Stechpalmen-Kreuzdorn

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Stechpalmen-Kreuzdorn

Stechpalmen-Kreuzdorn (Rhamnus alaternus)

Systematik
Rosiden
Eurosiden I
Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Kreuzdorngewächse (Rhamnaceae)
Gattung: Kreuzdorn (Rhamnus)
Art: Stechpalmen-Kreuzdorn
Wissenschaftlicher Name
Rhamnus alaternus
L.

Der Stechpalmen-Kreuzdorn (Rhamnus alaternus), auch Immergrüner Kreuzdorn genannt[1], ist eine Pflanzenart aus der Gattung Kreuzdorn (Rhamnus) innerhalb der Familie der Kreuzdorngewächse (Rhamnaceae).

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zweig mit Laubblättern und Früchten
Blütenstand und Blüten im Detail
Illustration aus Österreichs allgemeine Baumzucht

Vegetative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Stechpalmen-Kreuzdorn ist in seinen vegetativen Merkmalen sehr vielfältig.[1]

Der Stechpalmen-Kreuzdorn ist ein immergrüner Strauch oder kleiner Baum mit Wuchshöhen von bis 5, selten bis zu 10 Metern. Dornen fehlen.

Die wechselständig angeordneten Laubblätter[1] sind in Blattstiel und -spreite gegliedert. Der Blattstiel ist 1 bis 8 Millimeter lang. Die ledrige, einfache Blattspreite ist bei einer Länge von 1 bis, meist 2 bis 6 Zentimetern lanzettlich bis eiförmig mit spitz zulaufendem bis stumpfem und stumpfspitzigem (mucronat) oberen Ende. Die Blattoberseite ist dunkel-grün und zeigt eine ausgeprägte Nervatur und die -unterseite ist hell-grün.[1] Der Blattrand ist einfach oder gezähnt.[2]

Generative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Stechpalmen-Kreuzdorn ist zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch).[1] Die Blütezeit liegt im Winter bzw. Frühjahrsanfang. Im traubigen Blütenstand[1] stehen die Blüten dicht zusammen und er ist mehr oder weniger fein flaumig behaart, die meist hinfälligen Vorblätter sind bewimpert. Die etwa 4 Millimeter großen[1] Blüten sind fünfzählig. Die gelben Kelchlappen sind lanzettlich mit spitzzulaufendem oberen Ende. Kronblätter fehlen.[2]

Die nicht fleischige Beeren sind bei einer Größe von 4 bis 6 Millimetern verkehrt-eiförmig und sind anfangs rot, später jedoch schwarz und enthalten jeweils drei Samen.[2]

Chromosomensatz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es liegt Diploidie mit einer Chromosomenzahl von 2n = 24 vor.[3]

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Verbreitungsgebiet des Stechpalmen-Kreuzdorns umfasst die Kanaren, Nordafrika, Südeuropa, Vorderasien und die Krim.[4] Es gibt Fundortangaben für Gran Canaria, Tunesien, Marokko, Algerien, Gibraltar, die Balearen, Spanien, Portugal, Andorra, Frankreich, die Kanalinseln, dem Vereinigten Königreich, Irland, Korsika, Sardinien, Sizilien, Italien, San Marino, Monaco, den Vatikanstaat, die Schweiz, Malta, Kroatien, Slowenien, dem ehemaligen Jugoslawien, Nordmazedonien, Albanien, Griechenland, Kreta, Karpathos, Zypern, Inseln der östlichen Ägäis, die Türkei, dem Gebiet Israel/Palästina/Jordanien/Syrien, Libanon, Libyen, Aserbaidschan, die Ukraine sowie die Krim.[5] Die Art ist im Mittelmeerraum verbreitet und kommt nach Norden bis in den Tessin und nach Südtirol[6] vor.

Sie findet sich z. B. in Macchien oder auf verlassenen Feldern.[7]

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Erstveröffentlichung von Rhamnus alaternus erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, Tomus I, S. 193.[5][8] Das Artepitheton alaternus wurde bei Arten mit unsicherer Identität verwendet. Synonyme für Rhamnus alaternus L. sind: Rhamnus clusii Willd., Rhamnus alaternus subsp. munyozgarmendiae Rivas Mart. & J.M.Pizarro.[5]

Je nach Autor gibt es wenige Unterarten: Rhamnus alaternus L. subsp. alaternus Rhamnus alaternus subsp. pendula (Pamp.) Jafri (Syn.: Rhamnus pendula Pamp): Sie kommt nur in Libyen vor.[5]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • S. Rivas Martínez, J. M. Pizarro: 3. Rhamnus L.Rhamnus alaternus, S. 36–41. In: Flora Iberica – Plantas vasculares de la Península Ibérica e Islas Baleares, Band IX: Rhamnaceae-Polygalaceae, 2015. PDF.
  • J. Kellermann, K. R. Thiele, 2022: Datenblatt Rhamnus alaternus. In: P. G. Kodela (ed.): Flora of Australia. Australian Biological Resources Study, Department of Climate Change, Energy, the Environment and Water: Canberra.
  • T. G. Tutin, V. H. Heywood, N. A. Burges, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.): Flora Europaea. Cambridge University Press, Cambridge, 1980, ISBN 0-521-20108-X. Volume 5: Alismataceae to Orchidaceae (Monocotyledones). eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g Ingrid Schönfelder, Peter Schönfelder: Die Kosmos-Mittelmeerflora. Franckh, Stuttgart 1999, ISBN 3-440-07803-5, S. 144.
  2. a b c S. M. Haslam, P. D. Sell, P. A. Wolseley: A Flora of the Maltese Islands, Msida (Malta), 1977, S. 190.
  3. Rhamnus alaternus bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  4. Rhamnus alaternus im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 21. Januar 2024.
  5. a b c d T. Henning, E. von Raab-Straube (2016): Rhamnaceae.: Datenblatt Rhamnus alaternus, In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
  6. Peter Schütt, Hans Joachim Schuck, Bernd Stimm: Lexikon der Baum- und Straucharten. Nikol, Hamburg 2002, ISBN 3-933203-53-8, S. 442.
  7. Hans Christian Weber, Bernd Kendzior: Flora of the Maltese Islands - A Field Guide, 2006, ISBN 3-8236-1478-9, S. 178.
  8. Rhamnus alaternus bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 21. Januar 2024.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Stechpalmen-Kreuzdorn (Rhamnus alaternus) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien