hr-info

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Vorlage:Infobox Hörfunksender

Mit der Umstellung des Programms am 10. Juli 2009 wurde dieses Logo, das seit dem Bestehen des Senders existierte, geringfügig überarbeitet.

hr-info (Eigenschreibweise hr-iNFO) ist das Informationshörfunkprogramm des Hessischen Rundfunks. Er sendet unter dem Slogan „Wer's hört, hat mehr zu sagen.“ (früher: "hr iNFO - Radio im Klartext" bzw. „Das Wichtige wissen“).

Das Programm lehnt sich an andere Informationshörfunkprogramme der ARD, wie das Inforadio des RBB oder MDR info an; im Vergleich zu Nachrichtenradios wie B5 aktuell wird hier deutlich mehr Wert auf Hintergrund mit vielen Interviews im Programm Wert gelegt.

Geschichte

Hervorgegangen ist das Programm aus dem Wirtschaftsradio hr-skyline. Nach dem Umzug des Senders aus den Studios im Frankfurter Main Tower in das Funkhaus am Dornbusch begann 2004 der Ausbau zum „vollwertigen“ Inforadio. Der neue Sender ging dann am 30. August 2004 unter dem neuen Namen hr-info an den Start.

Seit dem 10. Juli 2009 präsentiert sich der Sender akustisch und programmatisch neu. So gibt es u.a. keine Wirtschaftsnachrichten und keinen eigenen Sportblock mehr, stattdessen gibt es montags bis freitags zwischen 6 und 20 Uhr alle 20 Minuten (jeweils zur vollen Stunde, um zwanzig Minuten nach und um zwanzig vor der vollen Stunde) Nachrichten, die auch aktuelle Themen aus dem Bereich Wirtschaft und Sport beinhalten.

Programm

Datei:Hr-Info, Sprecherraum 2.jpg
Moderator Gerd Kuhn im Sendestudio
Das Großraumbüro von hr-info

Grundidee ist es, ein reines Wortprogramm ohne Musik zu produzieren. Statt Sendungen gab es deshalb bei hr-info von Anfang an eine sogenannte „Stundenuhr“, ein Schema für die Aufteilung der Stunde also, das dafür sorgt, dass Themen innerhalb einer Sendestunde auffindbar sind. An festen Programmplätzen wird auch Werbung gesendet.

Stundenuhr für das aktuelle Programm

Montags bis freitags zwischen 6 und 20 Uhr:

  • xx:00h Nachrichten, Wetter, Verkehr
  • xx:05h Aktuelle Berichte/Interviews
  • xx:20h Nachrichten, Wetter, Verkehr
  • xx:25h Aktuelle Berichte/Interviews
  • xx:40h Nachrichten, Wetter, Verkehr
  • xx:45h Aktuelle Berichte/Interviews
  • Der Sender wendet das 20-Minuten-Schema (früher: ein Halbstundenschema) an, weil davon ausgegangen wird, dass nach etwa 30 Minuten die Hörerschaft komplett gewechselt hat – vor allem am Morgen, in der für Radiomacher wichtigsten Zeit. Der Umkehrschluss für das Informationsradio lautet, dass die Hörer alles Wichtige in 20 bis 30 Minuten erfahren sollen. Das führt zwangsläufig dazu, dass hr-info viele Beiträge häufig wiederholt, wie andere Informationsradios auch. Allerdings versteht sich das Programm nicht als reines Nachrichtenradio – Hörer, die wollen, sollen durchaus länger zuhören können, zumal die Erfahrung anderer Inforadios gezeigt hat, dass viele Hörer wesentlich länger zuhören als 30 Minuten. hr-info soll über aktuelle Ereignisse umfassend und schnell informieren. Insbesondere Großereignisse und Sportveranstaltungen werden deshalb in der Programmplanung berücksichtigt.
  • Das Abendprogramm ab 20 Uhr beginnt seit der Programmreform im Juli 2009 mit der Übernahme der ARD-Tagesschau. Danach folgt ein 30-minütiges Programmschema, bei dem in der ersten halben Stunde aktuelle Nachrichten gesendet werden, während in der zweiten halben Stunde längere Magazinbeiträge zu Büchern, Umwelt und Entwicklung, Arbeit und Sozialem, Reise und Freizeit, Medien und IT-Themen folgen, die auch Teil des Wochenendprogramms sind. Nachrichten werden jeweils zu Beginn des Halbstundenrasters gesendet. Zwischen 22 und 23 Uhr wird die Hintergrundsendung „Der Tag“ von hr2-kultur ungekürzt wiederholt.
  • Auch am Wochenende besteht das Programm aus 25-minütigen Magazinsendungen. Diese Magazine sind auch als Podcast erhältlich.
  • Im Januar 2014 wurde das zuvor Jahrzehnte lang in hr2-kultur verankerte hr-Bildungsprogramm – die Sendereihen Wissenswert (von der 1950er- bis in die 1980er-Jahre: „Schulfunk“) und Funkkolleg (seit 1966) – ins Wochenend- und Abendprogramm von hr-info integriert.
  • Von 0 bis 6 Uhr übernahm hr-info bis Ende 2009 das Nachtprogramm von MDR Info. Von Januar 2010 bis März 2011 wurde das ARD-Nachtkonzert gesendet. Seit dem 2. April 2011 schließt sich hr-info ab 23 Uhr der wiederum von MDR info produzierten ARD-Infonacht an.

