Speinshart

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Wappen Deutschlandkarte
Speinshart
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Speinshart hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 47′ N, 11° 49′ OKoordinaten: 49° 47′ N, 11° 49′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberpfalz
Landkreis: Neustadt an der Waldnaab
Verwaltungs­gemeinschaft: Eschenbach in der Oberpfalz
Höhe: 425 m ü. NHN
Fläche: 23,77 km2
Einwohner: 1136 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 48 Einwohner je km2
Postleitzahl: 92676
Vorwahl: 09645
Kfz-Kennzeichen: NEW, ESB, VOH
Gemeindeschlüssel: 09 3 74 157
Gemeindegliederung: 13 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Gereon-Motyka-Siedlung 7
92676 Speinshart
Website: www.speinshart.de
Erster Bürgermeister: Albert Nickl (CSU)
Lage der Gemeinde Speinshart im Landkreis Neustadt an der Waldnaab
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Karte
Blick auf Speinshart mit dem Kloster und dem Rauhen Kulm im Hintergrund

Speinshart ist eine Gemeinde im Oberpfälzer Landkreis Neustadt an der Waldnaab. Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Eschenbach. Bekannt ist der Ort Speinshart durch seine Abtei.

Geografie[edit | edit source]

Geografische Lage[edit | edit source]

Speinshart liegt in der Planungsregion Oberpfalz-Nord zwischen der Stadt Eschenbach in der Oberpfalz und der Stadt Neustadt am Kulm im oberpfälzischen Hügelland.

Gemeindegliederung[edit | edit source]

Es gibt 13 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Zur Gemarkung Speinshart gehören die Orte Speinshart, Münchsreuth und Haselhof sowie der Weiler Süßenweiher, zur Gemarkung Tremmersdorf die Orte Tremmersdorf, Höfen, Haselbrunn und der Weiler Herrnmühle und zur Gemarkung Seitenthal die Orte Seitenthal, Barbaraberg und Dobertshof. Der Ort Zettliz gehört zur Gemarkung Pichlberg.

Geschichte[edit | edit source]

Bis zur Gründung der Gemeinden[edit | edit source]

1145 gründeten Adelvolk von Reifenberg, seine Frau Richenza und seine beiden Brüder das Kloster Speinshart und übergaben es den Prämonstratensern. Die Abtei war 1556 im Zuge der Reformation in der Oberen Pfalz aufgehoben und 1661 vom Kloster Steingaden aus wiederbesiedelt. Der Ort kam im Dreißigjährigen Krieg zum Kurfürstentum Bayern und bildete bis zur Säkularisation 1803 eine geschlossene Hofmark des Klosters. Das Kloster kam nach der Säkularisation zunächst in staatlichen Besitz und beherbergte später unter anderem den Pfarrhof, eine Schule und das Forstamt. Die Landgemeinden Speinshart, Tremmersdorf und Seitenthal wurden 1818 durch das Gemeindeedikt in Bayern eingerichtet.

20. Jahrhundert[edit | edit source]

1921 wurde die weiträumige Klosteranlage auf Vermittlung des Münchner Domherrn Prälat Michael Hartig zurückgegeben. Die Prämonstratenser des Stifts Tepl im Egerland gründeten das Kloster neu. 1923 wurde Speinshart wieder eine Abtei.

Gründungslegende[edit | edit source]

Die Gründungslegende von Speinshart und dem Kloster lautet: „Im Jahre 1150 verirrte sich die Gattin des Grafen von Reifenberg zusammen mit einer Freundin in den Sümpfen. Sie kamen immer weiter hinein und fanden keinen Ausweg mehr. Da betete die Gräfin zu Gott und versprach, ein Kloster bauen zu lassen, wenn sie gerettet werden würden. In der Ortschaft machte sich der Graf große Sorgen um seine Gattin und beschloss, sie mit einigen Männern zu suchen. Als die Männer nach langer Suche die beiden Frauen fanden, fiel die Gräfin ihrem Gatten in die Arme und erzählte ihm von ihrem Versprechen. Daraufhin schickte der Graf, seinen Schimmel in den Wald. An der Stelle, an der der Schimmel dreimal hielt, sollte der Grundstein für das Kloster gesetzt werden. So geschah es. Der Schimmel blieb inmitten der Sümpfe dreimal an der gleichen Stelle stehen. Der Graf ließ die Sümpfe trockenlegen und setzte dort den Grundstein des Klosters.“

Eingemeindungen[edit | edit source]

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Juli 1972 die Gemeinde Tremmersdorf und Teile der Gemeinden Pichlberg und Seitenthal eingegliedert.[4]

Einwohnerentwicklung[edit | edit source]

Jahr 1961 1970 1987 1991 1995 2000 2005 2010 2015
Einwohner 953 974 1030 1095 1136 1116 1174 1138 1102

Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1022 auf 1114 um 92 Einwohner bzw. um 9 %.

Politik[edit | edit source]

Bürgermeister[edit | edit source]

Erster Bürgermeister ist seit 1996 Albert Nickl (CSU).

Gemeinderat[edit | edit source]

Die Gemeinderatswahlen seit 2014 ergaben folgende Sitzverteilungen:

Wahljahr Sitze
CSU FW Grüne
2020[5] 9 2 1
2014 8 2 2

Wappen[edit | edit source]

Blasonierung: „In Rot ein silberner Zinnenturm, beseitet rechts von einem beblätterten goldenen Lilienstängel, links von einer goldenen Inful.“[6]

Baudenkmäler[edit | edit source]

Bodendenkmäler[edit | edit source]

Wirtschaft und Infrastruktur[edit | edit source]

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft[edit | edit source]

Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 35 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 385. Im verarbeitenden Gewerbe gab es einen Betrieb, im Bauhauptgewerbe keine Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 55 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1409 Hektar, davon waren 894 Hektar Ackerfläche.

Bildung[edit | edit source]

Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 1999):

  • Kindergärten: 50 Kindergartenplätze mit 38 Kindern
  • Grund- und Teilhauptschule: „Volksschule Am Rauhen Kulm“ mit 20 Lehrern und 304 Schülern

Sport[edit | edit source]

Siehe: 24-Stunden-Mofarennen von Speinshart

Persönlichkeiten[edit | edit source]

Söhne und Töchter des Ortes[edit | edit source]

Persönlichkeiten, die in Speinshart gewirkt haben[edit | edit source]

Literatur[edit | edit source]

Weblinks[edit | edit source]

Commons: Speinshart – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[edit | edit source]

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Speinshart in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 19. April 2021.
  3. Gemeinde Speinshart, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 13. Dezember 2021.
  4. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 460.
  5. Gemeinderat - Gemeinde Speinshart. Abgerufen am 3. Januar 2021.
  6. Eintrag zum Wappen von Speinshart in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte