Mindhunter

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Serie
Titel Mindhunter
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Genre Thriller, Drama
Erscheinungsjahre 2017–2019
Länge ca. 34–73 Minuten
Episoden 19 in 2 Staffeln
Produktions­unternehmen Denver and Delilah Productions
Idee Joe Penhall
Produktion Jim Davidson
Musik Jason Hill
Kamera Erik Messerschmidt, Christopher Probst
Premiere 13. Okt. 2017 auf Netflix
Deutschsprachige
Premiere
13. Okt. 2017 auf Netflix
Besetzung
Synchronisation

Mindhunter ist eine US-amerikanische Thriller-Drama-Serie von Joe Penhall. Sie wurde ab Oktober 2017 in den USA von Netflix per Streaming veröffentlicht[1] und basiert auf dem Buch Mindhunter: Inside the FBI’s Elite Serial Crime Unit (dt. Die Seele des Mörders) von John E. Douglas und Mark Olshaker.

Im November 2017 gab Netflix die Produktion einer zweiten Staffel bekannt.[2] Anders als die erste Staffel umfasst die zweite Staffel neun statt zehn Episoden und wurde am 16. August 2019 veröffentlicht.[3] Im Februar 2023 wurde bekannt gegeben, dass es aufgrund hoher Kosten und geringen Zuschauerinteresses keine dritte Staffel geben wird.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste Staffel spielt im Jahr 1977, in einer Zeit, in der die Kriminalpsychologie noch in den Kinderschuhen steckt, und handelt von den FBI-Agenten Holden Ford und Bill Tench, die sich mit der ausführlichen Befragung von Serienmördern befassen und, indem sie deren Vorgehensweise analysieren, Rückschlüsse auf deren Verhalten ziehen wollen. So hoffen sie, bei der Ermittlung unaufgeklärter Mordfälle zu neuen Erkenntnissen für das Profiling zu gelangen. Holden und Tench sind Mitarbeiter der Behavioral Science Unit, die zunächst versuchsweise an der FBI Academy eingerichtet wird. Zur wissenschaftlichen Unterstützung ergänzt außerdem die Psychologin Wendy Carr das Team. Die Serie beinhaltet einerseits die Interviews mit bereits verurteilten Serienmördern, zeigt aber auch die Vorbehalte, die dem Profiling entgegengebracht wurden.

In der zweiten Staffel übernimmt ein neuer Vorgesetzter die Behavioral Science Unit, der das Profiling fördern und als Routine in der Ermittlungsarbeit des FBI etablieren möchte. Ford und Tench unterstützen die Ermittlungen der Kindermorde von Atlanta.

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Rolle des Holden Ford ist dem FBI-Fallanalytiker John E. Douglas nachempfunden. Dessen älterer Kollege Robert Ressler diente als Vorlage für die Figur des Bill Tench und die Rolle der Wendy Carr basiert auf Ann Wolbert Burgess, Professorin am Boston College.[4][5] Die Charaktere der befragten Serienmörder in der ersten Staffel sind durch die gleichnamigen realen Serienmörder Edmund Kemper, Jerry Brudos und Richard Speck inspiriert, die Dialoge in den Befragungsszenen basieren auf echten FBI-Interviews.[6] Mehrere Eröffnungsszenen erzählen die Vorgeschichte und Vorgehensweise des Serienmörders „BTK-Killers“ Dennis Rader.[6]

Besetzung und Synchronisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die deutsche Synchronisation der ersten Staffel entstand durch die Synchronfirma Interopa Film. Die Dialogregie führte Tatjana Kopp. Die zweite Staffel übernahm Film- & Fernseh-Synchron. Die Dialogregie führten Tatjana Kopp und Dirk Bublies.[7]

