinks[edit | edit source]

Commons: Selzthal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[edit | edit source]

  1. Fritz Frhr. Lochner von Hüttenbach: Zum Namengut des Frühmittelalters in der Steiermark (= Zeitschrift des Historischen Vereines für Steiermark. Band 99). Böhlau Verlag, Wien 2008, S. 36 (historischerverein-stmk.at [PDF; 16,9 MB]).
  2. Katholisches Pfarramt Löbau (Memento des Originals vom 5. November 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.katholisches-pfarramt-loebau.de
  3. Ein Blick auf die Gemeinde Selzthal, Bevölkerungsentwicklung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 10. Dezember 2020.
  4. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Selzthal. Land Steiermark, 13. März 2005, abgerufen am 26. Juli 2020.
  5. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Selzthal. Land Steiermark, 21. März 2010, abgerufen am 26. Juli 2020.
  6. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Selzthal. Land Steiermark, 22. März 2015, abgerufen am 26. Juli 2020.
  7. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Selzthal. Land Steiermark, 28. Juni 2020, abgerufen am 26. Juli 2020.
  8. Bürgermeister der Gemeinde Selzthal Ennstalwiki
  9. Landesgesetzblatt Steiermark Nr. 62/2003
  10. Kleine Zeitung (15. 8. 2021), S. 51.