RDS

Wie alle Sender des Hessischen Rundfunks nutzt auch hr-info beim RDS die Funktion des dynamischen RDS-PS und sendet in der Regel den Sendernamen, sowie Telefonnummern (z.B. Stauhotline) oder Infos.

Empfang

Seit der Abschaltung der Mittelwellensender des hr kann hr-info vorwiegend über UKW empfangen werden, wobei sich aus historischen Gründen Versorgungslücken ergeben; der Empfang ist weitgehend auf die Ballungsgebiete beschränkt. Im Februar 2013 wurden einige Frequenzen des Kulturprogramms hr2-kultur ohne vorherige Ankündigung auf die Infowelle hr-info und YouFM übertragen.[1][2] Der private Rundfunkbetreiber Hit Radio FFH sprach von „Taschenspielertricks des hr, um sich technisch in Vorteil zu bringen“ und verlangte eine rechtliche Prüfung der überraschenden Frequenzänderung.[3]

Daneben kann das Programm auch über DVB-S gehört werden, sowie in großen Teilen Deutschlands ebenso via DVB-C.

Im Rhein-Main-Gebiet wird das Programm auch über den hr-Multiplex im Standard DAB+ verbreitet. Dieser nahm den Betrieb am 1. Dezember 2011[4] auf.

Seit 1. Januar 2005 gibt es auch einen Internet-Livestream. Außerdem wird das Programm in die Kabelnetze eingespeist.

Reichweite

Die anfangs vergleichsweise schlechte Frequenzausstattung war mit dafür verantwortlich, dass hr-info im Vergleich zu den anderen Informationsradios der ARD eine relativ geringe Hörerschaft aufwies. Im März 2011 wurde in der Media-Analyse eine Tagesreichweite von 171.000 Hörern ausgewiesen; pro Stunde schalteten – montags bis freitags von 6 bis 18 Uhr – im Durchschnitt 30.000 Hörer das Programm ein.[5] Mit dem Entzug von Frequenzen, auf denen zuvor über eine sehr lange Zeit hinweg das Programm hr2-kultur zu empfangen war, und der Zuweisung dieser Frequenzen an hr-info im Februar 2013 wurde die technische Reichweite erhöht. Die Media-Analyse vom März 2014 wies daraufhin eine leichte Steigerung der Nutzerzahl auf 35.000 Hörer pro Stunde aus,[6] die nächstfolgende Media-Analyse vom Juli 2014 wies 54.000 Hörer pro Stunde aus.[7]

hr-info plus (eingestellt)

Auf der Mittelwellen-Frequenz 594 kHz sowie über einzelne Kabel- und Satellitenkanäle (DVB-S) wurde hr-info plus (auch: hr-info+) ausgestrahlt; das hieß vor allem: montags bis samstags waren hier von 19:00 Uhr bis 22:00 Uhr statt des normalen hr-info-Programms die fremdsprachigen Sendungen der ARD zu hören. Außerdem schaltete sich das Plus-Programm gelegentlich auf Bundestags- und Landtagsdebatten sowie Sondersendungen zu Ereignissen der Zeitgeschichte auf.

Das Plus-Programm entstand aus dem Programm hr-chronos, in dem bis zu seiner Einstellung auch die Ausländerprogramme und Debatten zu hören waren. hr-info plus wurde am 31. Dezember 2009 eingestellt.[8] [9]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Tom Sprenger: hr widmet hr2-Frequenzen für YOU FM und hr info um. In: radiowoche.de. 11. Februar 2013. Abgerufen am 11. Februar 2013.
  2. hr-iNFO jetzt hessenweit. Pressemitteilung des hr. 14. Februar 2013. Abgerufen am 16. Februar 2013.
  3. Umstrittene Umstellung: Hessischer Rundfunk sendet auf hr2-Frequenzen jetzt You FM. In: Journal Frankfurt. 12. Februar 2013. Abgerufen am 13. Februar 2013.
  4. „Hessischer Rundfunk startet mit Digitalradio“ Pressemitteilung des hr vom 28. November 2011
  5. hr-online.de vom 9. März 2011 (offline am 5. März 2014).
  6. YOU FM etabliert sich am Radiomarkt. hr-online.de vom 5. März 2014. Abgerufen am 5. März 2014.
  7. Media-Analyse: YOU FM und hr-iNFO mit Rekordreichweiten. hr-online.de vom 15. Juli 2014. Abgerufen am 15. Juli 2014.
  8. „hr schaltet Mittelwelle zum Jahresende ab“, Pressemitteilung des hr vom 28. Dezember 2009.
  9. Verbreitung des Hörfunksenders „HR Info+“ via Astra 19,2° Ost und 23,5° Ost eingestellt, Infosat, 5. Januar 2009.