Elias

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Elias oder Eliáš ist ein männlicher Vorname und ein Familienname.

Herkunft und Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name Elias geht auf Ἠλίας Ēlías, die griechische Variante des hebräischen Namens אֵלִיָּהוּ ʾēlijjāhū zurück.[1][2]

Der Name אֵלִיָּהוּ ʾēlijjāhū, auch in seiner Kurzform אֵלִיָּה ʾēlijjāh, setzt sich aus dem Element אֵל ʾēl „Gott“[3] und dem Gottesnamen יהוה jhwh zusammen[4] und bedeutet „(Mein) Gott ist der Herr“. Dabei handelt es sich um einen Bekenntnisnamen, der die Hoffnung ausdrückt, dass JHWH sich als der persönliche Schutzgott des Namensträgers erweist.[5]

Im Tanach tragen neben dem Propheten Elija auch ein Benjaminit und zwei Priester diesen Namen.[3]

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name Elias ist zwar seit dem frühen Christentum in Europa bekannt, als Vorname im deutschen Sprachraum jedoch erst seit dem 10. bzw. 11. Jahrhundert urkundlich bezeugt. Der Name verbreitete sich hierzulande erst in den vergangenen Jahrzehnten.[6] Seit den 1980er Jahren taucht Elias in den deutschen Namensstatistiken auf. Mitte der 2000er Jahre entwickelte er sich zu einem Modenamen.[7] Im Jahr 2006 erreichte der Name erstmals eine Platzierung unter den 10 meistgewählten Jungennamen und verließ diese Hitliste seitdem nicht (Stand 2021).[8] Im Jahr 2016 erreichte der Name Rang 2 der beliebtesten Rufnamen (Rang 1 der Gesamtliste inkl. Folgenamen).[9] Im Jahr 2021 belegte Elias Rang 7 der Hitliste und wurde an 1,11 % aller neugeborenen Jungen als Rufname vergeben. Als Folgename erreichte er Rang 4, das Verhältnis von Erstname und Folgename beträgt 1:0,44.[10]

Neben Deutschland ist der Name Elias auch in Österreich weit verbreitet. Dort zählt er seit 1996 zu den 50 meistvergebenen Jungennamen und findet sich seit 2010 durchgängig unter der Top-10 der Vornamenscharts.[11] Im Jahr 2021 belegte er Rang 6 der Hitliste.[10]

Auch in der Schweiz hat sich der Name unter den beliebtesten Jungennamen etabliert.[12] Zuletzt stand er auf Rang 5 der Vornamenscharts (Stand 2021).[10]

In Finnland hat sich Elias unter den 10 meistvergebenen Jungennamen etabliert. Dreimal erreichte er die Spitzenplatzierung. Im Jahr 2021 belegte er Rang 4 der Hitliste.[13]

Dem Namen Elias gelang in Norwegen ein steiler Anstieg der Beliebtheit. Im Jahr 1995 erreichte der Name mit Rang 99 erstmals eine Platzierung in der Top-100 der Vornamenscharts. Bereits 7 Jahre später erreichte der Name die Top-20. Zuletzt stand Elias auf Rang 7 der Hitliste.[14] Dieselbe Platzierung erreichte der Name auch in Schweden, wo er seit 2001 zu den 10 meistgewählten Jungennamen zählt.[15]

Der Name Elias ist auch in zahlreichen weiteren Ländern etabliert.[16][17]

Elias zur Zeit des Dritten Reiches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während des Nationalsozialismus in Deutschland wurden im Runderlass des Reichsministers des Innern vom 17. August 1938 jüdische Bürger gemäß § 1 der „Zweiten Verordnung zur Durchführung des Gesetzes über die Änderung von Familiennamen und Vornamen“ dazu verpflichtet, ausschließlich solche Namen an ihre Kinder zu vergeben, die in den „Richtlinien über die Führung von Vornamen“ als jüdische Vornamen aufgeführt waren.[18] In dieser Liste war auch der Name Elias aufgeführt.[19]

Diese Regelung betraf auch Österreich und das eingegliederte Sudetenland und wurde 1945 aufgehoben.

Varianten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Männliche Varianten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weibliche Varianten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Namenstage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Namensträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorname[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Antike und Mittelalter

Neuzeit

Familienname[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Künstlername[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kunst[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Elias ist der Titel folgender Kunstwerke:

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Elias. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 30. Juli 2022 (englisch).
  2. Walter Bauer: Griechisch-deutsches Wörterbuch zu den Schriften des Neuen Testaments und der frühchristlichen Literatur. Hrsg.: Kurt Aland, Barbara Aland. 6. Auflage. Walter de Gruyter & Co., Berlin/New York 1988, ISBN 3-11-010647-7, S. 699.
  3. a b Wilhelm Gesenius: Hebräisches und aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament. 18. Auflage. Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg 2013, ISBN 978-3-642-25680-6, S. 56 f.
  4. Wilhelm Gesenius: Hebräisches und aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament. 18. Auflage. Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg 2013, ISBN 978-3-642-25680-6, S. 63 f.
  5. Susanne Otto: Elia (AT). In: WiBiLex. Deutsche Bibelgesellschaft, 1. März 2009, abgerufen am 30. Juli 2022.
  6. Vorname der Woche: Elias. In: GfdS. Gesellschaft für deutsche Sprache e. V., abgerufen am 30. Juli 2022.
  7. Elias. In: Beliebte Vornamen. Knud Bielefeld, abgerufen am 30. Juli 2022 (deutsch).
  8. Die beliebtesten Vornamen. In: GfdS. Gesellschaft für deutsche Sprache e. V., abgerufen am 30. Juli 2022.
  9. Ausführliche Auswertung: Die beliebtesten Vornamen 2016. In: GfdS. Gesellschaft für deutsche Sprache e. V., abgerufen am 30. Juli 2022.
  10. a b c Ausführliche Auswertung: Vornamen 2021. In: GfdS. Gesellschaft für deutsche Sprache e. V., 6. Mai 2022, abgerufen am 30. Juli 2022.
  11. Popularity in Austria. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 30. Juli 2022.
  12. Popularity in Switzerland. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 30. Juli 2022.
  13. Popularity in Finland. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 30. Juli 2022.
  14. Popularity in Norway. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 30. Juli 2022.
  15. Popularity in Sweden. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 30. Juli 2022.
  16. Popularity for the name Elias. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 30. Juli 2022.
  17. Elias. In: Vornamen Weltweit. Matthias Grönert, abgerufen am 30. Juli 2022.
  18. Zweite Verordnung zur Durchführung des Gesetzes über die Änderung von Familiennamen und Vornamen (17.08.1938). In: documentArchiv.de. Kai Riedel, abgerufen am 30. Juli 2022.
  19. Liste vorgeschriebener jüdischer Vornamen von 1938. In: Beliebte Vornamen. Knud Bielefeld, abgerufen am 30. Juli 2022 (deutsch).