Wethen

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Wethen
Koordinaten: 51° 30′ N, 9° 5′ OKoordinaten: 51° 29′ 31″ N, 9° 4′ 36″ O
Höhe: 200 (194–220) m ü. NHN
Fläche: 12,28 km²[1]
Einwohner: 477 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 39 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1970
Postleitzahl: 34474
Vorwahl: 05694

Wethen ist ein Ortsteil der Stadt Diemelstadt im hessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg.

Geografische Lage[edit | edit source]

Blick auf Wethen, im Hintergrund der Desenberg und die Stadt Warburg

Vorlage:Panorama/Wartung/Para4

Wethen liegt im Osten von Diemelstadt am Naturpark Teutoburger Wald / Eggegebirge. Landwirtschaftlich wird Wethen dem Gebiet der Warburger Börde zugeordnet. Westlich und südlich des Ortes verläuft die Bundesautobahn 44. Wethen liegt unmittelbar an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen. Die nächstgrößeren Städte sind Paderborn (ca. 40 km), Kassel (ca. 45 km), sowie Dortmund (ca. 100 km).

Geschichte[edit | edit source]

Ortsgeschichte[edit | edit source]

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Wethen erfolgte unter dem Namen Whetiun im Traditiones Corbeienses, einem Güterverzeichnis des Klosters Corvey, und wird in die Zeit 973–975 datiert.[2]

Nach 980 gehörte der ganze Ort zum Kloster Corvey, später zum Bistum Mainz. Erst im 12. Jahrhundert wird von "Wethene" und einer "Burg zu Weten" berichtet. Mauerreste dieser alten Burg sind heute noch unter der heutigen Kirche vorhanden. Etwa um 1230 oder 1239 soll die Gründung erfolgt sein, als Gründer des Dorfes und Stifter der Kirche, vermutlich einer Kapelle, wird ein Ritter Udo von Wethen genannt. 1295 übernahmen die Grafen von Waldeck den Ort. Vorübergehend wurde Wethen von diesen an das Adelsgeschlecht Spiegel zum Desenberg verpfändet, darüber hinaus befand sich der Ort aber auch zeitweise im Besitz des Klosters Hardehausen. Ab Mitte des 13. Jahrhunderts war Wethen schließlich waldeckisch.

Anfang der 1980er Jahre war in Wethen der Bau einer Wiederaufbereitungsanlage für nukleare Brennstoffe geplant.[3] Auf Grund von großen Protesten[4] der Bevölkerung wurde die Wiederaufbereitungsanlage aber nie gebaut.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Zum 31. Dezember 1970 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Wethen im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Stadt Diemelstadt eingegliedert.[5] Für Wethen, wie für alle durch die Gebietsreform nach Diemelstadt eingegliederten Gemeinden, wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[6]

Verwaltungsgeschichte im Überblick[edit | edit source]

Die folgende Liste zeigt die Staaten bzw. Herrschaftsgebiete und deren untergeordnete Verwaltungseinheiten, in denen Wethen lag:[2][7]

Bevölkerung[edit | edit source]

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Wethen 447 Einwohner. Darunter waren 12 (2,7 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 84 Einwohner unter 18 Jahren, 156 waren zwischen 18 und 49, 93 zwischen 50 und 64 und 114 Einwohner waren älter.[8] Die Einwohner lebten in 192 Haushalten. Davon waren 57 Singlehaushalte, 39 Paare ohne Kinder und 69 Paare mit Kindern, sowie 18 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 45 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 108 Haushaltungen leben keine Senioren.[8]

Einwohnerentwicklung

 Quelle: Historisches Ortslexikon[2]

  • 1541: 31 Häuser
  • 1620: 41 Häuser
  • 1650: 33 Häuser
  • 1738: 50 Häuser
  • 1770: 81 Häuser, 361 Einwohner
Wethen: Einwohnerzahlen von 1770 bis 2020
Jahr  Einwohner
1770
  
361
1800
  
?
1834
  
537
1840
  
543
1846
  
521
1852
  
603
1858
  
549
1864
  
557
1871
  
520
1875
  
491
1885
  
440
1895
  
430
1905
  
455
1910
  
452
1925
  
466
1939
  
448
1946
  
652
1950
  
658
1956
  
499
1961
  
469
1967
  
449
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
447
2020
  
407
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[2]; Zensus 2011[8]

Religionszugehörigkeit

• 1885: 428 evangelische (= 99,53 %), zwei katholische (= 0,57 %) Einwohner[2]
• 1961: 428 evangelische (= 84,65 %), 63 katholische (= 13,43 %) Einwohner[2]

Sehenswürdigkeiten[edit | edit source]

Evangelische Kirche Wethen

Infrastruktur[edit | edit source]

Söhne und Töchter des Ortes[edit | edit source]

Anmerkungen und Einzelnachweise[edit | edit source]

Anmerkungen

  1. Trennung zwischen Justiz (Kreisgericht Arolsen) und Verwaltung.
  2. Am 31. Dezember 1970 als Ortsbezirk zur Stadt Diemelstadt.

Einzelnachweise

  1. a b Statistik. In: Webauftritt. Stadt Diemelstadt, abgerufen im August 2023.
  2. a b c d e f Wethen, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 7. März 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  3. 30 Jahre GRÜNE in Lichtenau - das wollen wir feiern! Bündnis 90/Die Grünen Stadtverband Lichtenau, 8. September 2014, abgerufen am 11. Oktober 2014.
  4. Atom Express. (PDF) In: Nr. 25 - Juli/August 1981. Göttinger Arbeitskreis gegen Atomenergie, abgerufen am 28. März 2020.
  5. Eingliederung der Gemeinden Ammenhausen, Dehausen, Helmighausen, Neudorf und Wethen in die Stadt Diemelstadt im Landkreis Waldeck vom 5. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 3, S. 111, Punkt 122 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,5 MB]).
  6. Hauptsatzung. (PDF; 182 kB) §; 5. In: Webauftritt. Stadt Diemelstadt, abgerufen im Mai 2019.
  7. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 46 und 102, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.

Literatur[edit | edit source]

Weblinks[edit | edit source]