Rolle Schauspieler Rollenbeschreibung Staffeln Episoden Synchronsprecher[7]
Holden Ford Jonathan Groff Ford ist ein junger Special Agent. Er ist sehr ehrgeizig und gibt sich erst zufrieden, sobald der Fall gelöst ist. 1– 19 Roman Wolko
Bill Tench Holt McCallany Tench ist ebenfalls Special Agent und gehört zur selben Abteilung wie sein Kollege Ford, gegenüber dem er mehr Erfahrung hat. 1– 19 Marco Kröger
Wendy Carr Anna Torv Psychologin, unterstützt die Agenten bei ihrer Arbeit 1– 17 Katharina Spiering
Dennis Rader Sonny Valicenti Serienmörder 1– 15 Benjamin Stöwe
Nancy Tench Stacey Roca Ehefrau von Bill 1– 12 Cathlen Gawlich
Deborah „Debbie“ Mitford Hannah Gross Holdens Freundin 1 10 Friederike Walke
Gregg Smith Joe Tuttle Special Agent im Team von Ford und Tench 1– 10 Karlo Hackenberger
Robert Shepard Cotter Smith Assistant Director der FBI National Training Academy und Leiter der Behavioral Science Unit 1–2 9 Erich Räuker
Ted Gunn Michael Cerveris Nachfolger von Robert Shepard 2– 6 Uve Teschner
Kay Mason Lauren Glazier Barkeeperin, freundet sich mit Wendy Carr an 2– 8 Cornelia Waibel
Edmund Kemper Cameron Britton Serienmörder 1– 4 Tommy Morgenstern
Charles Manson Damon Herriman Sektenführer 2 1 Robert Glatzeder
Jim Barney Albert Jones FBI-Agent aus Atlanta 2– 6 Tim Moeseritz

Episodenliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Staffel 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 1. Staffel ist seit dem 13. Oktober 2017 in den USA sowie in Deutschland auf Netflix abrufbar.

Nr.
(ges.)
Nr.
(St.)
Deutscher Titel Original­titel Erst­veröffent­lichung USA Deutsch­sprachige Erst­veröffent­lichung (D/A/CH) Regie Drehbuch
1 1 Eine neue Art von Killer Episode 1 13. Okt. 2017 13. Okt. 2017 David Fincher Joe Penhall
2 2 Forschungsprojekt Episode 2 13. Okt. 2017 13. Okt. 2017 David Fincher Joe Penhall
3 3 Neue Einsichten Episode 3 13. Okt. 2017 13. Okt. 2017 Asif Kapadia Joe Penhall & Ruby Rae Spiegel
Idee: Joe Penhall
4 4 Kategorisierung der Subjekte Episode 4 13. Okt. 2017 13. Okt. 2017 Asif Kapadia Joe Penhall & Dominic Orlando
Idee: Joe Penhall
5 5 Pennsylvania Episode 5 13. Okt. 2017 13. Okt. 2017 Tobias Lindholm Jennifer Haley
6 6 Der Altoona-Fall Episode 6 13. Okt. 2017 13. Okt. 2017 Tobias Lindholm Joe Penhall & Tobias Lindholm
Idee: Joe Penhall
7 7 Ortswechsel Episode 7 13. Okt. 2017 13. Okt. 2017 Andrew Douglas Joe Penhall & Jennifer Haley
Idee: Joe Penhall
8 8 Der Rektor Episode 8 13. Okt. 2017 13. Okt. 2017 Andrew Douglas Erin Levy & Jennifer Haley
Idee: Erin Levy
9 9 Erschreckendes Interview Episode 9 13. Okt. 2017 13. Okt. 2017 David Fincher Carly Wray & Jennifer Hale
Idee: Carly Wray
10 10 Das Geständnis Episode 10 13. Okt. 2017 13. Okt. 2017 David Fincher Joe Penhall & Jennifer Hale
Idee: Joe Penhall

Staffel 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 2. Staffel ist seit dem 16. August 2019 in den USA sowie in Deutschland auf Netflix abrufbar.

Nr.
(ges.)
Nr.
(St.)
Deutscher Titel Original­titel Erst­veröffent­lichung USA Deutsch­sprachige Erst­veröffent­lichung (D/A/CH) Regie Drehbuch
11 1 Folge 1 Episode 1 16. Aug. 2019 16. Aug. 2019 David Fincher Courtenay Miles
Idee: Doug Jung, Joshua Donen & Courtenay Miles
12 2 Folge 2 Episode 2 16. Aug. 2019 16. Aug. 2019 David Fincher Courtenay Miles
Idee: Doug Jung, Joshua Donen & Courtenay Miles
13 3 Folge 3 Episode 3 16. Aug. 2019 16. Aug. 2019 David Fincher Joshua Donen & Phillip Howze
Idee: Joshua Donen & Courtenay Miles
14 4 Folge 4 Episode 4 16. Aug. 2019 16. Aug. 2019 Andrew Dominik Jason Johnson, Colin J. Louro und Joshua Donen
Idee: Joshua Donen & Courtenay Miles
15 5 Folge 5 Episode 5 16. Aug. 2019 16. Aug. 2019 Andrew Dominik Pamela Cederquist und Liz Hanna
Idee: Pamela Cederquist
16 6 Folge 6 Episode 6 16. Aug. 2019 16. Aug. 2019 Carl Franklin Courtenay Miles
Idee: Joshua Donen & Courtenay Miles
17 7 Folge 7 Episode 7 16. Aug. 2019 16. Aug. 2019 Carl Franklin Liz Hannah
Idee: Joshua Donen & Courtenay Miles
18 8 Folge 8 Episode 8 16. Aug. 2019 16. Aug. 2019 Carl Franklin Alex Metcalf
Idee: Joshua Donen & Courtenay Miles
19 9 Folge 9 Episode 9 16. Aug. 2019 16. Aug. 2019 Carl Franklin Shaun Grant
Idee: Joshua Donen & Courtenay Miles

