Rowena Dring

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Rowena Dring (* 1970 in Wellingborough) ist eine britische Künstlerin.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dring studierte von 1989 bis 1990 am Bedford College of Higher Education (UK), von 1990 bis 1993 am Chelsea College of Art & Design, London und von 1996 bis 1998 am Goldsmith College, University London, wo sie ihren Master in Kunst ablegte. Dring lebt und arbeitet in Amsterdam.[2]

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dring zählt zu den Künstlern, die sich um einen neuen Zugang zum Landschaftsbild bemühen. Auf den ersten Blick wirken ihre Arbeiten wie herkömmliche Malerei. Bei näherer Betrachtung geben sie sich jedoch als genähte Bilder zu erkennen, zusammen gesetzt aus unzähligen, einfarbigen und unterschiedlich großen Stoffteilen. Ausgehend von Photographien, die die Künstlerin auf Reisen aufgenommen hat, werden die Motive mit Hilfe eines Computerprogramms in einzelne Farb- und Formfelder zerlegt. Das so auf Fragmente reduzierte Motiv wird mit Hilfe von Blaupausen auf Stoffe übertragen. Dring schneidet dann die unzähligen Einzelteile entsprechend aus und näht sie mit einer herkömmlichen Nähmaschine zu einem neuen Bild zusammen. Dring nimmt dadurch eine Neuordnung des vorhandenen Landschaftsbildes vor: Sie zerlegt es zunächst in Einzelteile, reduziert diese dann auf ihre bloße Form und weist jedem Fragment eine Farbe zu. Die Vereinfachung des Motivs führt gleichzeitig zu einer Übertreibung. Denn die Vielzahl der zusammen gesetzten, monochromen Farbflächen, erzeugen eine überzeichnet wirkende Farbigkeit. So erinnern Drings Arbeiten an Malen-nach-Zahlen-Sets, Motive aus Comic-Magazinen oder Camouflage-Muster. Dring bezweckt dabei keinen nostalgischen Blick auf das Landschaftsbild. Es dient ihr lediglich als Mittel zum Zweck. Sie lenkt die Aufmerksamkeit auf gängig gewordene Idealvorstellungen von „idyllischer Landschaft“ und romantischen Orten. In Anbetracht der damit verbundenen Austauschbarkeit spielt sie mit deren lakonischen Abbildern und entlarvt dabei die Oberflächlichkeit solcher Vorstellungen. Dring enthüllt damit unser Bild der „perfekten“ Natur als kulturelle Konstruktion.[3][4]

Literatur (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2015 Home Lands, Lehr Zeitgenössische Kunst, Berlin
  • 2011 There She Goes, My Beatiful World, rahncontemporary, Zürich
  • 2009 Falls the Shadows, Galerie der Stadt Remscheid, Remscheid
  • 2008 Skyline: landscape&memory, rahncontemporary, Zürich
  • 2008 Western Lands, TORCH Gallery, Amsterdam
  • 2006 A Place Apart, QED Gallery, Los Angeles
  • 2005 Künstlerverein Malkasten, Düsseldorf
  • 2005 Rowena Dring, Elisabeth Dee Gallery, New York
  • 2004 Landschaften, Ausstellungshalle Zeitgenössische Kunst, Münster
  • 2003 Rowena Dring, Sies+Höke Galerie, Düsseldorf
  • 2002 Clearing, Elisabeth Dee Gallery, New York
  • 2001 Rowena Dring, Sies+Höke Galerie, Düsseldorf
  • 2001 Gran Tourismo, Francis Graham-Dixon Gallery, Hoxton House, London

Gruppenausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2021 Symbolism Reloaded. Leo Kuelbs Collection, Berlin/New York
  • 2020 Frequency. Philipp von Rosen Galerie, Köln
  • 2014 Bucolic Turmoil. TORCH Gallery, Amsterdam
  • 2013 Collective diary. Hal Project, Seoul, Korea
  • 2012 Lost in Space. rahncontemporary, Zurich
  • 2011 There Was a World Once. Märkisches Museum, Witten
  • 2010 Optical Shift – Illusion und Täuschung. b-05 Kunst- und Kulturzentrum, Montabaur
  • 2009 Privat.Wuppertaler Sammler der Gegenwart. Von der Heydt-Museum, Wuppertal
  • 2008 End Game. British Contemporary Art from the Chaney Family Collection, The Museum of Fine Arts, Houston, Texas
  • 2007 Garten Eden. Der Garten in der Kunst seit 1900. Kunsthalle Emden, Emden
  • 2006 Idylle. Traum und Trugschluss. Phoenix Kulturstiftung/Sammlung Falckenberg, Hamburg,
  • 2005 Landscape Confection. Wexner Center for the Arts, Columbus, Ohio
  • 2004 Landschafts-Paraphrasen. Städtische Galerie im Rathauspark, Gladbeck
  • 2003 Colours and Trips. Museum der Stadt Ratingen, Ratingen
  • 2002 Textile Innovation. Jerwood Applied Arts Prize 2002, Crafts Council Gallery, London
  • 2000 Paintings. Sies+Höke Galerie, Düsseldorf
  • 1999 mode of art. Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf
  • 1998 Beautiful South. Whitechapel Open @ Canary Wharf, London
  • 1997 Under World. The Australia Council Studio, London
  • 1996 Whitechapel Open. Whitechapel Gallery, London

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Rowena Dring.Falls the Shadow. 2009, Monografie, dort S. 76, Hrsg. Oliver Zybok, Kerber Verlag, ISBN 978-3-86678-222-8
  2. Rowena Dring. Falls the Shadow. 2009, Monografie, dort S. 76, Hrsg. Oliver Zybok, Kerber Verlag, ISBN 978-3-86678-222-8
  3. Dirk Steimann: Rowena Dring. Nach der Natur. 2006, in Landschafts-Paraphrasen, dort S. 31 bis 33, Salon Verlag, ISBN 3-89770-254-1
  4. Oliver Zybok: Rowena Dring: Reflexion und Transfer. 2009, in Rowena Dring. Falls the Shadow, Monografie, dort S. 6 bis 12, Hrsg. Oliver Zybok, Kerber Verlag, ISBN 978-3-86678-222-8