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Serie erhielt in ihrer Auftaktstaffel ausgezeichnete Kritiken: Bei Rotten Tomatoes konnte sich Mindhunter eine Bewertung von 96 % sichern.[8] Bjarne Bock äußerte sich im Namen von Serienjunkies.de wie folgt: „Das David-Fincher-Drama Mindhunter lässt sich inhaltlich und stilistisch irgendwo zwischen True Detective, Hannibal und Mad Men verorten“. Bock kritisierte zwar die Unausgewogenheit des Erzähltempos und die zunehmende Vernachlässigung des wissenschaftlichen Aspekts der Geschichte, insgesamt zeigte er sich jedoch zuversichtlich, dass „es dieser spannenden und fantastisch inszenierten Netflix-Serie mit Leichtigkeit gelingen“ dürfte, „ihre Zuschauer tief in den Bann zu ziehen“.[9]

Keith Uhlich vom Hollywood Reporter lobte in erster Linie den Hauptdarsteller der Serie sowie den Regisseur: „Groff ist vom ersten Moment an überzeugend als eine Person, deren rohes Talent genauso ein Hindernis wie einen Vorteil darstellt und Finchers chirurgisches Präzisionsgefühl wird bei jedem winzigen Detail deutlich, beispielsweise beim Polizei-Megaphon, das die Stimme eines Polizisten genau im richtigen Maß nervenaufreibend verzerrt“.[10]

Cameron Britton erhielt für seine Rolle als Edmund Kemper eine Nominierung für den Emmy als bester Gastdarsteller in einer Dramaserie.[11]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Oliver Kaever: Netflix-Serie "Mindhunter": Serienkiller sind auch nur Menschen. In: Spiegel Online. 12. Oktober 2017, abgerufen am 18. November 2017.
  2. Nellie Andreeva: David Fincher’s ‘Mindhunter’ Renewed For Season 2 By Netflix. In: Deadline.com. 30. November 2017, abgerufen am 7. Dezember 2017.
  3. Trailer zu “Mindhunter” Staffel 2 verspricht die beste Arbeit von David Fincher seit langem. futurezone.de, abgerufen am 31. Juli 2019.
  4. Melanie McFarland: Defining deviancy: The clammy thrills of David Fincher’s “Mindhunter” on Netflix. Salon.com, 13. Oktober 2017, abgerufen am 31. Dezember 2017 (englisch).
  5. Emily Moon: Meet the Female Forensic Researcher Behind Netflix’s ‘Mindhunter’. In: Pacific Standard Magazine. 13. Oktober 2017, abgerufen am 31. Dezember 2017 (englisch).
  6. a b Brian Tallerico: The Real FBI Agents and Serial Killers Who Inspired Netflix’s Mindhunter. Vulture.com, 19. Oktober 2017, abgerufen am 31. Dezember 2017 (englisch).
  7. a b Mindhunter. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 18. November 2017.
  8. Mindhunter: Season 1. Rotten Tomatoes, abgerufen am 21. November 2017 (englisch).
  9. Bjarne Bock: Review Mindhunter 1x10: Episode 10. Serienjunkies.de, abgerufen am 21. November 2017.
  10. Keith Uhlich: 'Mindhunter': TV Review. The Hollywood Reporter, abgerufen am 21. November 2017 (englisch).
  11. Andrew R. Chow: 2018 Emmy Awards: Here Are the Nominees. In: The New York Times. 12. Juli 2018, abgerufen am 6. Januar 2019.